Überfordert durch einen einzelnen Mitarbeiter

[kihu65]

Ich bin 17 und bin im 2. Ausbildungsjahr in einem handwerklichen Beruf, möchte jetzt keine Details erzählen, falls mich einer erkennt. Eigentlich komme ich gut mit meinen Aufgaben zurecht. Aber ab und zu werde ich in einer anderen Abteilung eingesetzt, die viele sich wiederholende Aufgaben haben. Da müssen alle Auszubildenden ab und zu hin und mir wurde schon von Anfang an gesagt, dass ich sehr blöde Aufgaben bekommen werde. In dieser Abteilung werde ich immer zu dem gleichen ungeduldigen Mitarbeiter geschickt, der mit zeigen soll, was ich machen soll. Allerdings gibt es mir immer so schwere und umständliche Aufgaben, dass ich sie kaum hinkriege und dann macht er noch komische Bemerkungen und erklärt es so schnell, dass ich nicht mitkomme. Wenn ich dann noch nachfragen muss, dann reagiert er immer sehr genervt. Die anderen Mitarbeiter dort gucken mich dann manchmal schon kritisch an, wenn sie mich kommen sehen, dass ich schon von Anfang an angespannt bin. Der Mitarbeiter merkt auch manchmal, dass ich überfordert bin und daraufhin stresst er mich noch mehr, indem er mir noch mal meine Fehler aufzählt. Wenn ich sage, dass das zu schwer für mich ist, dann fragt er mich, warum ich das nicht einfach einmal genauso so machen kann, wie er das gesagt hat. Wenn ich ihn zur Sicherheit frage, ob das und das so richtig ist, fragt er mich ob ich das nicht selber wüsste. Er könnte ja auch gleich alles alleine machen und mich wegschicken, wenn ich das nicht alleine kann. Ich habe immer, wenn ich weiß, dass ich wieder in diese Abteilung geschickt werde schon Angst und schlafe schlecht. Ich fühle mich echt inkompetent, wenn ich dort arbeite und mache dann sogar noch mehr Fehler, als es normal wäre. Selbst wenn ich zwischendurch einfache Sachen machen muss, habe ich angst was falsch zu machen, wegen dem einen Mitarbeiter. Manchmal fang ich schon an zu zittern, wenn ich auf dem Weg zur Arbeit bin und weiß ich muss wieder in diese Abteilung. Ich bin auch noch die einzige, die so ein großes Problem hat, alle andere sagen, ich würde schon sehr übertreiben. Mit meinem Ausbilder kann ich darüber auch nicht reden, weil ich angst habe, dass er denkt ich wäre zu dumm und dann den Mitarbeiter fragt und er dann erst mal erzählt, wie schlecht ich sei.

 

[bertil]

Bist Du sicher, dass Du den richtigen Ton benutzt. Zu nervösen Menschen sei nur immer höflich und nach alter Schule.

"Bitte (Herr Ischinör) könnten wir es Schritt für Schritt noch einmal durchgehen. Damit wir nach jedem Schritt sicher sind, dass ich es kapiert habe?"

Das kannst Du höflich verlangen. Hat man einen Schritt kapiert, dann sitzt er wohl. Hat man ihn nicht kapiert, muss dieser Teil eben wiederholt werden. Nach mehreren Teilschritten das bisherige Prozedere durchführen und von ihm bestätigen lassen. Und dann den Rest dranehmen. Bis Du alles verstanden hast.

Und wenn er auf diese Methode nicht eingeht hast Du ein Recht, darüber unter vier Augen mit einem Vorgesetzten zu sprechen. Nie sagen "das ist mir zu schwierig" sondern "es gelingt mir nicht, die Erklärung zu bekommen die ich dafür brauchen würde"

Wenn er so richtig dumm ist und nicht auf diese Notwendigkeiten eingeht, warte nicht bis er Dich anschwärzt sondern komme ihm zuvor. Dass Du es kapierst, liegt in erster Linie nicht nur in Deinem Interesse, sondern im Interesse Deines Chefs. Deine Firma will, dass Du es kapierst und ist froh informiert zu werden, wenn die Erklärung zu unverständlich ist. Damit man das ändern kann und Du in ihrem Interesse den Nippel durch die Lasche kriegst.

 

[unschubladisierbar]

Ich würde ihn freundlich unterbrechen wenn es dir zu schnell geht wenn er dir etwas erklärt.
Stell Zwischenfragen und unterbrich ihn um die Geschwindigkeit rauszunehmen.
Wenn er genervt reagiert würde ich mich entschuldigen und ihn aber Fragen ob es ihn lieber ist du machst deine Aufgaben fasch ( was dann auch auf ihn zurückfallen würde) oder ob es ihn lieber ist nochmal nachzufragen wenn du nicht weiter weißt. Ich würde ihn dann darauf aufmerksam machen das er dich mit seinem Verhalten unter Druck setzt und du es schätzen würdest wenn er seine genervten Reaktionen weg lässt.
Ich würde ihn erinnern das jeder mal klein angefangen hat und sich erstmal rein finden muss und ein Schüler immer nur so gut ist wie sein Lehrer.

Glaub mir, der wird so perplex sein das er gar nicht weiß was er sagen soll. Und auch wenn er anders reagiert wirst du beim nächsten Mal merken das er sich anders verhält. Du musst nur den richtigen Ton finden und sachlich bleiben.

Und wenn gar nichts helfen sollte Betriebsrat oder Chef

Ich weiß ja nicht was du für Aufgaben machen musst, aber manchmal hilft es auch sich Notizen über den Ablauf...Arbeitsschritte zu machen.

 

[Gelöscht 116940]

RIP

Ich habe früher selbst im Handwerk gearbeitet und da läuft das so. Stift sein aber Tätigkeiten machen, die auch Gesellen machen. Dazu dein Umgangston und der schlechte Lohn sind dafür verantwortlich, dass ich die Fliege gemacht habe. Da hilft halt nichts anderes als zu fragen wie es richtig geht. Wenn es überhaupt nicht geht, muss man halt die Frage stellen, was lerne ich da überhaupt und will ich es bis zur Lehre mich anmaulen lassen.

"Bitte (Herr Ischinör) könnten wir es Schritt für Schritt noch einmal durchgehen. Damit wir nach jedem Schritt sicher sind, dass ich es kapiert habe?"

Das ist Handwerk, denke im Metall oder Elektrobereich. Wenn du da mit Herr kommst dann lacht er dich aus, da wird geduzt, besonders im 2. Lehrjahr. Der einzige der nicht geduzt wird ist der Chef und die allgemein im Büro, wenn man da nicht arbeitet.

Möglichkeiten:

1. Aushalten
2. Fragen stellen
3. Betrieb wechseln
4. Den "Kollegen" dran erinnern, du bist Stift.

Sicher ist das einer, wo die Frau das sagen hat, oder aber keine mehr hat. Die zweite Variante findet zu 99,99% statt.

Wenn du hart im nehmen bist nimm 1 und schau, dass du nach deiner Lehre nicht mehr da arbeitest.