Liebe Sternenmama,
ich möchte dir mein tiefes Mitgefühl und Verständnis senden. Ich bin selber Mutter eines Sternenkindes und kenne deine Gefühle und Fragen zu gut. Es ist sicher natürlich nach den Gründen zu fragen, die Annahme kommt erst noch. Nun ist die Zeit für dich, zu fragen, zu zweifeln, zu weinen und zu trauern. Laß das zu, es hilft dir weiter, dein Sternenkind anzunehmen.
Durftet Ihr Euer Kind verabschieden? Habt Ihr eine Beisetzung geplant? Grade die Beerdigung bringt dich ein Stück weiter zur Annahme deines Verlustes. Ich erinnere mich an jede Sekunde der Beisetzung und in dem Moment wußte ich, es ist nicht nur ein schrecklicher Traum-ich muß jetzt damit leben, meine Zukunft ohne dieses Kind leben.
Es wird ganz sicher eine wirklich harte Zeit für Euch werden, es ist wohl die stärkste Prüfung für ein Liebespaar, ihr Kind zu verlieren. Ihr könnt Euch dabei Hilfe suchen. Bundesweit hat der Bundesverband für Verwaiste Eltern in Deutschland Anlaufstellen und Selbsthilfegruppen (
Startseite - Bundesverband Verwaiste Eltern in Deutschland e.V.) Es wird Euch helfen, dort auf Verständnis zu treffen. Im "realen" Leben ist das nicht selbstverständlich und die meisten Menschen im Umfeld können mit dem Thema, des verstorbenen Kindes nicht umgehen. In Zukunft wirst du auch sehen können, wer Dir oder Euch ein wirklicher Freund ist, leider. Ich habe selber wirklich Worte und Sätze gehört, in den Monaten nach dem Tod meines Babys, daß es mir tage oder wochenlang den Boden unter den Füßen wegzog. Lieber wäre mir oft Schweigen gewesen.
Diese furchtbare Leere in dir wird sich mit der Zeit wieder füllen, du wirst auch wieder lachen können und dich irgendwann nicht mehr fragen, was du falsch gemacht hast. Wenn Ihr eine Obduktion veranlasst habt, werdet Ihr vielleicht wissen, was der Grund war. Eventuell ist es auch wichtig für Eurer weiteres Leben (genetische Ursache des Todes). Es kann aber auch so kommen, daß Ihr keine Erklärung erhalten werdet, warum Euer Sternchen gegangen ist. Sooft du dich auch fragst, was du falsch gemacht hast-du wirst keine Antwort erhalten-leider. Suche den Kontakt zu dem Frauenarzt, der Hebamme, Euren Eltern, Geschwistern und guten Freunden. Im Internet findest du Foren für verwaiste Eltern, vielleicht hilft es Dir zu schreiben. Es ist oft viel einfacher, als zu reden.
Ich möchte Dir folgende Bücher ans Herz legen, ich habe sie sehr oft gelesen.
Sabine Herold- Bin kaum da, muss schon fort.
Herausgeberin Alexandra Bosch- Eigentlich unsere Kinder
Birgit Zebothsen- Sternenkinder
Ich selber habe auch den Tod unseres Kindes in einem Buch veröffentlichen lassen und manchmal ist es ein schöner Gedanke, daß man anderen Eltern zeigen kann, daß sie nicht allein sind. Es gibt sehr viele verwaiste Eltern, kennenlernen tut man sie oft erst, wenn man selbst dazu gehört. Meine beste Freundin habe ich auch bei einer Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern kennengelernt. Mit niemandem anderen kann ich so über das geschehene reden, so oft das Grab besuchen, wie ich möchte, ohne ermahnt zu werden (Nun ist es aber genug. Du wirst ein neues Kind bekommen. Langsam mußt du aber aufhören.....
wappne dich gut, gegen solche Worte
sie wissen es nicht besser)
Es wird nie mehr werden, wie vorher-die Uhren gehen anders für verwaiste Eltern. Ich wünsche Euch, daß Ihr wachsen könnt, an dem Verlust Eures Babys. Ich wünsche Euch, daß Eure Liebe wächst. Ich wünsche Dir, daß du irgendwann mit einem Lächeln an dein Baby denken kannst und weißt, daß es doch für immer bei dir ist.
Passt gut auf Euer Herz auf und auf Eure Beziehung. Sucht Euch bitte Hilfe, wenn Ihr auch nur den geringsten Zweifel habt, es schaffen zu können. Achte auf Dich, auf Deine Herz, auch auf Deinen Kopf, deinen Verstand, deine Gesundheit.
Alles Liebe *M*