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Ziemlich am Ende

Chris2025

Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin Ende zwanzig und leider ziemlich fertig.

Ich habe an einer Uni studiert (bin Ingenieur) und vor 3 Jahren meinen Abschluss mit sehr guten Noten gemacht. Nach dem Abschluss bin ich etwas gereist und habe mich dann beworben. Wegen der Wirtschaftslage habe ich extrem lange keinen Job gefunden, was sehr an meinem Selbstbewusstsein gezehrt hat. Die ganzen Ablehnungen habe ich nicht gut weggesteckt.

Umso froher war ich als ich nach monatelanger Suche in einem Unternehmen untergekommen bin. Leider hat sich das nach kurzer Zeit als ziemlicher Albtraum herausgestellt. Ich habe wirklich alles gegeben, aber der Arbeitgeber konnte/wollte mich nicht bei der Einarbeitung unterstützen. In den letzten Wochen wo ich dort war habe ich Schlafstörungen bekommen und musst mich morgens übergeben bevor ich zur Arbeit bin. So etwas hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Bei keinem Praktikum und bei keinem anderen Job davor. Nunja, der Arbeitgeber hat mich dann noch innerhalb der Probezeit gekündigt und mir gesagt, dass sie mehr von mir erwartet hätten. Als Ingenieur disqualifiziert. Freunde von mir, die zur gleichen Zeit ihren ersten Job nach dem Studium aufgenommen haben, haben mir versichert, dass ich einfach richtiges Pech hatte. Sie leben jetzt ihr bestes Leben. Verdienen viel. Gründen Familie, haben ihre eigene Wohnung, schicke Autos etc.

Nach der Kündigung bin ich dann in ein richtig tiefes Loch gefallen. Bin zum Arzt, zum Psychologen und Freunde haben mich sogar in die Psychiatrie geschleppt wegen schweren Depressionen. Nehme Medikamente. Ich denke seit ich gekündigt wurde fast jeden Tag über Suizid nach. Habe jeden Tag flashbacks von der Arbeit, obwohl das jetzt schon so lange her ist.
Ich wohne wieder bei meinen Eltern, bin fast pleite und mein Selbstbewusstsein ist fast nicht mehr vorhanden. Ich fühle mich für das was ich studiert habe ungeeignet. Nutzlos. Entsorgt. Eine gescheiterte Existenz. Kann mich nach all dem was war nicht mehr aufraffen mich zu bewerben. Habe höllische Angst vor der Zukunft. Ich will gar nicht mehr Arbeiten, obwohl ich mich nach dem Studium so darauf gefreut hatte. Habe zu starke Angst, dass ich unzufrieden sein werde. Dass ich irgendwohin ziehen muss wo ich niemanden kenne. Dass ich arm sein werde. Krank werde. Ich stecke fest. In meinem Leben gibt es nichts mehr anderes. Hatte noch nie eine Freundin, aber ich weiß gar nicht wie ich überhaupt eine Familie gründen könnte. Alles ist viel zu unsicher. Ich bin überhaupt nicht mehr belastbar. Ich habe den Berufseinstieg einfach nicht geschafft. Bei meinen Eltern kann und will ich auch nicht ewig bleiben. Finanziell unterstützen können sie mich auch nicht ewig. Aber alleine schaffe ich es nicht. Was wird wenn meine Eltern mal nicht mehr da sind?

Ich schäme mich so richtig. Bin ein Versager. Aber mich umzubringen könnte ich meiner Familie und meinen Freunden nicht antun. Trotzdem denke ich immer wieder darüber nach. Ich fühle mich als wäre hier Endstation. Ich kann aus diesen Gedanken nicht ausbrechen. Auch der Psychologe hilft mir da nur bedingt weiter. Ich frage mich einfach nur wie man als zuvor lebensfrohe Person so krass abstürzen kann. Die Arbeit hat irgendwas mit mir gemacht, was sich nicht mehr rückgängig machen lässt.

