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50+ und kein Plan ...

  • Starter*in Starter*in Eimerchen
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Wertschätzung? Das Wort kenne ich nicht. Die habe ich nie erfahren. Bei mir hieß es höchstens, Tony, Sie müssen Verzicht üben, kein Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld gestrichen, Mehrarbeit ohne Ausgleich, Ende vom Lied war, dass Ehefrau vom Chef sich nen 911er gewünscht und bekommen hat. Und so ging das in jeder Firma. In einer anderen auch total grotesk. Die Chefabteilung ließ sich Büffet aufbauen, Pralinen vom Pâtissier. Es gab wirklich das Beste vom Besten. Für die Arbeiterklasse Gulaschkanone, dagegen war selbst 08/15 von BIG A ein Traum. Als Geschenk gabs vor Weihnachten nen Pornokalender und ne Taschenlampe. Für die Hochzeit ein Kaktus. Und in der Zeitung sind dann die Bosse drin als Helden der Arbeit, echt. Deutsche Vorzeigeunternehmer mit Auszeichnung. Zum Glück enden alle nachher genauso dämlich in der Kiste. Obs dann Eiche oder ein Pappkarton ist, ist mir auch egal. Mit 50 kann man Umorientierung abhaken. Verkauf die Firma, setz Dich aufs Fahrrad und dudel durch die Welt wie Heinz Stücke. Selbst wenn Du Dich bildest wie blöd, ein Studium machst und mit 1++ abschließt. Du konkurrierst mit jungen Leute, gut aussehend, aalglatt, perfekter Lebenslauf. Leute mit Problemen oder bewegtem Leben landen direkt in der Tonne, bzw. auf dem Berg für eine Absage zu schreiben. Ich habe ein halbes Jahr nichts anderes gemacht, als Absagen rauszuhauen und Gespräche zu führen. Beim kleinsten Pups ist man in D. auf dem Abstellgleis. Quereinsteiger im Handwerk, tolle Sache, aber mit 50 ist man nicht mehr fit wie ein Turnschuh. Allein wegen der körperlichen Leistungsfähigkeit scheitert man. In Bürojobs wirst Du es erleben, daß Leute Dich nicht einarbeiten wollen, die tippen so schnell, daß man wie ein Idiot vor dem PC sitzt und sich fühlt, als ob man das erste mal im Leben vor einem Computer sitzt, weil die Leute von heute keine neuen Leute wollen und die Konkurrenz ausschalten.

In Bezug auf Telefonverkauf kann ich Dir sagen, daß das Spaß macht, wenn das Produkt auch vertretbar und eine Sensation ist. In erster Linie gehts ums Geld, um nichts anderes. Komm runter von Anerkennung und Wertschätzung. Niemand klopft einem auf die Schulter. Meine Kollege und ich haben früher Millionen Umsätze für den alten Arbeitgeber gemacht. Wir bekamen nicht mal eine Lohnerhöhung. Immer wurde von WIR WIR WIR gelabert, dabei haben 2 Leute im Prinzip den ganzen Verkauf geschmissen und wurden behandelt wie die letzten Trottel. Nach x jahren resigniert gekündigt. So geht mir das bis heute. Schwamm drüber. Fahr Motorrad, geh wandern, mach was, was Dir Freude bereitet. Geh in den Einzelhandel, verkauf Herrenbekleidung, da kannst Du Gespräche mit den Kunden führen, beraten, bedienen und verkaufen, zu guter Letzt bekommt man Provision, wenn es ein guter Laden ist. Meine Mutter war immer im Einzelhandel und war glücklich.
Was wäre die Alternative zu so einem Werdegang? Das ist oft so, dass manche die ruhige Kugel schieben, andere hetzen sich zu Tode und kämpfen und kämpfen und kommen einfach nie auf einen grünen Zweig, Lebensqualität gleich null.
Woran mag das liegen? Falscher Ehrgeiz? Ich muss gut sein, sonst kündigt man mich...?? Wieso sagt man da nicht, du Chef, sei ja anständig, sonst bin ich weg..??
 
