Es kann sein, dass es das Paket nie in den Lieferwagen geschafft hat. Da muss nur die Billigaushilfe im Lager, die die Lieferungen vorab zusammenstellt, das Paket übersehen haben. Weil es vielleicht 3 Regale weiter als der Rest vom Bett eingelagert war. Die Lieferanten selbst kriegen dann einen Schein, da stehen 3 Sachen drauf, es stehen ein paar große Pakete rum, die laden sie ein und liefern sie bei dir ab. Dass da ein Paket fehlt, haben die vielleicht selbst nicht mitbekommen (oder es stand zwar da, sie haben aber schon im Lager vergessen, es einzuladen). Ein Cousin von mir arbeitet bei ner Möbelspedition und der hat sich schon öfter über Lagermitarbeiter beschwert, die es einfach nicht schaffen, Lieferungen vorab korrekt einladefähig bereitzustellen. Im Idealfall merkt er es noch bevor er losfährt, aber wenn solche Zusatzpakete nicht mit auf dem Lieferschein aufgeführt sind, woher soll er wissen, dass da noch was dazu gehört?
Ich glaube nicht, dass man allzu häufig absichtlich Pakete "vergisst". Klar, ein paar Mal kann man das schon machen. Aber in solchen Fällen ist es doch klar, dass du (und andere Kunden) beim Kundendienst anrufst und dich beschwerst, dass da noch Teile fehlen. Es würde mich wundern, wenn Roller da nicht prüft, wo das Paket hingekommen ist. Ob es einfach nur noch im Lager steht, im Lieferfahrzeug ist... wenn da irgendwann mal auffällt, dass bei bestimmten Auslieferern besonders viele Beschwerden wegen "vergessener" Pakete kommen, kann das schließlich Konsequenzen für den eigenen Job nach sich ziehen.
Das Foto haben sie gemacht für Fälle wie der hier. Denn da geht jetzt erst mal vom Roller ne Beschwerde an die Spedition raus, von wegen Ware nicht korrekt abgeliefert. Die nehmen dann das Foto und zählen nach. Um zu schauen, ob alle Pakete abgeliefert wurden, die hätten abgeliefert werden sollen. Vielleicht war der Fehler ja schon beim Auftrag... also dass Roller es versäumt hat, beim Auftrag hinzuschreiben dass beim Futonbett noch das Paket mit Schrauben dazugehört. Und was nicht auf dem Auftragszettel steht, wird weder eingepackt noch ausgeliefert.
Bei den Billigmöbelhäusern arbeiten die meisten zum Mindestlohn und nicht selten wird die Schiene gefahren, dass Personal zum Ende der Probezeit gekündigt wird, um Arbeitnehmerrechte zu umgehen. Das spricht sich dort natürlich rum, mit entsprechender Motivation wird dann auch gearbeitet. Wenn du eh weißt, dass du bis in nem halben Jahr wieder arbeitslos wirst, weil das in deinem Laden System hat, dann brauchst du dir auch keine Mühe geben....
Ich habe hier übrigens immer ein paar 5er und 10er in einer extra Box daheim. Natürlich gibt es nicht für jedes kleine Amazonpaket ein Trinkgeld. Aber bei großen und schweren Lieferungen schon. Sind es echt schwere und sperrige Sachen und sie sind sehr freundlich, kriegt jeder nen 10er. Wird es murrend hergetragen, immerhin noch nen 5er. Beim Rausweg können sie noch aufs Gästeklo neben der Haustür gehen und aus der Abstellkammer daneben noch ein Getränk mitnehmen.
Und wer die "Lieferung bis Bordsteinkante" wörtlich nimmt und die Lieferung vor der Garage rauswirft, der kriegt eben gar nichts, weil ich dann viel zu sehr damit beschäftigt bin, mir ne Sackkarre o.ä. zu organisieren um sie selbst an den vorgesehenen Platz zu verfrachten. Aber wenn mir der Spediteur die Hochbeete nicht nur wie bestellt an die Bordsteinkante liefert, sondern sie sogar bis zum vorgesehenen Platz auf die Terrasse karrt, hat er doch ein kleines Trinkgeld verdient...