Sehr einfach:
Die Gesellschaft könnte aufhören, Männer und als männlich geltende Tugenden abzuwerten.
Das Beispiel habe ich ja gebracht -> "feministische Politik"! Die Idee bewusst weibliche Politik zu machen ist ja ansich bereits eine Negativverurteilung der männlichen Tugenden. Wobei ich mich ja frage, warum man dies überhaupt unterscheiden muss. Warum muss man absichtlich das eine Geschlecht hervorheben und dessen Tugenden bevorzugen? Ist das nicht genau das Gegenteil von Gleichberechtigung?
Die Gesellschaft könnte echte Gleichberechtigung anstreben.
Also beide Geschlechter ohne Genderbilder beurteilen. Bereits in der Schule gelten Mädchen, die im Unterricht nicht mitarbeiten oft als schüchtern, Jungs hingegen oft als faul. Einem Jungen, der weint, hat man schon zu meiner Zeit gesagt "ein Indianer kennt keinen Schmerz", das Mädchen wurde tröstend in den Arm genommen. Klar ist das nicht überall so, die Tendenz in der Gesellschaft ist aber da. Bei älteren oder sehr traditionellen Menschen ist das sogar noch extrem. Bis 10 Jahren hatte ich einen extrem sexistischen Personalchef.
Die Gesellschaft könnte anfangen Probleme von Männern ernster zu nehmen
Männer werden öfter Opfer von Gewalttaten und begehen öfter Suizid. Das ist aber nie Thema in einer öffentlichen Debatte. Wenn von genderspezifischer Gewalt die Rede ist, werden Männer oft als Täter benannt aber selten davon geredet, dass sie auch öfter Opfer sind.
Und manchmal sollte Gesellschaft auch einfach ehrlich sein. Man hört so oft und gerade von Frauen "nur die inneren Werte zählen". Ich finde es ja garnicht schlimm, wenn das Aussehen für viele eine Rolle spielt, aber dann tut nicht so als ob das anders wäre. Immer dieses moralische Gehabe, dass Männer auf Äußerlichkeiten stehen würden und Frauen auf die inneren Werte.
Ist da nicht der größte Berg Arbeit bei Männern UNTEREINANDER?
Also ist es nicht das was eigentlich fehlt, wenn man das was Du da formulierst betrachtet?
Das alles was Du ansprichst wird Männern ja hauptsächlich durch andere Männer verwehrt oder schwer gemacht. Selbst das Beispiel mit der Gewalt: Ja, Männer werden öfter Opfer von gewalt: Aber von der Gewalt anderer Männer.
Also warum tut ihr euch das alles denn an und supportet euch nicht in der Weise, wie Du es beschreibst?
Also zB dass Jungs nicht weinen, wird ihnen doch heutzutage hauptsächlich von anderen männern erzählt.
Männer die sich bei ihren Kumpels ausweinen sind nach wie vor eine Seltenheit: Warum wollen sie sich das selbst nicht gegenseitig geben? Das ist ja etwas, das eine Frau auch garnicht ersetzen könnte: den Austausch untereinander.
Letztlich ist das was Du ansprichst ja auch wieder eine Sammlung von Gegensätzen: Also zB sagst Du auf der einen Seite, man sollte "männliche Tugenden" stärker respektieren. Auf der anderen Seite wünschst Du Dir einen "weicheren" Umgang mit Männern: Sie sollen weinen, ihre Problem artikulieren usw: Für die allermeisten Definitionen unserer Männerstereotypen wäre das ein Widerspruch.
Warum muss es "typisch männliche Tugenden" überhaupt geben? Kann man nicht jeden Mann einfach als Individuum stehen lassen?
Warum nicht den MENSCH sehen, mit SEINEN Potentialen?
Und genau das ist doch das Problem, oder? Wenn man anfängt Stereotype zu bilden, wird immer jemand zu kurz kommen.
Warum darf ein Mann als MENSCH nicht selber entscheiden, was für IHN männliche Tugenden sind?
Also wozu neue Stereotypen bilden?
Besser wäre es doch, wenn sich jeder Mensch frei entfalten könnte und dazu gehört dann eben zB dass Jungs auch weinen dürfen sollen.
Nur diese Freiheit zur Entfaltung muss einem jungen Menschen vor allem!!! in der Peergroup gegeben werden: Also andere Männer! Männer und Jungs müssen sich untereinander mehr Freiheiten lassen.
Und DA liegt doch die große Aufgabe vn Männern heutzutage: Dass sie sich SELBER (bzw ihren Geschlechtsgenossen) erlauben, individuell zu sein und keinem Klischee zu entsprechen.
ich glaube, das ist auch ein großes Problem, an dem Männer oft zu kauen hatten: Das was die anderen Männer von ihnen verlangen ist meist genau das, was bei Frauen garnicht so gut ankommt. Oder es sind Dinge, die garnicht unter einen Hut zu bringen sind.
Natürlich wünscht sich eine Frau zB einen Mann, der bei der Geburt des gemeinsamen Babys dabei ist und dort auch gerne aus vollem Herzen weint. Auf der anderen Seite wird eben dieser Mann dann belächelt, wenn er zB unter den Kumpels den windelwechselnden Papa nicht versteckt.
Warum?
Die meisten Frauen bevorzugen einen Mann, der zB Humor hat, treu ist, freundlich usw. Also "weichere" Attribute. Und dann liest man von anderen Männern: Alles Quatsch, wenn Du kein Alphahengst bist, hast Du eh verloren.
Das sieht man doch hier im Thema auch: So ungnädig, wie hier bisweilen über Männer geredet wird, braucht man sich doch nicht wundern, dass viele orientierungslos zurückbleiben.
