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Was ist, wenn einer fehlt? Kind ertrinkt und Erzieherin hat die Verantwortung

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sunny_blues

Mitglied
Wie beschrieben ist man da ja mit einem Bein im Gefängnis. Der Preis wäre mir zu hoch. Und dann bist du natürlich die böse Erzieherin oder Lehrerin,aber ich würde mir das heute nicht antun.
Gerade wo viele Eltern immer blöder werden. Vor 30 Jahren hätte jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand gesagt, dass sowas ein Unfall ist. Heute verklagen die Mütter dich als Erzieherin oder Lehrerin. Nein danke. Das ist auch der Grund weshalb ich eigentlich nur noch Schreibtischjobs möchte und keinen Job an der Front
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Wer in den Berufen arbeitet und Kinder und Kranke Menschen betreut, weiß auch ohne den Film, welche Verantwortung er trägt.
Ich glaube nicht, dass der Film jetzt dazu beiträgt, dass sich jetzt keiner mehr traut den Beruf auszuüben.
Im Studium in der Ausbildung gibt es genügend Unterrichtsstunden zum Thema Recht.
Ich kann nur nicht vorstellen, dass das in der Ausbildung anders ist als in der Kranken und Altenpflege.

Den Film habe ich gestern auch gesehen. Ich fand ihn ebenfalls aufwühlend aber sehr gut gemacht.
 

sunny_blues

Mitglied
Faktisch gesehen hast du ja als Angeklagte genug Schaden.
Das Kind ist tot, gestorben in deiner Gruppe.
Du musst mit der Schuld leben und bist wirtschaftlich ruiniert und kannst den Job an den Nagel hängen. Gleichzeitig dann noch die Bewährungsstrafe. Wer da unter solchen Bedingungen noch mit so kleinen Kindern arbeitet hat meinen Respekt
 

Portion Control

Urgestein
Mal abgesehen davon, dass an dem Film vieles unrealistisch war und ich mich frage, warum man sowas dreht und ob man damit die paar Leute, die sich den Erzieherberuf noch antun auch noch vergrauen will, frage ich mich, wie da strafrechtlich die Lage ist und auch moralisch?
Wieso "noch antun"? Was stimmt denn mit dem Beruf nicht?
Fachkräfte fehlen weil sie überall fehlen und nicht in der Kita weil die Arbeit mies wäre.

Meine Freundin hat nach 28 Jahren den Einzelhandel geschmissen und ist im letzten Jahr der Erzieher Ausbildung. Sie hat gesagt das sie so eine angenehme Arbeit noch nie hatte. Sie erstellt sogar die Dienstpläne für die Kita Leitung, stellt sich unangenehmen Fragen der Eltern, plant und organisiert die Ausflüge. Die Eltern verstehen gar nicht das gerade sie nur eine Auszubildende ist.

Wenn sie ausgelernt hat bekommt sie knapp 2.300 euro mit Steuerklasse I.
Hier wurde ja auch geschrieben das der Job schlecht bezahlt sei. Ah, ja....
 

sunny_blues

Mitglied
Wieso "noch antun"? Was stimmt denn mit dem Beruf nicht?
Fachkräfte fehlen weil sie überall fehlen und nicht in der Kita weil die Arbeit mies wäre.

Meine Freundin hat nach 28 Jahren den Einzelhandel geschmissen und ist im letzten Jahr der Erzieher Ausbildung. Sie hat gesagt das sie so eine angenehme Arbeit noch nie hatte. Sie erstellt sogar die Dienstpläne für die Kita Leitung, stellt sich unangenehmen Fragen der Eltern, plant und organisiert die Ausflüge. Die Eltern verstehen gar nicht das gerade sie nur eine Auszubildende ist.

Wenn sie ausgelernt hat bekommt sie knapp 2.300 euro mit Steuerklasse I.
Hier wurde ja auch geschrieben das der Job schlecht bezahlt sei. Ah, ja....
Dann ist deine Freundin in einer Privatkita. Normalerweise sind ein schlechter Personalschlüssel, niedrige Bezahlung in Abhängigkeit vom Bundesland und massive Überforderung durch stetige Dokumentation, Erwartungshaltung der Eltern und andere Verantwortungen an der Tagesordnung. So rosig wie du den Erzieherjob darstellst war er vor 30 Jahren mal. Ich hab Erzieherinnen in der Familie. Ich weiß wovon ich rede.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Die Dokumentation ist ein Teil der rechtlichen Absicherung und vielleicht lästig, aber enorm wichtig.

Jeder Mensch, der einen Beruf ausübt, der mit der Betreuung eines Menschen zu tun hat, muss sich dessen bewusst sein.

Ohne Rechte und Gesetze hätten wir absolutes Chaos.
Wenn man einen Fehler begeht, muss man die Verantwortung dafür übernehmen.
So ist es einfach.
 

sunny_blues

Mitglied
Aber diejenigen ohne diese Ausbildung die können mitreden.
Ich kann mitreden, denn ich bin Heilpädagogin und meine ältere Schwester ist Erzieherin.
Ich habe sowohl vor meinem Studium und auch im Rahmen von Praktika in einer Kita gearbeitet und die romantische Vorstellung vom Erzieher, der bastelt und spielt ist eben nur in vielen Köpfen, aber nicht mit der Realität vereinbar.
In der Praxis ist es mittlerweile so, dass der Krankenstand extrem hoch ist und man als Erzieherin Gruppengrößen hat, die nicht mehr dem Personalschlüssel gerecht werden, den es bräuchte um gut zu arbeiten. Waren die Kinder früher mit 4 trocken, wenn sie kamen brauchen sie heute noch Windeln und sind wesentlich unselbstständiger. Ich habe in meinen Praktika und auch später ständig alles dokumentieren müssen, sodass ich extrem wenig Zeit für die Kinder hatte, was hinten und vorne nicht reichte und die Anforderungen der Eltern sind teilweise total überzogen, weil jeder 2. der Kinder hat meint, er kann das was eine ausgebildete oder studierte Erzieherin oder Heilpädagogin auch kann von Haus aus.
Die Kinder sind auch immer unerzogener und haben immer höhere Ansprüche.
Früher gab es reine Kitagruppen für benachteiligte Kinder. Heute werden die einfach noch mit in den Alltag integriert und sitzen in der normalen Kita.
Es gibt dafür aber nicht mehr Personal.
Ich habe mich von der romantischen Kitavorstellung daher verabschiedet.
Im Film war der Betreuungsschlüssel bei 3 Erzieherinnen auf 17 Kinder noch wirklich gut. Wenn man da 2 Kinder verliert, läuft wirklich irgendwas falsch und ich hätte während der Arbeitszeit auch nie telefoniert, aber das sind eben so Kleinigkeiten am Rand.
Fest steht, dass es ein extrem verantwortungsvoller Beruf ist mit viel zu wenig Geld für das hohe Risiko, das man trägt.
Wenn dir als Betriebswirtschaftler Bilanzen schief gehen, hat das Unternehmen vielleicht ein Problem. Wenn du als Erzieherin abgelenkt bist und ein Kind verschwindet, hast du gleich einen Prozess wegen fahrlässigr Tötung an der Backe, die letztendlich ja trotzdem nur ein bedauerlicher Unfall ist, denn keine Kitaerzieherin wird mit Absicht wollen, dass ein Kind aus ihrer Gruppe verunglückt.
 
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