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7 Monate Kritik in der Arbeit

Strelizie1993

Neues Mitglied
Hallo,

ich weiß gar nicht was ich mir wirklich durch den Post erhoffe. Ich möchte einfach nur objektive Meinungen zu meiner Situation. Ich befinde mich momentan in meinem ersten richtigen Job nach meinem Masterstudium. Ich habe während meines Studiums bereits in dem Gebiet meiner jetzigen Tätigkeit gearbeitet (anderer Themenbereich). Direkt zu Ende meines Studiums habe ich eine Stelle angeboten bekommen, die perfekt klang. Ohne meine Kentnisse etc. wirklich zu hinterfragen, wurde ich direkt eingestellt, weil ich so überzeugt habe. Für die Stelle ist man von mehr Kentnissen meinerseits ausgegangen, ich habe an keiner Stelle des Vorstellungsgespräches gelogen. Seit Woche zwei ist man mit mir mehr als unzufrieden. Zum Ende der Probezeit wurde mit gesagt, dass ich diese nicht schaffen würde, wenn ich nicht Punkte y und x ändern würde (es ging um Leichtsinnsfehler). Mir wurde ein befristeter Vertrag zur weiteren Erprobung angeboten, der für sechs Monate läuft. (Eine Kollegin, die zeitgleich mit mir angefangen hat, wurde aus ähnlichen Gründen zum Ende der Probezeit gekündigt). Bereits nach zwei Monaten habe ich alle mit zugrunde gelegten Probleme weitgehenst eingestellt (Kritik angenommen und an mir gearbeitet), das Feedback im Protokoll zu Ende März war: "xxx hat sich positiv entwickelt. Wir sind auf dem richtigen Weg. Einer Weiterbeschäftigung steht, wenn es so bleibt, nichts im Weg." Den Aspekt, der für meine Chefin am wichtigsten war und auch Grund für die Befristung, habe ich ausgemerzt. Gestern hatten wir wieder ein Gespräch und meine Chefin hat ihre Meinung geändert. Wir hatten vereinbart, dass ich mehr Unterstützung bekomme und Wege an Aufgaben ranzugehen, wurden beim letzten Gespräch gelobt. Ideen meinerseits wie wir besser zusammen arbeiten, wurden abgetan mit "das ist unfair den anderen gegenüber, ich will nicht bis 22h arbeiten, ich mache dann ja deinen Job". (Ich bin trotz zwei Jahren Erfahrung noch ein Berufsanfänger und habe fachliche Lücken, lerne aber schnell und habe dies in den letzten Monaten bewiesen.) Das war ihr Feedback nach zwei Wochen, in denen ich neue Aufgaben hatte und ein paar wenige Fragen gestellt habe.

Das Feedback:
Ich soll mir überlegen, ob ich in dem Job generell gut aufgehoben bin. Ich würde eher in den Bereich xx passen, bei dem ich nicht selbst denken muss.
Es ist mühsam mit mir zu arbeiten.
Ich denke nicht mit und habe keine Lust zu denken.
Ich bereite ihr Mehrarbeit.
Ich habe kein Fachwissen (nur Theorie).
Ich werde bei neuen Aufgaben immer Hilfe brauchen.
Ich bin langsam.
Das Einzige, das ich kann, ist Power Point und ich bin ein nettes Mädel.


Seit sieben Monaten bekomme ich fast ausschließlich negative Kritik, solche Probleme hatte ich davor bei keiner anderen Stelle. Mir wurde eingeprügelt, dass ich keine Fehler machen darf. Ich hatte zeitweise solche Angst davor, dass ich Sachen fünf Mal geprüft habe und bis jetzt unsicher bin, wenn Infos an Kunden gehen. Ich denke sie hat persönlich etwas gegen mich. Findet ihr es unfair, wenn ich mich jetzt schon umschaue und bewerbe (trotz Erprobung bis Ende August)? Ich arbeite in einem Bereich, in dem nur wenige arbeiten. Stellen von Januar sind immernoch online.
Man hat ein Jahr nach jemandem für meine Stelle gesucht (mich).

Ich kann nur langsam nicht mehr, habe kein Selbstvertrauen mehr, meine Arbeit ist Müll. Ich habe Stellen gefunden, die eher Junior-Stellen sind, somit unter meiner, aber ich hab grade kein Selbstvertrauen und würde am liebsten grade eine Ausbildung machen. Ich kann ja nichts.

Zur Info: Die Stelle war an Personen ohne große Erfahrung gerichtet, ich bringe zwei Jahre mit. Aber eigentlich wollte man jemanden, der schon alles ab Tag 1 kann. Eine Einarbeitung gab es so gut wie nicht. Man hat sich nicht mit meinem Lebenslauf auseinandergesetzt.

Freue mich über jegliche Antworten.


Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
tatsächlich ist das so ein bisschen ein Märchen, dass man nach dem Studium/der Ausbildung gleich mit offenen Armen empfangen wird und sich bald ein vollwertiges Mitglied des ersten Arbeitgebers wird.
Bei den meisten Leuten, die ich kenne, mich eingeschlossen,
formen mehrere Arbeitsstellen den beruflichen Charakter.
Such dir einen neuen Arbeitgeber und wende die dort bei dieser Arbeitsstelle gewonnen Erkenntnisse bewusst an!!
Sowohl meine Kinder als auch ich als auch die meiten meiner Studenten haben einige Arbeitgeber und vor allem auch im Vorfeld Praktika bzw. Nebenjobs gebraucht um zu vertehen, wie man in Jobs Fuß fasst, in denen man nicht nur den ganzen Tag einen Handgriff macht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Strelizie1993
lauf so schnell du kannst! ;) Das ist da eine denkbar schlechte Fehlerkultur in deinem Unternehmen, das wird auch nicht besser, wenn das nicht mal grundlegend angegangen wird. Ein schlechtes Gewissen musst du gar nicht haben. Sie behandeln dich da nicht gut und müssen also damit rechnen, dass du gehst. Alles andere wäre blauäugig.

Vor allen Dingen setz dich dem nicht allzu lange aus. Das macht einen kaputt. Du kannst was, du machst gute Arbeit, du hast Potential, brauchst nur ein bisschen Einarbeitung, das ist tatsächlich nicht zu viel verlangt. Wenn ein Unternehmen das nicht kann ist das schlecht.

Du bist noch jung. Du solltest Spaß bei der Arbeit haben. :)
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Findet ihr es unfair, wenn ich mich jetzt schon umschaue und bewerbe
Fairness im Haifischbecken?
Verabschiede dich davon, das grundsätzlich zu erwarten und bieten zu wollen, konzentriere dich darauf, dich gut zu verkaufen.
Fair sein kannst du, wenn du einen Arbeitgeber gefunden hast, der das selbst einigermaßen bietet.

Man hat ein Jahr nach jemandem für meine Stelle gesucht (mich).
Kein Wunder und nicht dein Problem.

habe kein Selbstvertrauen mehr
Nachvollziehbar bei diesen Erlebnissen.
Du musst da weg.
Viel Glück mit dem nächsten Arbeitgeber und zweifle nicht so sehr an dir, denk an vergangene Jobs, da hast du es auch hinbekommen und auch jetzt scheinst du viel und hart gearbeitet zu haben, um zu lernen und dich zu verbessern.
Lass dir nicht die Butter vom Brot nehmen.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
ein Muster lässt sich schon erkennen,
das kannst du für das nächste Mal verhindern
Punkt 1:
fachlich zulegen
Punkt 2: auch mal selbstständiger was entscheiden,
nicht so viel Angst haben
Warum fragst du nach? Vgl. Punkt 1. Dann löst sich alles andere von selbst auf, wenn du als fachlich kompetent wahrgenommen wirst.
Das entspannt dich und andere.
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
solche Probleme hatte ich davor bei keiner anderen Stelle.
Das könnte uU nicht viel besagen, denn:
Ich befinde mich momentan in meinem ersten richtigen Job nach meinem Masterstudium.
Du schreibst ja nichts Konkretes über deine jetzige Stelle und Arbeit, aber für mich liest sich das so, dass auch ich mich in so einer Unternehmens"kultur" nicht wohlfühlen würde. Woran auch immer es liegt, ihr werdet nicht warm miteinander, also solltest du dich mit dieser Stelle nicht weiter herumquälen.
Findet ihr es unfair, wenn ich mich jetzt schon umschaue und bewerbe (trotz Erprobung bis Ende August)?
Das ist keine Frage der Fairness. Bewirb dich unbedingt woanders.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Das Problem wird sein, dass Du Werkzeuge bekommst aber das Produkt schlecht definiert ist.
Daher kannst Du bauen und bauen, weisst aber nicht recht, was eigentlich verlangt wird.

Wenn Du im kreativen Sektor arbeitest ( zB sollst Du eine Präsentation erarbeiten, wie Personal bei einem Notfall aus dem Gebäude evakuiert wird), so gibt es zig Möglichkeiten. Ob sie die "richtige" ist beurteilt die Chefin aber erst wenn Du fertig bist.

Wenn Deine Arbeit Kunden gegeben werden soll, also verkauft werden soll, so wirst Du eine Menge Lebenserfahrung sammeln müssen, um punktgenau ein Ziel zu landen. Lebenserfahrung beinhaltet aber, dass man dazu erst mal altern muss.
Es spielt dann drüben auf der anderen Seite zB deren Firmenphilosophie mit, der anvisierte Kundenkreis, dessen Eigenschaften und Vorlieben.
Aber all das wird die Chefin im Gespräch mit dem Auftraggeber entweder von im mitgeteilt bekommen, oder sie gibt eine Strategie vor, von der sie sich vorstellt dass sie dort erfolgreich realisiert wird.
Dazu müsste sie Dich mitnehmen, dort vorstellen um zu erreichen, dass Du entweder genau so tickst wie der Kunde oder eben so tickst wie sie.