Und ja: Auch Du schreibst:
Ich finde es ja garnicht schlimm, wenn das Aussehen für viele eine Rolle spielt, aber dann tut nicht so als ob das anders wäre. Immer dieses moralische Gehabe, dass Männer auf Äußerlichkeiten stehen würden und Frauen auf die inneren Werte.
Wieso überlässt du es nicht jedem SELBER zu beurteilen, wie er/ ist die Sache sieht und wie er/ sie sich eine Partnerschaft vorstellt? Wieso Glaubst Du, urteilen zu müssen, das eine wäre "Gehabe"?
Gesteh doch den Frauen und den anderen Männern SELBER ihr Urteil zu!
Du tust doch mit solchen Äußerungen genau das, was Du der "Gesellschaft" vorwirfst.
Du kategorisierst bestimmtes Verhalten als Gehabe, das Frauen sich einbilden und Männern einreden.
Und was sagt ein Mann, der aber eben genau SO fühlt?
Verstehst Du, dass genau SOLCHE Äußerungen Teil des Problems sind? Du wertest! Du unterstellst, was männlich ist und was nicht.
Warum? Lass es einfach und lass jeden Mann und jede Frau SELBER entscheiden!
DANN lässt Du auch deinen Geschlechtsgenossen die Freiheit SELBER so zu sein, wie sie es wollen und nicht wie DEINE Klischees (und die anderer) es wollen.
Es gehört nämlich eine große Portion Zähigkeit dazu, nicht in ein übergestülptes Stereotyp zu verfallen, wenn einem (Mann) an jeder Ecke gesagt wird: Das ganze Geschwafel vom Charakter ist nur Gehabe von den Frauen (Übersetzt: MÄNNER sind ganz anders)
Und was ist mit dem Mann, der selber so ein "Gehabe" an den Tag legen möchte, weil es seinem Wesen entspräche? Ein Mann, der zB mehr Wert auf Charakter legt, als auf Optik ist also kein Mann sondern vom Feminismus beeinflusst?
Jeder Mensch hat seine eigenen Wünsche und Vorstellungen und sein eigenes Wesen: Anstatt dies immer wieder in Frage zu stellen und zu werten, wie wäre es mal damit auf der einen Seite die sich äußernden Frauen zu akzeptieren (und nicht zu urteilen, sie würden doch bloß moralisierend daherrreden) und auch die Männer zu akzeptieren und ihnen SELBST zuzugestehen, wie sie sich "gehaben" wollen?
ich denke, die größten Feinde der Männer in diesem, sind Männer selbst: Ich kenne zB keine männerfeindlichere Szene als die Incelszene: Da wird Männern doch jeder Mut genommen, und jede Form der freien Entfaltung und der Individualität mit Füßen getreten: Da musst Du der Machohengst sein und wenn du das nicht bist, bist Du nichts wert: Man ist dort zutiefst Männerfeindlich UND Frauenfeindlich.
man sagt zwar: Frauen und die Gesellschaft sagen, man wäre nichts wert, aber letztlich sagt und glaubt man es doch nur SELBER!
Solche Strömungen gibt es doch immer mehr und die stehen doch der freien Entwicklung eines mannes total im Weg.
Anstatt dass sich mal Gruppierungen bilden, die sagen: hey, Du bist gut so wie Du bist: Ob klein, groß, hell, dunkel, sportlich oder eher moppelig: Du bist erstmal DU und das ist gut so! Egal was andere sagen.
So einen Umgang vermisse ich bei vielen Männern total- vor allem dort, wo eben so vehement darauf gepocht wird, die Welt sei ungerecht mit Männern: Das stimmt schon: DIESE Welt ist ungerecht mit Männern. Aber diese Welt ist zum Glück nicht die einzig mögliche.
Ich bin zB fast nur in Akademikerkreisen unterwegs. Mein Mann ist Naturwissenschaftler und demzufolge sind seine Freunde natürlich auch eher aus dieser Ecke: Da weht ein ganz anderer Wind als ich es zB hier lese: Da käme keiner auf die Idee, den Mann zB über seine Körpergröße oder Muskeln zu definieren.
Vieles von dem, was Du ansprichst ist dort längst verwirklicht und keiner Rede mehr wert.
Natürlich weinen diese Männer, wenn ihnen danach ist. natürlich wird dort ganz anders füreinander gesorgt und die Probleme von Männern werden ganz anders thematisiert. Und natürlich gibt es dort auch Männer, die ganz "klassiches" Männer sind (also die am Wochenende zB halt zum Holz fällen in den Wald gehen) Aber es ist Platz für alle, weil man eben dort offenbar einen Schritt weiter ist und solche Schubladen nicht mehr in dem Maße braucht, wie es offenbar anderswo der Fall ist.
In meinem eigenen Umfeld ist das sogar noch stärker verwirklicht: Unter Künstlern ist das alles sowieso viel breiter.
Aber letztlich gibt es natürlich in unserer Gesellschaft Kreise in denen total rückständige Männerbilder gepflegt werden, die eine freie Entwicklung total hemmen und die verunsichern können.
In einer Welt, wie sie von Incels propagiert wird, möchte ich auch kein Mann sein...
Also warum sind Männer nicht fairer untereinander? WENN man
👎 schon der Meinung ist, der böse Feminismus, die böse Biologie und die Gesellschaft überhaupt hätte sich gegen einen verschworen, warum dann nicht zusammenhalten und sich DAS geben was man gerne hätte?
Also Unterstützung bei Problemen, auch mal weinen dürfen, weg von Stereotypen usw....
Lasst doch einfach jeden Menschen sein, wie er/ sie will und ordnet sie vor allem nicht in Schubladen ein!