Hallo,
vielleicht kann mir irgendjemand hier einen wichtigen Tipp geben. Ich muss jedoch etwas ausholen.
Mit 24 Jahren wurde ich (im 9. Monat schwanger mit zweitem Kind) alleinerziehend. Der Vater zahlte nur unregelmäßig Unterhalt. Ich war also gezwungen ganztags arbeiten zu gehen, trotzdem reichte das Geld vorne und hinten nicht. In diesen Jahren habe ich mich finanziell ruiniert, auch weil die folgenden Partnerschaften (zusätzliche drei gescheiterte Beziehungen) in die Brüche gingen und ich nach jeder Trennung wieder bei "0" anfangen musste (neue Wohnung, neue Möbel usw.). Nun bin ich heute 49 und habe es noch nicht geschafft mich aus dieser Schuldenspirale heraus zu drehen. Es ist heute schon besser, als noch vor zehn Jahren, aber finanzielle Verpflichtungen habe ich noch immer, die ich nach und nach bezahle, in ca-. 5 Jahren werde ich das dann geschafft haben.
Vor etwas mehr als fünf Jahren habe ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennengelernt. Ich war damals frisch verliebt und in den ersten drei Monaten lief auch alles gut, dann stellte ich fest, dass ich betrogen werde, bzw. er zu dieser Zeit noch zweigleisig fuhr (nicht der erste Mann mit dem mir das passiert). Nach vielen Diskussionen und Streits beteuerte er mir immer wieder, dass er zuerst nicht merkte, dass das zwischen uns etwas festes sein könnte und er das mit der Treue aus diesem Grund nicht ernst genommen hat. Als es herauskam sagte er, wurde ihm klar, dass er mit mir zusammen bleiben möchte und als Beweis seiner Liebe wollte er, dass ich bei ihm einziehe, damit er beweisen kann, dass er es ernst meint.
Ich habe mich darauf eingelassen und bin zu ihm gezogen. Damals lebten seine Kinder noch bei ihm und seither läuft es oft sehr schief.
Er ist selbstständig und ich habe einen Ganztagsjob für den Haushalt bin ich allein verantwortlich. Da seine Kinder auch schon in einem Alter waren im Haushalt mitzuhelfen, gab es bisher immer die Diskussionen darum, dass ich hier nicht die Putzfrau für alle bin und unsere Wohnung kein Hotel ist. In diesem Haus wohnt ebenso noch die Mutter meines Lebensgefährten. Die Folge war, dass seine Kinder sich kaum mehr in unserer Wohnung aufhielten, da sie hier ja angehalten wurden mitzuhelfen. Viel einfacher ist es die Küche und das Badezimmer von Oma mitzubenutzen, die macht ja alles ohne meckern wieder sauber. Damals hielt er mir das immer wieder vor, ich wäre daran schuld und hätte seine Kinder vergrault. Ich jedoch mag es nicht in einem ungepflegten Haushalt zu wohnen, ärgerte mich aber immer wieder, dass ich trotz wenig Zeit für alle das Hausmädchen spielen sollte.
Naja, zwei seiner Kinder sind mittlerweile ausgezogen, die dritte nutzt (mit 22 Jahren!) noch immer Oma für Wäsche waschen usw. Sie wohnt sozusagen in einem Hotel Garni namens Oma.
Miete muss ich hier keine bezahlen, weil das Haus zu einem Drittel meinem Lebensgefährten gehört, weshalb ich es grundsätzlich in Ordnung finde, dass ich meinen "Mietanteil" sozusagen abarbeite. Ich koche, wasche die Wäsche, erledige den Einkauf, mache die Katzenklos sauber, erledige die Tierarztgänge (er hat drei Katzen), putze, räume auf...eben alles was man in einem Haushalt so machen muss. Zusätzlich habe ich einen relativ stressigen Job, bei dem ich mit einer 40-Stunden-Woche nur auf dem Papier hinkomme, heißt ich muss regelmäßig Überstunden machen.
Meine Arbeit kombiniert mit der Hausarbeit gibt mir nur sehr wenig Platz für Freizeit, Hobbys kann ich nicht nachgehen. Alles was mein Lebensgefährte hier macht ist mir morgens eine Tasse Kaffee aus dem Vollautomaten zu ziehen und ab und zu die Geschirrspülmaschine auszuräumen, wobei hier ein Großteil auf der Arbeitsfläche der Küche abgestellt wird, da er sagt, dass er nicht wisse wohin Töpfe usw. geräumt werden müssen, er sich aber auch nicht dafür interessiert. Auch über dieses Thema haben wir bereits Streit bekommen, um des lieben Friedens willen sage ich hierzu jedoch nichts mehr.
Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass mein Lebensgefährte kein einfacher Mensch ist. Er regt sich sehr schnell auf, wird oft beinahe cholerisch, schreit herum, akzeptiert keine andere Sicht auf Dinge wenn er seine Sicht für die einzig richtige hält, und verlässt am Ende eines Streits einfach den Raum. Getoppt wird ein Streit von seiner Seite aus sehr oft mit den Worten "du wohnst hier kostenlos", "du kannst ja ausziehen, wenn es dir hier nicht gefällt" oder "zuerst hast du die Kinder vertrieben, jetzt hast du wohl das gleiche mit mir vor". Diese Sätze variieren mit dem Grund des Streits. Diese Sätze verursachen aber bei mir unter anderem auch, dass ich mich hier nicht "zuhause" fühlen kann. Ich fühle mich dann als geduldeter Gast, den man loswerden kann, wann immer man möchte. Im Grunde fühle ich mich nicht sicher, weil mir jederzeit das Dach über dem Kopf genommen werden könnte.
Der Streit heute Morgen begann damit, dass er mir das Waschbecken im Bad schmutzig hinterlassen hat. Im Becken und am Wasserhahn klebte noch die Zahnpasta. Als ich aus dem Bad kam sagte ich, dass er doch kurz die Zahnpasta abspülen kann. Ich mache den ganzen Haushalt, da muss er mir das Bad doch nicht so hinterlassen. In solchen Momenten fühle ich mich immer wie sein Dienstmädchen. Es ist doch nicht so schwer nach dem Zähneputzen noch einmal kurz die Reste wegzuspülen. Macht er es nicht, muss ich es machen und er muss doch schließlich sonst nichts machen. Das ist doch eigentlich nicht zuviel verlangt? Oder sehe ich das tatsächlich so falsch?
Aufgrund dieser immer wiederkehrenden Diskussionen über Themen die nicht gelöst werden, da ich am Ende als Resümee immer einen seiner drei Sätze gesagt bekomme, leide ich und leidet auch unsere Beziehung. Ach, manchmal höre ich auch den Satz, dass wir ja schließlich zu wenig Sex hätten, das gebe ich auch gerne zu, denn wenn ich so wenig zurück bekomme und das das mich beschäftigt so wenig ernst genommen wird, leidet mein Wunsch dem anderen noch mehr zu "dienen". Seine "Friss oder Stirb" Mentalität gegenüber mir, macht es mir mittlerweile schwer.
Wenn ich mich nach einem Streit selbst hinterfrage, bin ich in dieser Beziehung total unglücklich, weil mir als Person so wenig Aufmerksamkeit zukommt. Er weiß einfach nicht zu schätzen was ich alles für uns mache. Er hält es für selbstverständlich, schließlich muss ich ja keine Miete bezahlen. Solche Diskussionen können mit ihm aus dem Nichts entstehen. Vielleicht noch zwei kleine Beispiele für solche Situationen:
Diese Wohnung bietet wenig Stauraum, da wir im Dachgeschoss wohnen. Wenig hohe Wände, viele Dachschrägen. Ergo, wenig Schränke hohe Schränke, um etwas zu verstauen. Also hatte ich mir Gedanken gemacht und ihn gefragt, ob wir an der Stelle XY ein paar Regale anschrauben könnten. Ich hatte das konstruktiv formuliert und eigentlich erwartet, dass wir wie erwachsene Menschen über ein so banales Thema reden. Er fühlte sich direkt überfordert und sagte mir mit erhobener Stimme viele Gründe (die mit dem Regal eigentlich nichts zu tun hatten) warum das nicht geht, Fazit war der Spruch "wenn er dir hier nicht gefällt, dann geh halt". Oder:
Mein Lebensgefährte ist 1,90m, ich bin 1,60m. Die Arbeitsplatte seiner Küche ist höher als Standard, da er diese auf sich angepasst hat. Die Küchenunterschränke stehen auf höhenverstellbaren Füßen. Ich bat ihn darum, dass wir das alles ein bisschen absenken, damit ich es in dieser Küche einfacher habe. Ich weiß, dass sich das nicht von jetzt auf gleich erledigen lässt, es ging auch nicht darum das sofort in die Tat umzusetzen, aber man könnte sich ja mal ein Wochenende dafür Zeit nehmen. Er ging auf diesen Vorschlag nicht einmal ansatzweise ein, fühlte sich direkt angegriffen und wurde laut. Auch dieser Satz endete mit einem der "Friss oder Stirb"-Sätze.
