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Drücke ich mich verblümt aus?

Du solltest weniger auf der Suche danach sein, denke ich, sondern mehr leben.
Also - das tönt jetzt wie so ein Kalenderspruch, ist mir bewusst. Aber damit meine ich: Weniger kreiseldenken, weniger fragen, sondern mehr machen. Üb dein Hobby aus, anstatt hier zu kreiseln. Such dir Fachbücher, anstatt zu zerdenken, ob du Abi neben dem Job schaffen würdest und dass du gern BWL machen würdest - fang doch einfach mal selbst an und wer weiss, vielleicht ergibt sich ja noch was, was dich dann tatsächlich beruflich weiterbringt (eine Weiterbildung etwa).

Aber machen, nicht kreisen. Machen.
 
Ich kann mich nicht strukturieren, weil ich unstrukturiert bin.
Na, das ist jetzt aber auch eine sehr abgeschlossene Aussage. Wenn du dich gern besser strukturieren willst, gibt es schon Techniken, wie man das lernen kann. Wenn du das aber für dich nicht so brauchst, sondern es eigentlich okay findest, unstrukturiert zu sein, ist das auch okay. Es muss nicht jeder strukturiert sein und für die meisten Jobs genügt ein Mindestmass an Struktur, weil der Rest sowieso von aussen kommt (formale Vorgaben, Aufgabenverteilung, etc.).
 
Für Deine Eltern ist/war die Sache evtl. einfacher... sie hatten möglicherweise die Lebensfrage "Wer bin ich?" schon größtenteils für sich beantwortet, bevor sie nach Deutschland emigriert sind. Es ist einfacher, als gefestigte Persönlichkeit in ein Land einzuwandern und sich langsam mit den fremden Sitten und Gebräuchen zu arrangieren oder eben auch nicht. Du bist in Kindergarten, Schule, Arbeit zu einem großen Teil von Menschen mit "deutscher" Identität umgeben, die Dir vielleicht von Kindesbeinen an signalisiert haben, dass Du anders bist. Und Du weißt nicht mal, was dieses "anders" eigentlich bedeuten soll. Wie Du denn genau sein sollst, damit Du 100% "passt". Und zu Hause hörst Du vielleicht manchmal, dass Du nicht so "deutsch" sein sollst. Ja was denn nun? Ich stelle mir das sehr, sehr anstrengend und konfus vor.
Es tut mir leid, dass Du so fühlst.
hmh,
also eigentlich ist er kein Wanderer, sondern eine hybride Identität aus zwei Kulturen, er ist weder A noch B, sondern C - so, wie 100.000ende anderer mit gleichem Empfinden und Erlebnissen.
Auch, dass die Eltern mit "gefestigter Identität" hierher gekommen sind und deswgen damit besser umgehen können,
ist so nicht pauschal zu sagne, es gibt mind. 4 verschiedene Arten, wie man auf eine neue Kultur reagieren kann und nicht mit allen geht es einem gut.
 
Dann geht es ja eher um Anerkennung und Wertschätzung. Auch darum, bestätigt zu werden, dass man "richtig" ist, wie man ist.


So was schreibst du ja sehr oft in deinen diversen Threads. Wenn du dir so sicher wärst, müsstest du das nicht oft betont schreiben.

Ich denke, man kann sich nie abschliessend sicher sein, ob man "richtig" ist, so wie man ist, ob man "richtig" empfindet. Das kann man nie wissen, denn was soll "richtig" schon sein - situativ ist "richtig" wahrscheinlich sehr anders zu definieren.

Das ist aus meiner Sicht auch gar nicht wichtig. Keiner ist "richtig", keiner empfindet "richtig", das spielt keine Rolle. Wichtig ist eher, dass man sich annimmt, wie man ist. Wie du schreibst: "Ich bin halt so". Und das solltest du dir irgendwann nicht betont bestätigen müssen, sondern so hinnehmen. Es ist okay, dass du so bist. Du musst das nicht zerdenken.

Jeder Mensch braucht Bestätigung und Validierung von aussen, man kann aber nicht immer damit rechnen, sie auch zu erhalten. Du solltest weniger auf der Suche danach sein, denke ich, sondern mehr leben.

Ich weiß nicht.
Ich hatte hier ja schon ein paar mal vom meinem Hobby, Schwimmen, Karate, berichtet. Diese Freizeitbeschäftigungen tun mir sehr gut, aber sie ersetzen für mich nicht diese „Validierung“, wie das hier genannt wurde.

Ich habe zur Zeit leider das Bedürfnis nach „Validierung“ meiner Gefühle, das heißt das einer mir sagt „du bist richtig und ich kann das nachvollziehen, fühle mich manchmal auch so“ und so weiter.
 
Ich habe zur Zeit leider das Bedürfnis nach „Validierung“ meiner Gefühle, das heißt das einer mir sagt „du bist richtig und ich kann das nachvollziehen, fühle mich manchmal auch so“ und so weiter.

Ich finde Dein Bedürfnis in keinester Weise schlimm oder verwerflich.
Es ist doch sehr positiv zu bewerten, dass Du dieses Bedürfnis wahrnimmst und zum Ausdruck bringen kannst. Und schön, dass Du merkst, dass Dir diese Validierung gut tut.
Jetzt ist nur die Frage - wer kann eine solche Validierung in einem für Dich wohltuendem Maße übernehmen? Hast Du aktuell einen Psychotherapeuten? Gibt es irgend jemanden in Deinem privaten Umfeld, mit dem das gut geht?
Hier im HR wirst Du neben für Dich passenden, stimmigen Antworten glaube ich viel zu viele lesen, die Dich nicht weiterbringen oder sogar bewirken, dass Du Dich noch "falscher" fühlst.
 
Lieber @_Phoenix2_ ,
wie ich gestern schon schrieb, ich finde, dass Du Dich sehr vorsichtig und sachte ausdrückst. Das kann im Kontakt mit anderen Menschen oft ein Vorteil sein, weil man mit einer vorsichtigen, bedachten Art sein Gegenüber eher selten verletzt. Viele Menschen in Deiner Umgebung werden diese Eigenschaft schätzen und Dich wahrscheinlich als guten Gesprächspartner und Zuhörer empfinden.
Wenn es um die Äußerung Deiner eigenen Wünsche und Bedürfnisse geht, kann diese sanfte, leise, evt. verklausulierte Art dazu führen, dass Dein Gegenüber Dein Bedürfnis überhaupt nicht als solches wahrnimmt oder fehlinterpretiert. Vor allem Menschen, die Dich nicht kennen, brettern dann vielleicht einfach über Deine Empfindungen hinweg, weil sie diese weder erspürt noch verstanden haben.
Kommunikation ist eine diffizile Sache - sehr komplex. Manche Menschen können verbale und nonverbale Signale sehr gut deuten, manche nicht. Und dann kommt es zu Missverständnissen, die verletzen können.


Neben einem Vollzeitjob das Abi nachzuholen ist auch anstrengend. Wenn Du allerdings den Verdacht hast, leichtes ADHS zu haben und dadurch Nachteile zu erleben (z.B. Schwierigkeiten, sich zu strukturieren, zu fokussieren, Dinge durchzuhalten, etc.), ist es aus meiner Sicht absolut sinnvoll, Dich in einer ADHS-Spezialambulanz testen zu lassen. Evtl. kann Dir da sehr weitergeholfen werden.



Ich glaube, dieses Gefühl von Entwurzelung ist sehr häufig bei Menschen mit Migrationsgeschichte. Du bist quasi ein Wanderer zwischen den Welten. Mit der deutschen Kultur aufgewachsen und dennoch umgeben von der Kultur Deines Herkunftslandes. Für Deine Eltern ist/war die Sache evtl. einfacher... sie hatten möglicherweise die Lebensfrage "Wer bin ich?" schon größtenteils für sich beantwortet, bevor sie nach Deutschland emigriert sind. Es ist einfacher, als gefestigte Persönlichkeit in ein Land einzuwandern und sich langsam mit den fremden Sitten und Gebräuchen zu arrangieren oder eben auch nicht. Du bist in Kindergarten, Schule, Arbeit zu einem großen Teil von Menschen mit "deutscher" Identität umgeben, die Dir vielleicht von Kindesbeinen an signalisiert haben, dass Du anders bist. Und Du weißt nicht mal, was dieses "anders" eigentlich bedeuten soll. Wie Du denn genau sein sollst, damit Du 100% "passt". Und zu Hause hörst Du vielleicht manchmal, dass Du nicht so "deutsch" sein sollst. Ja was denn nun? Ich stelle mir das sehr, sehr anstrengend und konfus vor.
Es tut mir leid, dass Du so fühlst.
Zu einem gewissen Teil ist die "Wer bin ich?"-Frage glaube ich eine Entwicklungsaufgabe, die jedem Menschen bevorsteht. Dieses entwickeln einer stabilen Identität.
Für Dich und viele andere ist diese Aufgabe vermutlich ungleich komplexer und anstrengender - evtl. kann ein Therapeut dabei Unterstützung bieten.

