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Ziemlich am Ende

Hallo Chris,

Nico Semsrott sagte mal : "Ich bin da halt so reingescheitert."🙂

Es gibt richtige ArschlochArbeitgeber-In-Unternehmen.
Da möchte man nicht tot über dem Zaun hängen.
Sie kosten einen Kraft und Lebensfreude, das Kollegium ist meist unter Druck, es blühen Missgunst und negativer Klatsch, das Betriebsklima ist sozusagen oberschei****
Klingt bei dir so.
Du hast lange gesucht, - dabei heißt es doch immer von Politikseite - Fachkräfte , Fachkräfte... gut, wo keine Industrie und kein Mittelstand mehr, da brauchts auch keine Fachkräfte - aber das ist ja ein anders Feld.

Ich schäme mich so richtig. Bin ein Versager.
Ist Quatsch. Mach dich frei davon.
Sag mal warum haben die dich nicht eingearbeitet. Was war denn das für ein Klima da? Du bist ja Starter, war die Stelle neu geschaffen?
Aber mich umzubringen könnte ich meiner Familie und meinen Freunden nicht antun. Trotzdem denke ich immer wieder darüber nach.
Aber doch nicht wegen einem! blöden AG. Und überhaupt nicht. Du klingst mega erschöpft.
Kannst du durch die Medis schlafen?
Ich fühle mich als wäre hier Endstation. Ich kann aus diesen Gedanken nicht ausbrechen. Auch der Psychologe hilft mir da nur bedingt weiter. Ich frage mich einfach nur wie man als zuvor lebensfrohe Person so krass abstürzen kann.
Schön, dass du so lebensfroh warst, das ist eine gute Basis und wäre ein Antrieb, dahin wieder zurückzukommen.
Du hast wohl gearbeitet wie ein Galeerensklave. Es kann aber sein, dass die Ursache nicht an deinem Ruderschlag lag, sondern an dem Ruder, was man dir nicht gab.
Wer will, dass jemand gut arbeitet, muss helfen einen guten Start hinzulegen.
Die Arbeit hat irgendwas mit mir gemacht, was sich nicht mehr rückgängig machen lässt.
Ich muss gerade an eine Geschichte denken. Da war ein Augenarzt. Er war ein guter Augenarzt und ein guter Mensch.
Aber der Stress in der eigenen Praxis hat ihn fix und fertig gemacht.
Mit 50 hat er hingeschmissen.
Neu angefangen.
Sich getraut.
Heute ist er U-Bahn-Fahrer in Berlin.
Und total glücklich.
Im Grunde ja ein sozialer Abstieg, wenn man das so werten will.
Aber er ist sooo happy.
Er hat den Mut, einen Berufsabstieg zu nehmen, für sein Gefühl vom Lebensglück.
 
Die Belastung durch den 1. Job hat die Depression und die Angststörung nur ausgelöst, sonst gibt es da wahrscheinlich keinen näheren Zusammenhang. Du hast das als Möglichkeit in dir getragen, und nun ist es leider da.

Versuche deinem Tag wieder Struktur zu geben, in ganz kleinen Schritten. Aufstehen zu einer bestimmten Zeit, duschen, Zähne putzen, anziehen. Du musst nach dem Handeln, was du weisst. Keine Gedanken an die Ferne Zukunft und wie schlimm da alles sein wird, sondern hier und jetzt leben.

Wenn du so eine Veranlagung hast, wird dein Hirn dir immer sagen, wie aussichtslos und sinnlos alles ist. Lass dein Hirn machen. Aber ordne dich dem nicht unter, handle anders. Vergleiche mot früher sind auch nicht nützlich. So unbeschwert wie einst wird es so schnell nicht mehr werden.
 
Danke für Deine Antworten. Gut, dass Du in Therapie bist. Du nimmst doch Antidepressiva? Dann scheinen sie aber nicht zu wirken, so wie Du klingst. Ich würde da mal suchen, dass Du ein Medikament findest - natürlich mit psychologischer Empfehlung - dass Dir hilft, etwas lebensfroher und aktiver zu werden und Dir etwas diese Schwere nimmt. Es gibt da ja viele, man muss manchmal ein paar unterschiedliche ausprobieren.

Eine Therapie dauert etwas, bis sie greift und nicht jeder Therapeut ist gut bzw. nicht jeder Therapieansatz hilft einem. Hast Du das Gefühl, dass Dir die Therapie etwas bringt?

Kleine Schritte sind wichtig, nicht überfordern.
Ich kann Dir das Buch empfehlen:

Dale Carnegie: Sorge Dich nicht, lebe

Darin findest Du viele Methoden und Geschichten von Menschen, denen es sehr schlecht ging und wie sie es geschafft haben.

Schön auf jeden Fall, dass Du hier so ausführlich und gut antwortest, das ist doch schon mal ein Anfang.
 
Darf ich fragen, wie du es rausgeschafft hast?
Hm.....wo fang ich an?

Akzeptanz der Erkrankung ist ganz wichtig - leider eher ein zum Teil wiederkehrender Prozess.

Ich bin JEDEN Tag lange spazieren gegangen. Selbst an sehr schlechten Tagen ging es mir hinterher etwas besser, als vorher!!!

Für 6 Wochen war ich stationär in einer psychosomatischen (Reha)Klinik. Da war u. a. mehrmals täglich Bewegung/Sport angesagt. In dem Maße hätte ich mich zuhause dazu nicht aufraffen können.

Klinik wäre auch mein Rat an dich - ggf. Tagesklinik.

Aus der Klinik wurde ich als arbeitsunfähig im Zusammenhang mit meinem damaligen Arbeitgeber entlassen (hatte seine Gründe). In der folgenden, relativ kurzen Arbeitslosigkeit, hatte ich bewusst um eine Weiterbildungsmaßnahme gebeten. Das war rückblickend noch wertvoller, als ich zuvor gedacht hatte. Nicht nur die Tagesstruktur war gut für mich, sondern es hat auch meine....hm....nicht mehr stimmende negative Selbsteinschätzung korrigiert...im positiven Sinne.

In ambulanter Psychotherapie war ich mehrere Jahre - gegen Ende hin mit längeren Abständen zwischen den Terminen.
 
Mit 50 hat er hingeschmissen.
Neu angefangen.
Sich getraut.
Heute ist er U-Bahn-Fahrer in Berlin.
Und total glücklich.
Im Grunde ja ein sozialer Abstieg, wenn man das so werten will.
Ja so einen Fall kenne ich auch, ist aber schon lange her.
Mein Physiklehrer in der Schule....
Der war bei uns allen beliebt, weil er so kumpelhaft und für Spässe zu haben war.
Also alles andere als der verknöcherte Oberlehrer-Typ.
Ich werde nie vergessen, wie der eines Tages in die Klasse kam und fröhlich rief....
Habt ihr Lust heute? Wir alle, NEEEIIINNNN im Chor. 😂
Und der darauf....ICH AUCH NICHT.
Das gab ein Gelächter ohne Ende.
Jedenfalls ist der dann nach einer Weile aus dem Lehrerberuf ausgestiegen und hat was handwerkliches gemacht, Hausmeister oder so.
Und war glücklich damit.
Manchmal ist das halt so, man hat studiert und der Beruf macht keine Freude, dann macht man eben was anderes, auch wenn man dabei weniger verdient.
 
Danke für die vielen lieben Antworten.

Was war denn das für ein Klima da? Du bist ja Starter, war die Stelle neu geschaffen?
Das Klima war sehr angespannt und so dass man sich eher gefürchtet und geschämt hat fragen zu stellen. Im Vorstellungsgespräch wurde zwar gesagt, dass die Stelle neu geschaffenen wurde, aber ich erfuhr, dass tatsächlich davor schon jemand anderes da war, dem auch gekündigt wurde.

Du klingst mega erschöpft.
Kannst du durch die Medis schlafen?
Ja das bin ich, obwohl ich schon lange jetzt nichts mehr mache und mich eigentlich um nichts kümmern muss. Ich nehme Medis und kann damit schlafen.

