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  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Toxisches Arbeitsumfeld macht mich krank

Der Fisch stinkt meistens vom Kopf.
Also hängt euch rein, dass dieser Teamleiter mal daran erinnert wird was seine Aufgaben sind.

Ich würde ihn der Fainess halber nochmal direkt mit allem konfrontieren. Wenn er dann wieder nur anbringt, dass er nichts machen kann, dann sagt ihm, dass du dann seinen Vorgesetzten mit ins Boot holen wirst. Die Krankheitsquote und die schlechte Stimmung sprächen für sich. Sage ihm ganz klar, dass du ein 'da kann man nichts machen' nicht weiter akzeptieren wirst. Es ist seine Aufgabe und wenn er das anders sieht, dann zeige ihm die Konsequenz ein Treppchen höher zu gehen.

Ich habe so das Gefühl, dass in dieser Abteilung jeder jeden deckt und genau das ist das Problem..
Ich würde eher ein diplomatischeres Vorgehen empfehlen. Schlimmstenfalls mischt sich die Chefin nicht ein und dann hast du den Schwarzen Peter, weil du Missstände offenbart und dem Chef (zumindest nach seinem Empfinden) in die Kniekehle getreten hast. Wenn auch bei euch die Maxime "Über sticht unter" gilt hast du dir damit dann womöglich einen Feind gemacht.

Ich würde zunächst noch einmal das Gespräch mit dem Chef suchen. Dazu brauchst du kein Entwicklungsgespräch abzuwarten; vereinbare den Termin proaktiv und gleich für 1 Stunde. Dann solltest du ganz unmissverständlich darlegen, dass dich die Stimmung belastet, du den fehlenden Respekt und die Diffamierungen der Teammitglieder untereinander so nicht mehr hinnehmen möchtest, weil du merkst, dass dich das mittelfristig krank macht. Selbst wenn du selber nicht direkt beschimpft wirst macht das etwas mit dir, denn du bekommst es ja trotzdem mit. Dass du dich berufliche Punkte (wie z. B. die Frage der Vertretung) nicht anzusprechen traust, nur um nicht in die Schusslinie zu geraten, kann auch keine Lösung sein. Erwähne dann ruhig auch den bereits auffälligen Krankenstand (der übrigens typisch ist für eine schlechte Führung). Dass du sehr gerne gute Arbeit abliefern möchtest, dazu aber entsprechende Rahmenbedingungen vorliegen müssen. Auch dass du nichts Besonderes erwartest, aber einen höflichen, respektvollen und wertschätzenden Umgang und dass man Probleme offen ansprechen kannst. Und dass du diese Aufgabe, hierfür die Voraussetzungen zu schaffen, bei ihm sähest; das sei Führungsaufgabe. Und dann verbünde dich doch mit ihm: Du verstehst, dass das herausfordernd ist wegen des einen oder anderen und dann komm mit dem Lösungsvorschlag, euch fremdunterstützen zu lassen. Keine Mediation, sondern einen Workshop. Ihr müsst das als komplettes Team gemeinsam erarbeiten, das schafft viel größere Akzeptanz von allen Seiten, denn die Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen ist ja noch einmal gensuso wichtig. So erfahren die Rauhbeine vielleicht zum ersten Mal, wie schlecht du dich fühlst. Mit einem guten Moderator könnt ihr den Workshop in die richtige Richtung lenken, ohne dass Animositäten und Widerstände entstehen. Ihr könnt das Ganze auch als Retrospektive verkaufen und was ihr im neuen Jahr verbessern könntet, und euch dann langsam mit Hilfe des virab gebrieften und somit eingeweihten Moderators vorantasten. HR kennt übrigens oft geeignete Ansprechpartner.

Wenn du dich damit nicht wohlfühlst hätte ich auch noch eine andere Idee:
Habt ihr einen Betriebsrat und falls ja, kannst du denen vertrauen? Dann könntest du dich auch zunächst einfach mal beraten lassen, welches Vorgehen die empfehlen. Es ist schwierig, dir hier passende Tipps zu geben, da man dazu ein bisschen besser wissen müsste, wie Entscheidungen bei euch gefällt werden, wie euer Unternehmen tickt, wie es um die Fehlerkultur bestellt ist.

