Und dann schlagt nochmal 50% der Sanierungskosten als Puffer obendrauf. So ein altes Haus hält immer Überraschungen bereit. Das wahre Ausmaß der notwendigen Arbeiten erkennt man erst nach der Entkernung
Ja, denn was man halt meist vergisst: Alles was oberirdisch ist, lässt sich relativ leicht sanieren. Das ist alles machbar, aber die wirklichen Probleme liegen im Boden: Also feuchter Keller, Schimmel, Radonbelastung usw.
All das wird ganz schnell RICHTIG teuer.
Was nicht heißt, dass ich grundsätzlich davon abraten würde, einen Altbau zu sanieren: Wenn man es gründlich macht hat man auch was davon. Man darf ja nicht vergessen: Auch ein Neubau kann eine Kostenfalle werden, wenn schlampig gearbeitet wurde, außerdem haben Neubauten in der Regel winzige Grundstücke so dass man mit einem gut und professionell sanierten Altbau tatsächlich besser und günstiger wegkommen kann. Aber man muss es mit Hirn und Verstand und vor allem mit Fachmann angehen. Also ich würde vor dem Kauf auf jeden Fall einen Gutachter ranlassen und eine Kostenschätzung über die nötigen Arbeiten anfertigen lassen.
Es ist aber ein Unterschied, ob du die hohen Beträge gleich auf den Tisch knallen musst oder dir dazu noch etwas ansparen kannst. Wie viele Häuser hast du bisher saniert?
Bei jeder Sanierung musst Du die Beträge sofort auf den Tisch legen oder eben einen Kredit aufnehmen: Da ist es völlig egal, ob Du die Fenster oder die Heizung machen willst. Aber es gibt in der Tat Dinge, die kannst Du noch machen lassen, wenn Du bereits in dem Haus wohnst: ZB eben ein neues Bad oder eine neue Küche. Neue fenster sind da schon "nerviger" ebenso ein neues Heizkonzept zu dem ja meist mehr gehört als "nur" die Heizung. Du musst dämmen, evtl Fußbodenheizung verlegen, Radiatoren tauschen usw. All das macht man am besten gleicht, bevor man einzieht und nicht erst, wenn man drin wohnt.
ich stehe gerade an einem ähnlichen Punkt an dem Du stehst: Also bei der Frage ob und wie wir unseren Altbau sanieren können. Und ja: Natürlich musst Du auch dort die hohen Beträge auf den Tisch legen, bzw musst Du einen Kredit aufnehmen. Ohne Kredit wird man in der Regel weder einen Kauf, noch eine Kernsanierung stemmen.
Ich habe eine ziemlich genaue Vorstellung von den Kosten da ich bereits Kostenvoranschläge, bzw Gutachterschätzungen habe machen lassen und mit Bauunternehmern gesprochen habe und aus dieser Erfahrung heraus kann ich Dir nur sagen: Die Heizung ist das geringste Problem.
Lass auf jeden Fall den Keller prüfen!
Auf der anderen Seite:
Eine gut funktionierende Wärmepumpenanlage kann aber eben auch einen Keller dauerhaft einigermaßen kostengünstig auf Temperatur halten oder die Luft filtern und entfeuchten, falls es dort Probleme gibt. Eine Gas oder Ölheizung kann das nicht (bzw ist es ein Fass ohne Boden)
Ja, im Münchner Raum vielleicht, aber nicht in der strukturschwachen Gegend, die wir beabsichtigen. Da gibts Neubauhäuser schon ab 200 000.
na dann macht das doch! Fertighäuser in dieser Preisklasse gibt es vielleicht (ich glaube zwar eher, dass ihr da mehr kalkulieren müsst aber wenigstens hat man da einen Festpreis und es gibt keine unangenehmen Überraschungen) und in Strukturschwachen Gebieten sind die Grundstücke ja auch erschwinglich.
wie gesagt: Man muss es gegenrechnen und dann die Option wählen, die für einen selber das beste Kosten-Nützen- verhältnis hat.
Also wenn ich Dich so lese und Du schreibst, dass die 50 000 für die Heizanlage sozusagen das Zünglein an der Waage sein könnten, dann würde ich von einer sanierung eigentlich auch eher Abstand nehmen sondern lieber etwas neueres kaufen: Es gibt ja auch nicht nur neubau und Baujahr 1935...wie wäre es mit einem Haus, das nur 10 oder 20 jahre alt ist und eben ggf nur kleine Renovierungen erforderlich macht?
Und ganz im Ernst kann ich mir bei den aktuellen Preisen nicht vorstellen, dass ihr für 200 TEuro einen Neubau bekommt
Ich auch nicht, aber vielleicht geht das bei kleinen Fertighäusern....
Neubau Einfamilienhaus Ziegelbau aktuell 800 000- 900 000 mindestens....
Vor BJ 1970 würde ich generell keine Immobilie kaufen, da oftmals Asbest verbaut wurde oder die Rohrleitungen hinüber sind.
1935 wurde eher kein Asbest verbaut. Das kam später. Aber die Rohrleitungen könnten ein Problem sein, noch mehr jedoch die Keller.
Also wenn das Budget knapp ist, ist man vermutlich aktuell am besten bedient, wenn man ein Bestandsgebäude kauft, das nicht älter als 20 jahre ist. Da hat man einen technischen Stand, den man gut noch einige jahre so lassen kann, aber auch leicht auf neuesten Stand bringen kann.