Alles Gute für Dich

Das war tatsächlich so. Mir wurde signalisiert, dass ich anders bin und ich war traurig darüber. Gleichzeitig aber fühlte ich Loyalität zu meiner Familie. Um es kurz zu machen war ich dann hin und her gerissen, habe darauf mir Selbsthass reagiert, habe psychosomatische (?) Beschwerden und Ängste gehabt.
Ich hatte mir dann schließlich eine halbwegs stabile Identität aufgebaut, dann aber bin ich umgezogen, hatte ein traumatisches Erlebnis, auf das ich jetzt nicht eingehen will und jetzt bin ich verunsichert.
 
Das war tatsächlich so. Mir wurde signalisiert, dass ich anders bin und ich war traurig darüber. Gleichzeitig aber fühlte ich Loyalität zu meiner Familie. Um es kurz zu machen war ich dann hin und her gerissen, habe darauf mir Selbsthass reagiert, habe psychosomatische (?) Beschwerden und Ängste gehabt.
Ich hatte mir dann schließlich eine halbwegs stabile Identität aufgebaut, dann aber bin ich umgezogen, hatte ein traumatisches Erlebnis, auf das ich jetzt nicht eingehen will und jetzt bin ich verunsichert.

Das ist einfach sowas von megaschei§§e und tut mir sehr leid für Dich.
Alles, was Du mit Mühe über Jahre an Selbstwert aufgebaut hast durch ein Ereignis, an dem Du keine Schuld trägst, wieder eingerissen. Manchmal ist das Leben einfach himmelschreiend ungerecht.
 
Ich finde Dein Bedürfnis in keinester Weise schlimm oder verwerflich.
Es ist doch sehr positiv zu bewerten, dass Du dieses Bedürfnis wahrnimmst und zum Ausdruck bringen kannst. Und schön, dass Du merkst, dass Dir diese Validierung gut tut.
Jetzt ist nur die Frage - wer kann eine solche Validierung in einem für Dich wohltuendem Maße übernehmen? Hast Du aktuell einen Psychotherapeuten? Gibt es irgend jemanden in Deinem privaten Umfeld, mit dem das gut geht?
Hier im HR wirst Du neben für Dich passenden, stimmigen Antworten glaube ich viel zu viele lesen, die Dich nicht weiterbringen oder sogar bewirken, dass Du Dich noch "falscher" fühlst.

Manchmal mein Vater, aber wie ich schon schrieb sagt er manchmal auch Dinge, die das Gegenteil von validierend sind, beispielshalber „Wie kann man nur planen so viel Geld für Feuerwerk ausgeben? Und außerdem bläst du dir damit die Hand weg“.

Auch möchte ich ihm nicht weh tun.

Danals als ich ein Kind war und so eine schwere Zeit hatte, habe ich mich ihm nicht anvertraut. Er weiß das noch immer nicht.

Ich kann ihm auch von meinen sonstigen Gefühlen nicht alles mitteilen, denn er ist nicht mein Mülleimer. Er ist auch ein Mensch mit Gefühlen. Ich habe große Angst ihn als Mülleimer zu benutzen.

Ich habe eine Beziehung, aber manche Gefühle kann ich nicht besprechen. Erstens kann ich nicht so gut darüber reden. Ich kann nicht so gut meine Gefühle in Worte fassen. Ich habe meinen Kopf dann voller Sachen, aber kann die nicht in Worte fassen.
Zweitens schäme ich mich, weil ich doch ein Mann bin. Drittens will ich auch sie nicht als Mülleimer benutzen.
 
hmh,
also eigentlich ist er kein Wanderer, sondern eine hybride Identität aus zwei Kulturen, er ist weder A noch B, sondern C - so, wie 100.000ende anderer mit gleichem Empfinden und Erlebnissen.
Auch, dass die Eltern mit "gefestigter Identität" hierher gekommen sind und deswgen damit besser umgehen können,
ist so nicht pauschal zu sagne, es gibt mind. 4 verschiedene Arten, wie man auf eine neue Kultur reagieren kann und nicht mit allen geht es einem gut.

Ich kenne mich mit diesen Konzepten nicht aus, aber ich glaube, dass ich momentan nur eine halbe Identität oder vielleicht auch Dreiviertel oder gar Neunzehntel habe. Ist das bei den vier verschiedenen Arten dabei?
Meine Identität ist mir durch den Umzug und das traumatische Erlebnis zerrüttet geworden. Ich glaube, dass wo ich jetzt lebe, viele Leute keine Identität haben, denn hier herrscht viel Individualismus und die Leute bewegen sich in verschiedenen Kreisen. Sie treffen bei der Arbeit andere Leute als im Sportverein, wieder andere Leute bei einem anderen Hobby, wieder andere Leute beim Friseur, wieder andere in der Freizeit, wen sie weg gehen.
 

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