Ich weiß nicht was ich mir von diesem Post erhoffe. Naja... danke fürs Lesen. Vielleicht kann mich jemand ermutigen.

Chris
 
Die Arbeit hat irgendwas mit mir gemacht, was sich nicht mehr rückgängig machen lässt.
Nicht "irgendwas", die Arbeit hat dir eine Angststörung beschert. Und aus der kommst du nur durch korrigierende Erfahrungen raus. Daher ist es wichtig jetzt nicht aufzugeben, sondern dich wieder aufzurappeln, dir gut zuzureden und einen weiteren Versuch mit einem Job zu wagen. Jeder Mensch braucht eine gewisse Umgebung, um sich auf der Arbeit wohlzufühlen, zu entfalten und produktiv zu sein. Was du genau brauchst, musst du noch für dich entdecken. Sobald du das hast, wirst du aufblühen und die Ängste verschwinden.
 
Ich schäme mich so richtig. Bin ein Versager.

Nein, das bist Du definitiv nicht. Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich denke auch, dass es eine Angststörung sein könnte. Bist du in Therapie? Falls nein, dann würde ich auf jeden Fall mal eine Therapie machen.

Vergleiche Dich bitte nicht mit anderen und ihrem vermeindlich so perfektem Leben. Du weißt nie, wie es wirklich in ihnen aussieht. Du hast ein abgeschlossenes Studium, einen sehr guten Abschluss. Dann hattest Du Pech, längere Zeit keine Arbeit gefunden und dann einen schlechten Arbeitsgeber gehabt, der keine Ahnung hat von Menschenführung und der offensichtlich unfähig war, Dich angemessen zu behandeln.

Bitte verurteile Dich dafür nicht selbst. Pech kann jeder mal im Leben haben, aber man kann daran arbeiten, dass die Situation sich ändert. Mit Therapie, mit Medikamenten (wenn deine Antidepressiva nicht helfen, dann lass Dir andere verschreiben. Es dauert manchmal bis man die richtigen gefunden hat).

Und vor allem: hör bitte auf, Dich selbst so fertig zu machen. Das hast Du in der Hand, Deine Gedanken. Du kannst lernen, sie zu kontrollieren und an Deiner Selbstverurteilung zu arbeiten. Natürlich ist es wichtig, eine Arbeit zu haben, Geld zu verdienen. Glücklich zu sein. Aber es ist auch wichtig, ein guter Mensch zu sein, hilfbereit, mitfühlend. Man sollte nicht den Maßstab der Gesellschaft an sich anlegen von Leistung, Perfektion und ständigem Einsatz - zumindest das, was manche Arbeitgeber gerne hätten bzw. unsägliche soziale Medien propagieren.

Hier für alle Fälle mal die Telefonnummern der Telefonseelsorge. Da kann man auch immer mal anrufen, wenn es einem schlecht geht.

Notfalltelefone​


Hier bekommen Hilfesuchende die Möglichkeit unter dem Schutz der Anonymität mit geschulten Beratern über ihre Sorgen, Ängste und Probleme zu sprechen. Wir haben für dich einige Nummern aufgelistet, an die du dich jederzeit wenden kannst.




Allgemeine Probleme / Familie & Erziehung​

TelefonSeelsorge
Telefonnummer: 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222
erreichbar rund um die Uhr und Anrufe auch an Wochenenden und Feiertagen möglich
Die Nummer gilt in ganz Deutschland und ist kostenfrei. Der Anrufer bleibt dabei völlig anonym.
http://www.telefonseelsorge.de/?q=node/12

Nummer gegen Kummer (für Kinder, Jugendliche und Eltern)
Kinder- und Jugendtelefon: 116111 oder 0800 / 111 0 333
erreichbar montags bis samstags von 14 - 20 Uhr
Elterntelefon: 0800 / 111 0 550
erreichbar montags bis freitags 9 - 11 Uhr sowie dienstags und donnerstags 17 - 19 Uhr
Die Nummern sind kostenfrei und anonym. Ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich vorwiegend um Probleme in der Schule oder mit euren Eltern, aber auch um seelische Probleme, Liebe oder Sexualität.
https://www.nummergegenkummer.de/


