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Lebenserfahrung?

Alegra67

Aktives Mitglied
Lebenserfahrung nützt nur etwas, wenn man die Erfahrungen reflektiert, darüber nachdenkt und möglichst richtig für sich einordnet.

Ja, ich finde es leichter. Falls ich mit 60 schon "im Alter" bin, keiner Ahnung... Ich bin genauso sportlich wie vor 20 Jahren, habe weniger Rückenprobleme als damals... Und ich wundere mich, über was ich mich früher alles geärgert habe, absolut lächerlich.

Es gibt aber auch Dinge, die einen mehr belasten als früher. Z. B. haben mich die Schwangerschaften meiner Töchter viel mehr "mitgenommen" als meine eigenen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Komischerweise wußte ich mit 18 sehr gut was ich wollte,und auch was ich nicht wollte und habe auch Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen,die sich im Nachhinein auch als richtig für mich erwiesen haben..... Vielleicht war es einfach Glück.

Jetzt mit Lebenserfahrung in den Taschen,fällt es mir schwieriger.
Entscheidungen treffen,meine eigene Zukunft zu planen,ist mir im Moment unmöglich.
Deshalb konzentriere ich mich jetzt auf die Gegenwart.
Erfahrungen,die man in Laufe der Zeit gemacht hat,erleichtern das Leben,auch denke ich ,dass meine Menschenkenntnisse besser geworden sind.
Im beruflichen Bereich,lass ich mir nicht mehr alles gefallen wie früher.
Ich sage meine Meinung,wo ich früher kleinlaut geschwiegen hätte.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Also ich musste mir erstmal an eignen Was "leben" für mich speziell bedeutet. Leben bedeutet auch Veränderungen oder Wendungen oder mal öfter nein zu sagen und erstmal herausfinden was ich von Leben will.
Als ich mir dies angeeignet hatte, ging mein Leben mehr voran, es war zwar oft schwierig aber ich kam öfter in bessere GefühlsZustände und weil ich mir auch Hilfe geholt habe.
Ich wurde immer mehr bewusster wer ich bin und ich lerne noch immer die ganze Zeit was in meinem "kranken" Kopf abgeht und lasse mir helfen. Ich fühle viel mehr wie vor paar Jahren.
Vor paar Jahren habe ich wenig im Körper gefühlt und ich wusste auch nicht wohin mit mir. Ich war total lost.
Jetzt weiss ich wenigstens manchmal wo ich hingehöre. Zweifel gehören zum Leben dazu.
Ich könnte mir vorstellen, dass es leichter wird, weil ich weiss wie ich mit meiner Depression usw. umgehen soll und wie ich mich selber behandle ist für mich sehr wichtig. Trotzdem muss ich mir das oft ins Gedächtnis rufen, da ich mir eher die negativen Muster angeeignet habe. Ich denke, ich werde schneller begreifen können, wann ich was brauche.
Schicksalsschläge sind etwas das jederzeit passieren kann - ich denke das karma hat bei mir genug wirkt. ich bete dass ich von sowas nicht betroffen sein werden.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Vielleicht verklärt ja der zeitliche Abstand im Rückblick mein Bild.

Aber was ich mit zunehmendem Alter definitiv verloren haben, ist die "Leichtigkeit des Seins". Als junger Mensch habe ich mir wenig Sorgen gemacht. Ein Orchideenfach studiert, das wenig Chancen auf Berufserfolg versprach, bin einfach einmal los gezogen mit Zelt und Rucksack. Ohne lange Vorbereitung, ohne Auslandskrankenversicherung, ohne mir über alles und jedes Gedanken zu machen....

Was mit den Jahren zugenommen hat, ist so etwas wie ein "Risikobewusstsein". Vielleicht auch dieSorge vor Ereignissen, auf die ich keinen Einfluss habe.

Na ja, die Weisheit des Alters kann ja noch irgendwann kommen.
 

_Tsunami_

Urgestein
Ist das Leben mit dem Alter anders? Ich denke nicht, dass dem so ist. Klar, man hat sich selbst wohl verändert, aber das Leben ist genau dasselbe, wie es schon immer war?
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Wird das Leben mit zunehmendem Alter leichter?
Im ersten Moment wollte ich die Frage mit "Nein!" beantworten, aber als ich mal genauer drüber nachgedacht hab, wurde mir klar, dass die richtige Antwort in meinem Fall eindeutig "Ja!" ist.

