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Scham

Aber das sind doch keine Gedanken, die ursprünglich von Dir sind, denke ich. Die haben wirklich dumme und sehr gemeine menschen Dir eingeimpft und Du denkst jetzt, dass das deine Gedanken sind und das das die Realität ist.

Wer sagt Dir denn so einen Unfug immer?
Das hast du lieb gesagt!

Ich hab sehr viel Mobbing erfahren, in der Schule, später im Beruf, da wurde mein Äußeres, meine Art, mein Humor, usw immer wieder runter gemacht und nun meide ich Menschen regelrecht. Es passiert mir schon sehr häufig und ich suche ja auch den Fehler, bei meiner letzten Stelle habe ich versucht, mich anders zu geben, war zurückhaltend, hab meine Arbeit gemacht, aber trotzdem gab's da wieder jemanden, der mich sch... fand und über mich gelästert hat und bei jeder Gelegenheit kalt zu mir war, mich versucht hat auszuschließen und mir bei jedem Fehler (ich hab da nicht lang gearbeitet, war also neu) nen Vortrag vor anderen gehalten hat...

Ich zieh so Menschen an und denke natürlich, das liegt an mir...
 

Hallo Schattenschirm,

schau mal hier: Scham. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Ganz ehrlich, dein Text am Anfang hat mich richtig aufgewühlt. Ich kenne bzw kannte vieles von dem, was du geschrieben hast. Das Gefühl einfach nie gut genug zu sein.
Mir geht es inzwischen um einiges besser (meistens) und ich würde dir gerne einige Tipps und Tricks nennen, die ich ausprobiert habe. Vielleicht probierst du mal, ob etwas davon für dich passen könnte.

Als erstes möchte ich dir ein Buch empfehlen: Gesundheit für Körper und Seele von Louise L. Hay.
Dies war mein erstes Buch in dieser Richtung und mir hat es damals geholfen.

Dann hab ich eine Übung, die einfach klingt, für mich damals aber unendlich schwer war.
Stell dich vor den Spiegel, schau dir in die Augen und sag "Ich hab dich lieb und du bist gut, so wie du bist"
ich weiß, dass das total albern klingt, aber mir hat es (nach gefühlten 100 Wiederholungen) wirklich geholfen und wenn man das immer wieder macht, fängt man irgendwann an, sich selbst zu glauben. Zumindest fiel es mir dann immer leichter.

Kennst du den Begriff "Inneres Kind" ? Viele Komplexe, die man hat, scheinen einen Ursprung in der Kindheit oder Jugend zu haben. Ich habe mir, in der Therapie einen Beschützer erarbeitet. Sowas wie einen Begleiter.
Wenn ich z.B. in der U-Bahn sitze und sich eine Panikattacke anbahnt, dann stelle ich mir vor, dass eine übergroße Kämpferin hinter mir steht und mit ihrem Speer alles Unheil, alle Ängste, jegliche (in meiner Fantasie stattfindenen) Angriffe abwehrt und von mir fernhält.
Es ist eine mentale Übung und ich musste sie immer wieder trainieren. Aber diese Vorstellung hilft mir dabei, nicht zu erstarren.
Diese Kämpferin nimmt mich auch in den Arm, wenn ich zuhause mal wieder einen Heulkrampf bekomme, ohne zu wissen wo der schon wieder herkommt.
Das innere Kind hat so quasi einen starken, aber liebevollen Beschützer.

Ich drück dir wirklich ganz doll die Daumen, dass es von jetzt an bergauf geht.
 
Hat denn sonst noch jemand Erfahrung mit Scham?
Hey Du,

ja, bei mir ist es genauso, wie du schreibst. Ich würde es nicht "toxische Scham" nennen (ich mag das Wort toxisch überhaupt nicht), aber bei mir ist Scham auch mein zentralstes Gefühl, das sich so gut wie in allen Lebenslagen permanent meldet.
Ähnlich wie du habe ich sehr schwierige Erfahrungen mit meinen Eltern gemacht und Mobbing in der Schule erlebt. Die Kombi aus Abwertung im Elternhaus und Abwertung in der Schule sehe ich als Ursprung für mein sehr starkes Schamempfinden.
Falls du Fragen hast, frag gerne🙂
 
Ich habe auch eine Freundin die sich wegen allem schämt oder Dinge nicht tut, weil sie denkt sie könnte sich blamieren.

