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Wer von Euch hat sich ganz bewusst gegen Kinder entschieden?

Warum ist das für dich traurig zu lesen, wenn manche Leute erklären, warum sie keine Kinder wollen?
Das sind doch zum Teil einfach sachliche und/oder individuelle Argumente, die müssen doch niemanden traurig machen.
Wahrscheinlich ist es die schiere Menge. Die nämlich beweist, daß Kinderliebe gar nicht so weit verbreitet oder selbstverständlich ist, wie Leute die Kinder wollen oder sich wünschen, sich das so vorstellen. Aber das ist halt die moderne Zeit. Früher gab es keine Verhütungsmittel, da kamen Kinder ob man sie wollte oder nicht, und dann mußte man damit leben, ob man wollte oder nicht. Heute hat jede/r die Wahl, wer sich noch gegen seinen Willen zu irgendwas zwingen läßt ist selber schuld.
 
Ich hatte mich schon in jungen Jahren gegen ein Kind entschieden, weil ich als Kind und Jugendliche sehr viel, zu viel, Verantwortung tragen musste. Ich wollte keine Verantwortung mehr tragen, mir keine Sorgen um ein Kind für viele Jahre machen müssen.
Außerdem gab es in den Folgejahren keinen Mann, mit dem ich eine Beziehung/Partnerschaft hatte, den ich mir als Vater vorstellen konnte. Bis ich auf meinen damaligen Mann traf. Durch unsere Liebe veränderte sich einiges und es verfestigte sich bei uns ein Kinderwunsch. Da wir/ich gerade so an der Altersgrenze waren, musste die Entscheidung schnell fallen. Ich wurde sofort schwanger.

Ich habe diese Entscheidung nie bereut. Die Zeit mit meinem Sohn war war für mich ein Geschenk. Die Befürchtung, dass ich zur Erziehung nicht fähig war (Gewalt im Elternhaus) war unbegründet.
Mein Sohn ist inzwischen selbst Vater und mein Herz geht auf, wenn ich mitbekomme, wie er sein (Wunsch).Kind liebevoll erzieht.

Ich würde es auch als ein Stück Egoismus bezeichnen, kein Kind zu wollen, um Freiheiten zu genießen, Geld zu sparen, seine Freiheit zu haben usw.

@Favori

Man setzt kein Kind in die Welt, um später mal versorgt zu sein, so funktioniert das Leben nicht.
Ich persönlich würde nicht wollen, dass ich meinen Sohn mit mir belaste.
 
Das Gefühl mit Kinderaugen nochmal die Welt zu entdecken, das Lachen und unbekümmerte ist einfach unbezahlbar..

Ja, das ist schön, da wird man wieder selber zum Kind... Aber das kann man auch z. B. mit Nichten und Neffen erleben. Oder man könnte auch im Kindergarten mithelfen. Oder man nimmt eine Job an als Babysitterin oder Kinderbetreuerin... Da gibt es so viele Möglichkeiten. Dafür braucht man nicht unbedingt eigene Kinder. Aber klar, aber wer eigene Kinder möchte - nur zu. Das muss jeder selber für sich entscheiden.

Über mich haben meine Nachbarn auch schon geredet, wie ich mitbekommen habe. Dass ich nicht verheiratet bin und keine Kinder habe.... Eine Nachbarin hat mal gemeint" sie müssen heiraten..." Ich hab gedacht ich bin im falschen Film. Leben wir jetzt wieder im Mittelalter oder was?!
Das nervt und geht doch die nix an wie ich mein Leben führe. Na ja,einfach ignorieren...

Diese Nachbarn kommen ursprünglich aus Kroatien. Da wird man noch blöder angeschaut von Leuten mit Migrationshintergrund und Südländern allgemein, wenn man keine Kinder hat, weil für diese Familie einen hohen Stellenwert hat...Ist nicht negativ oder böse gemeint...
Aber sonst mag ich es hier sehr mit dem multi-kulti hier. Es sind 103 Wohnungen mit Leuten aus allen möglichen Ländern.
 
Diese Nachbarn kommen ursprünglich aus Kroatien. Da wird man noch blöder angeschaut von Leuten mit Migrationshintergrund und Südländern allgemein, wenn man keine Kinder hat, weil für diese Familie einen hohen Stellenwert hat...Ist nicht negativ oder böse gemeint...
Da denke ich mir manchmal, daß sich die vielleicht regelrecht bedroht fühlen mit ihren konservativen Ansichten von Frauen, die selbständig und unbelastet durch Nachwuchs durchs Leben gehen, und die deswegen auch nicht von einem männlichen "Ernährer" und "Beschützer" abhängig sind. Ein Kind ist halt immer auch eine Kette, die die Frau am Mann festhält. Nicht jeder Mann verkraftet den Gedanken an unabhängige Frauen.
 