Grundsätzlich halte ich es für eine nicht so gute Idee, über den Kopf des Chefs hinweg an die Vorgesetzte heranzutreten oder ihn mit "wenn nicht..., dann.." unter Druck zu setzen. Das muss zwar nicht, aber kann dir sogar mächtig um die Ohren fliegen, und dann bist du keinen Schritt weiter, hast sogar womöglich noch ein neues Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nur du hast eine Arbeitspflicht, dein Arbeitgeber hat auch eine Fürsorgepflicht dir gegenüber. Wenn die krankmachenden Zustände trotz Verbesserungsversuchen weiterhin bestehen und sogar mit einzelnen Führungskräften und Mitarbeitern ursächlich in Verbindung gebracht werden können, hast du die Möglichkeit, mit einem protokollierten Situationsbericht an die Geschäftsführung den Arbeitgeber konkret in Verzug zu setzen und in die Pflicht zu nehmen. In öffentlich Dienste nennt man sowas "Brandbrief".
Auch der Betriebsrat könnte eine erste Anlaufstelle sein, denn wenn du offiziell den Betriebsrat als Verhandlungspartner einschaltest, bist du auch nicht mehr alleine mit deinem Anliegen.

Stresserkrankungen, die kausal mit veränderbaren Missständen in der Arbeit assoziierbar sind, könnten sogar an die jeweils zuständige BG gemeldet werden. Und die prüfen sehr genau - spätestens dann wird es für deinen Arbeitgeber ungemütlich.

Wir hatten bei uns eine ähnliche Situation - eine neu angesetzte Teamleitung hatte es durch ihren kontrollierenden, manipulativen und uns gegeneinander ausspielenden Führungsstil soweit gebracht, dass sich in 6 Jahren fast das gesamte Team mehrfach ausgetauscht hat. Was bei drei nicht auf dem Baum war, hat sich weg beworben und wurde ersetzt durch Leute aus dem Dunstkreis der Teamleitung.
Die Wendung kam erst, als eine schwer an Burnout erkrankte Kollegin einen Brandbrief an die Geschäftsleitung schickte (in ihren Augen hatte sie nichts mehr zu verlieren und ist wohl deshalb auch so mutig gegen diese unhaltbaren Zustände vorgegangen). Seitdem steht diese Teamleitung unter Beobachtung durch die Geschäftsführung und muss unter Anderem regelmäßig Führungskräfte -Schulungen besuchen.

Ich habe über drei Jahre gebraucht, um aus diesem Mist endlich weg zu kommen, nachdem die TL mit allen Mitteln versucht hatte, mich los zu werden, weil ich die einzige war, die sich gewehrt hatte. Erst in meinem neuen Team ist mir überhaupt mal richtig bewusst geworden, wie übel und krankmachend das Klima in meinem alten Team war.

Niemand muss so lange in so einer schlimmen Situation ausharren, etwa, weil er auf das Geld angewiesen ist. Es gibt Möglichkeiten, sich zu wehren, dabei braucht man jedoch unbedingt Verbündete und den Schutz von offiziellen Instanzen wie Betriebsrat, Vertrauensleute und SB-Vertretungen. Im Alleingang ist das wirklich kaum zu schaffen, deshalb verstehe ich absolut, dass du sehr vorsichtig bist, bis du dich so sicher fühlst, aktiv werden zu können.
Ich wünsche dir wirklich, dass du aus diesem desaströsen Team irgendwie den Ausweg findest und es dir dann wieder besser geht 👍

Alles Gute für dich 🍀
 
Im ÖD sammelt sich alles, was nicht richtig arbeiten kann, nicht richtig arbeiten will oder denen im Grunde alles egal ist. Diese 30 Prozent der Mitarbeiter bleiben dann bis zur Rente auf ihrem Posten und versuchen ihre privaten Ansichten auf Arbeit auszuleben.

