Das stimmt nicht. Ich kenne mehrere Leute, die im betreuten Wohnen leben und die sich da sehr wohlfühlen und gar nicht mehr anders leben möchten. Einer von denen will mittlerweile nicht mal mehr seine Eltern besuchen, sondern bleibt lieber in der Wohngruppe, weil er da viel mehr Spaß hat und was mit seinen Freunden machen kann.
Ich habe mal eine Weile in einem Altersheim gearbeitet und kann dir versichern, dass das nicht stimmt.
Spaß haben; mit anderen Mitbewohnern was unternehmen, gemeinsam kochen, singen, Spiele spielen und vieles mehr. Die machen da fast dieselben Dinge wie sie zuhause gemacht haben. Es gab da z.B. eine Frau, die töpferte und einen Mann, der kurzerhand einen "Altenheim"-Chor gegründet hat. Wenn man natürlich nur rumsitzt und jammert, kann man natürlich auch keinen Spaß haben.
Auch das stimmt nicht. Eine Bekannte war nach einem Unfall lange Zeit im betreuten Wohnen und sie hat sich da wieder rausgekämpft. Trotz Pflegegrad und Schwerbehinderung. Und da ist sie nicht die einzige.
Einer meiner Freunde hat Long Covid. Er ist im März 2020 an Corona erkrankt, lag drei Wochen im Koma und leidet bis heute unter den Spätfolgen. Er hat ein Gedächtnis wie ein Sieb, ist schnell aus der Puste und oft müde und erschöpft und ist dadurch voll erwerbsunfähig. Aber er lässt sich den Spaß am Leben trotzdem nicht vermiesen. Er macht Ausflüge, trifft sich mit Freunden und vieles mehr. Auch, wenn es für ihn anstrengend ist und er sich am Tag danach erstmal davon erholen muss.