Wenn es denn unbedingt das Wort "Egoismus" in dem Kontext sein muss, finde ich sich für Kinder zu entscheiden nicht mehr oder weniger egoistisch als sich gegen Kinder zu entscheiden.

Ich stimme dir voll und ganz zu!

Ich bezog mich damit auf den Beitrag von @Knirsch:

Klar, bekommt man die aus Egoismus. Und dass man seine guten Gene weitergeben möchte... ist egoistisch. Was soll denn bitte ein nicht egoistischer Grund sein, Kinder zu haben? Ich habe Kinder. Und das aus Egoismus.

Ich würde es auch als ein Stück Egoismus bezeichnen, kein Kind zu wollen, um Freiheiten zu genießen, Geld zu sparen, seine Freiheit zu haben usw.
 
Ich (m) habe mich gegen Kinder entschieden, da ich aufgrund meiner Behinderungen es unverantwortlich wäre, Kinder in die Welt zu setzen. Vor allem solange keine Gentherapie oder Implantate existieren, womit man die Behibderungen ausgleichen kann.
 
Wenn es denn unbedingt das Wort "Egoismus" in dem Kontext sein muss, finde ich sich für Kinder zu entscheiden nicht mehr oder weniger egoistisch als sich gegen Kinder zu entscheiden.

Empfinde ich überhaupt nicht so.
Ich habe mich ja nie gegen ein Kind entschieden, sondern das ist ja schließlich die neutrale Ausgangslage.
Ich habe mich nur nie FÜR ein Kind entschieden.

Ich kann doch nicht sagen das bei allen Dingen, worin in mir überhaupt kein Wunsch wächst, ich egoistisch gehandelt habe. Egoistisch ist es, mich aktiv für eine bestimmte Sache zu entscheiden denn dafür existieren handfeste, erklärbare Gründe.

Das klingt, als hätte jeder Mensch ein Datum bei welchem er sich dann für oder gegen entscheiden müsste. Habe ich nie. Ich hatte generell nie einen Kinderwunsch. Es gab nie einen Punkt an dem ich hätte ein Für und Wider abwägen müssen.
 
Ich habe mich ja nie gegen ein Kind entschieden, sondern das ist ja schließlich die neutrale Ausgangslage.
Ich habe mich nur nie FÜR ein Kind entschieden.
Dann war das bei dir halt anders als bei denen die auf die Threadfrage geantwortet haben: "Wer von Euch hat sich ganz bewusst gegen Kinder entschieden?"

Auf mich trifft das zB zu. Spätestens wenn man auf einen (potenziellen) Partner trifft, der einen Kinderwunsch hat, muss man sich konkret mit der Frage beschäftigen. Umgekehrt habe ich ab dem ersten diesbezüglichen Fehlgriff sehr darauf geachtet, dass meine Partner von Anfang an wussten, dass es in einer Beziehung mit mir keine Kinder geben wird.
 
Ich wollte auch nie Kinder haben und dabei ist es auch geblieben.

Leider wurde diese Entscheidung selten kommentarlos akzeptiert.

Aussagen, wenn ich erstmal in strahlende Kinderaugen sehe, dann werde ich schon welche wollen, klingen mir heute noch in den Ohren. Ich mag Kinder ja, aber ich mag auch Hunde und Katzen.
Die strahlenden Kinderaugen musste ich mir sehr häufig anhören.

Als nächstes gab es vor 20 - 30 Jahren dann noch die Frage, wer den meine Rente mal bezahlen soll. Auch das war ein jahrelanges Totschlagargument. Es gibt doch genug, die für mich mitgeboren haben. Heute, wo die Rente auf sehr wackeligen Beinen steht, fragt mich keiner mehr danach.

Inzwischen sind wir bei der Pflege vor dem Tod angelangt. Auch da werden wieder alle von ihren Kindern gepflegt und die Pflegeversicherung sieht es auch so vor, daher die höheren Beiträge für Kinderlose. Wenn ich mich so umsehe, dann sind viele alten Leute doch sich selbst hinterlassen bzw. werden von irgendwelchen Pflegehelfern aus Polen oder Bulgarien mehr oder minder gepflegt. Meistens siechen sie vor sich hin.
 

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