Da niemand geht, verwandelt sich die Organisation in eine Art grosse Tagesklinik, in der zwar nicht alle irre sind, aber in der täglich irre Dinge passieren. Wie eben, das ein Mitarbeiter der IT (!) sagt, er könne wegen fehlendem Netz nicht arbeiten.

Man kann da nur ausreichend Desinteresse an seinen Mitpatienten entwickeln, sonst wird man selbst krank.
 
Ich muss da unbedingt raus, aber weiß aktuell nicht wie.

Mit weniger Ernst könntest du das leichter ertragen. Es wird bei den anderen ja weiter gearbeitet, jeder kann trotz und durch dieses Gehabe sehr wohl Leistung bringen. Sie sind halt etwas primitiv... nicht dein Problem, du pickst dir die Rosinen raus und nimmst das hin.
Ich will dir nur sagen, weil du dich da so genervt fühlst, weil du dich da hineinsteigerst in diesen Ärger gehts dir nicht gut. Du selber verursachst dein Unwohlsein- eben deshalb, weil du diese Haltung hast.

Probier mal etwas "verrückt" zu sein, zb nimm beim nächsten Streit die Mouse und drück auf den Button, wo der PC runterfährt. Nachher bist du nicht erreichbar, konntest nicht mehr einloggen, das Internet spinnte... geh weniger krampfhaft arbeiten, lass dich mal undiszipliniert sein. Rein nur wegen dir, damit du erkennst, man spielt auf Wichtig, wichtig ist aber gar nichts wirklich.
 
Nachdem du bereits krank bist, ist natürlich dran, dass du mindestens einige Wochen ausfällst. Jeder Arzt wird dich krankschreiben, denn das ist ja nicht gelogen. Mach mal Pause und zieh den Stecker. Deine Gesundheit geht vor. Man denkt einfach nicht nach, für die anderen bist du eine Maschine, die nicht lebt, die funktioniert. Wenn du mal in Krankenstand bist, dann wird überlegt werden, nachjustiert werden, gefragt werden, erkannt werden, du bist ein Mensch. Einer, dem sauschlecht ist, einer, der gekippt ist und zusammengeklappt ist. Trau dich doch, das ist keine Ausrede, das ist Tatsache. Das registriert man und nimmts hin!!! Du tust das ja auch, wenn ein Kollege krank wird.
Manchmal ist klüger, wenn man etwas angibt, das ein primitiver Kopf verstehen kann- richte dir eine gute Geschichte zurecht, die angenommen wird.
 
Mit weniger Ernst könntest du das leichter ertragen.
Du möchtest der TE jetzt nicht wirklich empfehlen, sie solle sich nicht so anstellen, oder? Dass sie nur ihre Einstellung ändern möge und dann sei alles gut?! Das kann wohl bitte nicht dein Ernst sein!
aber in der täglich irre Dinge passieren. Wie eben, das ein Mitarbeiter der IT (!) sagt, er könne wegen fehlendem Netz nicht arbeiten.
Warum sollte nicht auch ein ITler mal wegen eines fehlenden Netzes nicht arbeiten können? Das ist im HO durchaus möglich, nur eben wohl in der Häufigkeit und Dauer sehr unwahrscheinlich.
 
@Pfefferminzdrops

Du hast wahrscheinlich recht, dass ein bißchen Diplomatie nicht schaden könnte.

Mir fehlt Diplomatie fast komplett, ich kann das schlecht. Ich sage meist sehr klar was ich davon halte.
Viele hören die Wahrheit sehr ungern und machen dann zu. Andererseits, wenn man immer das 'da kann man nichts machen' akzeptiert und so hinnimmt, wird sich auch nichts ändern und der Teamleiter wird weiterhin mit Nichtstun und Abpuffern reagieren.

