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Erfahrungen mit Obdachlosen?

_cloudy_

Urgestein
Inzwischen stehen viele flüchtlingsheime leer.
Wieso lässt man da keine Obdachlosen hinein?
Die Obdachlosenunterkünfte sind eine Schande. Dass die Obdachlosen lieber erfrieren würden als dorthin zu schlafen.
Dafür sollte man sich einsetzen, dass sie menschenwürdige Unterkünfte bekommen.

Einen Alkoholiker kann keine Privatperson aufnehmen.
 
G

Gelöscht 116947

Gast
Darum geht es nicht. Die hiesigen Obdachlosen Unterkünfte beherbergen z.B keine Menschen mit Hund. Deshalb richtet sich das Angebot auch nur an sie. Es geht hier auch nicht um eine private Einstellung dazu, sondern um konkrete Erfahrungen. Was du persönlich von "solchen Menschen" hältst, tut hier nichts zur Sache.

Bitte macht daraus jetzt keine Grundsatzdiskussion.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Darf ich fragen, was ihr für eine WG seid?

Wenn es sich um eine Art betreutes Wohnen für psychisch oder physisch angeschlagene Menschen handelt, finde ich die Idee mit der Aufnahme von Obdachlosen samt Haustier rational absolut grenzwertig und typisch emotional verklärt.

Mit dieser Aktion wäre aus meiner Sicht keinem der beiden Seiten geholfen.

Obdachlose mit ihren vielfältigen Sucht - und Lebensproblematiken bedürfen (aus meiner Sicht) einer ganz anderen Hilfe als psychisch Kranke. Vielmehr kann es in dieser Konstellation zu einer Verschärfung der Probleme beider Seiten kommen.

Ich würde persönlich hier eher abraten.

Wenn es in eurer WG Menschen gibt, die sich gerne für Obdachlose einsetzen wollen, könnten diese es auf vielfältige andere Weise.
Für euch selber ist denke ich, ein eigener geschützter Raum wichtig.
 
G

Gelöscht 116947

Gast
Genau, es ist eine "Kommune", die Verantwortung tragen die Haussprecher. Dass es Regeln geben wird, steht ausser Frage. Aber wie gut die eben befolgt werden, das ist meine Frage. Dass die Obdachlosen Hilfe uns da unterstützt ist gut. Wenn die wissen, wen man zu uns schicken kann, bin ich schon sehr beruhigt.
Wir sind eine ganz normale WG, keine Einrichtung.
 

Eisherz

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube, da ist ein Unterschied zwischen deutschen und osteuropäischen Obdachlosen.
Erstere halte ich für harmloser.

Aber ich halte das für eine schnapsidee.
Typisch gut gemeint.
Ihr habt keine Erfahrung mit Alkoholikern, wenn sie Entzug haben oder stockblau sind,
was wenn sie Flöhe haben oder etwas kaputt machen..
Hallo Bumble, an sich finde ich den Gedanken sehr menschlich und sehr schön.

Aber ich schließe mich Cloudy an.
Bei uns gibt es hier auch immer wieder obdachlose Menschen, die in der Nähe von Supermärkten sind. Dadurch kennt man diese schnell vom Sehen her. Ich rede auch mit denen, wenn es passt und frage sie, ob ich ihnen was aus dem Laden mitbringen darf. Meistens haben sie Kaffee gewollt. Dadurch kannte ich auch einige näher und ich muss sagen, es wurde dann manchmal brisant, wenn sie nicht nüchtern waren, damit kann ich schwer umgehen. Und es kam auch vor, dass ich bedroht wurde, weil ich einen nicht mitnehmen wollte, er wolle nur mal baden ... Ich bin dann sehr lange nicht mehr dorthin gegangen, weil ich Bedenken hatte, diesen Mann zu sehen. Da hab ich selber gemerkt, wie schwierig das auch ist.
Es ist vom menschlichen her eine wirklich gute Idee, aber die Menschen leben schon lange in Ausnahmesituationen, das muss man können, darauf zu reagieren, wenn etwas ist.
 
G

Gelöscht 117359

Gast
Deine Idee an sich finde ich ehrenwert. Ich hätte allerdings auch so meine Bedenken. Ich glaube, mit wem das ganz gut funktionieren würde, wäre der "Vorzeige-Wohnungslose mit Hund, ohne psychische Erkrankungen, ohne Suchterkrankungen" nur davon wird es eher wenige geben. Ich kenne zwei Männer aus meiner Jugendzeit, die obdachlos wurden (da waren die noch sehr jung 18 und 20 Jahre) die waren ohne Suchtprobleme und seelisch so weit gesund, die haben dann wechselnd bei Bekannten geschlafen und es gab keine Schwierigkeiten. Max. 6 Monate waren das und beide haben sich darüber so weit gefangen, dass sie von der Betreuung über die Wohnungslosenhilfe aus übers Sozialamt erst eine Wohnung und dann einen Job gefunden haben. Beiden geht es heute 20 Jahre später gut und sie wurden nicht wieder obdachlos.
Nur ist das nicht gerade die Regel. Je nachdem wie lang jemand schon auf der Straße ist gesellen sich Suchtprobleme und körperliche und seelische Erkrankungen dazu. Wenn nicht mehrere Personen in Eurer WG ausgebildete Sozialarbeiter*innen mit Erfahrung in der Betreuung von obdachlosen Menschen mit vielschichtigen psychischen und physischen Erkrankungen sind, dürfte es m.E. schwierig werden, auf brenzlige Situationen angemessen zu reagieren.
Ihr solltet das nur und ausschließlich über die Obdachlosenhilfe machen. Die kennen die Personen und wissen, wer überhaupt infrage kommt, bei Euch zu wohnen.
 