Ich lebe hier einfach nicht in einer Beziehung, schon gar nicht in einer gleichberechtigten. Gemacht wird nur was er als sinnvoll erachtet, alles andere wird nieder geredet. Mit anderen Worten: Er herrscht, ich muss gehorchen. Es gibt hier wenig Miteinander, das gibt es ab und zu tatsächlich, aber im Verhältnis einfach zu wenig.
Mit jedem Streit, den wir aus solchen Gründen haben, stirbt ein bisschen Gefühl in mir für ihn und eigentlich würde ich ihn tatsächlich gerne verlassen. Mein großes Problem ist, dass ich es mir gar nicht leisten kann mich zu trennen. Wie schon erwähnt ist meine finanzielle Situation noch immer angespannt. Würde ich ihn verlassen, so würde ich wieder bei "0" anfangen müssen und dafür habe ich einfach kein Geld. Bleibe ich, werde ich weiterhin von ihm unterdrückt. Ich hatte bereits einen Ansatz unternommen und wollte ausziehen, Vermieter verlangen heute aber meist eine Bonitätsauskunft und diese ist bei mir schlichtweg schlecht und so bekam ich damals einfach keine Wohnung für mich.
Es ist einfach zum Verzweifeln und ich wäre so gerne wieder glücklich, ich würde mich so gerne mal wieder respektiert fühlen. Aber so wie es aussieht, muss ich wohl weiterhin alles herunter schlucken und mich für alles entschuldigen was Streit verursacht hat, auch wenn ich meist nicht der war der aus einer Mücke einen Elefanten gemacht hat, sondern eigentlich nur im Sinn hatte, dass jeder gut leben kann...miteinander und füreinander.
Ich bräuchte jetzt euer Schwarmwissen wie man entweder besser mit einer solchen Situation leben kann oder eine solche Situation verbessern kann.
Vielen Dank schon einmal für eure Geduld und eure Antworten.
vielleicht kann mir irgendjemand hier einen wichtigen Tipp geben. Ich muss jedoch etwas ausholen.
Mit 24 Jahren wurde ich (im 9. Monat schwanger mit zweitem Kind) alleinerziehend. Der Vater zahlte nur unregelmäßig Unterhalt. Ich war also gezwungen ganztags arbeiten zu gehen, trotzdem reichte das Geld vorne und hinten nicht. In diesen Jahren habe ich mich finanziell ruiniert, auch weil die folgenden Partnerschaften (zusätzliche drei gescheiterte Beziehungen) in die Brüche gingen und ich nach jeder Trennung wieder bei "0" anfangen musste (neue Wohnung, neue Möbel usw.). Nun bin ich heute 49 und habe es noch nicht geschafft mich aus dieser Schuldenspirale heraus zu drehen. Es ist heute schon besser, als noch vor zehn Jahren, aber finanzielle Verpflichtungen habe ich noch immer, die ich nach und nach bezahle, in ca-. 5 Jahren werde ich das dann geschafft haben.
Vor etwas mehr als fünf Jahren habe ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennengelernt. Ich war damals frisch verliebt und in den ersten drei Monaten lief auch alles gut, dann stellte ich fest, dass ich betrogen werde, bzw. er zu dieser Zeit noch zweigleisig fuhr (nicht der erste Mann mit dem mir das passiert). Nach vielen Diskussionen und Streits beteuerte er mir immer wieder, dass er zuerst nicht merkte, dass das zwischen uns etwas festes sein könnte und er das mit der Treue aus diesem Grund nicht ernst genommen hat. Als es herauskam sagte er, wurde ihm klar, dass er mit mir zusammen bleiben möchte und als Beweis seiner Liebe wollte er, dass ich bei ihm einziehe, damit er beweisen kann, dass er es ernst meint.
Ich habe mich darauf eingelassen und bin zu ihm gezogen. Damals lebten seine Kinder noch bei ihm und seither läuft es oft sehr schief.