Ich würde z.B. auch einen Raum (auch den virtuellen) sofort verlassen, wenn jemand rumschreit und andere beschimpft. Allerdings würde ich noch in Ruhe sagen, dass das nicht mein Niveau ist und ich gerne wieder zurückkomme, wenn sich alle beruhigt haben und normalen Umgang pflegen. Auch sollte man darauf achten, dass man die Türe leise zumacht, aber das hat Wirkung. Ich habe es schon live getestet.
 
Mir fehlt Diplomatie fast komplett, ich kann das schlecht. Ich sage meist sehr klar was ich davon halte.
Dieses Vorgehen entspräche tatsächlich auch eher meinem Naturell. Und es gibt ja durchaus auch Menschen, die damit umgehen können. Im Fall der TE ist damit m. E. aber eher nicht zu rechnen, zumal der Vorgesetzte sich bereits jetzt offen windet.

Wenn Abhängigkeiten durch verschiedene Hierarchien dazu kommen sowie schwer zu kontrollierende Gruppendynamiken durch gleich mehrere durchsetzungsstarke Teammitglieder, ist es nach meiner Erfahrung nicht unbedingt die erfolgversprechendste Strategie, die Missstände offen anzuprangern. Ein Vorgesetzter lässt sich nicht gerne maßregeln, selbst wenn er 10 x eine Fürsorgeverpflichtung hat und klar ist, dass es an ihm läge, durchzugreifen. Und wenn sich die Rädelsführer mit ihrem Gossenjargon wohl und womöglich sogar mächtig fühlen, werden auch die nicht so einfach und ohne Not Zugeständnisse machen wollen.

Der von @Pinnie beschriebene Weg der Einschaltung von BG und Geschäftsführung als Lösung mag in diesem Fall mal funktioniert haben. Ich habe aber viel häufiger Fälle erlebt, bei denen Vorvorgesetzte sich nicht einmischen und externe Instanzen ebenso wenig. Aber vielleicht ist das auch eine Besonderheit des öD. In der Privatwirtschaft eher undenkbar und dadurch eben auch sehr riskant, wenn man als Betroffene/r in die Offensive geht und fordert.
Das Recht hätte die TE ja 100%ig auf ihrer Seite, aber wie so oft sind Recht zu haben und Recht zu bekommen 2 völlig verschiedene Paar Schuhe.

Blöd ist, dass die Jobalternativen für die TE so rar gesät zu sein scheinen. Einfach sagen zu können "So nicht mit mir, ich gehe" wäre an dieser Stelle wohl am elegantesten.
 
Im Moment ist es leider wirklich sehr schwer, eine gute Stelle in der IT zu finden – ich habe selbst ähnliche Schwierigkeiten erlebt. Ich wünsche dir viel Kraft und ganz viel Glück bei der Suche nach einem neuen Job.
 
OMG geh da weg. Das klingt ja grauenhaft. Als ITler sollte es doch Optionen geben?? 🫥🫥

Ich hab auch schon viel auf der Arbeit mitangesehen, aber sowas hab ich noch nirgends erlebt. Es kann nur besser werden, wenn du wechselst.
Auch wenn du etwas (!) weniger verdienen würdest, wäre deine Gesundheit und dein Seelenfrieden das wert. Habt ihr keinen Personalrat? Den würde ich da dringend einschalten. Oder hab ich überlesen, dass du mit ihm geredet hast?

Ja, in der IT mag es sich verschlechtert haben. Aber halt dir vor Augen: es ist auch mit Verschlechterung immer noch besser als in viele anderen Branchen, wenns gut läuft.
Kannst du in die Nachbarstadt? Oder etwas, was zu (fast) 100% im HO ist? Dann ist es ja egal, wo es liegt. Oder ne andere Abteilung bei euch?
Oder bei den Aufgaben etwas nehmen, was nicht ganz vergleichbar wäre? (Weiß natürlich nicht genau, welche Aufgaben du hast, deshalb werf ich jetzt nur mal in den Raum)
Ich glaube wirklich, auch mit ein paar Abstrichen ginge es dir hinterher dennoch deutlich besser!! Viel Glück!
 
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