Hallo,
auch ich kann mich diesem Thema anschließen.
Ich bin 25 Jahre. Doch, der erste Kuss, simples Händchenhalten oder das verliebte Kribbeln im Bauch sind mir fremd.
Angefangen hat alles, als ich ungefähr 6 Jahre alt war. Zu dieser Zeit musste ich meinem 10 Jahre älteren Stiefbruder zur sexuellen Belustigung verhelfen. Auch wenn er mich nie wirklich angefasst hat, vergesse ich die Dinge, die er von mir verlangte nie. Ich war ein Kind und wusste nicht was ich tat. Ich dachte, dass es normal sei unter Geschwistern. Bis wir erwischt wurden und mein Bruder riesigen Ärger bekommen hat. Ich glaube, dass meine Mutter denkt, dass ich es über die Jahre vergessen habe. Ich möchte sie auch in dem Glauben lassen.
Weiter ging es in der Schule. Wie die meisten, wurde auch ich in der Schule gemobbt. Angefangen von der 4. Klasse zog es sich bis hin zur 10. Klasse. Es gab Wochen in denen mich die gesamte Klasse ignorierte. Besonders in den niedrigeren Klassen war es verletzend. Immer dann, wenn Weihnachten vor der Tür stand oder die Klasse Fasching feierte, fühlte ich mich allein. Ich hatte nicht den Mut mich der Klasse zu stellen. Die einzige Person die ich hatte, war zu dieser Zeit meine Mutter. Aber wirklich helfen konnte sie mir auch nicht. Letzendlich nahm sie mich für ein paar Wochen von der Schule.
Dennoch hatte ich ein sehr gutes Zeugnis und wollte nach der Schule mein Abitur machen.
Eine neue Klasse und endlich Ruhe vor all dem Übel aus der Vergangenheit. Doch alles begann von neuen, obwohl wir uns alle fremd waren. Sie machten Viedos von mir während ich einen Vortrag vor der Klasse halten musste. Lachten mich aus und machten böse Bemerkungen. Einige Kerle spielten mir vor, sie würden Interesse an mir haben. Scherzten kurz darauf jedoch mit ihren Kumpels, wie ich so blöd sein könnte, so etwas nur anzunehmen.
Nach 1 Jahr hielt ich es nicht mehr aus und brach das Abitur ab. Von alles und jeden isolierte ich mich, versteckte mich zu Hause im Schutz der Familie. Meine Freunde kamen kaum noch an mich heran. Zu einigen brach sogar die Verbindung ab.
Heute schaffe ich es immer noch nicht Männer in meine Nähe zu lassen. Meist nehme ich diskret Abstand. Ich möchte auch nicht, dass sie nett zu mir sind. Ich hasse sie alle und das lasse ich sie spüren. Mir ist es egal was sie von mir denken. Mir ist es egal, wenn sie mich für eingebildet halten, weil ich ihnen den Rücken zu wende und gehe.
Sicher, wünsche ich mir auch eine Beziehung. Jedoch überwiegt in meinem Inneren der Hass und ich könnte jeden Mann der mir zu nah kommt in kleine Stücke zerreißen.
Ich sollte nicht solche Gedanken haben, aber ich kann sie nicht abschalten. Dafür hasse ich mich selbst.
Seit ich das Abitur abgebrochen habe, leide ich ständig unter Bauchschmerzen, welche besonders dann zunehmen, wenn ich in der Nähe von Männer bin. Ich bekomme Schweißausbrüche und habe das Gefühl der Ohnmacht. Und doch fühle ich immer wieder diesen Hass.
Ich möchte so gerne unbeschwert leben, wie jede andere Frau in meinem Alter auch. Ich möchte auf Diskos gehen, ohne das mir schlecht wird und ich die Flucht ergreife. Ich möchte die Liebe kennen lernen, ohne das mich der Hass überkommt.
LG Unknow