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TraurigerVater
Gast
Hallo, ich schreibe hier zum ersten Mal und möchte gerne über etwas sprechen, was mich schon sehr lange beschäftigt. Es geht um meinen Sohn. Mein Sohn ist 25 Jahre alt und studiert zurzeit in einer anderen Stadt. Als er vor 3 Jahren wegzog, war das für uns (Vater und Mutter) sehr schwer, weil wir sehr an unserem Sohn hängen. Er ist der Einzige, den ich noch habe und ich vermisse ihn.
Ich muss dazu sagen, dass das Verhältnis zwischen mir und meinem Sohn schon immer etwas distanziert war. Grund dafür war seine turbulente Kindheit und dass ich damals immer sehr spät Heim kam, da ich viel gearbeitet habe. Das tut mir heute sehr weh, dass ich praktisch vieles von meinem Sohn nicht mitbekommen habe. Die Konsequenz war, dass er sich mit seiner Mutter eben immer viel besser verstand als mit mir. Mir war es aber immer ein Trost, dass er in meiner Nähe war. Er hat ja auch immer bei uns gewohnt, in seinem Zimmer.
Seitdem er weggezogen ist, hat er sich aber ziemlich verändert. Anfangs kam er immer in den Ferien, aber meldete sich dann immer weniger. Er rief uns früher selten an, einmal pro Woche, wenn überhaupt. Das hat sich dann immer wieder mal geändert. Manchmal rief er sehr oft an, manchmal musste man ihm hinterhertelefonieren, damit man überhaupt wusste, wie es ihm geht. Ich habe mir manchmal ziemliche Sorgen gemacht, weil er auch in einer etwas gefährlicheren Stadt lebt und sich oft abends draußen aufhält. Wir wissen, dass er kein Kind mehr ist, aber ich mache mir eben Sorgen, weil er auch keiner ist, der körperlich überlegen ist. Als Eltern schießen da einem immer 1000 Sachen durch den Kopf.
Mit seiner Mutter hat er oft darüber gesprochen, was sich ja dann auch geändert hat. Aber dann habe ich das Gefühl, er meldet sich aus Zwang und nicht, weil er uns vermisst oder wissen will, wie es uns geht. Er redet sehr monoton und emotionslos. Er bietet zwar uns seine Hilfe an, bei uns im Geschäft mitzuhelfen, aber auch das kommt alles so mehr auf Pflichtbewusstsein. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir unseren Sohn etwas verloren haben. Wenn er zu uns kommt, dann verbringt er seine meiste Zeit in seinem Zimmer und kommt nur zum Essen oder sporadisch mal ins Wohnzimmer zu uns. Es ist so, als ob er nicht da wäre. Ich habe echt keine Ahnung, was er in seinem Zimmer tut oder was ihm daran gefällt. Er tut lieber nichts, vor sich hinsitzen und die Wand anstarren, anstatt mit uns zu reden oder Fernsehen zu schauen, habe ich das Gefühl. Ich will ihn nicht unter Druck setzen und lasse ihn das machen, was er möchte. Er ist schließlich alt genug, er muss nichts tun. Ich denke da halt, dass er sich für uns nicht interessiert. Aber ich weiß nicht, warum. Wir haben ihm ja nichts getan. Mein Sohn sieht auch allgemein sehr traurig aus und verstimmt.
Die letzten Sommerferien, in denen er für mehrere Wochen bei uns waren, fiel ihm sichtlich schwer. Er hat für mehrere Tage praktisch gar nicht gesprochen oder nur das Nötigste. Er war oft sehr gereizt und hat in die Luft geschaut, irgendwas gedacht. Ich würde einfach gerne wissen, was ihn so beschäftigt. So als hätte er Angst vor irgendwas. Mein Sohn war schon immer etwas verschlossen, aber ich dachte, das Studium hätte ihn verändert. Er ist zwar schon anders geworden, aber trotzdem ist er so in sich gekehrt. Es ist so, als ob ich ihn immer noch nicht wirklich kenne.
