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Mitte 20, im Lehramtsreferendariat, depressiv verstimmt, einsam und orientierungslos – was ist der nächste Schritt?

benutzername2026

Neues Mitglied
Hallo zusammen, ich bin Mitte 20, habe ein Lehramtsstudium mit Schwerpunkt Germanistik mit guter Note abgeschlossen und bin seit drei Wochen im Referendariat, allerdings habe ich Zweifel, ob dieser Weg wirklich der richtige für mich ist.

Ich war immer einer der besseren Schüler, besonders in Fächern wie Deutsch, Englisch, Ethik, Kunst und Musik, in MINT-Fächern leider eher unbegabt. Das Studium habe ich damals direkt nach dem Abi angefangen, weil ich orientierungslos war und es mir als Mix aus Psychologie, Germanistik und Philosophie wie eine gute Option schien, die meinen Interessen und Fähigkeiten entsprechen könnte. Eine bessere Alternative ist mir damals nicht eingefallen, also bin ich einfach dabei geblieben („Der Junge ist schlau, natürlich studiert er!“). Nun stehe ich an dem Punkt, an dem ich merke: So kann es vielleicht nicht dauerhaft weitergehen: Im Referendariat merke ich, dass es mich wahrscheinlich überfordern könnte – auch weil ich gerade umgezogen bin, vor Ort niemanden kenne und auch deshalb unter depressiver Verstimmung und Selbstzweifeln leide. Zudem bin ich recht introvertiert, was kein Problem sein muss, aber zusätzlich mit den anderen Problemen, die mich belasten, führt es dazu, dass es auslaugend sein kann, vor großen Gruppen gut zu performen – kleinere Gruppen sind kein Problem.

Mein soziales Umfeld war schon immer schwierig: Häufige Umzüge haben dazu geführt, dass Freundschaften immer wieder zerbrochen sind, und die problematische Ehe meiner Eltern hat Spuren hinterlassen. Auch jetzt ist meine Familie über Deutschland verteilt, es gibt Kontaktabbrüche und Streit. Das macht es schwer, sich ein nachhaltiges Support-Netz aufzubauen.

Ich habe ein bisschen Geld angespart und nehme zum Glück keine Drogen, rauche nicht und trinke nicht, um mit meinen Problemen copen und bin auch anderweitig körperlich gesund.

Was mir in der Vergangenheit wirklich Spaß gemacht hat und wofür ich echte Bestätigung bekommen habe und wofür ich Talent habe sind sämtliche künstlerischen Tätigkeiten, die ich neben dem Studium ab und zu gemacht habe (z.B. Musikproduktion, Grafikdesign, Filme schneiden oder Illustrationen). Dort habe ich mich immer wohlgefühlt und gut abgeliefert. Aber ich zweifle, ob ich das schnell genug in einen stabilen Lebensunterhalt umwandeln kann.

Gleichzeitig frage ich mich, ob der Lehrerberuf langfristig das Richtige für mich ist (und ich der Richtige für den Beruf). Hinzu kommt, dass ich generell Zweifel daran habe, dass diese ganzen Systeme in der Zukunft überhaupt noch bestehen werden angesichts der aktuellen und abzusehenden Entwicklungen (KI, Klimawandel, gesellschaftliche Veränderungen, evtl. Grundeinkommen etc.).

Es plagen mich Schuldgefühle, weil ich denke, ich sollte meinen Platz in der Gesellschaft doch finden, aber die Gesellschaft vermittelt mir das Gefühl, ich sei falsch so wie ich bin und passe an deinen meisten Stellen nicht hin. Ich weiß nicht, ob ich das Referendariat durchziehen oder mein Leben komplett umkrempeln soll und etwas ganz anderes machen soll. Ich bin offen für alles.

Zu allem Überfluss gab es in letzter Zeit auch Suizide in meinem erweiterten Bekanntenkreis, die mich pessimistisch stimmten, was das Leben ganz allgemein betrifft. Ihr seht schon, es sind einige Faktoren, die dazu beitragen, dass ich aktuell nicht in der besten Verfassung bin …

Freue mich über alle Ratschläge
 
Hallo, du bist jedenfalls nicht allein damit, es ist keine einfache Zeit. Ich würde jetzt erstmal versuchen anzukommen und zur ruhe zu kommen, die Sorgen über die Zukunft können auch mal ein bisschen warten. Du kannst dich ja nebenbei ein bisschen bzgl deiner Interessenfelder probieren und eventuell auch ausprobieren.