Gewalt / Missbrauch​

Hilfetelefon - Gewalt gegen Frauen
Telefonnummer: 08000 / 116 016
erreichbar rund um die Uhr
Die Nummer ist kostenfrei und anonym. Das Hilfetelefon ist ein Angebot an Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Beratung auch durch Dolmetscher in anderen Sprachen möglich.
https://www.hilfetelefon.de/

Weißer Ring
Telefonnummer: 116 006
erreichbar täglich von 7 - 22 Uhr
Die Telefonnummer gilt bundesweit. Ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um Menschen, die Opfer von Gewalt und Verbrechen geworden sind.
https://weisser-ring.de/

Hilfeportal sexueller Missbrauch
Telefonnummer: 0800 / 22 55 530
Die Nummer ist kostenfrei und anonym. Die Mitarbeiter sind psychologisch, pädagogisch oder medizinisch ausgebildet und kümmern sich um Betroffene von sexueller Gewalt, um deren Angehörige sowie um Personen aus dem sozialen Umfeld von Kindern.
https://www.hilfeportal-missbrauch.de/startseite.html


Alkohol & Sucht​

Anonyme Alkoholiker
Telefonnummer: 08731 / 32573 12
Erste Hilfe: https://www.anonyme-alkoholiker.de/kontakt/erste-hilfe/
Die Anonymen Alkoholiker (AA) sind ein Netzwerk von Selbsthilfegruppen. Ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um Alkoholiker und auch um Menschen, die nicht wissen, ob sie vielleicht Alkoholiker sind oder ein Problem mit Alkohol haben.
https://www.anonyme-alkoholiker.de/

Blaues Kreuz
Telefonnummer: 0202 / 62003-0
Das Blaue Kreuz ist ein Suchthilfeverband und unterstützt suchtgefährdete Menschen und deren Angehörige.Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter kümmern sich vor allem und sucht- und medikamentenabhängige Personen.
http://www.blaues-kreuz.de/


Sonstige Spezialnummern​

Muslimisches Seelsorgetelefon
Telefonnummer: 030 / 44 35 09 821
erreichbar rund um die Uhr, Anrufe dienstags auch auf Türkisch möglich
Der Anrufer bleibt anonym. Ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um jedes seelische Problem, vor allem auch bei muslimischen Glaubensfragen.
http://www.mutes.de/home.html
 
Darf ich fragen, wie dein Tages-/Wochenablauf ist?

Tagesstruktur?
Sport?
soziale Kontakte?
Psychotherapie?
Ernährung?

(Ich hatte selbst schwere Depressionen und Angststörungen. )
 
Danke für die Antworten!
Wenn du aufhörst darüber nachzudenken was du tun SOLLTEST....
Sondern überlegst worauf du Lust hättest bzw was du dir vorstellen könntest, was wäre das?
Eigentlich genau das was ich bei dem Arbeitgeber gemacht hatte, deshalb macht es mich wahrscheinlich auch so fertig...
Ganz ehrlich ich hätte eine Beamtenlaufbahn in der Verwaltung anstreben sollen solange es noch ging. Thematisch hätte mich das zwar nicht so interessiert, aber wäre wenigstens sicher gewesen. Jetzt geht das vermutlich nicht mehr. Wer wird schon mit Depressionen verbamtet?

Du baust dir innerlichen einen immensen Druck auf- woher kommt das?
Vorgelebter Perfektionismus von den Eltern. Eigener Anspruch. Und das Studium soll nicht umsonst gewesen sein. Und dann halt der Vergleich mit anderen, die einfach mehr Glück gehabt haben.