Wenn Du den Master schon geschafft hast und jetzt weiter unter Druck gesetzt wirst, dürfte deine Leistungskurve weiter ansteigen.

Also würde ich an Deiner Stelle versuchen es aus zu halten und würde mich später darauf beziehen, dass Du eben nicht zum Ende der Probezeit gekündigt wurdest.

Mal eben was anderes:
Deine Chefin hat ein Unternehmen, mit dem sie Geld verdienen will. Am liebsten würde sie damit reich werden. Weil sie das was sie verkaufen will nicht alleine bewältigen kann, holt sie sich Mitarbeiter.
In der Industrie wäre es dann so, dass sie zB für ihre Tütchen Leute zum Erbsenzählen einstellen würde.
Alternativ könnte sie aber auch eine teure Maschine kaufen.

Bei Euch ist es ähnlich. Sie stellt Leute wie Dich ein, die billig sind aber nicht perfekt. Alternativ könnte sie einen Konzernchef von der Konkurrenz beschäftigen, der zwar fünf mal soviel kostet aber sein Pensum mal eben innerhalb kürzester Zeit abspult - und das so perfekt, dass sie selbst von ihm lernen kann.
Macht sie aber nicht.
Also fährt sie die Psycho-Schiene, drückt auf die Tränendrüse und macht Dir klar, dass Du sie benachteiligst. Daher ist sie zu Recht wahrlich bemitleidenswert, fällt aber dennoch - wie Du feststellst - mit ihrer Strategie auf die Füße, ändert sie also nicht. Optionen hätte sie ja.

Und noch eine Kritik an die Firma.
Deine Chefin sollte mittlerweile wissen, dass eine Selbstprüfung wenig bringt. In anderen Zweigen ist es lange Standart, dass ein Vier-Augen-Prinzip existiert. Beispielsweisegibt es bei Piloten den Pilot-in-command und den Pilot-monitoring. Der erste hat die unbegrenzte Entscheidungskompetenz, der andere arbeitet ihm zu und unterstützt. Sie wechseln auch ab.
Das sollte bei Deinen Projekten auch Standart werden, weil die zweite Person nicht in Deine Gedanken involviert ist, also Fehler viel eher findet. Dies im ersten Prüfungsdurchgang, nicht erst im fünften von Dir. Denn nur eine Prüfung kostet einmal Zeit, Deine fünf Prüfungen kosten die Firma fünf mal Zeit.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Das Feedback:
Ich soll mir überlegen, ob ich in dem Job generell gut aufgehoben bin. Ich würde eher in den Bereich xx passen, bei dem ich nicht selbst denken muss.
Es ist mühsam mit mir zu arbeiten.
Ich denke nicht mit und habe keine Lust zu denken.
Ich bereite ihr Mehrarbeit.
Ich habe kein Fachwissen (nur Theorie).
Ich werde bei neuen Aufgaben immer Hilfe brauchen.
Ich bin langsam.
Das Einzige, das ich kann, ist Power Point und ich bin ein nettes Mädel.
Ach so und nimm das Feedback bitte nicht an.
1. Du hast bewiesen, dass du selbständig denken kannst, du hast ein Studium abgeschlossen.
2. Es ist mühsam, mit deiner Vorgesetzen zu arbeiten.
3. Du hast keine Lust zu denken? Du hast ein Studium abgeschlossen.
4. Dass du Mehrarbeit bedeutest, das hätte sie wissen müssen. Klare Fehleinschätzung ihrerseits.
5. Das stimmt. Das heißt ja nicht, dass du unpraktisch bist. Meist muss man nur ein bisschen umdenken vom Wechsel aus der Theorie in die Praxis. Das kommt mit der Zeit.
6. Wie kommt sie darauf. So funktioniert Lernen doch. Man lernt immer mehr dazu, bis man soweit ist, dass man neue, unbekannte Aufgaben selbständig lösen kann.
7. Jeder ist ein bisschen langsamer am Anfang. Das gibt sich mit der Zeit.
8. Oh je, du kannst ganz viel. Eher bist du (das böse Wort) überqualifiziert. Du musst halt ein bisschen zurückschrauben, versuchen, einfacher, praktischer zu denken.

Es tut mir eigentlich leid für deine Vorgesetzte, dass sie es nicht schafft, das Potential ihrer Mitarbeiter auszuschöpfen. Sie schätzt das falsch ein. Aber vielleicht braucht sie andere Mitarbeiter, ohne Studium eventuell, mit mehrjähriger praktischer Erfahrung. Aber warum stellt sie dich dann ein? Das ist schlechte Personalplanung tatsächlich.

Du schaffst das! Lass dich bloß nicht verunsichern. 🍀
 
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