In einiger Zeit, hast du dann sicher etwas mehr Perspektiven und Einblick, dann kannst du dir nochmal erneut den Kopf zerbrechen, aber ich glaub bis dahin wäre es für dich erstmal gut, das ganze etwas Wegzuschieben, das Leben so gut es geht zu genießen und wenn die Möglichkeit besteht ausprobieren, vielleicht findest du dadurch am ende ein neues Hobby, was dich ausgleicht und den Leehrerjob erfüllender macht oder auch was ganz anderes, wer weißs das schon. Jetzt erstmal: Druck raus nehmen!
 
Hallo benutzername2026,
mein Stiefsohn war vor ca. zwei Jahren ungefähr da, wo du gerade stehst bzw. wackelst ... und was du zur Zukunft befürchtest, teile ich selbst völlig. Suizide in der Umgebung kenne ich auch und dass die verunsichern können, verstehe ich nur zu gut.

Auch was du über "performen vor großen Gruppen" schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Bin also froh, dass ich nicht wie als Kind erträumt, Schullehrer geworden bin, sondern Lehrer und Dozent in Disziplinen, die mich wirklich interessiert haben – einer davon als Künstler.

Jetzt kommt das Aber: Ich denke, es macht Sinn, das Referendariat zu beenden, weil du dann tatsächlich frei bist, eine gute Entscheidung zu treffen. Steigst du jetzt aus, bleiben dir weniger Optionen als wenn du das durchziehst.

Danach kannst du immer noch z. B. Teilzeit-Lehrer werden oder dich auf die Arbeit mit besonders förderbedürftigen Kindern spezialisieren (kleinere Gruppen). Und ob "die Gesellschaft" dich braucht, ist völlig egal – denn ich bin nach allem, was unser Junglehrer uns erzählt sicher, dass die jungen Menschen so reflektierte und ehrliche Lehrkräfte wie dich brauchen. Denn egal, wie die nächsten Jahre oder Jahrzehnte sich entwickeln: gute Vorbilder und aufrechte Menschen werden gebraucht werden.

Ich hatte das Glück, einige solche Lehrer und Lehrerinnen zu haben und denke noch heute, nach 45-55 Jahren regelmäßig an sie.

Gute Gedanken wünscht dir
Werner

 
Ich weiß nicht, ob ich das Referendariat durchziehen oder mein Leben komplett umkrempeln soll und etwas ganz anderes machen soll. Ich bin offen für alles.
Ziehe es durch.
Danach kannst du immer noch etwas Neues ausprobieren.
Hinzu kommt, dass ich generell Zweifel daran habe, dass diese ganzen Systeme in der Zukunft überhaupt noch bestehen werden angesichts der aktuellen und abzusehenden Entwicklungen (KI, Klimawandel, gesellschaftliche Veränderungen, evtl. Grundeinkommen etc.).
Lass dich nicht von sinnlosen Horrorszenarien irritieren.
Was mir in der Vergangenheit wirklich Spaß gemacht hat und wofür ich echte Bestätigung bekommen habe und wofür ich Talent habe sind sämtliche künstlerischen Tätigkeiten, die ich neben dem Studium ab und zu gemacht habe
Dann mach das auch weiter nebenbei.
Zu allem Überfluss gab es in letzter Zeit auch Suizide in meinem erweiterten Bekanntenkreis, die mich pessimistisch stimmten, was das Leben ganz allgemein betrifft.
Die absolute Mehrheit an Menschen bringt sich NICHT um. Im engen und erweiterten Bekanntenkreis. Du bist jung, gesund, hast das erste Staatsexamen geschafft und leidest keine Not. Warum solltest du pessimistisch sein?
Suche dir neue Freunde unter den anderen Refis, freue dich auf einen spannenden Beruf mit viel Urlaub und Sinnhaftigkeit. Und auch, wenn du später tatsächlich etwas anderes machen willst - schließe das hier würdig ab.
Mein soziales Umfeld war schon immer schwierig: Häufige Umzüge haben dazu geführt, dass Freundschaften immer wieder zerbrochen sind, und die problematische Ehe meiner Eltern hat Spuren hinterlassen. Auch jetzt ist meine Familie über Deutschland verteilt, es gibt Kontaktabbrüche und Streit. Das macht es schwer, sich ein nachhaltiges Support-Netz aufzubauen.
Eltern machen immer Fehler, Umzüge verändern soziale Kontakte. Das gehört dazu und bessert sich auch wieder, wenn du den Mut fasst, neue Leute zuzulassen.
 
Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Nicht gleich nach den ersten Eindrücken alles hinwerfen, es gibt so viele Möglichkeiten, nachzujustieren. Du kannst du kannst dich weiterbilden, die Fachrichtung noch anpassen, an private Schulen mit kleineren Klassen oder Föderschulen mit kleineren Klassen gehen. Aufhören kannst du immer noch, das muss ja nicht jetzt sofort sein. Und ich denke, es wird dir auch nicht gut tun, wenn du jetzt das Handtuch wirfst - und dann?
Versuche, dich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, suche dir Anschluss in Feldern, die dich interessieren... Kunstkurse, mach Sport, was auch immer. Du bist ja noch ganz frisch am neuen Ort.
Alles Gute!
 
Hallo benutzername2026,
mein Stiefsohn war vor ca. zwei Jahren ungefähr da, wo du gerade stehst bzw. wackelst ... und was du zur Zukunft befürchtest, teile ich selbst völlig. Suizide in der Umgebung kenne ich auch und dass die verunsichern können, verstehe ich nur zu gut.

Auch was du über "performen vor großen Gruppen" schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Bin also froh, dass ich nicht wie als Kind erträumt, Schullehrer geworden bin, sondern Lehrer und Dozent in Disziplinen, die mich wirklich interessiert haben – einer davon als Künstler.

Jetzt kommt das Aber: Ich denke, es macht Sinn, das Referendariat zu beenden, weil du dann tatsächlich frei bist, eine gute Entscheidung zu treffen. Steigst du jetzt aus, bleiben dir weniger Optionen als wenn du das durchziehst.

Danach kannst du immer noch z. B. Teilzeit-Lehrer werden oder dich auf die Arbeit mit besonders förderbedürftigen Kindern spezialisieren (kleinere Gruppen). Und ob "die Gesellschaft" dich braucht, ist völlig egal – denn ich bin nach allem, was unser Junglehrer uns erzählt sicher, dass die jungen Menschen so reflektierte und ehrliche Lehrkräfte wie dich brauchen. Denn egal, wie die nächsten Jahre oder Jahrzehnte sich entwickeln: gute Vorbilder und aufrechte Menschen werden gebraucht werden.

Ich hatte das Glück, einige solche Lehrer und Lehrerinnen zu haben und denke noch heute, nach 45-55 Jahren regelmäßig an sie.

Gute Gedanken wünscht dir
Werner

Hallo Werner,

danke für deine Antwort. Bedeutet mir viel.

Max
 
Hallo zusammen, ich bin Mitte 20, habe ein Lehramtsstudium mit Schwerpunkt Germanistik mit guter Note abgeschlossen und bin seit drei Wochen im Referendariat, allerdings habe ich Zweifel, ob dieser Weg wirklich der richtige für mich ist.

Ich war immer einer der besseren Schüler, besonders in Fächern wie Deutsch, Englisch, Ethik, Kunst und Musik, in MINT-Fächern leider eher unbegabt. Das Studium habe ich damals direkt nach dem Abi angefangen, weil ich orientierungslos war und es mir als Mix aus Psychologie, Germanistik und Philosophie wie eine gute Option schien, die meinen Interessen und Fähigkeiten entsprechen könnte. Eine bessere Alternative ist mir damals nicht eingefallen, also bin ich einfach dabei geblieben („Der Junge ist schlau, natürlich studiert er!“). Nun stehe ich an dem Punkt, an dem ich merke: So kann es vielleicht nicht dauerhaft weitergehen: Im Referendariat merke ich, dass es mich wahrscheinlich überfordern könnte – auch weil ich gerade umgezogen bin, vor Ort niemanden kenne und auch deshalb unter depressiver Verstimmung und Selbstzweifeln leide. Zudem bin ich recht introvertiert, was kein Problem sein muss, aber zusätzlich mit den anderen Problemen, die mich belasten, führt es dazu, dass es auslaugend sein kann, vor großen Gruppen gut zu performen – kleinere Gruppen sind kein Problem.

Mein soziales Umfeld war schon immer schwierig: Häufige Umzüge haben dazu geführt, dass Freundschaften immer wieder zerbrochen sind, und die problematische Ehe meiner Eltern hat Spuren hinterlassen. Auch jetzt ist meine Familie über Deutschland verteilt, es gibt Kontaktabbrüche und Streit. Das macht es schwer, sich ein nachhaltiges Support-Netz aufzubauen.

Ich habe ein bisschen Geld angespart und nehme zum Glück keine Drogen, rauche nicht und trinke nicht, um mit meinen Problemen copen und bin auch anderweitig körperlich gesund.

Was mir in der Vergangenheit wirklich Spaß gemacht hat und wofür ich echte Bestätigung bekommen habe und wofür ich Talent habe sind sämtliche künstlerischen Tätigkeiten, die ich neben dem Studium ab und zu gemacht habe (z.B. Musikproduktion, Grafikdesign, Filme schneiden oder Illustrationen). Dort habe ich mich immer wohlgefühlt und gut abgeliefert. Aber ich zweifle, ob ich das schnell genug in einen stabilen Lebensunterhalt umwandeln kann.

Gleichzeitig frage ich mich, ob der Lehrerberuf langfristig das Richtige für mich ist (und ich der Richtige für den Beruf). Hinzu kommt, dass ich generell Zweifel daran habe, dass diese ganzen Systeme in der Zukunft überhaupt noch bestehen werden angesichts der aktuellen und abzusehenden Entwicklungen (KI, Klimawandel, gesellschaftliche Veränderungen, evtl. Grundeinkommen etc.).

Es plagen mich Schuldgefühle, weil ich denke, ich sollte meinen Platz in der Gesellschaft doch finden, aber die Gesellschaft vermittelt mir das Gefühl, ich sei falsch so wie ich bin und passe an deinen meisten Stellen nicht hin. Ich weiß nicht, ob ich das Referendariat durchziehen oder mein Leben komplett umkrempeln soll und etwas ganz anderes machen soll. Ich bin offen für alles.

Zu allem Überfluss gab es in letzter Zeit auch Suizide in meinem erweiterten Bekanntenkreis, die mich pessimistisch stimmten, was das Leben ganz allgemein betrifft. Ihr seht schon, es sind einige Faktoren, die dazu beitragen, dass ich aktuell nicht in der besten Verfassung bin …

Freue mich über alle Ratschläge
Für mich klingst du sehr vielversprechend.

Bei deiner vielfältigen Begabung sehe ich dich sicher nicht untergehen.

Mir kommt vor, zur "Lebensertüchtigung" , zur Persönlichkeitsbildung gehören auch solche Tage dazu, wo man alles anzweifelt, alles schlimm findet, alles hinterfragt und sogar das finde ich wertvoll, wenn man gefühlt ganz unten steht. Merke dir alle Regungen, du hast sie nicht zufällig, du wirst später nachvollziehen können, oder müssen, wie es anderen geht- die später in deiner Lage sind, in der du jetzt bist.

Lehramt ist wahrscheinlich ein Puzzleteil, das zu deinem Werdegang dazugehört. Es kann ja sein, dass du für nachher hier viel erfährst, das du brauchen kannst und sei es nur Training in Sachen Performance und Selbstbewusstsein. Nebenher kannst du bereits feste an deinen Hobbies feilen, dich umsehen welche Kontakte zu brauchst, welche Fertigkeiten du dir noch aneignen könntest.
Geh spielerisch vor, hab Spaß daran Herausforderungen anzugehen, mach dir nichts aus Scheitern, fürchte solche Krisen nicht, kalkuliere auch angebliche Niederlagen ein, meist bringen die richtig viel Brauchbares, das du ohne diese Zeit nie erkannt hättest.
Kurz...ich gebe dir keinen Rat, den gibt dir dein Weg, während du ihn gehst.

Bei genauem Hinschauen müsstest du wohl sehen, dass du froh sein kannst über dein "Erbgut". Wenn du dir leicht tust mit Lernen, dann hast du doch viele Optionen.
 