Warst du schon in einer Tagesklinik?
Wenn nicht, könntest du dir das vorstellen?
Ich kann mir nicht vorstellen mich jeden Tag aufzuraffen, um dort hin zu gehen. Zur nächsten Tagesklinik hätte ich einen langen Anfahrtsweg, da ich kein Auto habe.

Die Belastung durch den 1. Job hat die Depression und die Angststörung nur ausgelöst, sonst gibt es da wahrscheinlich keinen näheren Zusammenhang. Du hast das als Möglichkeit in dir getragen, und nun ist es leider da.
Ja, ich denke auch, dass ich die Möglichkeit in mir hatte. Umso schwieriger fällt es mir weiterzumachen.
Du nimmst doch Antidepressiva? Dann scheinen sie aber nicht zu wirken, so wie Du klingst. Ich würde da mal suchen, dass Du ein Medikament findest - natürlich mit psychologischer Empfehlung - dass Dir hilft, etwas lebensfroher und aktiver zu werden und Dir etwas diese Schwere nimmt. Es gibt da ja viele, man muss manchmal ein paar unterschiedliche ausprobieren.
Ja, ich nehme noch Antidepressiva. Leider bekomme ich keinen Termin beim Psychiater, d.h. nur sehr weit in der Zukunft.
Eine Therapie dauert etwas, bis sie greift und nicht jeder Therapeut ist gut bzw. nicht jeder Therapieansatz hilft einem. Hast Du das Gefühl, dass Dir die Therapie etwas bringt?
Es bringt schon etwas, aber die Sitzungen sind immer viel zu kurz und dann muss ich eine ganze Woche warten...
Akzeptanz der Erkrankung ist ganz wichtig - leider eher ein zum Teil wiederkehrender Prozess.
Ich versuche es zu akzeptieren, aber ich immer wieder zurück. Manchmal denke ich, ich muss mich nur zusammenreißen und dann wird das schon. Es fühlt sich allerdings wie ein endloser Albtraum an. Ein Tunnel ohne Licht am Ende.
Ich bin JEDEN Tag lange spazieren gegangen. Selbst an sehr schlechten Tagen ging es mir hinterher etwas besser, als vorher!!!
Das mache ich auch. Teilweise während dem Spaziergang überkommt mich aber so ein ekliges tiefes Untergangsgefühl. Es ist schwer zu Beschreiben. Es ist eine extreme Schwermut...

Ich komme nicht aus dem Gefühl der Sinnlosigkeit raus. Alles was früher mal Sinn für mich gemacht hat ist vergangen. Wenn ich jetzt anfangen würde wieder zu arbeiten, würde mir es so vorkommen, dass das irgendwie falsch ist... nicht mein Leben ist. Ich will zwar wieder ein normales Leben führen, aber auf der anderen Seite habe ich Angst davor wie das wird. Ich kann es mit einfach nicht mehr vorstellen. Wie ein Zug der abgefahren ist. Ich halte diesen Zustand kaum aus. Ich will was stabiles im Leben haben, aber fühle mich wie ständig auf der Flucht. Es ist kaum auszuhalten.

Ehrlich gesagt würde es mich nicht stören heute zu sterben. Ich glaube ich wäre sogar dankbar. Dann wäre es wenigstens vorbei. Selber würde ich meinem Leben aber kein Ende setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal ist das halt so, man hat studiert und der Beruf macht keine Freude, dann macht man eben was anderes, auch wenn man dabei weniger verdient.
In meinem Fall machte mir der Beruf und was ich studiert habe allerdings sehr viel Freude. Umso tragischer ist es für mich, dass ich in dem Beruf keinen Fuß fassen konnte und jetzt erstmal nicht mehr in der Lage dazu bin. Mir sogar gesagt wurde, dass ich nicht gut darin bin, obwohl ich doch nur ein bisschen mehr Unterstützung am Anfang gebraucht hätte. Es ist also ein zerstörter Lebenstraum. Erstmal. Die Freude dafür ist nämlich weg. So wie auch die Freude für alles andere...
 

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