_cloudy_

Urgestein
Darum geht es nicht. Die hiesigen Obdachlosen Unterkünfte beherbergen z.B keine Menschen mit Hund. Deshalb richtet sich das Angebot auch nur an sie. Es geht hier auch nicht um eine private Einstellung dazu, sondern um konkrete Erfahrungen. Was du persönlich von "solchen Menschen" hältst, tut hier nichts zur Sache.

Bitte macht daraus jetzt keine Grundsatzdiskussion.
Unterstell mir nichts bitte. Für mich sind das nicht "solche leute", im Gegenteil, ich habe seit vielen Jahren Kontakt und weiß daher, wie blauäugig ihr euch das vorstellt.
Ihr meint es gut, trotzdem.
 
G

Gelöscht 116947

Gast
Hallo,
ich unterstelle dir nichts Cloudy.
Die Entscheidung ist ja bereits auch vom Haus gefallen. Ich vertraue auch darauf, dass sie wissen, was sie tun. Es werden sich viele Gedanken dazu gemacht und wie gesagt, die Obdachlosen Hilfe steht uns da auch zur Seite. Hätten diese Leute Bedenken, hätten sie es sicherlich gesagt. Es soll ja auch nichts von Dauer sein. Es betrifft ausschließlich die nächsten sehr kalten Tage. Ein Zeitraum von 1 bis 2 Wochen.

Mir ging es ausschließlich darum, wie das Zusammenleben funktioniert, ob das mit den Regeln klappen kann, etc. und hoffte auf Erfahrungsberichte - nicht auf Vermutungen. Dass die Obdachlosen Hilfe da ein Auge drauf hat, wen man zu uns schicken kann und wen nicht, dass wusste ich z. B nicht. Das ist doch eine gute Sache.

Ich werde dann wahrscheinlich für diese Zeit einfach nicht im Haus sein, wenn das Zusammenleben sich als so schwierig erweist, wie es hier kommuniziert wird. Gerade auch, weil ich meine persönlichen Probleme mit fremden Menschen, Bierfahnen, etc. habe.
 

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Ich kann dir von meinen Erfahrungen berichten:

-Mann, mitte 40, war ca. drei Wochen im Haus. Gegen ihn hatte ich gewisse Vorbehalte da er gerade einen Prozess am Hals hatte. Dies hat sich jedoch als unbegründet erwiesen. Er hat kaum je mit uns interagiert und wir haben ihn kaum bemerkt und er hat das Zimmer ordentlich hinterlassen.

-Frau, um die 40, war ca. zwei Wochen im Haus. Sie hat keine grösseren Probleme gemacht, war im gegenteil sehr kontaktfreudig. für manche Mitbewohnenden sogar etwas zu kontaktfreudig da sie ständig Gespräche gesucht hat und dabei andere beim arbeiten gesört. Allerdings ist das wie gesagt für niemanden ein grösseres Problem gewesen, wir hatten alle Verständnis, sie hatte vermutlich zu der Zeit wenig Kontakt mit Leuten. Sie hat alles ordentlich hinterlassen.

-Mann unbkeannten Alters, war ca. zwei Monate im haus. Mit ihm persönlich war es okay, er war auch ordentlich. Es wurde jedoch problematisch, als er zunehmends irgendwelche Fremden ein-und ausgehen liess. Wir hatten keine Restriktionen was Besuch anbelangt, solange alles ordentlich hinterlassen wird. Aber als da ständig irgendwelche Männer die er selber nur flüchtig kannte rein und rausgingen, wurde das bedenklich. Wir vermutetet, dass er mit Drogen gehandelt hat. Er hat einige Tüten Klamotten und andere persönliche Gegenstände hinterlassen, als er die nach mehrfacher Aufforderung nicht holen kam, haben wir sie der Obdachlosenhilfe übergeben.

-Mann mitte 20, war ca. drei Wochen im Haus. Die einzige wirklich schlechte Erfahrung. Er war sehr unordentlich, wurde ausfällig wenn darauf angesprochen und hat das Zimmer sehr dreckig hinterlassen. Er hatte offenbar eine Angsstörung und deshalb nachts nicht das Badezimmer aufgesucht, stattdessen sein Geschäft in leere Flaschen verrichtet.

-
 

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