Intomybody
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Doch schon. Ich würde auch nicht sagen, dass ich sie die Jahre noch wirklich geliebt habe. Aber dass sie mich so im Stich gelassen hat, konnte ich ihr sehr lange nicht verzeihen.Das tut mir so leid, solche Zeilen zu lesen...dass man über solche lange Zeit leiden kann und nicht abschließen kann. Viele schrieben, man soll die Beziehung "ekologisch" beenden. Aber bei mir war so: er nimmt Pause, verschwindet für paar Monate, dann gibt mir ab und zu Hoffnung, und dann per Whatsapp: "Tschüß, ich bin müde, ich will mich an nichts mit Dir erinneren. Lösche und blockiere mich, ist egal"...Da fühlt man sich wie ein weggeworfenes Spielzeug.
Vier Jahre...wow...Hast Du Dich in dieser Zeit nie verliebt?
Bei mir war es nämlich ähnlich wie bei dir (das tut mir übrigens auch leid). Zum Ende ein ziemliches Hin und Her. Lange, also mehrere Monate, wusste sie selbst nicht ob sie sich jetzt trennen will oder nicht, und ich wollte sie auf jeden Fall behalten, auch wenn es eigentlich nur noch Streit gab. Sie hatte irgendwann einfach keine Gefühle mehr und hat auch per Telefon Schluss gemacht. In der Zeit ist sie sowieso weggezogen, deswegen haben wir uns von einem Tag auf den anderen nicht mehr gesehen. Ich fand das Ende so unbefriedigend.
Deswegen habe ich ihr noch lange hinterher geweint. War mindestens ein halbes Jahr richtig verzweifelt und habe an nichts anderes mehr gedacht. Ich wollte sie zurück haben oder wenigstens irgendwie ein angenehmeres Ende. Dachte als, ich hätte etwas falsch gemacht und wäre Schuld an allem und würde niemals jemanden finden wie sie, weil ich zu der Zeit auch kaum andere Freunde hatte und es mir sehr schwer fiel, überhaupt mit jemandem tiefer gehende Beziehungen zu haben.
Irgendwie habe ich es aber überlebt. Ich hatte damals - wegen was anderem - schon länger mit Depressionen zu kämpfen und dann endlich einen Therapieplatz gefunden. Da war ich dann so beschäftigt mit all meinen anderen Problemen, dass ich sie fast vergessen hab. Aber manchmal hat sie sich noch gemeldet, um zu fragen wie es mir geht, oder dann hab ich sie ein paar Mal in meiner Stadt gesehen, und fühlte mich wieder verletzt. Sie zu sehen erinnerte mich immer daran, wie mies sie zum Ende hin zu mir war und wie blöd wir auseinander gegangen sind. Manchmal aber auch an die guten Momente, die jetzt verloren sind.
Ich hatte noch Gefühle für sie, aber hauptsächlich eher Richtung Enttäuschung. Sie hat sich da auch sehr verändert und ich habe dann gemerkt, dass ich eigentlich ihr altes Ich zurück wollte, was nicht mehr existiert.
Ein paar Mal habe ich mich auch neu verliebt. Oder na ja, eher Schwärmereien entwickelt. Anfangs habe ich jeden mit ihr verglichen. Aber dann ist mir zunehmend aufgefallen, dass sie gar nicht mehr sie ist... Also nicht so, wie ich sie kennen und lieben gelernt habe. Mit dem Mensch der sie heute ist, würde ich auch ehrlich nicht mehr zusammen sein wollen. Vielleicht ist das bei dir und deinem Ex ähnlich?
Letztendlich war und bin ich mit so vielen anderen (psychischen) Sachen beschäftigt, dass ich schon länger nicht mehr auf Partnersuche bin. Das ist für mich aber nichts Schlechtes. Ich will erstmal meine anderen Probleme lösen und mit mir selbst zurecht kommen und ehrliche Freundschaften führen als wieder was romantisches anzufangen.
Das ist glaube ich nicht hilfreich zu lesen. Aber man kommt irgendwie aus allem raus. Liebeskummer ist für mich wie eine depressive Episode. Und das kann man behandeln. Auch wenn es viel abwarten und hoffen ist, dass man sich wieder besser fühlt irgendwann.