Wegen dem Überfordert fühle noch einmal deutlich:
Es gab ja ein 2-wöchiges Onboarding, das okay gewesen war, allerdings wurden wir auch nicht gerade super gut auf den Arbeitsalltag vorbereitet. Wir, die beiden Neuankömmlinge, mussten vieles selbst herausfinden oder nachfragen.
Aha, also Onboarding ist sowas wie eine Einarbeitungsphase, nur etwas moderner und schicker ausgedrückt?
Dass man nicht supergut auf den Arbeitsalltag vorbereitet wird, ist normal. Es gibt Firmen, die ihre Mitarbeiter ins kalte Wasser schmeißen lassen nach dem Motto: Mal schauen, wie er zurechtkommt. Andere nehmen sich etwas mehr Zeit, anderer Unternehmen haben extra Einarbeitungsprogramme, andere setzen dich neben einen Mitarbeiter und entweder Learning-By-Doing oder "Guck Selbst, was du machst".
Ich kenne das auch nur von einer Berufsausbildung, dass man wirklich ganz gezielt auf die Arbeit vorbereitet wird. Als Berufseinsteiger oder ganz normaler Mitarbeiter eher weniger, da erwartet man ein gewisses Maß an Selbstständigkeit.
Bei meiner letzten Arbeitsstelle hatte ich ein katastrophales Onboarding, weil die nur auf Leute programmiert sind, die bereits Verwaltungserfahrungen haben. Das war dann schwierig und mühselig, da irgendwie an Bord zu gelangen, ohne unterzugehen.
Aber bitte erwarte nicht, dass man dir alles auf dem Silbertablett präsentiert. Manchmal erwartet man auch, dass die Neuen sich gegenseitig helfen oder selbst Initiative ergreifen, selbst Unternehmensabläufe herausfinden und ins Intranet oder sonst wo gucken.
Wobei halt viele Kollegen inklusive Chefs selbst mit Arbeit überlastet sind und daher nicht so viel Zeit haben, uns zu helfen.
Das ist oft so, leider. Kostet alles Geld und Zeit.
Hinzu kam noch die Aussage, des Head of Sales, dass wir pro Tag 30 Anwählversuche machen müssen + 5 Deals generieren sollen.
Das heißt, du musst irgendwie pro Tag 30 Personen anrufen und denen irgendwas verkaufen oder zumindest ein Abo/Kauf anbahnen?
Deals heißt: am Ende müssen mind. 5 Vertragsabschlüsse vorliegen?
Ich habe in der ersten Woche sofort Vollgas gegeben und teilweise sogar mehr gemacht, dann aber gemerkt, dass ich die ganzen Kundenanfragen nicht bewältigen kann. Die Fälle sind halt teilweise ziemlich komplex,
Zum Beispiel? Arbeitest du in einem Kundenservice oder was genau ist das?
Außerdem gibt es mir auch zu denken, das bis jetzt jede Woche Mitarbeiter aus anderen Abteilungen gekündigt worden sind. Teilweise aufgrund ihrer Leistungen freiwillig gegangen sind.
Na ja, Start-Up halt... die sind nicht für professionellen Umgang mit Mitarbeiter bekannt. Da gehts erstmal viel um Geld und Umsatz und wer da eine Gefahr für die Statistik darstellt, der wird rausgeschmissen.
Da wirst du leider erstmal kräftig ausgenutzt und am Ende hast du selbst nichts davon ...
Ich würde niemals freiwillig für ein Start-Up arbeiten.
Gut, das muss nicht unbedingt etwas heißen, aber macht mich schon nervös.
Nicht nervös sein, einfach dein Bestes geben und nebenher dich nach einem richtigen Unternehmen umschauen.