Ich hab so viel gelernt, bin viel selbstbewusster, entspannter, ruhiger und achtsamer geworden, hab mein Leben und mich zum Positiven hin verändert, bin nicht mehr allein und habe immer jemanden, der mir hilft, wenn ich Hilfe brauche.

Früher hab ich ständig an mir gezweifelt, hab ständig mit den (für mich viel zu hohen) Anforderungen des Alltags und des Berufsleben gekämpft, hab immer versucht, "normal" zu sein und das zu schaffen, was andere wie von Zauberhand geschafft haben, hab mich im Chaos verloren und nach Ordnung gesehnt, konnte weder mein Temperament noch mein vorlautes Maul zügeln und bin wieder und wieder und wieder krachend aufs Maul geflogen. Mein Leben war eigentlich ein einziger Kampf. Gegen mich selbst, gegen das Aussen, gegen gefühlt die ganze Welt.

Und dabei hat mir niemand geholfen. Meine Eltern sind schon lange tot und von allen anderen Menschen kam immer nur: "Du musst dies!" und "Du musst das!". Alle haben immer nur gefordert, gefordert und noch mehr gefordert. Es musste erst soweit kommen, dass ich vor lauter Überforderung und Hilflosigkeit fast einen Menschen auf dem Gewissen gehabt hätte, bevor mal jemand gesagt hat: "He, da stimmt was nicht! Der Kerl braucht Hilfe!".

Dann folgte als erstes die Autismusdiagnose, die ich damals aber absolut nicht akzeptieren wollte. Ich kämpfte noch mehr, wollte mit aller Gewalt "normal" sein. Bis der Zusammenbruch mit Suizidversuch kam. Anschliessend mehrere Monate Klinik und die zusätzlichen Diagnosen ADS und rezidivierende Depressionen. Aber dann, als ich meine Behinderungen auch endlich akzeptieren konnte und ich die Zusammenhänge dahinter anfing zu verstehen, habe ich das Kämpfen aufgegeben und hab stattdessen zugesehen, dass ich mich in meinem Leben so einrichte, wie es mir guttut und wie ich damit am Besten leben kann. Statt also weiterhin draussen auf dem Schlachtfeld zu kämpfen, hab ich mich in eine "Burg" zurückgezogen. Und es war und ist mir egal, ob andere deswegen meinen, ich wär faul, würde mich auf meinen Behinderungen ausruhen oder sonstwas. Ich kann nicht auf einem Schlachtfeld überleben, aber geschützt in einer "Burg" kann ich überleben.

Ich liess das Messietum hinter mir, wurde EM-Rentner, zog in ein kleines Haus auf dem Land, fand überraschend meine Lebensgefährtin, lernte mit ihrer Hilfe, mein Temperament und mein vorlautes Maul zu zügeln und achtsamer durchs Leben zu gehen, holte mir Hilfe und Unterstützung für den Alltag durch das ambulant betreute Wohnen und bin aktuell dabei, meine Depressionen endgültig hinter mir zu lassen. Ich bin erst jetzt, mit über 40 Jahren wirklich im Leben angekommen. Erst jetzt kann ich das Leben geniessen und fühl mich frei. Frei von all diesen gesellschaftlichen Zwängen und Erwartungen, die mir früher das Leben so schwer gemacht haben.

Ich muss mit Mitte 40 keine Famile, keinen grossen Freundeskreis, keinen tollen Job, kein eigenes Haus und auch keine fette Karre haben, nur weil andere Menschen meinen, dass man nur dann was erreicht hat. Ich bin mit dem zufrieden, was ich hab. Es gibt im Leben wichtigere Dinge als irgendwelches materielles Hab und Gut und/oder eine hohe soziale Stellung. Und ich denke, durch diese Erkenntnis bin ich zufriedener und glücklicher, als es mancher Mensch ist, der in den Augen anderer viel erreicht hat. Ich kann mich noch über die kleinen Dinge des Lebens freuen. Die, die andere Menschen vor lauter Gehetze gar nicht mehr sehen oder die sie schlicht als lächerlich und unwichtig erachten. Aber ich seh sie und erfreu mich dran.
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Interessanter Punkt:
@Geißblatt67
"Definiere das Leben"

Tja, philosophisch betrachtet? Naturwissenschaftlich? Religiös?
Rein pragmatisch als Gegensatz zum Tod?

Meine Frage bezog sich wohl am ehesten auf den Bereich Lebensanschauung. Hat sich mit zunehmendem Alter unsere Einstellung zum Leben geändert und unsere Fähigkeit, damit zurande zu kommen.
 

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