Er ist selbstständig und ich habe einen Ganztagsjob für den Haushalt bin ich allein verantwortlich. Da seine Kinder auch schon in einem Alter waren im Haushalt mitzuhelfen, gab es bisher immer die Diskussionen darum, dass ich hier nicht die Putzfrau für alle bin und unsere Wohnung kein Hotel ist. In diesem Haus wohnt ebenso noch die Mutter meines Lebensgefährten. Die Folge war, dass seine Kinder sich kaum mehr in unserer Wohnung aufhielten, da sie hier ja angehalten wurden mitzuhelfen. Viel einfacher ist es die Küche und das Badezimmer von Oma mitzubenutzen, die macht ja alles ohne meckern wieder sauber. Damals hielt er mir das immer wieder vor, ich wäre daran schuld und hätte seine Kinder vergrault. Ich jedoch mag es nicht in einem ungepflegten Haushalt zu wohnen, ärgerte mich aber immer wieder, dass ich trotz wenig Zeit für alle das Hausmädchen spielen sollte.
Naja, zwei seiner Kinder sind mittlerweile ausgezogen, die dritte nutzt (mit 22 Jahren!) noch immer Oma für Wäsche waschen usw. Sie wohnt sozusagen in einem Hotel Garni namens Oma.
Miete muss ich hier keine bezahlen, weil das Haus zu einem Drittel meinem Lebensgefährten gehört, weshalb ich es grundsätzlich in Ordnung finde, dass ich meinen "Mietanteil" sozusagen abarbeite. Ich koche, wasche die Wäsche, erledige den Einkauf, mache die Katzenklos sauber, erledige die Tierarztgänge (er hat drei Katzen), putze, räume auf...eben alles was man in einem Haushalt so machen muss. Zusätzlich habe ich einen relativ stressigen Job, bei dem ich mit einer 40-Stunden-Woche nur auf dem Papier hinkomme, heißt ich muss regelmäßig Überstunden machen.
Meine Arbeit kombiniert mit der Hausarbeit gibt mir nur sehr wenig Platz für Freizeit, Hobbys kann ich nicht nachgehen. Alles was mein Lebensgefährte hier macht ist mir morgens eine Tasse Kaffee aus dem Vollautomaten zu ziehen und ab und zu die Geschirrspülmaschine auszuräumen, wobei hier ein Großteil auf der Arbeitsfläche der Küche abgestellt wird, da er sagt, dass er nicht wisse wohin Töpfe usw. geräumt werden müssen, er sich aber auch nicht dafür interessiert. Auch über dieses Thema haben wir bereits Streit bekommen, um des lieben Friedens willen sage ich hierzu jedoch nichts mehr.
Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass mein Lebensgefährte kein einfacher Mensch ist. Er regt sich sehr schnell auf, wird oft beinahe cholerisch, schreit herum, akzeptiert keine andere Sicht auf Dinge wenn er seine Sicht für die einzig richtige hält, und verlässt am Ende eines Streits einfach den Raum. Getoppt wird ein Streit von seiner Seite aus sehr oft mit den Worten "du wohnst hier kostenlos", "du kannst ja ausziehen, wenn es dir hier nicht gefällt" oder "zuerst hast du die Kinder vertrieben, jetzt hast du wohl das gleiche mit mir vor". Diese Sätze variieren mit dem Grund des Streits. Diese Sätze verursachen aber bei mir unter anderem auch, dass ich mich hier nicht "zuhause" fühlen kann. Ich fühle mich dann als geduldeter Gast, den man loswerden kann, wann immer man möchte. Im Grunde fühle ich mich nicht sicher, weil mir jederzeit das Dach über dem Kopf genommen werden könnte.
Der Streit heute Morgen begann damit, dass er mir das Waschbecken im Bad schmutzig hinterlassen hat. Im Becken und am Wasserhahn klebte noch die Zahnpasta. Als ich aus dem Bad kam sagte ich, dass er doch kurz die Zahnpasta abspülen kann. Ich mache den ganzen Haushalt, da muss er mir das Bad doch nicht so hinterlassen. In solchen Momenten fühle ich mich immer wie sein Dienstmädchen. Es ist doch nicht so schwer nach dem Zähneputzen noch einmal kurz die Reste wegzuspülen. Macht er es nicht, muss ich es machen und er muss doch schließlich sonst nichts machen. Das ist doch eigentlich nicht zuviel verlangt? Oder sehe ich das tatsächlich so falsch?