Nicht "irgendwas", die Arbeit hat dir eine Angststörung beschert. Und aus der kommst du nur durch korrigierende Erfahrungen raus. Daher ist es wichtig jetzt nicht aufzugeben, sondern dich wieder aufzurappeln, dir gut zuzureden und einen weiteren Versuch mit einem Job zu wagen.
Ja es ist eine Angststörung. Mich aufzurappeln bekomme ich (noch) nicht hin. Ich schlafe meistens den ganzen Tag. Ich war nie so... Wenn jemand gesagt hat "das geht nicht", war ich immer vorne mit dabei es trotzdem zu versuchen. Problem ist, dass man es als Berufseinsteiger gerade besonders schwer hat als Ingenieur. Ich weiß, dass ich es versuchen muss.

Nein, das bist Du definitiv nicht. Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Ich denke auch, dass es eine Angststörung sein könnte. Bist du in Therapie? Falls nein, dann würde ich auf jeden Fall mal eine Therapie machen.
Ja, ich bin in Therapie, aber irgendwie komme ich nicht weiter. Ich kann nicht loslassen. Ich schaffe es nicht nach dieser ganzen Erfahrung weiterzumachen. Ich komme nicht damit klar, dass ich in einer Psychiatrie war.

Vergleiche Dich bitte nicht mit anderen und ihrem vermeindlich so perfektem Leben. Du weißt nie, wie es wirklich in ihnen aussieht. Du hast ein abgeschlossenes Studium, einen sehr guten Abschluss. Dann hattest Du Pech, längere Zeit keine Arbeit gefunden und dann einen schlechten Arbeitsgeber gehabt, der keine Ahnung hat von Menschenführung und der offensichtlich unfähig war, Dich angemessen zu behandeln.
Ich will mich nicht vergleichen, aber mache es trotzdem. Meine Freunde unterstützen mich auch alle. Laden mich ein. Ich kann mich also eigentlich nicht beschweren. Trotzdem denke ich immer, dass ich auch gerne so wäre. Ich sehe, dass das was sie haben ich auch haben könnte. Aber ich schaffe es nicht. Trotz des Studiums.

Bitte verurteile Dich dafür nicht selbst. Pech kann jeder mal im Leben haben, aber man kann daran arbeiten, dass die Situation sich ändert. Mit Therapie, mit Medikamenten (wenn deine Antidepressiva nicht helfen, dann lass Dir andere verschreiben. Es dauert manchmal bis man die richtigen gefunden hat).
Ich möchte daran arbeiten, aber mein Gehirn lässt mich nicht. Wenn ich versuche meine Gedanken zu kontrollieren, dann erinnern mich banale alltägliche Dinge an die Arbeit. Ich träume auch regelmäßig davon.

Und vor allem: hör bitte auf, Dich selbst so fertig zu machen. Das hast Du in der Hand, Deine Gedanken. Du kannst lernen, sie zu kontrollieren und an Deiner Selbstverurteilung zu arbeiten. Natürlich ist es wichtig, eine Arbeit zu haben, Geld zu verdienen. Glücklich zu sein. Aber es ist auch wichtig, ein guter Mensch zu sein, hilfbereit, mitfühlend. Man sollte nicht den Maßstab der Gesellschaft an sich anlegen von Leistung, Perfektion und ständigem Einsatz - zumindest das, was manche Arbeitgeber gerne hätten bzw. unsägliche soziale Medien propagieren.

Für die ganzen Dinge fehlt mir irgendwie die Energie. Ich bin total überfordert mit den einfachsten alltäglichen Dingen. Früher war morgens zu duschen einfach ein Teil meiner Morgenroutine. Jetzt muss ich mich überzeugen mal unter die Dusche zu gehen. Ich denke bei allen Dingen "ist doch sinnlos" oder "spielt doch sowieso keine Rolle". Früher war ich hilfsbereit, mitfühlend. Heute denke ich mir, was das überhaupt bringt. Wo ist da der Sinn? Ich finde einfach den Sinn am Leben nicht mehr...
 
Darf ich fragen, wie dein Tages-/Wochenablauf ist?

Tagesstruktur?
Sport?
soziale Kontakte?
Psychotherapie?
Ernährung?

(Ich hatte selbst schwere Depressionen und Angststörungen. )

Ich komme morgens nicht aus dem Bett raus. Ich wache zwar recht früh auf, sehe aber keinen Sinn darin aufzustehen. Ich wälze mich deshalb bis zum Mittag im Bett. Währenddessen spielen sich so viele Szenen von meiner Arbeit vor meinem inneren Auge ab. Ich bereue meine Fehler. Wälze mich auf die andere Seite. Denke mir, dass ich nicht mehr kann und nicht mehr leben will. Dass ich es nicht schaffe. Dann hasse ich mich dafür, dass ich in die Psychiatrie bin. Ich spüre das Stigma von der Gesellschaft.
Dann stehe ich auf. Esse was. Eigentlich recht ausgewogen.
Sport will ich machen, aber ich habe keine Kraft. Ich bin sehr schlank, obwohl ich nicht zu wenig esse. Viele sprechen mich darauf an, dass ich doch mehr essen soll, aber das mache ich eigentlich.
Ich mache den ganzen Tag eigentlich nichts. Ich habe kein Interesse irgendwas zu machen. Ich schlage einfach nur Zeit tot. Ja, ich könnte etwas neues lernen, aber wozu? Was bringt mir das? Wahrscheinlich brauche ich das was ich dabei lerne gar nicht. Dann war es umsonst. Hobbys habe ich keine mehr. Früher bin ich gerne gereist. Dafür habe ich kein Geld mehr. Ich habe auch kein Auge mehr für Schönes. Bin gerne Fahrrad gefahren, aber habe kein Fahrrad mehr und kann mir auch keins leisten. Zudem hätte ich Angst damit einen Unfall zu bauen (Gedanken, die ich früher nie hatte).

Soziale Kontakte habe ich. Wenn meine Freunde nicht die Initiative ergreifen würden, dann würde ich mich aber komplett isolieren. Sie haben mich aber noch nicht aufgegeben und kommen immer wieder und erkundigen sich. Bieten ihre Hilfe an.

Psychotherapie mache ich. Mir wird aber immer mehr bewusst, dass dieser Selbsthass schon immer irgendwie da war. Oder einfach dieses Gefühl nicht gut genug zu sein. Ausgegrenzt zu sein. Ein Opfer zu sein. Das was mir passiert ist, ist fast schon eine selbsterfüllende Prophezeiung. Mein Psychologe sagt mir, dass ich diese Gedanken einfach wegschieben soll. Aber die Gedanken kommen immer wieder. Seit vielen vielen Monaten. Ich will einfach nur dass das aufhört. Einfach alles vergessen und ein normales Leben führen. Mal wieder unbeschwert sein. Sich nicht so viele Sorgen um die Zukunft und die Gesundheit zu machen. Die Arbeit einfach Arbeit sein zu lassen ohne daran kaputt zu gehen.

Meine Ansprüche sind eigentlich gar nicht so extrem hoch. Eigene kleine Mietswohnung, egal wie alt. Eine Arbeit wo ich nicht jeden Tag befürchten muss sie zu verlieren. Eine Arbeit, die halbwegs Spaß macht. Lebensmittel kaufen zu können ohne jeden Cent umdrehen zu müssen. Wofür habe ich denn studiert...
 
Ich kann aus diesen Gedanken nicht ausbrechen.

Wenn sich solche Gedanken aufdrängen, muss das doch nicht unbedingt etwas allein mit dir zu tun haben. Scheinbar willst du doch diese Gedanken scheinbar nicht so sehr, da du das Wort ausbrechen verwendet hast, oder? Was ich mit dem ersten Satz meinte? Andere Menschen? Dich selbst? Etwas Anderes? Die 3 Dinge zusammen? Noch mehr? Das lasse ich einfach mal offen.