Ich habe sie dann immer zu ganz banalen Dingen, wie z.Bsp. zum Einkaufen mitgenommen. Sie war eigentlich immer nur dabei und hat beobachtet was ich und wie ich es mache. Und eines Tages, wir beide mussten einkaufen, stand sie plötzlich an der Käsetheke und hat selbst bestellt. Sie fragte mich ganz stolz, ob ich mitbekommen hätte das sie selbst bestellt hat... Und ich habe zu ihr gesagt, lass uns zwischen die Regale gehen und habe dann begeistert zu ihr gesagt...NA KLAR HABE ICH DAS MITBEKOMMEN und ihre Hände genommen und angefangen mit ihr im Kreis zu hüpfen. Danach habe ich sie darauf aufmerksam gemacht, dass ihr auch das Gehüpfe nicht peinlich war. Als wir dann mit bezahlen durch waren habe ich zu ihr gesagt... Jetzt habe ich doch, welch dummer Zufall, glatt vergessen meinen Pfandbon abzugeben. ... und habe ihr zugezwinkert und gesagt.... Alle guten Dinge sind 3....
Sie hat den Bon genommen und sich das Geld auszahlen lassen und war hinterher so stolz auf sich.


Such dir jemand an den du dich halten kannst und schau zu wie die Person ihre Dinge macht.


Meine Freundin hat mich auch immer gefragt wie ich in Situation xyz reagieren würde oder wie sie reagieren könnte. Und sie hat mich wirklich viel gefragt und für manch anderen wären es auch merkwürdige Fragen gewesen.
Sie ist ohne Mutter aufgewachsen und ich glaube ihr hat das "Rollenmodel Mutter" gefehlt.
Mir ist aufgefallen das sie alles aus einem ganz anderen Blickwinkel sieht als ich. Also habe ich ihr beigebracht aus ihren alten Muster auszubrechen und versucht ihr eine andere Sicht auf die Dinge beizubringen.
 
Hey Du,

ja, bei mir ist es genauso, wie du schreibst. Ich würde es nicht "toxische Scham" nennen (ich mag das Wort toxisch überhaupt nicht), aber bei mir ist Scham auch mein zentralstes Gefühl, das sich so gut wie in allen Lebenslagen permanent meldet.
Ähnlich wie du habe ich sehr schwierige Erfahrungen mit meinen Eltern gemacht und Mobbing in der Schule erlebt. Die Kombi aus Abwertung im Elternhaus und Abwertung in der Schule sehe ich als Ursprung für mein sehr starkes Schamempfinden.
Falls du Fragen hast, frag gerne🙂
Ich mag das Wort auch nicht, ich hab das nur so gelesen und zitiert. Wiew gehst du damit so um? Ich habe ein Buch von Brené Brown angefangen, bin aber noch nicht fertig.

Ich hab überhaupt viel gelesen zur Persönlichkeitsentwicklung, aber da ging es nie um Scham und das scheint mir bei mir zentral und das schafft mich grad.
 
Hat denn sonst noch jemand Erfahrung mit Scham?

Wenn da jemand nein sagt, dann kommt mir vor, lügt er.

Hi liebe Schattenschirm, herzlich willkommen hier beim Plaudern und Finden unserer guten Verfassung und Zustände.

Ich glaub, wir müssen alle das alles erleben um es zu überwinden lernen. Scham und Furcht ist der Ausgangspunkt, Ziel ist, sich nicht mehr zu fürchten, nicht mehr zu schämen ( ua.)

Fürchte dich nicht! Schäm dich nicht! Grolle nicht! ...vor keinem brauchst du dich fürchten, vor niemanden brauchst du dich schämen, keiner ist so wichtig, dass du in Groll lebst- so ungefähr wäre es perfekt. Nobody ist perfekt.

Weißt du was, überlege mal, wer die anderen sind, die sind auch nicht viel anders wie du und ich, wie wir alle. Wenn man das kapiert, dann fällt viel schämen schon mal weg.
 
Hallo in die Runde,
ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich in meiner Therapie eine Erkenntnis hatte, die mich aus der Bahn wirft.
Ich habe mir einige Bücher dazu geschnappt, teils gelesen, teils beiseite gelegt, weil ich nicht mit den Lösungsmöglichkeiten zurecht kam.
Um es fachsprachlich zu sagen: ich bin mit meiner toxischen Scham identifiziert.
Was soll das jetzt heißen?
Das heißt, ich schäme mich quasi ununterbrochen für mich selbst und das eigentlich auch in allen Lebenslagen.

Na super!

Eigentlich wusste ich das ja irgendwie, aber es das erste Mal auszusprechen, auch noch vor einer anderen Person, der Therapeutin, das war einfach nochmal was anderes. Es dominiert nun mein ganzes Denken. Wie komme ich da nur raus, geht es überhaupt? Wer hat das verursacht oder was?
Okay, dazu habe ich einen großen Stapel antworten, mein Leben war und ist kein Ponyhof mit Glitzereinhörnern. Egoistische Eltern, massives Mobbing in der Schule, keine stabilen Freundschaften, verschiedene Traumata, blablabla... Kurzum Vertrauen in das Leben oder in Menschen is nich...

Und was sagen meine tollen Bücher beim Thema Scham. Du musst in die Verbindung gehen, empathische Beziehungen knüpfen. Oh man...