Hallo Max,

ich teile die Auffassung, die Zähne zusammenzubeißen und das Referendariat zu Ende zu bringen. Visualisiere mal mit einer Zeitkurve, was du bisher schon geschafft hast und welch kurzer Weg noch vor dir liegt - bis zum Abschluss ist es nun wirklich nicht mehr weit. Es ist ein himmelweiter Unterschied, mit einer abgeschlossenen Ausbildung etwas komplett Neues zu beginnen oder auch auf Bestehendes aufzubauen oder mit nichts in Händen, zumal der Abschluss ja noch nicht einmal an deiner Fähigkeit gescheitert wäre.
Wenn du in einer Sinnkrise steckst könntest du nach abgeschlossenem Referendariat auch ein Sabbatical einlegen, um dir in Ruhe darüber klar zu werden, wie du weitermachen willst. Meine Cousine ist Grundschullehrerin, hatte nach ein paar wenigen Jahren des Lehrerinnendaseins auch große Zweifel bekommen und sich eine 6-monatige Auszeit genommen, in der sie um die Welt gereist ist. Danach waren ihre Batterien re-charged und sie hat tatsächlich auch weitergemacht.

Das Referendariat gilt ja ohnehin und bekanntermaßen nicht als die angenehmste Zeit im Lehramtsstudium. Wenn dann noch andere Faktoren dazukommen, die dich hinunterziehen, ist es bis zur von dir empfundenen Hoffnungslosigkeit nicht weit. Das ist nur zu verständlich.

Ich möchte dir gerne noch ein Forum empfehlen, in dem sich deine "Zunft" tummelt und du den einen oder anderen Schicksalsgenossen treffen wirst, vor allem aber Zuspruch erhalten und auch von Perspektiven lesen können wirst, wie Menschen in sehr ähnlicher Lage solche Krisen bewältigt haben:

Für welchen Weg auch immer du dich entscheidest, du wirst einen guten finden und hast auch alles Recht der Welt zu einer Kurskorrektur.

Ach, und die Familie, in die man hineingeboren wird, kann man sich kaja leider nicht aussuchen. Sicherlich war aber auch nicht alles schlecht. Du bist jetzt erwachsen und kannst vieles anders und besser machen. Mein Mann war als Kind eines Berufsoffiziers in seiner Jugend auch ständig unterwegs und es fiel ihm schwer, Kontakte zu Freundschaften zu verfestigen. Trotzdem hat er dann noch echte Freunde finden können. Zwar wenige, dafür qualitativ sehr wertvolle und verlässliche. Die kamen aber nicht von selber, sondern mussten gesucht und gepflegt werden. Das kannst du auch hinkriegen. Eine offene Gemeinschaft findest du z. B. bei den Rotariern - google mal unter Rotaract (das ist deren Organisation junger Erwachsener) und dem Namen deines Wohnortes. Vielleicht schaust du da mal bei einem Treffen vorbei. 😊 Ein solides soziales Umfeld als Backing zu haben ist gerade in Zeiten von Sinnkrisen, wie du sie durchlebst, beinahe unerlässlich. Das kannst du dir aber aufbauen, da ist noch nichts verloren..
 
Du hast das Studium beendet und man muss das Referendariat an und für sich nicht machen. Bzw. kann man das auch später noch machen.

Da musst Du jetzt abwägen, was stressiger wäre jetzt - Ref zu Ende oder alle Kraft in die Umorientierung.
Mit Deinem Abschluss könntest Du Dich in Richtung Lehrmaterial, Unterrichtskonzeption umschauen (das ist gerade sehr gefragt, gerade weil KI und immer besser werdende technologische Versorgung vor allem die berufliche Bildung gerade sehr verändert). Da kann man remote arbeiten, kann Kreativität und Denkarbeit reinstecken und mit Glück und Genügsamkeit bleibt Zeit für andere spannende Dinge.

Oder als Online-Tutor oder als Fernlehrer an Fachhochschulen, die alle ein Fernlehrangebot haben oder gerade auf die Beine stellen.
 
Du hast das Studium beendet und man muss das Referendariat an und für sich nicht machen. Bzw. kann man das auch später noch machen.
Das ist zwar richtig. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Hürde bzw. die eigene Hemmung, das aufgeschobene Referendariat noch nachzuholen, wenn man schon einige Zeit raus ist, mit fortschreitender Dauer größer wird. Kein Drama an sich, da es zahlreiche Optionen gibt, bei denen du dann eben nicht lehrst. Andererseits nimmst du dir dann genau diesen Teil deiner Optionen.
 
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