Hallo Gast,
mach dir doch nicht so viele Gedanken
Alles, was du schreibst, kommt mir total bekannt vor, lach.
Nur, das meine Noten in der Elften wesentlich schlechter waren als deine (wow, ne Vier in Mathe wäre ein Traum für mich gewesen
).
Also, was ich damals gemacht habe:
- Mir gewaltig den Hintern aufgerissen und in den Fächern, in denen ich echt schlecht war, gelernt, gelernt und nochmals gelernt...und wenn du konzentrationsprobleme hast, dann leg öfter Lernpausen ein, lerne ohne Ablenkung (also auch keine Musik im Hintergrund) und finde raus, wann du am besten lernen kannst (morgens um 8 könntest du mich z.B. in die Tonne treten, aber abends um 11 bin ich fit wie ein Turnschuh, lach). Achte auf ausreichend Schlaf und eine halbwegs gesunde Ernährung. Und mach deinen Kopf frei von Problemen und anderen Gedanken, bevor du lernst, geh z.B. ne Runde an die frische Luft vorher oder was dich eben sonst noch so entspannt...
- Mich damit abgefunden, dass ich nunmal anders bin und mich nicht jeder mögen muss und ich nicht jeden mögen muss...ich war zwar die Aussenseiterin ohne Freunde, aber zu akzeptieren, dass es so ist, anstatt sich dauernd bemühen zu müssen, gemocht zu werden, hat es wesentlich angenehmer und leichter gemacht, damit klar zu kommen....und wenn man sich rar macht, anstatt sich ständig nett und bemüht zu zeigen, kann einen das auch durchaus interessanter machen
Und weißt du, was inzwischen ist:
- Ich hab ein echt gutes Abi hingelegt und ein interessantes Berufsziel gewählt, was mir keiner der Leute damals zugetraut hätte (genau die ewig Coolen mit der großen Klappe...die mal ganz groß rauskommen wollten und dann ach und Krach im hiesigen Architektur- oder Schauspielstudium gescheitert sind...)
- KEINEN einzigen von den Leuten, die mich damals nicht gemocht oder verarscht haben, habe ich je wieder gesehen und wenn, könnte ich sie jetzt mit erhobenem Hauptes angrinsen.
- Ich hab ein paar wenige Leute gefunden (genau solche Nerds wie ich, lach), mit denen ich gut klarkomme und das ist mehr wert als ein Riesenfreundeskreis mit Leuten, auf die man im Ernstfall vielleicht nicht zählen kann.
- Ich weiß aus zuverlässlichen Quellen (meine Mutter unter anderen Müttern, grins), dass es zwischen diesen wir-haben-uns-alle-ganz-doll-lieb-nur-die-nicht-Grüppchen keinerlei großartige Verbindungen mehr gibt, was ja auch wiederum durchaus etwas aussagt über die "Qualität" der Freundschaften zu Schulzeiten.
Also denk nicht zuviel über diese ganze Schulgeschichte nach - du hast noch so ein langes Leben vor dir, du wirst noch auf so viele unterschiedliche Menschen treffen...
Und wenn du vielleicht auch jetzt nicht so gut ankommst bei deinen Klassenkameraden - du wirst mit der Zeit auf Menschen treffen, die dir ähnlicher sind, vielleicht im Studium oder bei deiner zukünftigen Arbeitsstelle und da wirst du auch erst merken, dass alles, was "damals" in der Schule war (oh Mann, ich fühl mich wie eine alte Frau, lach), schlicht und ergreifend oberflächliche "Kindereien" von Menschen waren, die du nie wieder gesehen hast und die es nicht wert waren und daraufhin wirst du dich ärgern, dass du so viel deiner wertvollen Zeit damit vergeudet hast, traurig zu sein oder dich zu ärgern.
Bleib dir selber treu und glaub an dich.
Zieh dein Ding durch, fang an, nochmal mit richtig Power an deinen Noten zu feilen (naja, meine Mathe-Geschichte: ich hab mir immer gesagt, ich wäre zu dumm und raff das einfach nicht und Mathe ist einfach nichts für mich - aber nachdem ich den gesamten Stoff endlich mal intensiv angeschaut habe, war es plötzlich gar nicht mal so schwer) und lass die Anderen die Anderen sein.
In deinem zukünftigen Leben wird noch soviel passieren, dass du in ein paar Jahren nicht einmal mehr alle Namen deiner Mitschüler wissen wirst - es ist nur ein Abschnitt deiner langen Reise - versuch, das beste Draus zu machen und die richtigen und wichtigen Mitbringsel einzupacken
Verlier nicht die Zuversicht und gib dein Bestes, es kann und wird bestimmt besser werden
LG und viel Glück,
vanDark