Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Beispiele für Gewaltkultur in unserer Gesellschaft

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Gelöscht 124038

Gast
Grüß Gott allerseits !

In diesem Beitrag Möchte ich über Gewalt und Gewalterfahrungen sprechen, die ihr in unserer Gesellschaft erlebt habt.

Es ist oft ein Tabu-Thema über deren Hintergründe ergründen zu diskutieren.

Die Grenzen für Gewalt sind rein gesetzlich eigentlich ganz klar abgesteckt, doch trotzdem fällt es einigen manchmal schwer ihre eigenen Grenzen im Zweifelsfall zu verteidigen.

Woran liegt das ?
Kennt ihr irgendwelche Situationen, die zu Gewalt besonders enorm anregen ? Und gibt es eine Möglichkeit solche im vorhinein abzuwenden ?

Ich bin gespannt was euch dazu einfällt.
 
G

Gelöscht 124038

Gast
Ich erlebe es oft, dass Kinder schon früh lernen sich Gegenseitig anzufeinden.
Wie man seine vernichtet lernt man von klein auf an durch Heldenerzählungen, vielleicht Battle-Rapper, Komödianten, oder im Geschichtsunterricht, auf dem Arbeitsmarkt, in der Geschäftswelt, oder einfach zu Hause auf seinem Bildschirm in dem neuesten Hollywood-Epos.
Wir lernen immer dass das gute gewinnt, oder eigentlich doch lieber gewinnen sollte, nach dem wir eindrücklich gelernt haben, was gut eigentlich ist.
Dadurch lernen wir unsere Filter sehr gut zu schärfen auf der Acht vor dem Bösen. Wir bilden Rastas heraus, in die jedes Klischee passt und bieten dabei selbst stetig jede Menge Angriffsfläche, sollten wir uns irgendwie mal ebenso verhalten.

Mancherorts wachsen die Menschen sehr eng aneinander auf, während sie gleichzeitig doch sehr isoliert für sich leben und so kommt es gehäuft vor, dass viele dieser einzelnen Parteien sich gegenseitig nicht sehr schätzen.

Einige entwickeln sogar panische Angst, weil sie ständig das Gefühl haben bedroht zu werden, wenn sie sich raus aus ihrer sicheren Zone in die Allgemeinheit wagen.
Die Angst vor Angriffen - sei es mentaler oder physischer Art - ist für viele allgegenwärtig und so wachsen sie zu Bodybuildern, Kampfsportlern, oder Psychopathen heran, die sich andauernd gegenseitig einschüchtern wollen, oder die Kinder werden zu Leuten, die sich dazu entwickelt haben verbal super schlagfertig zu sein, oder einfach extrem ignorant.

Wie sollen wir all das aufhalten, ohne nur selbst mit besonderem Beispiel voranzugehen, dass keine Sau überhaupt beachten muss ?
 

57-55

Aktives Mitglied
Ich denke, Du gehst von falschen Voraussetzungen aus.
Die Gewalt in Form von Egoismus und Selbstsucht wird uns in die Wiege gelegt, sie ist ein Eckpfeiler der Überlebensstrategie.
Erst wie wir aufwachsen, erzogen werden, prägt uns zu egoistischen, gewalttätigen oder sozialen Menschen.

Natürlich gibt es eine enorme Bandbreite an Abstufungen und Veranlagungen in der Erbmasse, die sich dann auch wesentlich auf den späteren Menschen auswirken können.

Meine Überzeugung ist:
Ein hilfreicher, sozialer Mensch muss dies bewusst tun, sich bewusst dafür entscheiden.
Für Egoismus und Gewalt muss man sich nur gehen lassen.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Mich bringen dreiste und dazu noch richtig dumme Personen zu gedanklichen Gewaltphantasien. Manchmal bleibt es nicht bei dem Gedanken. Menschen die anderen das Leben schwer oder kaputt machen, hinterlistig sind oder Grenzen auf eine Art überschreiten, wo es nichts bringt, sachlich zu argumentieren oder wegzuschauen.

Beispiel anhand meiner letzten körperlichen Auseinandersetzung:

Freunde mieten sich einen Raum um eine kleine Weihnachtsfeier zu veranstalten.
Der Vermieter hat auf der gleichen Etage, einen Raum wo er und seine Freunde sich immer treffen.
Alle Türen sind offen und jeder kann bei uns reinschauen, sich dazugesellen und mitfeiern.

