Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Erbstück anfragen

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

2008 ist meine Grossmutter, bei der ich aufgewachsen bin, unerwartet verstorben. Ich war damals noch minderjährig und konnte deshalb als ihre Wohnung geräumt wurde nichts mitreden, das haben mein Vater und seine Geschwister geregelt.
Und da waren mehrere Dinge dabei, die sie immer wollte, dass ich sie mal übernehme: Eine Halskette, ein Spiegel und ein Hochzeitskleid. Der Spiegel wanderte auf den Sperrmüll, das Hochzeitskleid und die Kette nahm die Frau des einen bruders meines Vaters. Sie war damals schwanger und wollte für ihre Tochter eine Erinnerung an die Oma mitnehmen.
Ich habe damals mit meinen Eltern gesprochen, aber sie haben mich nicht unetrstützt. Der Kommentar: "Jetzt ist nicht die richtige Zeit habgierig zu sein".
Heute, 13 Jahr später, beschäftigt mich das immer noch. Der Spiegel ist weg und das Hochzeitskleid ist mir nicht wichtig, das ist nichts was ich anziehen würde.

Aber die Kette beschäftigt mich nach wie vor, da sie für mich sehr essenziell mit meiner Oma und dem ort, an dem ich aufgewachsen bin verbunden ist. Und ich würde sie gerne haben.

Ich habe mir natürlich Gedanken um meine jetzt zwölfjährige Cousine gemacht, wie die sich fühlen würde. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen hart, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich ihr mit der kette ein grosses Verbindungsstück zu unserer Oma wegnehmen würde. Sie hat die Oma nie kennen gelernt und konnte sich (zumindest vor zwei Jahren) nicht mal an den Vornamen der Oma erinnern. Sie hat mit ihrer Oma mütterlicherseits und mit der zweiten Frau ihres Opas mütterlicherseits zwei lebende Omas, mit denen sie ein sehr enges Verhältnis hat.

Ich möchte daher nun einen Brief aufsetzen und die Familie bitten, mir die Kette zu überlassen, natürlich wenn gewünscht auch gegen Geld. Es ist keine wertvolle Kette, aber für mich hat sie grossen Wert.

Aber ich weiss noch gar nicht, wie ich es formulieren soll....
 
G

Gelöscht 118178

Gast
Ich versuche einfach mal was, ja?

Liebe <Familie>,

ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken um den Tod von meiner Großmutter <Name> gemacht.
Ich bin bei ihr aufgewachsen und habe viele schöne Erinnerungen mit ihr (, wie z.B. <kurze Geschichte einfügen>) und habe leider kein Erinnerungsstück von ihr, da ich damals noch so klein war.
Sie ist mir sehr wichtig und ich denke oft an sie.
Ich weiß, dass das mir nicht zusteht und ich tue mich sehr schwer damit aber ich möchte euch darum bitten mir die Kette zu überlassen, da sie das einzige existierende Erbstück ist, was mir wichtig ist.
Ich hoffe, dass ihr meine Bitte verstehen könnt und es würde mich freuen wenn wir dafür eine Lösung finden können. Für ein Gespräch bin ich <dann und dann/jederzeit> erreichbar.

in Liebe / liebe Grüße
Unterschrift
Vielleicht gibt es ja den Kompromiss, dass man die Kette aufteilt und 2 Armbänder daraus macht, damit du und deine Cousine sich die Kette teilen können. (Wenn ihr noch weiter ins Gespräch kommt kannst du das ruhig vorschlagen!) Aber wenn sie dir die Kette so geben können, wäre es natürlich besser.
Es wäre schade, wenn es dadurch zu Streit kommt aber ich denke es ist besser, es zu versuchen, als sich zu ärgern oder traurig zu sein, dass man es nie versucht hat. :)
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Danke für euere Antworten :)

und danke für die Formulierungshilfe, Fettgans. Nur das "so klein" lasse ich, ich war 16, aber mit 16 hat man in so einer Situation halt leider noch nichts zu melden. :s
 
G

Gelöscht 118178

Gast
Danke für euere Antworten :)

und danke für die Formulierungshilfe, Fettgans. Nur das "so klein" lasse ich, ich war 16, aber mit 16 hat man in so einer Situation halt leider noch nichts zu melden. :s
Stimmt wohl. Dann kannst du es durch "so jung" ersetzen. Und schreiben, dass du sehr verunsichert warst und dich nicht zu Wort melden konntest. (Um den schwarzen Peter nicht deinem Vater zuzuschieben.)
Ich denke, man kann in der Situation ruhig ehrlich und direkt sein und die Bitte ist der Situation angemessen.
 
G

Gelöscht 118103

Gast
Liebe Klyptaimestra,
das kann wirklich sehr belastend sein, vor allem, wenn man seine Oma sehr geliebt hat, denn dann wünscht man sich etwas, was einen an sie erinnert (oder den Opa, den Vater, die Mutter,...). Leider musste ich das auch mitmachen. Mit Habgier hat das auf Dich bezogen nichts zu tun. Von meiner Oma väterlicherseits habe ich nur meine Erinnerungen, denn meine Tanten haben alles an sich gerissen, was in ihren Augen wertvoll war und alles andere - ohne zu fragen - auf den Müll geschmissen. Damals war ich noch zu jung und hatte da kein Mitspracherecht. Von der anderen Oma habe ich zum Glück drei Erinnerungsstücke erhalten... Dinge, die andere für Wertlos halten, aber es waren Dinge, die sie geliebt hat, viel benutzt hat und mit denen ich zum Teil gespielt habe.

Schreibe einen Brief und schreib ihn - wie Hase sagt - so in etwa, wie Du es hier geschrieben hast... in etwa, weil Du in dem Brief einzig und allein darauf eingehen solltest, warum Dir diese Kette so wichtig ist und was sie für Dich so wichtig für Dich macht, nämlich die Erinnerung an Deine Oma, mit der Du diese Kette verbindest. Alles andere ist nicht von Belang (warum Du sie damals nicht bekommen hast, etc.).

Ich zitiere mal die Dinge, die ich wichtig halte bzw. schreibe das Zitat dabei für Dich etwas um...so wie eine Art Brief-Vorschlag:

"...die Kette beschäftigt mich [..] seit 13 Jahren [...] nach wie vor / noch immer, da sie für mich eine wirklich sehr wichtige Verbindung mit meiner geliebten Oma und dem Ort, an dem ich aufgewachsen ist. [...] Die Kette meiner Oma ist alles, was mir von ihr geblieben ist und ich habe sie über alles geliebt und sehr vermisse sie so sehr. Für mich ist diese Kette von sehr großer Bedeutung, daher möchte ich Euch inständig darum bitten, mir diese Kette (doch) zu überlassen, damit ich meinen Frieden finden kann. "

Bitte schreibe keine Vorwürfe oder Anschuldigungen.. damit wirst Du nichts erreichen. Bleib bei Deinen Gefühlen und Deinen Wünschen.

Viel Erfolg, LE
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 118178

Gast
Alles andere ist nicht von Belang (warum Du sie damals nicht bekommen hast, etc.).
Ich denke, die Info ist schon wichtig um Fragen wie "wieso kommst du jetzt erst damit an?" und Aussagen wie "selber schuld, du hättest damals was sagen müssen. jetzt ist es zu spät." vorzubeugen oder sich damit vorzubereiten wenn es doch zur Aussprache kommt.

Wenn man eine Bitte formuliert muss man beachten, ob die Beziehung angemessen ist, wie hoch man die Zustimmung erwartet, ob man etwas als Gegenleistung anbieten kann und welchen Lösungsansatz man parat hat. Je nach den Umständen muss man entscheiden ob man hartnäckiger bittet oder ein einfaches "Nein." direkt akzeptiert.

Ich würde auf jeden Fall nachhaken und auf ein Gespräch bestehen. Und dabei einen Kompromiss vorschlagen und den anderen die Möglichkeit geben sich gedanklich an dem Prozess zu beteiligen.
Sich strategisch zuvorkommend zu verhalten, keinen Druck auszuüben und keine Streitereien von früher zu befeuern ist ja selbsterklärend. :)
 
W

Weiß nix

Gast
Die Sache ist jetzt 13 Jahre her. Ich würde der Urenkelin erklären, was die Kette bedeutet und sie bitten sie in Ehren zu halten. Dann hast Du sie weitergegeben und das ganze bekommt keine egoistischen Züge.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben