Ich war erst mal bisschen baff was ich oben als Antworten bekomme habe. Ich hoffe der Text wird ... komplett gelesen. Da gehts um etwas mehr als nur dass ich nicht tanzen wollte...
Ja, tut es.
Du hast geschrieben, Du hättest dich nicht großartig verändert und es quasi als gut bzw. implizit richtig angesehen. Das Leben ist aber Veränderung. Jeder ändert sich. Körperlich, Ansichten, Hobbys, usw. Die Kunst in der Partnerschaft ist es, sich immer wieder miteinander abzustimmen und in die gleiche Richtung zu gehen, sonst driftet man auseinander und entfernt sich. Bleibt zunächst aus Gewohnheit und Bequemlichkeit zusammen, bis ein Ereignis eintritt was die Differenzen deutlich aufzeigt - nur dann ist es zu spät.
An der Beziehung "arbeiten" wird es oft genannt, aber arbeiten hört sich nach Stress an, das sollte es nicht sein. Zumindest ist es das bei uns nicht.
Vielleicht wäre es einen Versuch wert gewesen mit dem gemeinsamen Tanzen und sie hätte den jungen Typen dann gar nicht erst kennengelernt. Dann wäre es vielleicht zu anderer Gelegenheit jemand anders gewesen.
Tanzen ist anders als klettern. Auch wenn man als Gruppe unterwegs ist, man macht es zusammen, aber schon ein Stück weit individuell.
(Besonders) Beim Tanzen ist das ganz anders. Man macht jede Bewegung als Paar, berührt sich ständig, hat körperkontakt, erlebt es direkt zu zweit. Da muss die Chemie ganz anders stimmen, als wenn man zusammen Motorrad fährt. Klappt etwas drückt man sich, umarmt sich, was man in den Figuren ja eh macht. Es ist fast schon intim. Das hat nichts mit miteinander joggen zu tun.
Damit will ich sagen, dass ich umso mehr enttäuscht von ihr bin, weil sie so etwas wie ein Versprechen im Standesamt ...
Du meinst sie hat einen (Ehe-) Vertrag zu erfüllen? Hört sich wenig empathisch an, Gefühl kommt da nicht vor.
Aber mach jetzt nicht den Fehler, deiner Frau deshalb sämtliche Schuld in die Schuhe zu schieben, denn du hast ganz sicher auch deine Anteile. Liest sich in deiner Beschreibung ein bisschen so.
Wenn Schraube und Mutter nicht zusammenpassen, wessen schuld ist das?
Finde ich mit bald 30 keinen großen Fortschritt im Leben.
Du magst es, sie schlecht darzustellen.
Ich fand den Beitrag von früher Vogel sehr bezeichnent, "ihr die Konsequenzen aufzeigen" meint "fertigmachen". Du hast ja sicher nicht gemeint ihr zu sagen welche Freiheiten sie nun hat, das neu wiederentdeckte tolle Hobby, frisch verliebt, etc. Ich interpretiere, bitte korrigiere mich wenn es nicht so ist, es so, dass Du ihr alle negativen Konsequenzen aufgezeigt hast. Also alles Schlechte, was nur sie zu verantworten hat.
Ganz ehrlich, wenn man jemanden runtermacht wird man nicht attraktiver, eine Lösung wird mehr und mehr unmöglich.
Wir, meine Frau und ich, haben gemeinsame Hobbys und auch individuelle. Tanzen würde ich nur mit ihr. Hättest Du dich darauf eingelassen, wärst auch mal mit zu Events gegangen, wäre vielleicht der Leistungsgedanke (tanzen auf bestimmtem Level) so nicht entstanden. Es hat bei euch vieles nicht gestimmt, und irgendwann wird einem die ganze Tragweite bewusst. Dann sieht es aus, als wäre plötzlich die Trennung da, quasi aus heiterem Himmel. Das ist es aber selten, Du hast halt ignoriert, dass sie immer unzufriedener wurde. Nun zieht sie die Konsequenz und Du bist überrascht. Dabei lief es schon lange nicht gut, sie hat es dir immer wieder gesagt. Kleinreden ihrer Probleme ist für den Moment dann gut, aber keine Lösung für sie.