Ich sitze mit einer Freundin auf der Couch. Kommt ein Typ, knallt sich zwischen uns und sagt folgendes: "Wisst ihr was witzig ist? Das ich mehr verdiene als eure beiden Typen zusammen."
Er bekommt daraufhin eine Ansage von mir mit der bitte zu gehen und uns nicht zu stören.

15 min später, gleiches Spiel. Er knallt sich zwischen uns und fragt "Ihr seid doch von "drüben" (Osten / DDR). Ich frage, was sein Problem ist? Daraufhin sagt er: "Ich hatte auch mal eine von drüben. Naja, die hellsten Weiber seid ihr nicht, aber F***** könnt ihr ganz gut"
Daraufhin wieder eine Ansage von mir und das er sich verpissen soll.

In unserer Truppe, gibt es ein Mädel, das aufgrund eines Autounfalls, von der Hüfte abwärts Querschnittsgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt.

Kurze Zeit später beobachte ich, wie er mit dieser Freundin redet und sehe wie sie angenervt ihren Rollstuhl weg dreht. Plötzlich greift er nach dem Rollstuhl und dreht sie zurück.
Daraufhin bin ich rüber zu ihm und mache ihn eine Ansage, das sein Verhalten widerlich ist und wenn ihm Zuhause keiner Anstand beigebracht hat, ich ihm gerne welchen beibringe. Das er aufhören soll die Leute zu beleidigen und sich schämen soll. Dann gehe ich wieder.

Keine 2 min darauf, nochmal das gleiche Schauspiel. Ich sehe es, gehe rüber (und habe mich erstaunlich gut im Griff)... Gehe in die Hocke um mit ihm auf Augenhöhe zu sein, und sage "Ich denke du bist zu betrunken und es ist besser wenn du wieder rüber zu deinen Leuten gehst. Komm ich bring dich rüber." Greife nach seiner Hand um ihn aufzuhelfen und will langsam aufstehen. Während wir aufstehen, beginnt er mein Handgelenk fest zu umgreifen und zu verdrehen. Ich schaue ihn in die Augen und fordere ihn mehrmals auf mich loszulassen bzw. aufzuhören. Er starrt mir in die Augen und drückt immer fester und versucht meinen Arm immer weiter zu verdrehen. Ich halte so gut es geht dagegen und sage im schärferen Ton "Lass meinen Arm los" Als wir beide stehe, er mir immer noch versucht meinen Arm zu verdrehen war es aus bei mir.

Lange Rede, kurzer Sinn... Ich gab ihn eine Kopfnuss, zog ihn über den Billardtisch, schieb ihn mit enormer Kraft in Richtung Flur, er stolpert über seine eigenen Füße und, da er immer noch meinen Arm festhält, fallen wir in den Flur. Erst da hat er meinen Arm losgelassen um sich zu schützen, weil ich ihn mit meiner anderen Hand, eine reingehauen und am Hals gepackt habe.

Würde ich es wieder tun? Ja!
 

Daoga

Urgestein
Die "Gewaltkultur" in Reinform erlebt man bei Fußballspielen, gerade erst wieder Tote bei einer Massenpanik auf dem Feld, nachdem anscheinend Randalierer die Massen in Bewegung versetzt haben, oder die Hooligans die das Spiel an sich keinen Dreck interessiert, die nur für Krawallmache anreisen. Die gleichen Typen, die auch bei Demos für Krawalle sorgen.
"Ritualisierte" Gewaltkultur, bei der alles in vorgegebenen Formen verläuft, mit strengen Regeln und daher selten bis zum blutigen Exzess, findet man beim Massensport, gerade bei Fußball, Football, Eishockey (schaut Euch die Schutzanzüge bei den letzteren zwei Sportarten an - friedliche Schachspieler brauchen sowas nicht!), dafür kloppen sich nicht selten anschließend die Fans, wo kein Schiedsrichter die roten Karten zücken kann. Und manche Länderspiele beim Fußball sind schon zu regelrechten Kleinkriegen zwischen den Nationen ausgeartet, vor allem in Südamerika, wo man in dieser Hinsicht das heiße südamerikanische Temperament herausläßt.
Eine weitere ritualisierte Gewaltkultur, diesmal für die Couchkartoffeln, die zu faul sind zum selber prügeln, findet man ganz klassisch in den Actionfilmen. Das Standardklischee Gut gegen Böse kennt jeder, jeder Mensch ist darauf von seinen tierischen Instinkten her programmiert, weil es in der fernen Vergangenheit bei den Menschenvorfahren halt üblich war, daß sich zwei starke Affenbullen um die Herde prügeln, der alternde Platzhirsch gegen irgendeinen jungen Angreifer mit mehr Kraft als Verstand. Und die Herde stand dabei, hat für den jeweiligen Favoriten die Daumen gedrückt, und auf das Ergebnis gewartet. Die bekannteste Gut/Böse- Besetzung ist die religiöse, Gott/Teufel. Ohne unsere urzeitliche Primaten-Vorprogrammierung täten sowohl unsere Religionen als auch unser Unterhaltungs-Fernsehprogramm etwas anders aussehen.
 
G

Gelöscht 124038

Gast
Die "Gewaltkultur" in Reinform erlebt man bei Fußballspielen, gerade erst wieder Tote bei einer Massenpanik auf dem Feld, nachdem anscheinend Randalierer die Massen in Bewegung versetzt haben, oder die Hooligans die das Spiel an sich keinen Dreck interessiert, die nur für Krawallmache anreisen. Die gleichen Typen, die auch bei Demos für Krawalle sorgen.
"Ritualisierte" Gewaltkultur, bei der alles in vorgegebenen Formen verläuft, mit strengen Regeln und daher selten bis zum blutigen Exzess, findet man beim Massensport, gerade bei Fußball, Football, Eishockey (schaut Euch die Schutzanzüge bei den letzteren zwei Sportarten an - friedliche Schachspieler brauchen sowas nicht!), dafür kloppen sich nicht selten anschließend die Fans, wo kein Schiedsrichter die roten Karten zücken kann. Und manche Länderspiele beim Fußball sind schon zu regelrechten Kleinkriegen zwischen den Nationen ausgeartet, vor allem in Südamerika, wo man in dieser Hinsicht das heiße südamerikanische Temperament herausläßt.
Eine weitere ritualisierte Gewaltkultur, diesmal für die Couchkartoffeln, die zu faul sind zum selber prügeln, findet man ganz klassisch in den Actionfilmen. Das Standardklischee Gut gegen Böse kennt jeder, jeder Mensch ist darauf von seinen tierischen Instinkten her programmiert, weil es in der fernen Vergangenheit bei den Menschenvorfahren halt üblich war, daß sich zwei starke Affenbullen um die Herde prügeln, der alternde Platzhirsch gegen irgendeinen jungen Angreifer mit mehr Kraft als Verstand. Und die Herde stand dabei, hat für den jeweiligen Favoriten die Daumen gedrückt, und auf das Ergebnis gewartet. Die bekannteste Gut/Böse- Besetzung ist die religiöse, Gott/Teufel. Ohne unsere urzeitliche Primaten-Vorprogrammierung täten sowohl unsere Religionen als auch unser Unterhaltungs-Fernsehprogramm etwas anders aussehen.
Wäre es nicht eine gute Alternative, wenn man Schlachten gegen Baal auch für normale Bürger im normalen Leben möglich sind?
Wenn sich quasi Hooligans ganz legal nach einem Fussball spiel auf dem Platz, nach dem alle andern außer Gefahr oder schon ganz weg sind, bekämpfen dürfen ?
Oder eingegränzte Kampfzonen für pro- und Gegendemonstranten, die ein zu großes Bedürfniss verspüren den Teufel von sich Besitz ergreifen zu lassen ?
 

Daoga

Urgestein
Das geht dann schon arg in Richtung "The Purge". Und widerspricht absolut dem Gewaltmonopol des Staates, daher nein. Wer zu viel überschüssige Kraft hat, kann die wahlweise bei ehrlicher Arbeit oder beim Sport rauslassen, aber wenn Zorn, Hass, Vernichtungswillen dazukommen, dann besteht ein hohes Risiko, daß sich das Gewaltverhalten auch im Alltagsleben fortpflanzt, mit dem Ergebnis daß dann irgendwann Körperverletzung, Totschlag, Mord im Raum stehen samt entsprechender Strafen.
Das wäre ein Öffnen der Büchse der Pandora. Von Mitgliedern einer zivilisierten Gesellschaft wird einfach erwartet, daß sie sich am Zügel reißen können. Wer es nicht kann, landet irgendwann hinter Gittern, oder in der Psychiatrie, als Risiko für andere.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben