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Politisches Koordinatensystem/Spektrum

Die Helmut Kohl CDU der 80er wäre heute rechtsradikal
Ganz bestimmt nicht. Sie hatten allerdings einige klar rechts stehende Politker aufzubieten, die man als Ausformumg des konservativen Geistes damals verstanden hat. Etwa Gauland oder diese ganzen Leute vom Bund der Vertriebenen.

Ich würde sagen, diese CDU der 80er hat das Bedürfnis der Bevölkerung nach Ausgrenzung und Strafe für Abweichler akzeptiert und dafür ein paar Rechte in ihren eigenen Reihen aufgeboten. Es war aber klar, daß die in der Minderheit bleiben müssen.

Der CDU- Wähler der 80er war darum mit sich im reinen. Die Strafbarkeit himosexeullerHabdlungen war schon ein paar Jahre abgeschafft. Man war also ein Menschenfreund, weil man auch wusste, daß die weder heiraten können noch sonst irgendwie die Öffentlichkeit belästigen. Das nur als Beispiel.
 
Die Helmut Kohl CDU der 80er wäre heute rechtsradikal.
Nicht nur die CDU sondern auch die SPD der 80er wäre nach heutiger Lesart rechtsradikal.
Auch diverse Kulturinhalte der deutschen Geschichte sind nach heutiger Lesart rechtsradikal. Bei Jim Knopf hieß es früher noch im Intro "der kleine Negerjunge".

Politik und Kultur muss man immer im historischen Kontext betrachten.
Was die Sache aber schwer macht, weil man nicht weiß, was morgen noch als richtig erachtet wird.

Das politische Koordinatensystem vieler Menschen ist heute so progressiv geworden, dass konservative Werte komplett ablehnen bis hin dazu, dass sie sich eine komplett neue Weltordnung wünschen. Manche fordern gar die Auflösung von Staaten oder Abschaffung der Demokratie.

Früher ging es Menschen um Staaten, Eigentum, Geld, Religion, Kinder, klassische konservative Werte. Heute sind es oft Work-Life Balance, Urlaub, Selbstverwirklichung, Klimaschutz und co, abstrakte Dinge, die irgendwie Sinn stiften sollen.

Bezogen auf die EU Wahl: Früher ging es bei der EU um wirtschaftliche Zusammenarbeit, einen einheitlichen Zahlungsraum, gemeinsame Regeln zum Wirtschaften. Heute redet man davon Werte zu vereinheitlichen, genormte Sozialsysteme und gleichgeschlechtlicher Ehe.

Kurzum: Wir reden immer weniger von praktischen Dingen, die unsere Existenz sichern sondern immer mehr davon anderen unsere Moral aufzudrücken. Das machen wir auch international. Früher war ein Fussballturnier ein sportliches Ereignis, heute muss es ein politischen Statement sein, bei dem wir Ländern wie Katar zeigen wie sie zu leben haben.

Es geht mir dabei nicht darum, ob die Ziele gut oder schlecht sind. Man kann Dinge in Katar zurecht kritisieren. Aber was gibt uns das Recht allen Menschen zu diktieren, wie sie zu leben haben? Wir sagen Menschen heute immer häufiger: Entweder du übernimmst mein politisches Koordinatensystem oder du bist böse.

Böse, dass wir z.B. Ansichten aus den 80ern halt als rechtsradikal erklären und jeden der nicht den progressiven Weg mitgeht als dumm definieren.
Es reicht schon aus, dass jemand nicht das richtige Fähnchen schwingt: Was, du gehst nicht wählen!? Dann bist du ein Unterstützer der Rechtsradikalen! Du mussssst wählen!!!
Die Grünen plakatieren sinngemäß ja schon so, dass jeder der sie nicht wählt, Rechtsradikale unterstützen würde.

Fragt euch mal, warum wir so oft über "rechts" oder "rechtsradikal" sprechen.
Weil wir längst nicht mehr akzeptieren wenn jemand eine andere Meinung hat. Nein, er darf nicht über eine abweichende Meinung gesprochen werden. Der Abweichler muss sofort durch eine Zuordnung in ein Lager diffamiert werden.

Es gibt Teile der Gesellschaft, die es vollkommen verlernt haben zu akzeptieren, dass es in einer Demokratie unterschiedliche Meinungen gibt.
 