Aufgrund dieser immer wiederkehrenden Diskussionen über Themen die nicht gelöst werden, da ich am Ende als Resümee immer einen seiner drei Sätze gesagt bekomme, leide ich und leidet auch unsere Beziehung. Ach, manchmal höre ich auch den Satz, dass wir ja schließlich zu wenig Sex hätten, das gebe ich auch gerne zu, denn wenn ich so wenig zurück bekomme und das das mich beschäftigt so wenig ernst genommen wird, leidet mein Wunsch dem anderen noch mehr zu "dienen". Seine "Friss oder Stirb" Mentalität gegenüber mir, macht es mir mittlerweile schwer.
Wenn ich mich nach einem Streit selbst hinterfrage, bin ich in dieser Beziehung total unglücklich, weil mir als Person so wenig Aufmerksamkeit zukommt. Er weiß einfach nicht zu schätzen was ich alles für uns mache. Er hält es für selbstverständlich, schließlich muss ich ja keine Miete bezahlen. Solche Diskussionen können mit ihm aus dem Nichts entstehen. Vielleicht noch zwei kleine Beispiele für solche Situationen:
Diese Wohnung bietet wenig Stauraum, da wir im Dachgeschoss wohnen. Wenig hohe Wände, viele Dachschrägen. Ergo, wenig Schränke hohe Schränke, um etwas zu verstauen. Also hatte ich mir Gedanken gemacht und ihn gefragt, ob wir an der Stelle XY ein paar Regale anschrauben könnten. Ich hatte das konstruktiv formuliert und eigentlich erwartet, dass wir wie erwachsene Menschen über ein so banales Thema reden. Er fühlte sich direkt überfordert und sagte mir mit erhobener Stimme viele Gründe (die mit dem Regal eigentlich nichts zu tun hatten) warum das nicht geht, Fazit war der Spruch "wenn er dir hier nicht gefällt, dann geh halt". Oder:
Mein Lebensgefährte ist 1,90m, ich bin 1,60m. Die Arbeitsplatte seiner Küche ist höher als Standard, da er diese auf sich angepasst hat. Die Küchenunterschränke stehen auf höhenverstellbaren Füßen. Ich bat ihn darum, dass wir das alles ein bisschen absenken, damit ich es in dieser Küche einfacher habe. Ich weiß, dass sich das nicht von jetzt auf gleich erledigen lässt, es ging auch nicht darum das sofort in die Tat umzusetzen, aber man könnte sich ja mal ein Wochenende dafür Zeit nehmen. Er ging auf diesen Vorschlag nicht einmal ansatzweise ein, fühlte sich direkt angegriffen und wurde laut. Auch dieser Satz endete mit einem der "Friss oder Stirb"-Sätze.
Ich lebe hier einfach nicht in einer Beziehung, schon gar nicht in einer gleichberechtigten. Gemacht wird nur was er als sinnvoll erachtet, alles andere wird nieder geredet. Mit anderen Worten: Er herrscht, ich muss gehorchen. Es gibt hier wenig Miteinander, das gibt es ab und zu tatsächlich, aber im Verhältnis einfach zu wenig.
Mit jedem Streit, den wir aus solchen Gründen haben, stirbt ein bisschen Gefühl in mir für ihn und eigentlich würde ich ihn tatsächlich gerne verlassen. Mein großes Problem ist, dass ich es mir gar nicht leisten kann mich zu trennen. Wie schon erwähnt ist meine finanzielle Situation noch immer angespannt. Würde ich ihn verlassen, so würde ich wieder bei "0" anfangen müssen und dafür habe ich einfach kein Geld. Bleibe ich, werde ich weiterhin von ihm unterdrückt. Ich hatte bereits einen Ansatz unternommen und wollte ausziehen, Vermieter verlangen heute aber meist eine Bonitätsauskunft und diese ist bei mir schlichtweg schlecht und so bekam ich damals einfach keine Wohnung für mich.
Es ist einfach zum Verzweifeln und ich wäre so gerne wieder glücklich, ich würde mich so gerne mal wieder respektiert fühlen. Aber so wie es aussieht, muss ich wohl weiterhin alles herunter schlucken und mich für alles entschuldigen was Streit verursacht hat, auch wenn ich meist nicht der war der aus einer Mücke einen Elefanten gemacht hat, sondern eigentlich nur im Sinn hatte, dass jeder gut leben kann...miteinander und füreinander.
Ich bräuchte jetzt euer Schwarmwissen wie man entweder besser mit einer solchen Situation leben kann oder eine solche Situation verbessern kann.
Vielen Dank schon einmal für eure Geduld und eure Antworten.