Ich träume immer noch von Korfu, oder einer sonstigen Insel, weiß getünchte Häuser, blaue Fensterläden, ich in einem langen Sommerkleid, um mich herum meine Freundinnen, die zu Besuch sind, unter uns das Meer, ein paar Treppen über Felswände der Strand. Ich kenne leider keine solche Stelle in real, aber bei mir ist diese Vorstellung ganz konkret, ich sehe sogar, was wir vor uns auf dem Teller haben, ich wohne dort, bin nicht nur auf Urlaub da. Mir geht es, wie bestimmt vielen hier- einerseits hätte man Flügel, aber andererseits sind die Beine gefangen in Verstrickungen ohne Ende. Losfliegen ohne sattes Konto zum Beispiel im Hintergrund zu wissen, das bremst schon einmal sehr ein. Erfahrungen, wie Gebrechlichkeit, Zollbeamte, die einen filzen, unbequeme Gewohnheiten, die man nicht lassen kann, hilflose Leute, die auf einen zählen, das alles erschwert solch grenzenloses Verwirklichen seiner Träume. Irgendwie bräuchte man eben uneingeschränkte Mittel, um sich loszuseilen können. Bei mir wäre das eben ein Haufen Geld. Das habe ich nicht, weil ich den Mut nicht habe, groß aufzugeigen- dieses wär nötig, aber wenn man mal bis zum Hals in Problemen steckte, dann ist man ganz viel wenig risikobereit.
Daher, es ist eh nicht schlecht, auf dem Boden zu bleiben, sich der Wahrheit zu stellen, dass für so manchen Traum irgendwie ein Bein lahmt stets. Dann setzt man sich halt auf die Gartenschaukel und fliegt per Träumen dort hin. Wer sich da gut hineinsteigern kann, der empfindet das, als ob diese Fantasien wahr wären. So wie man auch bei einem Albtraum in Schweiß gebadet aufwacht, wach ich nach Korfuträumen frisch und erholt auf- mit echtem Sonnenbrand, wenn ich mich dabei in die Sonne setze. 🙃🥰🤣