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Thema "Unter Menschen gehen, um Freunde zu finden"

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Hier gibt das keine Selbsthilfegruppen für Autisten. Ich hab das schon mal im Aspie-Forum versucht, aber da sind die meisten nicht so wie ich. Die meisten da gehen arbeiten, haben Freunde und sind zum Teil sogar verheiratet und haben Kinder. Da durfte ich mir anhören, ich wäre nur faul und würde mich auf der Autismus-Diagnose ausruhen.
Bei meiner Enkelin wurde das jetzt diagnostiziert, endlich, weil man auch bei ihr dauernd Druck machte, so zu sein müssen, wie jene, die es nicht sind.
Wie sieht eigentlich deine Weltsicht aus, ich meine DEINE speziell, liebe Sokira. Klär uns mal auf.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Ich finde meine Enkelin so interessant, wie sie überlegt, denkt, was sie mag, was ihr gefällt, gut tut, das ist doch nicht schlecht, das ist wunderschön.
Meine Überlegung ist, hoffentlich, hoffentlich findet sie das alles, was sie braucht. Dazu gehört auch Ruhe, Alleinesein dürfen, das mag sie, das gefällt ihr.
Was nicht richtig ist, so finde ich es halt nicht gut, dass sie viel ruht und sitzt, das wird sich rächen, der Körper hat auch Bedürfnisse, da kann man krank werden, das wär Gesundheitsschädlich, da kann man depressiv werden, irgendwann unfähig normal zu funktionieren ( Gelenke, Muskulatur, Wirbelsäule, Stoffwechsel usw). Muss man da nicht nachhelfen, wenn es anders nicht geht? Zb...nein, nur im Zimmer sein ist selbst dir nicht genehmigt, auch wenn dir das recht lieb wär...
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Meine Enkelin ist daheim fröhlich und gut drauf, auswärts absolut blockiert. Im Moment ist sie wirklich total zurückgezogen, zum Glück versteht sie sich bestens mit ihrer Mama- was den Papa betrifft, da gabs Verständigungsprobleme, habe ich mitbekommen. Ihm hat nicht geschadet, dass er jetzt über Autismus lernt und mir würde das auch nutzen.
Wie geht es dir mit deinen nächsten Leuten, die immer um dich sind, klappt das? Strengen die dich auch an?
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Finde ich komisch das die Ärztin dich zu Kontakten drängt. Normalerweise wissen die doch das Autisten spezielle Bedürfnisse haben und akzeptieren es wenn sie keine Kontakte wollen.
Wer auf der Erde lebt, der muss wissen, wie er überlebt. Selbst wenn man Autist ist, wäre man sicher gern selbstständig und alleine funktionierend. Die Bildung und Ausbildung dafür braucht doch auch Kontakte, oder nicht? ich sehe ein, wenn man das zu fördern versucht, auch wenns schwer fällt. Individuell, wie du sagst, spezielle Methoden, die wirds wohl geben, die auf alles Rücksicht nehmen- das wäre echt mal dran, dass man da mehr macht dafür. WIR müssen lernen, wie man richtig macht, dass auch ein Autist gern lebt und glücklich sein kann, so wie er ist. Das müssen wir mehr gefördert werden. Autisten, lernt es uns...das kann doch keiner wissen, was ihr braucht!!! Ich passe mich gern an, wenn sich mir jemand erklärt, das tun doch die meisten. Nichts sagen und erwarten, dass man verstanden wird, das ist auch nicht richtig.
 

Jhn

Aktives Mitglied
Wer auf der Erde lebt, der muss wissen, wie er überlebt. Selbst wenn man Autist ist, wäre man sicher gern selbstständig und alleine funktionierend. Die Bildung und Ausbildung dafür braucht doch auch Kontakte, oder nicht? ich sehe ein, wenn man das zu fördern versucht, auch wenns schwer fällt. Individuell, wie du sagst, spezielle Methoden, die wirds wohl geben, die auf alles Rücksicht nehmen- das wäre echt mal dran, dass man da mehr macht dafür. WIR müssen lernen, wie man richtig macht, dass auch ein Autist gern lebt und glücklich sein kann, so wie er ist. Das müssen wir mehr gefördert werden. Autisten, lernt es uns...das kann doch keiner wissen, was ihr braucht!!! Ich passe mich gern an, wenn sich mir jemand erklärt, das tun doch die meisten. Nichts sagen und erwarten, dass man verstanden wird, das ist auch nicht richtig.
Der Autismus Therapeut erklärt dem Autisten normalerweise seine "andersheit" genauso wie er es den familienmitgliedern erklärt. Niemals aber würde er beim Autisten mit Zwang arbeiten oder druck da dies schnell zur überforderung führt.

Die hauptpunkte in der Therapie liegen darin seine Energien einschätzen zu lernen und so einzusetzen das es zu keinen überforderungen mehr kommt. Druck und Unsicherheit zu verbreiten führt hier nur zu noch mehr meltdowns/shutdowns.