Fragt euch mal, warum wir so oft über "rechts" oder "rechtsradikal" sprechen
Kann ich dir sagen. Weil es folgende Aussagen, und nicht nur von dir, gibt:


Auch diverse Kulturinhalte der deutschen Geschichte sind nach heutiger Lesart rechtsradikal. Bei Jim Knopf hieß es früher noch im Intro "der kleine Negerjunge".

So etwas behauptet niemand. Wer "kleiner Negerjunge" sagt, wird unter Umständen als rassistisch gebrandmarkt. Aber rassistisch heisst nicht rechtsradikal, da gehört noch eine Menge mehr dazu.

Diese Behauptung, man würde durch das zitieren "deutschen Kulturgutes" als Rexhrsradikaler abgestempelt, ist eine Behauptung der Rechten selbst. Sie wollen sich auxh hier als verfolgte Minderheit profilieren, denen man die Sprache verbietet.
 
Kann ich dir sagen. Weil es folgende Aussagen, und nicht nur von dir, gibt:

So etwas behauptet niemand. Wer "kleiner Negerjunge" sagt, wird unter Umständen als rassistisch gebrandmarkt. Aber rassistisch heisst nicht rechtsradikal, da gehört noch eine Menge mehr dazu.
Stimmt!
Aber:
Du glaubst, dass der Begriff "Neger" im öffentlichen Diskurs nicht als rechtsradikal bezeichnet wird?
Du glaubst, dass zwischen "rechtsradikal" und "rassistisch" differenziert wird?
Wirklich?

Frag die Leute doch mal, was der Unterschied ist. Für die meisten ist ein einziger großer Sumpf.
Bei vielen Beiträgen hier im Forum wird ja nicht mal zwischen "rechts" und "rechtsradikal" differenziert. Wir sehen in jeder Diskussion hier, dass nicht differenziert wird.

Diese mangelnde Differenzierung ist ja meine Kernaussage.

Ja, diese mangelnde Differenzierung kommt Rechtsradikalen zugute, aber sie findet eben tagtäglich statt, von allen Seiten.
 
So etwas behauptet niemand. Wer "kleiner Negerjunge" sagt, wird unter Umständen als rassistisch gebrandmarkt. Aber rassistisch heisst nicht rechtsradikal, da gehört noch eine Menge mehr dazu.
Der "Neger" allein macht noch keinen Rechtsradikalen, und damals, schon ein paar Jahrzehnte her mittlerweile, war das im Regelfall nicht mal rassistisch gemeint, sondern das war einfach ein Wort für (dunkelhäutiger) Afrikaner.
(Gibt ja auch die Nordafrikaner, die mehr dem europäischen Typ entsprechen, die wurden auch damals nicht als Neger bezeichnet.)
Neger kommt von Niger = schwarz, bedeutet also nichts anderes als "Schwarzer"/"Farbiger". Vom amerikanischen Schimpfwort mit den zwei g drin war man damals ebenfalls noch unbeleckt mangels allzuviel amerikanischer Überfremdung, das Wort kannten die meisten allenfalls aus "Tom Sawyer", genauso wie die ganze PC-Welle erst vor kurzer Zeit von dort herübergeschwappt ist als keineswegs so erwünschter Import, denn die Sklaverei amerikanischer Natur hat es in Europa nun mal nie gegeben, weshalb auch die Folgeentwicklungen (hautfarbenbezogener Rassismus samt Bekämpfung etc.) nicht unreflektiert eins zu eins auf Deutschland übertragen werden können.
In USA trifft der Rassismus bekanntlich nicht nur Afrikanischstämmige, sondern ebenfalls Latinos (Lateinamerikaner, Mexikaner etc.), Asiaten (vor allem Chinesen die im 19. Jahrhundert als Ersatzsklaven für den Eisenbahnbau importiert wurden) und was von den Natives ("Indianern") noch übrig ist.
In Kurzfassung also alles was nicht "weiß" ist sprich rein europäische Vorfahren hat (auch "Mischlinge" werden schon diskriminiert), da muß nicht jemand erst mit extrem dunkler Hautfarbe daherkommen. Rassismus ist dem amerikanischen Gesellschaftssystem bis heute immanent, anders als in Europa, wo ein Afrikaner oder Chinese hier oder da immer als "exotisch" gesehen wurde, etwas nicht Alltägliches halt, aber nicht als Bedrohung für die "weiße Überlegenheit".

Typischer Fall von Sprachwandel durch veränderte Gegebenheiten letztlich, wenn man sich heute den "Neger" besser verkneift, wenn man nicht unangenehm auffallen will, aufgrund jüngerer historischer Entwicklungen.
Solche Veränderungen kennt die deutsche Sprache immer wieder, z. B. das Wort "geil", im Mittelalter ein Synonym für "eifrig", dann wurde es aber vermehrt im sexuellen Kontext verwendet (vor etlichen Jahren mußte sogar ein Werbespruch dran glauben, weil darin "affengeil" vorkam), und heute ist es über die Jugendsprache wieder allgemein verbreitet, geil kann man heute auf alles mögliche sein, also wieder zurück zum "eifrig", der ursprünglichen Bedeutung.
Oder das Wort "Krüppel", bis ins 20. Jahrhundert hinein normale Bezeichnung für Behinderte, aber spätestens ab Ende 3. Reich zu sehr als Schimpfwort belastet und somit nicht mehr tragbar, dann kam das vornehme "Behinderte" auf, aber das ist inzwischen ebenfalls auf den Schulhöfen schon zum bequemen Schimpfwort mutiert, also kann man jetzt schon darauf warten, was als nächstes Ersatzwort erfunden wird.
Der ewige Wandel der deutschen Sprache.
Und deshalb darf man Bücher die vor 50 oder mehr Jahren verfaßt wurden, nicht auf die Goldwaage der heutigen Sprache legen, außer man will bewußt Geschichtsklitterung (Geschichtsverfälschung aus ideologischen Gründen) betreiben.
 
Abgesehen davon ist "Ausländer" keine Rasse ist und die Nazis haben, meines Wissens jedenfalls, niemals "Ausländer raus" gerufen. Der Begriff "Ausländer" unterscheidet überhaupt nicht nach rassischen Merkmalen. Wenn also jemand sagt "Ausländer raus" sei rassistisch, dann ist es also diese Person selbst, die den Begriff offenbar mit rassischen Merkmalen verbindet. Soetwas wiederum ist eindeutig rassistisch.
Ganz recht, und somit beißt sich die semantische Katze in den Schwanz. Auch Begriffe können sich bis in die Bedeutungslosigkeit abnutzen, und "Rassismus" ist auf dem besten Weg dahin, wenn alles und jedes als rassistisch gilt was überhaupt nichts mit irgendwelchen "Rassen" zu tun hat.
Religion z. B. ist keine Rasse, Behinderung ist keine, politische Einstellung ist keine.
Und auch sonst tut man sich schwer zu unterscheiden, wo "Rasse" der Fall ist oder eher "Kultur" gemeint ist, z. B. bei Chinesen. "Rasse" als reines Abstammungsmerkmal hat heute immer weniger Bedeutung, außer für Historiker und Genforscher, viel wichtiger ist die gesellschaftliche, historische und religiöse Sozialisierung in einer bestimmten Kultur, die sich mit unserer unter Umständen nicht verträgt.
Und das fällt dann halt auch nicht unter Rassismus, wenn man den Wortsinn ernst nehmen will. Kulturelle und religiöse Animositäten, ok, die gibt es immer und überall. Nur ist das dann kein Rassismus im Wortsinn.
 
Wenn auf Sylt irgendwelche Halbbesoffenen "Ausländer raus" rufen, dann bringt die Presse dass als rassistisch, rechtsextrem, Nazis (SPIEGEL, BILD, usw.). Da wird an den digitalen Pranger gestellt, Ermittlungsverfahren, Rauswurf aus dem Job, möglicher Rauswurf aus der Uni. Es wird versucht die Existenzgrundlage dieser Personen zu vernichten.
Wer „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölt, verstößt gegen Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes. Wer Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt und daraus politische Forderungen ableitet, der steht außerhalb dieses Gesetzes. Ganz einfach.
Davon abgesehen wurde wohl auch der Hitlergruß gezeigt, der, wie wir alle wissen, verboten ist.

Natürlich ist eine solche Äußerung völlig geschmacklos und dumm und das sollte auch benannt werden.
Na, immerhin. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass du hier versuchst die Vorfälle auf Sylt zu relativieren.

Der Kompass darüber hinaus ist allerdings völlig verschoben. Es bleibt abzuwarten, ob überhaupt irgendetwas dabei herauskommt oder Bestand hat (Ermittlungsverfahren, Rauswurf Job, Rauswurf Uni), denn die Rechtslage bereits seit vielen, vielen Jahren ist eher so, dass es sich um eine grundrechtlich geschützte Meinungsäußerung handelt, für die man weder strafrechtlich noch sonstwie sanktioniert werden darf.

