Es geht nicht darum, Rassismus mit Rassismus zu bekämpfen, sondern strukturelle Benachteiligungen auszugleichen. Veranstaltungen oder Räume für benachteiligte Gruppen sind keine Diskriminierung, sondern eine Möglichkeit, Schutzräume zu schaffen, in denen sich Betroffene mit Rassismus-Erfahrungen austauschen können. Das ist nicht vergleichbar mit historischer oder institutioneller Diskriminierung.
Die Kritik an All Lives Matter kommt daher, dass der Slogan oft genutzt wurde, um Black Lives Matter zu entkräften. Während BLM auf reale, systematische Ungleichheiten und rassistische Gewalt gegen Afroamerikaner hinweist, wurde ALM häufig dazu verwendet, diese Probleme herunterzuspielen oder ihre Anerkennung ganz zu verweigern. Natürlich zählt jedes Leben, aber wenn eine Gruppe besonders stark betroffen ist, muss das gezielt benannt werden.
Niemand behauptet, „Schwarz gut, Weiß böse“ das ist eine Übertreibung. Es geht darum, historische und gegenwärtige Ungleichheiten zu erkennen und abzubauen, nicht darum, neue zu schaffen. Wer sich ernsthaft für ein besseres Zusammenleben interessiert, sollte sich fragen, warum bestimmte Maßnahmen nötig sind, anstatt vorschnell eine umgekehrte Diskriminierung zu unterstellen.