Durchdenke sowas wie ein Suizid einfach nicht mehr, da du nichts davon haben wirst, deine Eltern nicht, dein möglicher Arbeitgeber nicht, die Gesellschaft in Wirklichkeit auch nicht, auch wenn man von Kostenfaktoren immer wieder ausgeht durch bestimmte Menschen. Denn du bist auch unabhängig von irgendwelchen Kosten etwas Wert, irgendwo vielleicht außerhalb der Welt, wenn man das so sehen mag. Oder vielleicht hast du ja schon gute Taten vollbracht, warst ein netter Mensch und hast Liebe gegeben zum Beispiel und nur wenige wissen davon oder keiner hier weiß davon? Das ist ja auch wertvoll finde ich und hält Menschen zusammen. Und innerhalb der Welt bist du aber auf Grund deiner guten Noten doch sicherlich auch etwas Wert.

Wenn es dir zu Zeit schlecht geht, fang vielleicht im Kleinen an, mach dir einen schönen Tag, denke nicht nur sofort an Pflichten, bringen dein Leben langsam wenn es was zu tun geben sollte auf Vordermann. Begib dich zu deinen Hobbyinteressen, sprich mit Leuten, lasse gesunde Ernährung in dein Leben mit einfließen, mache etwas Sport. Konfrontiere dich mit deinen Ängsten, damit sie eventuell mal weniger Macht über dich haben werden.

Vielleicht brauchst du auch mehr Erfahrung in der Job/Berufswelt, wer weiß das schon, damit du sicherer wirst? Vielleicht solltest erstmal einen anderen Job annehmen und solltest erstmal nicht als Ingenieur arbeiten, um dich mehr auf das Leben einlassen zu können? Du könntest ja auch versuchen durch Praktika irgendwo reinzukommen erstmal.
 
Wenn du dich nur über deine Arbeit definierst dann hast du gravierende andere seelische Probleme.

Damit du psychisch stabiler und selbstbewusster wirst würde ich dir dringend einen guten Psychotherapeuten empfehlen.

Hilfreich sind oft Familienaufstellungen und Genogrammarbeit.

Googel mal im Internet unter...Psychotherapeuten finden oder suchen...dann findest du Listen mit freien Plätzen.

Natürlich ist ein guter Job sehr wichtig.
Du bist klug und sehr gut qualifiziert.
In Bayern und Baden Würtemberg werden dringend Arbeitskräfte gesucht.

Für einen neuen Job solltest du psychisch stabil sein.
Auch täglicher Sport kann helfen.
Versuche neue Kontakte zu finden.
 
Hallo Chris2025,
Ich hatte auch schon Momente in meinem Leben, wo ich erst mal keinen weiteren gehbaren Weg mehr sah.
Damals dachte ich auch mein Leben muss nach genauen Vorstellungen verlaufen.
Als es eben nicht so war, sah ich mein Leben als gescheitert an.
Ich sehe auch das du dir viel Druck machst.
Bei mir war es so, daß mich diese Krisensituationen, damit konfrontiert haben, mich mit mir auseinander zu setzen.
Mich als der Mensch anzunehmen der ich bin, und nicht wie ich meine sein zu müssen.
Auch Dinge in meinem Leben anzunehmen die nicht schön waren und sind, Anteile die nicht so gesellschasftskompatibel sind.
Aber auch was ich gut kann, meine Stärken zu finden.
Ich kann dir nur wünschen den Glauben nicht zu verlieren, daß nach dem Dunkel, sich der Weg wieder lichtet und es für dich weiter geht, du die nächsten Schritte siehst, einen Weg für dich.
Vielleicht aus dem zu lernen, und wie du das nächste Mal besser damit umgehen kannst.
Auf mich machst du einen kompetenten Eindruck, du hast etwas geschafft.
Ein Studium mit Abschluss!
Suche nach Möglichkeiten.
Und sei bisle netter zu dir selber!
Jetzt schon.
Was könnte dir jetzt ein klein bisschen Freude machen?
Und mach das dann.
Denk mal gut über dich!
 

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