Hab noch nie erlebt das man bei der Autismus Förderung vom Autismus Zentrum dazu gedrängt wird zu gruppenveranstaltungen oder sonstwas zu gehen wenn der autist das nicht selbst als Wunsch äußert.

Eher werden die Dinge gefördert die der autist von sich aus anbietet.

So sollte es sein.
 
G

Gelöscht 129110

Gast
Das ist nicht oft. Das schaffst du.
Das ist mir aber zuviel. Zumal das immer mindestens zwei Stunden sind. Ich brauch ja auch immer sehr viel Zeit, mich davon zu erholen. Mir fehlen diese Zeit und auch die dabei verpulverte Energie dann im Alltag. Ich kann dann zum Beispiel am nächsten Tag nicht einkaufen, weil das dann noch zu anstrengend und zu überfordern wär.

Dahinter steckt sicher die Idee, sich darin zu üben, mit Kontakten weniger Probleme zu haben.
Ich werd mit Kontakten aber immer Probleme haben. Das kann man nicht "trainieren".

Also so schlecht finde ich das nicht, wenn man die "Sprache" zu lernen versucht, die diese "Anderen" sprechen.
Du meinst, ich soll lernen, über belanglose und uninteressante Dinge zu reden und dauernd was anderes zu sagen, als was ich meine? Wo ist da der Sinn?

Wie sieht eigentlich deine Weltsicht aus, ich meine DEINE speziell, liebe Sokira. Klär uns mal auf.
Was genau meinst du? Wie ich die Welt seh? Die Antwort ist so kurz wie einfach: Das ist nicht mein Planet!

Zb...nein, nur im Zimmer sein ist selbst dir nicht genehmigt, auch wenn dir das recht lieb wär...
Wie kommst du darauf, dass ich den ganzen Tag nur im Zimmer sein will? Ich bin gern und viel draußen. Nur halt in der Natur und unter Tieren und nicht unter Menschen.

Normalerweise wissen die doch das Autisten spezielle Bedürfnisse haben und akzeptieren es wenn sie keine Kontakte wollen.
Soweit ich weiß, kennen sich die wenigsten Hausärzte mit Autismus aus.

Ich würde mir einen anderen Arzt suchen der auf Autismus spezialisiert ist und auf deine Bedürfnisse eingeht.
Da kann ich hier aber lange suchen.

Wie geht es dir mit deinen nächsten Leuten, die immer um dich sind, klappt das? Strengen die dich auch an?
Welche nächsten Leute? Die Nachbarn? Mit denen habe ich nicht viel zu tun. Man grüßt sich, redet ein paar Wort und mehr nicht. Die Familie? Mit meinem Vater klappt das gut, der tickt ähnlich wie ich und zum Rest hab ich keinen Kontakt mehr. Die halten mich nämlich entweder für geistig behindert oder faul. Oder beides.

Die Bildung und Ausbildung dafür braucht doch auch Kontakte, oder nicht?
Meine Schulzeit und Ausbildung sind schon ewig her und mittlerweile bin ich schon seit etlichen Jahren in EM-Rente. Und um sich zu bilden, braucht man nicht unbedingt Kontakte.

Autisten, lernt es uns...das kann doch keiner wissen, was ihr braucht!!!
Wozu? Es interessiert doch eh niemanden. Man kann sagen, was man will, die anderen wissen es eh besser und/oder ignorieren das, was man sagt.

Ich passe mich gern an, wenn sich mir jemand erklärt, das tun doch die meisten.
Nein, tun sie eben nicht. So ist zumindest meine Erfahrung.

Nichts sagen und erwarten, dass man verstanden wird, das ist auch nicht richtig.
Irgendwann bist du es halt leid, dich dauernd zu erklären. Besonders, wenn dir der Kontakt zu anderen Menschen eh schon schwerfällt, es eh niemanden interessiert, alle meinen, es besser zu wissen und das, was man sagt, einfach ignoriert wird.

Hab noch nie erlebt das man bei der Autismus Förderung vom Autismus Zentrum dazu gedrängt wird zu gruppenveranstaltungen oder sonstwas zu gehen wenn der autist das nicht selbst als Wunsch äußert.
Wieso Autismus Förderung und Autismus Zentrum? Davon hab ich doch gar nichts geschrieben. Ich bekomm weder irgendwelche Autismus Förderung noch bin ich bei einem Autismus Zentrum. Das geht auch gar nicht, weil das nächste Autismus Zentrum eine halbe Tagesreise entfernt ist. Ich bin nur beim BeWo.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Mir geht es ähnlich wie tonytomate, ich bin ja auch hörgeschädigt. Größere Gruppen oder laute Umgebungen sind der Horror für mich und ich sitze dann nur noch die Zeit ab und bin froh, wenn ich endlich wieder in einer für mich passenden Umgebung bin. Daher kann ich sehr gut verstehen, dass es dir widerstrebt, an solchen Veranstaltungen teilnehmen zu müssen. Ich klinke mich auch weitgehend aus, einfach weil es mir nichts bringt - meinen Gesprächspartnern ja übrigens auch nicht, weil ich sie nicht verstehe. Und sicherlich bist auch du dann nicht der angenehmste Gesprächspartner, denn das Gegenüber hat ja auch Antennen.

