Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Meine Beobachtung: In unserer Gesellschaft werden viele Menschen immer oberflächlicher. WARUM???

Anja1967

Mitglied
Hallo liebe Foristinnen und Foristen,

ich weiß ja nicht, ob auch Euch allen schon aufgefallen ist, dass viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und auch anderswo im Ungang miteinander stets oberflächlich umgehen. Und die Tendenz ist steigend.

Oft frage ich mich nach dem WARUM?

Hier im Forum kann man sich miteinander austauschen und Dinge auch mal etwas tiefgründiger beleuchten.

In anderen Foren, vor allem ganz besonders bei Twitter (wo fast eh' nur die oberen 10.000 mitmischen) ist dies besonders zu spüren.

Gerade die Menschen, die angeblich stets so hochgebildet sind, geben dort ein ganz schwaches Bild ab.
Man merkt richtig, dass es dort auf dieser Plattform hauptsächlich nur um deren Selbstdarstellung geht. Redet man denen nach dem Mund oder werden sie "gebauchpinselt", wird mal reagiert. Und wenn es mal "ein Gefällt mir" ist. Das ist aber auch schon alles.
Kommunikation findet praktisch da nur unter ihresgleichen statt.

Doch das war nur ein Beispiel von vielen, was ich aufführen kann.

Nein, auch sonst im sozialen Bereich bemerke ich, dass man über Smalltalk oft nicht mehr hinaus kommt. Und das macht mir Angst.
Eine echte Kommunikation kommt gar nicht mehr richtig zustande.

Wer hat solche Beobachtungen auch in seinem Umfeld gemacht?

Liebe Grüße und allen einen schönen sowie restlichen Sonntagabend

Anja
 

Piepel

Aktives Mitglied
Hallo Anja.

Mir scheint es so, dass die Anforderungen wachsen. Will man versuchen, dem gerecht zu werden, bleibt weniger Zeit für einen selbst.
Hat man keinen Partner, bleibt noch weniger, da man alles selbst erledigen muss.
Der Rest, der übrig bleibt, wird benötigt, um den Alltag ab zu schütteln.
Leute, die damit ausgelastet sind, können sich nicht mehr um Belange Anderer kümmern.

Tendenziell wird es darum gehen, sich selber über die Runden zu bringen. dies macht es schwierig auf eigenes zu verzichten um - vielleicht - eine Freundschaft auf zu bauen, von der jeder gleichermaßen profitieren mag.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Ich finde nicht das alle oberflächlicher werden. Es kommt immer darauf an, mit wen man sich unterhält, wie gut man sich kennt bzw. wie sympathisch die Person ist. Hat man einen Draht zueinander, sind auch die Gespräche gut. Es liegt an einem selbst, ob man ein gutes Gespräch führt oder nicht.

Darüber hinaus möchte ich auch gar nicht mit jedem irgendeine Tiefe erreichen. Viele Menschen, denen man über den Weg läuft, sind nur schnelle, zufällige Bekanntschaften.

Auf Instagram soziale Tiefe zu erwarten, halte ich für naiv.
 

Silan

Aktives Mitglied
Wirkliche, echte Kommunikation findet nicht in Foren sgatt. Hier kann man sich zwar bis zu einem gdwissen grad austauschen, abee das wesentliche fehlt. Von Angesicht zu Angesicht bekommt man viel tiefgründigere Infos als es über einen schnell dahergeschriebenen Text bei Twitter oder hier im Hilferuf geben kann. Aber diese face to face communication verlernen wir immer mehr. Heute liegt der Schwerpunkt datauf, wie viele follower man im Netz angezeigt bekommt. Im real life reichen 1-2 Freunde und eine Handvoll gute Bekannte.
 

57-55

Aktives Mitglied
Weil Selbstverwirklichung zu einem Hype geworden ist.
Das Ego ist wichtiger, als alles um einen herum.
Man muss vorn mitmischen, in der ersten Reihe stehen.
Da bleibt keine Zeit für tiefgründige Gespräche, man könnte doch etwas verpassen.

Die Menschen haben heute wesentlich mehr Möglichkeiten sich ›oberflächlich‹ zu beschäftigen als vor 30 oder 40 Jahren, diese Möglichkeiten werden von vielen genutzt.
Wenn man nicht vorn mitmischt, ist man nicht im Gespräch.

Das ist eine oberflächliche Bewertung, die beileibe nicht auf alle zutrifft, aber aus meiner Sicht im Trend der Zeit liegt.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Aber das ist doch ein wichtiger und eigentlich intelligenter Fortschritt, der da passiert. Endlich keine Rülpel mehr, die plump übergriffig sind. Keiner greift mehr in Privatsphären ein, man bleibt höflich oberflächlich, denn es ist eine offizielle Plattform und nicht das Wohnzimmer.
Small talk ist eine Kunst, die man beherrschen lernen muss, die unkomplizierteste Form von Unterhaltung, die Friedlichste, die Höflichste, die Respektvollste. Nicht jeder kann das.
 

Anja1967

Mitglied
Hallo Anja.

Mir scheint es so, dass die Anforderungen wachsen. Will man versuchen, dem gerecht zu werden, bleibt weniger Zeit für einen selbst.
Hat man keinen Partner, bleibt noch weniger, da man alles selbst erledigen muss.
Der Rest, der übrig bleibt, wird benötigt, um den Alltag ab zu schütteln.
Leute, die damit ausgelastet sind, können sich nicht mehr um Belange Anderer kümmern.

Tendenziell wird es darum gehen, sich selber über die Runden zu bringen. dies macht es schwierig auf eigenes zu verzichten um - vielleicht - eine Freundschaft auf zu bauen, von der jeder gleichermaßen profitieren mag.
Hallo Piepel,

danke für Deine Antwort. Ich bin absolut Deiner Ansicht. Nur ist es halt traurig, in welche Richtung - meines Erachtens in eine falsche - wir uns entwickeln.

Dieses "Höher, weiter, immer schneller" ist auf Dauer nicht gut.

Auch scheint bei einigen das Selbstwertgefühl sehr niedrig zu sein, weshalb manche nicht mit einem so in Kontakt treten wollen.

Naja, auf jeden Fall vielen Dank für Deine Reaktion.

Gute Nacht und alles Gute Dir weiterhin!

Anja
 

Anja1967

Mitglied
Wirkliche, echte Kommunikation findet nicht in Foren sgatt. Hier kann man sich zwar bis zu einem gdwissen grad austauschen, abee das wesentliche fehlt. Von Angesicht zu Angesicht bekommt man viel tiefgründigere Infos als es über einen schnell dahergeschriebenen Text bei Twitter oder hier im Hilferuf geben kann. Aber diese face to face communication verlernen wir immer mehr. Heute liegt der Schwerpunkt datauf, wie viele follower man im Netz angezeigt bekommt. Im real life reichen 1-2 Freunde und eine Handvoll gute Bekannte.
Hallo Silan,

auch Dir danke für Deine Ausführungen.
Ja, da bin ich komplett bei Dir. Viele übertrumpfen sich im Social-Media-Bereich regelrecht so extrem, dass es schon nicht mehr schön ist.

Es ist eine derzeit blöde und schlimme Zeit.

Vielleicht wird sich der Wind ja noch einmal drehen, doch viel Hoffnung habe ich nicht.

Wenn es so weitergeht, werden viele auf der Strecke bleiben und somit alleine durch das Leben gehen müssen. Was nicht gut für die eigene Gesundheit ist.

Auch Dir eine erholsame Nacht und alles Gute!

Anja
 

Anja1967

Mitglied
Weil Selbstverwirklichung zu einem Hype geworden ist.
Das Ego ist wichtiger, als alles um einen herum.
Man muss vorn mitmischen, in der ersten Reihe stehen.
Da bleibt keine Zeit für tiefgründige Gespräche, man könnte doch etwas verpassen.

Die Menschen haben heute wesentlich mehr Möglichkeiten sich ›oberflächlich‹ zu beschäftigen als vor 30 oder 40 Jahren, diese Möglichkeiten werden von vielen genutzt.
Wenn man nicht vorn mitmischt, ist man nicht im Gespräch.

Das ist eine oberflächliche Bewertung, die beileibe nicht auf alle zutrifft, aber aus meiner Sicht im Trend der Zeit liegt.
Hallo 57-55,

dankeschön für Deine Nachricht. Ich teile Deine Ansicht und finde es ehrlich gesagt schon schlimm, in was für eine besorgniserregende Zukunft wir gehen.
Hoffen wir mal, dass sich vielleicht noch mal was ändert. Doch wie es ausschaut, recht glauben tue ich nicht daran!

Liebe Grüße und gute Nacht!

Anja
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Naja, Twitter, Facebook, Instagram und wie sie alle heißen sind ja auch eher für oberflächliche Zwecke gedacht. Und ersetzen in meinen Augen ohnehin eher den früheren Dorfklatsch, der jetzt auch nicht tiefsinniger war. Es ist doch so, dass vor allem oberflächliche Menschen diese Plattformen nutzen. Ich selbst (übrigens durchaus hochgebildet) halte auch nicht viel von Oberflächlichkeit - und nutze besagte Plattformen daher gar nicht. Ich führe durchaus gerne mal tiefsinnige Gespräche - aber doch nicht in aller Öffentlichkeit! Das wird persönlich mit einer schönen Tasse Kaffee in der Hand gemacht. Oder in privaten Chats, nur siehst du den nicht.

Entsprechend sind diese Plattformen eben ne Ansammlung oberflächlicher Menschen, die sich gegenseitig bauchpinseln wollen - eben weil die tiefsinnigen Menschen (jeglichen Bildungsgrades) beim Anblick all dieser Oberflächlichkeit die Augen verdrehen, Twitter schließen (oder wie ich gar nicht erst öffnen) und sich stattdessen auf Youtube ein Video von Arte reinziehen, ohne selbst einen Post verfasst zu haben...

Die einzigen wirklich tiefsinnigen Gespräche, die ich hier im Forum führte, fanden ebenfalls per privater Nachricht statt. Es gibt nun mal Dinge, die erzählt man Personen, die einem sympathisch erscheinen - die man aber nicht dem gesamten Forum und allen, die hineingestolpert sind wissen lassen will.

Ich denke daher gar nicht mal so sehr, dass die Menschen oberflächlicher geworden sind. Die Oberflächlichkeit wird nur stärker präsentiert und ist leichter abrufbar.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Status-Symbole unserer Gesellschaft Gesellschaft 36
G Beispiele für Gewaltkultur in unserer Gesellschaft Gesellschaft 14

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben