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Thema "Unter Menschen gehen, um Freunde zu finden"

G

Gelöscht 129110

Gast
Da würde auch gelten, man kann diese so gestalten, dass man nicht Horror davor hat.
Nein, leider nicht wirklich. Die einzige Möglichkeit, sowas für mich so zu gestalten, dass das kein Horror ist, wär, dass ich nur ein Gegenüber hätte. Aber dann ist das ja keine Gruppenaktivität mehr.

Mit jenen im Austausch sein ist doch nichts Übles.
Da ist das aber auch eine ganz andere Situation, weil das keine Gruppe ist.

Was genau passiert dann eigentlich? Wirst du dann nicht mehr betreut? Was tun diese Betreuer? Ist das womöglich schlimmstenfalls verzichtbar?
Dann wird mir das BeWo gestrichen. Beim BeWo begleitet man mich unter anderem zu Arztterminen, zu Behörden, zum Einkaufen und zu Ausflügen, bespricht auftauchende Probleme und all sowas. Verzichtbar ist das für mich nicht.

Das können schon einfach zu viele reize sein. Da macht der Kopf dicht.
Genau. Es sind zu viele Reize. Mehr, als das Hirn verarbeiten kann und dann hängt sich das wie ein Rechner, der zuviele Aufgaben bekommt, auf. Außerdem ist sowas sehr anstrengend, weil bei Autisten die Kommunikation nicht intuitiv abläuft, sondern man über alles nachdenken und in Sekundenschnelle entscheiden muss, wie man reagiert und was man am besten sagt.

Es gibt so viele Autisten die sehr zurückgezogen leben. Mit sich alleine zufrieden sind und vielleicht 1 oder 2 bezugspersonen haben mit denen sie regelmäßig Kontakt haben.
Ich bin eine davon.

Was kann passieren, wenn man NICHT redet, während man dort ist?
Es sind trotzdem zuviele Reize.

Sowas kann zu Depressionsartigen Schüben führen und der Autist ist zu nichts mehr fähig.
Ja, genau.

und ich denke mal, dass auch du Sokira, nicht direkt auffällst in deinem Verhalten.
Ja, leider. Deshalb gehen auch immer viele Leute davon aus, dass ich ja keine allzu großen Probleme haben kann.

Nicht ohne Grund ist eben der Gang zum Facharzt wichtig und da, liebe Sokira, könntest du schon mal überlegen, ob es nicht Sinn macht, ausnahmsweise mal einen weiteren Weg auf dich zu nehmen.
Ich werd erstmal versuchen, dass beim nächsten Termin nochmal anzusprechen. Wenn das nicht hilft, bleibt mir wohl nichts anderes übrig.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Ich werd erstmal versuchen, dass beim nächsten Termin nochmal anzusprechen. Wenn das nicht hilft, bleibt mir wohl nichts anderes übrig.
Ich drücke dir die Daumen,dass du es schaffst,es zu vermeiden.
Es macht mich wütend,dass für eine notwendige Hilfestellungen Bedingungen gestellt werden,ohne dass darauf geachtet wird,dass die der Person tatsächlich weiterhelfen!
 

8sam22

Aktives Mitglied
Du meinst, ich soll lernen, über belanglose und uninteressante Dinge zu reden und dauernd was anderes zu sagen, als was ich meine? Wo ist da der Sinn?
Was genau meinst du? Wie ich die Welt seh? Die Antwort ist so kurz wie einfach: Das ist nicht mein Planet!
Ich bin da voll bei dir.
In der Hinsicht geht es mir sehr ähnlich.
Mein Planet ist das auch nicht.
Introvertiert bin ich auch und face-to-face-Kontakt (1zu1) bevorzuge ich auch.
In Gruppen kann ich auch nicht gut filtern und es laugt mich schnell aus.
Und auch bei mir hilft "Übung/Konfrontation/"Desensibilisierung" nicht. Das stelle ich immer wieder fest.
Es war so, es ist so und wird (aufgrund meiner Historie) auch immer so bleiben. Mir hilft da nur Selbstakzeptanz. (Naja, ich arbeite zumindest immer mal wieder daran.)
Sich selbst dauerhaft für andere zu verbiegen macht in der Tat depressiv, egal ob mit oder ohne Autismus.
Einen direkten Ratschlag zum aktuellen Problem habe ich leider nicht.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Der Kontakt zu Menschen ist essenziell, allerdings nur dann fruchtbar, wenn die Chemie stimmt.
Für mich ist das total unglaubwürdig, Sokira kann sehr gut formulieren, ausdrücken, was sie sagen will und auf einmal soll sie keine zwei Stunden Kontakte aushalten?
Man braucht doch nur ein paar Höflichkeitsfloskeln beherrschen, man muss nicht mit wem "gute Chemie" haben, um sich dazuzustellen, wenns erfordert ist.

Hat man uns geschont bei unseren Schwierigkeiten? Reden kannst du, also normal denken auch, dann erklär mir mal, wo liegt dein Problem Sokira?
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Für mich ist das total unglaubwürdig, Sokira kann sehr gut formulieren, ausdrücken, was sie sagen will und auf einmal soll sie keine zwei Stunden Kontakte aushalten?
Man braucht doch nur ein paar Höflichkeitsfloskeln beherrschen, man muss nicht mit wem "gute Chemie" haben, um sich dazuzustellen, wenns erfordert ist.

Hat man uns geschont bei unseren Schwierigkeiten? Reden kannst du, also normal denken auch, dann erklär mir mal, wo liegt dein Problem Sokira?
In Beitrag 42 hat sie das doch versucht zu erklären.
Sich schriftlich mitzuteilen ist doch ganz was anderes als Gruppentreffen.
Wenn ich mir selber ein Ziel setze ( z.B. soziale Beziehungen aufbauen) dann nehme ich auch in Kauf mich dafür anzustrengen,darauf hinzuarbeiten.
Wenn mir das auferzwungen wird,dann überfordert mich das.
Fühlst du es so,TE?
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich war heute mit der Familie zusammen, meine Enkelin, der man erst kürzlich ASS und Autismus diagnostizierte habe ich mal genau beobachtet, sie unterhielt sich locker und entspannt, lachte, schmunzelte, reagierte vollkommen "beweglich", sie machte einen glücklichen Eindruck und erzählte mir mit Humor, wie es ihr in der Schule geht. Humor hat man nicht, wenn es einem schlecht geht psychisch.
Bedeutet Autismus zugleich, dass man krank sein muss deshalb? Das ist doch eine relativ häufige Art, die ist sicher nicht selten- ( wenig Kontakte haben wollen, wenig unter die Leute gehen wollen, gewisse Feinheiten beim Miteinander nicht zu ertragen, bzw. zu handhaben können, introvertiert sein usw) das ist doch nichts Schlimmes. Dann wäre auch das andere schlimm, die immer wen brauchen, statt auch alleine sein zu können.
 
G

Gelöscht 129110

Gast
Für mich ist das total unglaubwürdig, Sokira kann sehr gut formulieren, ausdrücken, was sie sagen will und auf einmal soll sie keine zwei Stunden Kontakte aushalten?
Ich wusste es. Und schon wieder wird mir nicht geglaubt. Es ist immer dasselbe. "Sie kann ja schreiben, sie kann sich ja gut ausdrücken, also kann sie ja auch keine Probleme in Gruppen haben!". Ich bin es so leid.

Man braucht doch nur ein paar Höflichkeitsfloskeln beherrschen, man muss nicht mit wem "gute Chemie" haben, um sich dazuzustellen, wenns erfordert ist.
Wie soll ich es denn noch erklären? Mich überfordert das Ganze. Alle reden durcheinander und ich kann keine Stimme rausfiltern, versteh also die Hälfte nicht und wo andere Menschen intuitiv wissen, was wie gemeint ist, muss ich das erst raten und dann weiß ich nicht, welche Antworten ich geben kann/sollte und welche besser nicht. Außerdem interessieren mich die Themen der anderen Menschen meistens überhaupt nicht. Dazu kommen dann auch noch andere Reize, wie fremde Umgebung, Geräusche, Gerüche und all sowas. Andere Menschen filtern sowas einfach raus, aber ich kann das nicht! Auf mich prasselt das alles völlig ungefiltert ein. Das ist, als ob man einem alten Rechner zuviele Aufgaben gibt. Der hängt sich einfach auf und funktioniert nicht mehr.

Hat man uns geschont bei unseren Schwierigkeiten? Reden kannst du, also normal denken auch, dann erklär mir mal, wo liegt dein Problem Sokira?
Mein Problem sind immer wieder Menschen wie du. Menschen, die mir meine Probleme absprechen, weil sowas für sie ja kein Problem ist. Die mir erzählen wollen, dass das doch jeder kann und ich mich auf deutsch gesagt nur anstell. Ganz nach dem Motto: "Ich kann das, also musst du das auch können!".

Ich war heute mit der Familie zusammen, meine Enkelin, der man erst kürzlich ASS und Autismus diagnostizierte habe ich mal genau beobachtet, sie unterhielt sich locker und entspannt, lachte, schmunzelte, reagierte vollkommen "beweglich", sie machte einen glücklichen Eindruck und erzählte mir mit Humor, wie es ihr in der Schule geht.
Ich bin aber nicht deine Enkelin! Ich bin ich. Nicht alle Autisten sind gleich. Es heißt nicht umsonst: "Kennst du einen Autisten, kennst du einen Autisten.".
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Wenn mir das auferzwungen wird,dann überfordert mich das.
Ich bin der Meinung, wir haben alle unsere ganz spezifischen Probleme im Umgang miteinander, das weiß aber der andere nicht, daher müssen wir lernen, das zu formulieren können. Zb- mir wird das zuviel, ich kann nicht, wenn ich unter Druck gesetzt werde, ich bekomme Panik bei vielen Reizen usw- man weiß dann Bescheid und nimmt drauf Rücksicht.

Es liegt schon an uns, wie wir behandelt werden. Ich fordere ein, was ich benötige und höre auch drauf, wenn man mir erklärt,das geht nicht. Wie ich behandelt werden möchte muss ich kommunizieren können.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
versteh also die Hälfte nicht und wo andere Menschen intuitiv wissen, was wie gemeint ist, muss ich das erst raten und dann weiß ich nicht, welche Antworten ich geben kann/sollte
Wieso sagst du das nicht? Du musst nicht verstehen, was die reden, du musst nicht antworten, du musst gar nichts, wenn du das nicht kannst. Man probierts, es geht nicht. Punkt. Lass dich doch nicht stressen!!!! Die sollen dich mal kreuzweise, die dir etwas beibringen versuchen. Es geht nicht, aus! Du hast doch eine gute Begründung. Krieg doch kein Herzrasen, weil du etwas nicht kannst. Sitz stumm da und sag nix. So bist du halt...die müssen dir wurscht sein.
 

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