Mich ärgern auch diese Diskussionen überhaupt führen und anderen erklären zu müssen, warum ich mich herausziehe aus den Treffen und wie ich ticke. Man möchte sich nun mal nicht jedem wildfremden Menschen offenbaren.

Mich würde die Empfehlung deiner Ärztin sehr ärgern. Die sollte es doch wohl am besten wissen, dass du anders tickst. Dennoch würde ich da noch einmal ansetzen und versuchen, ein Attest zu bekommen. Erkläre ihr, dass dich dieser Zwang belastet, du dich sehr unwohl fühlst und keinerlei Vorteile empfindest, stattdessen Nachteile erleidest, wenn du dich in diese Situationen begibst. Diese Diskussion mag anstrengend sein, ich würde sie aber durchfechten. Eigentlich geht es allein um die Frage: Warum muss ich an etwas teilnehmen, dass mir spürbar nur schadet? Bitte die Ärztin, dir die vermeintlichen Vorteile aufzuzueigen und entkräfte jeden einzelnen: Ä: "Sie lernen dort neue Menschen kennen." Du: "Die Menschen, die ich kenne, reichen mir. Ich habe gar kein Bedürfnis, neue Menschen kennenzulernen." Das würde ich mit allen Aspekten durchnudeln, die sie nennt und immer wieder deine Bedürfnissen anbringen, die eben anders sind als die eines normal tickenden Menschen. Du kannst auch sagen, du hättest es ja bereits mehrfach ausprobiert, weil du dich grundsätzlich nicht verschließt, fühltest dich aber jetzt einmal mehr bestätigt, dass das für dich nichts ist. Ist das denn eine Fachärztin oder deine normale Hausärztin?

Ich bräuchte keines dieser Treffen, leider kann ich mich auch nicht immer entziehen vor allem, wenn es berufliche Termine sind wie z.B. Jahresabschlussfeiern, Jubiläen, Workshops oder so etwas. Dann denk ich mir "Augen zu und durch" - Spaß macht mir das nicht und ich bin dann auch meist eine der ersten, die geht.

Ich kann übrigens auch sehr gut verstehen, dass Menschen das anders sehen, die nicht betroffen sind. Als ich noch nicht so stark beeinträchtigt war, war ich bei allen Ereignissen begeistert dabei und habe tatsächlich auch die ganzen Vorteile mitgenommen.

Diversität zu leben im Hinblick auf Inklusion bedeutet für mich auch die Akzeptanz von Andersartigkeit in all ihren Facetten. In unseren Fällen z.B. uns als der Gesellschaft zugehörig zu sehen, selbst wenn wir nicht dabei sind. Inklusion und Integration bedeuten nicht, das Verständnis der Nicht-Behinderten zu bedienen, sondern die Bedürfnisse der Betroffenen so zu berücksichtigen, dass sie sich wohlfühlen.

Da gibt es noch viel zu lernen.
 

Jhn

Aktives Mitglied
Soweit ich weiß, kennen sich die wenigsten Hausärzte mit Autismus aus.
Damit meine ich natürlich Fachärzte. Mit Autismus würde ich immer zu Fachärzten gehen.

Wieso Autismus Förderung und Autismus Zentrum? Davon hab ich doch gar nichts geschrieben. Ich bekomm weder irgendwelche Autismus Förderung noch bin ich bei einem Autismus Zentrum. Das geht auch gar nicht, weil das nächste Autismus Zentrum eine halbe Tagesreise entfernt ist. Ich bin nur beim BeWo.
Ich meinte das auch allgemein. Ich finde es schlimm das es so wenig zentren gibt. Die Therapeuten kommen zwar auch zu einem nach Hause aber ich denke es kommt eben doch drauf an wie weit das weg ist. So kenne ich das.

Ich halte nichts von anderen Ärzten oder Therapeuten wenn es um Autismus geht. Denn die kennen sich nicht genug aus. Auch bei mir haben die immer auf Kontakte gedrängt. Ich habe mich geweigert und auch damals meine Betreuung verloren weil ich nicht das konnte was sie forderten. Ich empfinde es schon als kriminell. Da es bleibenden schaden anrichten kann.
 
G

Gelöscht 129110

Gast
Ist das denn eine Fachärztin oder deine normale Hausärztin?
Das ist meine Hausärztin. Eine Fachärztin hab ich nicht. Ich war damals mal für eine Weile bei einem normalen Psychiater, aber der kannte sich mit Autismus auch nicht wirklich aus.

Mit Autismus würde ich immer zu Fachärzten gehen.
Ja, wenn man welche in der Nähe hat, ist das bestimmt besser. Aber ich hab hier keine in der Nähe.
 

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