Hier schreibt der TE. Vielen Dank für Euer umfangreiches Feedback. QE als Lehrkraft kann ich mir vorstellen, bin aber für Hessen zu alt. Studium fehlt sowieso. Erzieher fällt aus, da ich zu Kindern zwar Draht habe, aber mir das nicht im beruflichen Kontext vorstellen kann. Außerdem bin ich ein Mann. Ein falsches Wort und die Sitte steht vor der Tür. Aber ich denke es könnte tatsächlich in den Bereich der Wissensvermittlung gehen. Hmm mal noch bissi nachdenken …
 
Aber ich denke es könnte tatsächlich in den Bereich der Wissensvermittlung gehen. Hmm mal noch bissi nachdenken …
Ältere Leute als wir beide haben oft keinen besonders guten Draht zur EDV / IT allgemein. Da hättest Du sicherlich gute Möglichkeiten, falls Du Dein Wissen wirklich gut rüberbringen kannst.
 
Eventuell wäre Dozent etwas für Dich. Es gibt ja inzwischen doch einige Bildungsträger für Umschulungen aus dem Bereich Erwachsenenbildung. Und, weil Du in der Unternehmensberatung warst, bestimmt gut mit Menschen kommunizieren kannst, wäre das vielleicht genau das richtige für Dich. Ein Studium muss man dafür nicht abgeschlossen haben, sondern lediglich fähig sein den Stoff zu vermitteln.
 
Also, IT wäre absolut kein Ding mehr für dich? Ich meine, du hast doch sicherlich vielseitige Erfahrungen gemacht im diesem Bereich als auch als Unternehmensberater. Du kannst doch was, oder nicht? IT heute ist ja nicht mehr so wie noch vor 10 Jahren. Homeoffice, Administration, Management, Softwarearchitektur, es gibt so viele unterschiedliche Tätigkeiten, jede mit ihren eigenen Pros und Cons.
Oftmals reichte es schon, sich in einem Produkt sehr gut auszukennen, um richtig gut zu verdienen, ohne sich den A*** dabei aufzureißen. Und in der Branche ist es zur Zeit ziemlich leicht, auch als etwas älterer Mensch, einen interessanten Job zu ergattern. Wie sähe es mit Freelancing aus? Als ehemals Selbständiger müsstest du es doch gewohnt sein, Aufgabengebiete auszuloten, Timelines zu erstellen, Kosten-Nutzen zu kalkulieren, dann wäre doch Freelancing im Homeoffice, egal wo, doch eine Alternative. Das einzige was du sonst noch brauchst ist Know-How und eine schnelle Internetanbindung. Es gibt bspw. Hoster, da kannst du dir für zwei Euro im Monat eine nette Entwicklungsumgebung inkl. Mysql, PHP etc. anmieten und die stellen dir diverse Public.Domain -Standarsoftwareapplikationen (Content Management Systeme, Webproductionsysteme etc. welche auch bei vielen Firmen verwendet werden) zur Verfügung in die du dich einarbeiten kannst, oder du lädst dir bei MS die aktuelle Serversuite in der Testversion herunter und arbeitest dich in Azure oder Sharepoint ein. Möglichkeiten gibt es da viele. So groß ist die Konkurrenz da gar nicht und meiner Erfahrung nach kochen die frischgebackenen Bachelors auch nur mit Wasser. Ich habe jedenfalls mit neuen, jungen Kollegen und/oder Kolleginnen eher gute Erfahrungen gemacht. Entgegen der Unkenrufe hier ist man mit 50 keineswegs zu alt für neue Herausforderungen, zumal man ja noch mindestens 17 Jahre Arbeit vor sich hat.
 
Hier schreibt der TE. Vielen Dank für Euer umfangreiches Feedback. QE als Lehrkraft kann ich mir vorstellen, bin aber für Hessen zu alt. Studium fehlt sowieso. Erzieher fällt aus, da ich zu Kindern zwar Draht habe, aber mir das nicht im beruflichen Kontext vorstellen kann. Außerdem bin ich ein Mann. Ein falsches Wort und die Sitte steht vor der Tür. Aber ich denke es könnte tatsächlich in den Bereich der Wissensvermittlung gehen. Hmm mal noch bissi nachdenken …

Oder vielleicht bei einer NGO oder Stiftung bewerben und dort dann Projekte o ä organisieren?
 
sich selber zu finden dauert eben. Und wie ist das mit Krankenpfleger Oder Polizei? Da gibt eventuell untereinander eine Kameradschaft.
ich denke, es gibt kaum Firmen wo alles gut läuft. Es gibt leider immer jemand der Stress schiebt. Im schlechtesten Fall ist es fast die ganze Abteilung.
ich kann verstehen warum du dich leer fühlst, den Arbeit wird selten wertgeschätzt. Wir leben schon in einer Jammergesellschaft und da wird oft mehr gefordert und nicht weniger.
 

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