Abgesehen davon ist "Ausländer" keine Rasse ist und die Nazis haben, meines Wissens jedenfalls, niemals "Ausländer raus" gerufen. Der Begriff "Ausländer" unterscheidet überhaupt nicht nach rassischen Merkmalen. Wenn also jemand sagt "Ausländer raus" sei rassistisch, dann ist es also diese Person selbst, die den Begriff offenbar mit rassischen Merkmalen verbindet. Soetwas wiederum ist eindeutig rassistisch.
 
Wer Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt und daraus politische Forderungen ableitet, der steht außerhalb dieses Gesetzes. Ganz einfach.

Gang und gäbe in Deutschland. Deutschland beurteilt nach geltendem Recht Menschen z.B. in Wirtschaftsflüchtlinge und schickt Sie auf dem Heimweg. Klarer kann man nicht nach Herkunft beurteilen.

Ich weiß, in der links-grünen Blase sind wir ja alle gleich. Vielleicht kommst Du da mal raus und siehst, es wird nach Herkunft unterteilt. Auch wenn Dir das wohl alles unbekannt ist.
 
Wer „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölt, verstößt gegen Art. 1 Abs. 1 des Grundgesetzes. Wer Menschen nach ihrer Herkunft beurteilt und daraus politische Forderungen ableitet, der steht außerhalb dieses Gesetzes. Ganz einfach.
Stimmt nicht, weil Menschenwürde (Grundgesetz) nicht das gleiche ist wie Gesetze zu Einwanderung und Asylrecht, und auf die aktuell gültigen Regeln zu Einwanderung und Aufenthalt von Ausländern beziehen sich die politischen Forderungen, nicht aufs GG.

Das GG ist kein allmächtiges Wundermittel, mit dem jede abweichende Meinung unterdrückt werden kann, denn es gibt bekanntlich auch sowas wie Meinungsfreiheit, die genauso garantiert ist.

Und gerade "Menschenwürde" ist in vielerlei Hinsicht ein reiner Gummiparagraph, weil sie z. B. keineswegs verhindern kann, daß jemandem gesagt wird, daß seine Anwesenheit unerwünscht ist, weil jemand anderer das Hausrecht hat.
Es funktioniert nicht bei Hausbesetzern, sich auf Menschenwürde zu berufen damit sie nicht an die frische Luft gesetzt werden, es funktioniert genausowenig bei illegalen Migranten oder reine Wirtschaftsflüchtlinge, die nicht unter "politisch Verfolgte" des GG fallen.
Artikel 1 (bundesregierung.de)
Mit der "staatlichen Gewalt" ist die deutsche Regierung gemeint, die aber nur auf eigenem Staatsgebiet das Sagen hat, nicht in anderen Ländern und auch nicht für anderer Länder Bürger. Dort kann sie nur bitten oder drohen (Wirtschaftssanktionen und anderes) oder auf andere Weise manipulieren, um deutsche Vorstellungen durchzusetzen, aber ob das klappt, ist eine Einzelfallentscheidung. In Ländern wie China und Nordkorea beißt man auf Granit, in Katar hat das auch irgendwie nicht funktioniert.

Menschenwürde ist kein universal gültiges Naturgesetz, sondern ein gesetzliches Konstrukt, von Menschen für Menschen gemacht, aber es funktioniert nur da wo auch ein beiderseitiger Konsens besteht, daß man es beachtet. Wo es bei einer Seite bleibt, kann es passieren, daß diese Seite aufgrund selbstgewählter Selbstbeschränkung am Ende den Kürzeren zieht, denn in der Realität ist es selten der Gute und Moralische der am Ende gewinnt, meistens sind es die skrupellosen Bösewichte. Die Welt ist nun mal kein rosaroter Ponyhof, wie manche glauben.

Zu den "unveräußerlichen Menschenrechten" laut GG gehört bei Personen die keine deutschen Bürger sind (keinen deutschen Pass haben) zum Beispiel NICHT das Aufenthaltsrecht (in Deutschland) oder ein Freizügigkeitsrecht (das Recht zu bestimmen wo man wohnen will oder wo man sich bewegt). Diese Rechte sind gesondert geregelt und können auch per Winken mit dem GG nicht einfach ausgehebelt werden. Wie bereits gesagt, das GG ist keinesfalls allmächtig, und damit winken macht niemanden allmächtig, das ist kein heiliges Buch vor dem alle andächtig niederknien und huldigen. Es ist ungeeignet als Totschlagargument.
 

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