Die letzten Male, wo ich mich Menschen minimal geöffnet habe, wurde ich zutiefst beleidigt, bekam Mitleid und man hat sich abgewendet.

Meine Scham sagt mir, das sei ja klar, wer will schon von meinen besch... Erlebnissen hören? Die Leute wollen Sonnenscheinchen mit lustigem Smalltalk. Die fragt man nach ner Tasse Kaffee zusammen.

Ich hadere auch damit, ob ich selbstmitleidig bin. Klar, ich tu mir irgendwo leid, das will ich nicht leugnen, und es ist ein schmaler Grad zwischen Selbstmitleid und Selbstmitgefühl, finde ich. Und zu zweiterem habe ich den Zugang gänzlich verloren. Irgendwann habe ich gedacht, schon als Kind, ich muss das alles verdient haben, was schlecht läuft, warum sollte es sonst passieren? Gott hasst mich oder die Welt, war ich vielleicht Hitler im letzten Leben? (ja, okay mit 10 ist man manchmal zu dramatisch.)

Ich glaube auch, dass meine Hochsensibilität alles irgendwie verstärkt, den Schmerz über Geschehens, das Gefühl der Isolation, usw.


Hat denn sonst noch jemand Erfahrung mit Scham?
Ich habe auch manchmal noch mit Scham zu kämpfen wegen meinem Aussehen. Es ist nicht einfach. Aber Therapie ist gut, das hat mir auch schon öfters geholfen! Es ist aber nicht einfach! Immer daran arbeiten!

Du bist gut so wie du bist! Du musst dich nicht schämen!
 
Ich zieh so Menschen an und denke natürlich, das liegt an mir...
Anziehung? Manche Menschen kommen häufiger in Situationen, wo das passieren kann, weil sie beispielsweise häufig den Job wechslen mussten und immer der Neue sind oder eine Frau in einer Männerdomäne. Ihr Fehler ist das nicht und sie ziehen auch nichts an. Andere sagen, sie werden nie gemobbt. Dabei merken sie es nur nicht, kommen damit klar. Aber nicht alle sind wie Teflon.
 
Ich mag das Wort auch nicht, ich hab das nur so gelesen und zitiert. Wiew gehst du damit so um? Ich habe ein Buch von Brené Brown angefangen, bin aber noch nicht fertig.

Ich hab überhaupt viel gelesen zur Persönlichkeitsentwicklung, aber da ging es nie um Scham und das scheint mir bei mir zentral und das schafft mich grad.
Wie heißt denn das Buch, das du gerade liest?

Gute Frage, wie ich damit umgehe. Insgesamt fühle ich mich oft hoffnungslos und hilflos deswegen, weil Scham so omnipräsent ist (nicht nur in Bezug auf Dinge, die ich tue, sondern vor allem in Bezug auf meinen Körper und die Angst, eklig gefunden zu werden). Tendenziell neige ich zu Akzeptanz und Selbstmitgefühl, weil mir praktische Übungen, wie zB das hier im Thread schon genannte vor dem Spiegel stehen und sich etwas liebes sagen, nicht viel geben. Aber mir hilft es ein Stück weit zu wissen, wo es herkommt, dass dieses Gefühl seine berechtigten Gründe hat und auch ein Stück weit ein Schutz ist, um mich vor weiteren Verletzungen zu bewahren. Natürlich kein guter Schutz, denn ich verletzte mich permanent selbst durch meine Gedanken und Selbstwahrnehmung / -abwertung.
Ich habe auch in Therapien schon daran gearbeitet, aber oft eher am Rande, in meiner nächsten Therapie will ich einen deutlich stärkeren Fokus darauf legen.
 
Ich weiß nicht, ob das mit der Scham richtig rüberkommt bzw ich es gut erklärt habe. Es geht nicht darum, dass ich nicht gern unbekleidet bin (was ich auch nicht bin), sondern ich habe genau dieselben Gedanken, wie du sie genannt hast und realisiert, dass ich mich selbst für peinlich halte. Mein Aussehen, meine Art, mein Zuhause, meine berufliche Situation, das Verhalten meiner Kinder, etc etc.

Ich lebe in dem Glauben, dass ich schlecht bin, anders, unzureichend und möchte nur ungern Menschen gegenüber treten, weil ich das Gefühl habe, die sehen das genau so. Wobei ich ehrlich gesagt, noch nicht mal immer überlege, was andere jetzt denken, ich finde mich schlicht und einfach selber blöd. Du bist zu dick, deine Kleidung ist doch peinlich, siehste der/die mag dich nicht, da hast du wieder was Dummes gesagt, deinen Humor finden die Leute einfach doof und das weißt du, dein Gang ist komisch, dein Bauch steht vor, meine Güte, die Leute müssen sich doch denken, wie eklig du bist, dein Leben hast du auch schön vertan, keine Karriere, etc etc...
Dann schaue mal andere Menschen an.
Die machen dasselbe und schämen sich überhaupt nicht.
 

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