Der Grund, wieso ich hier schreibe, ist ein Vorfall von vor einer Woche, was mich sehr verletzt hat. Mein Sohn hat wieder bei uns angerufen. Aber wieder mal nur bei seiner Mutter auf dem Handy. Mich ruft er nie an. Ich bin dann rangegangen, weil seine Mutter gerade beschäftigt war und sprach mit ihm. Ich habe ihm erzählt, dass ich mir einen neuen Computer gekauft habe und ein bisschen mit ihm geplaudert. Als wir uns verabschiedet haben, meinte ich zu ihm, dass ich ihn vermisse und ihn sehr liebe (wie ich das oft tue). Von ihm kam nur ein verlegenes Schmunzeln und „Ja“. Ich bin ja schon daran gewöhnt, dass wir kein Ich liebe dich oder Ich mag dich oder Umarmungen mehr austauschen. Aber das hat mich sehr traurig gestimmt, weil er anscheinend nicht mal in der Lage mehr ist, ein Ich liebe Dich zu erwidern. Ich weiß, dass ihm das vielleicht unangenehm ist, weil er eben noch nie so der Typ für Zärtlichkeiten war, und ich bin ja auch nicht so ein emotionsbetonter Mensch, aber ich hätte mir gewünscht, dass er wenigstens zu seinem Vater sagt, dass er ihn auch liebt.
Mir tut das sowieso weh, dass wir ihn an Weihnachten nicht sehen werden. Mit seiner Mutter hat er letztens telefoniert und auf die Tatsache, dass er bald wieder nach Hause ziehen wird, hat er überhaupt nicht erfreut reagiert. So nach dem Motto „Na ja, wenn’s unbedingt sein muss?“. Auch das hat mir sehr wehgetan. Wir hatte schon öfters Diskussionen wegen einem neuen Haus. Er hat sich strikt geweigert, mit uns zusammenleben zu wollen. Er möchte wo anders wohnen. Für seine Mutter ist dieser Gedanke sehr schlimm, denn wir sind beide krank, ich noch mehr – und er ist der einzige, den wir noch haben. Dass er uns alleine lassen will bzw. uns nur aus der Ferne haben will, das tut mir echt weh. Wenn der eigene Sohn sich nicht für dich interessiert, das ist sehr traurig. Das mag man sich gar nicht ausmalen und will ich auch niemandem wünschen.
Ja, das wollte ich eigentlich nur sagen. Eine wirkliche Hilfe erwarte ich gar nicht. Ich wüsste nicht, was man hier sagen sollte.
Ich muss dazu sagen, dass das Verhältnis zwischen mir und meinem Sohn schon immer etwas distanziert war. Grund dafür war seine turbulente Kindheit und dass ich damals immer sehr spät Heim kam, da ich viel gearbeitet habe. Das tut mir heute sehr weh, dass ich praktisch vieles von meinem Sohn nicht mitbekommen habe. Die Konsequenz war, dass er sich mit seiner Mutter eben immer viel besser verstand als mit mir. Mir war es aber immer ein Trost, dass er in meiner Nähe war. Er hat ja auch immer bei uns gewohnt, in seinem Zimmer.
Seitdem er weggezogen ist, hat er sich aber ziemlich verändert. Anfangs kam er immer in den Ferien, aber meldete sich dann immer weniger. Er rief uns früher selten an, einmal pro Woche, wenn überhaupt. Das hat sich dann immer wieder mal geändert. Manchmal rief er sehr oft an, manchmal musste man ihm hinterhertelefonieren, damit man überhaupt wusste, wie es ihm geht. Ich habe mir manchmal ziemliche Sorgen gemacht, weil er auch in einer etwas gefährlicheren Stadt lebt und sich oft abends draußen aufhält. Wir wissen, dass er kein Kind mehr ist, aber ich mache mir eben Sorgen, weil er auch keiner ist, der körperlich überlegen ist. Als Eltern schießen da einem immer 1000 Sachen durch den Kopf.
Mit seiner Mutter hat er oft darüber gesprochen, was sich ja dann auch geändert hat. Aber dann habe ich das Gefühl, er meldet sich aus Zwang und nicht, weil er uns vermisst oder wissen will, wie es uns geht. Er redet sehr monoton und emotionslos. Er bietet zwar uns seine Hilfe an, bei uns im Geschäft mitzuhelfen, aber auch das kommt alles so mehr auf Pflichtbewusstsein. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir unseren Sohn etwas verloren haben. Wenn er zu uns kommt, dann verbringt er seine meiste Zeit in seinem Zimmer und kommt nur zum Essen oder sporadisch mal ins Wohnzimmer zu uns. Es ist so, als ob er nicht da wäre. Ich habe echt keine Ahnung, was er in seinem Zimmer tut oder was ihm daran gefällt. Er tut lieber nichts, vor sich hinsitzen und die Wand anstarren, anstatt mit uns zu reden oder Fernsehen zu schauen, habe ich das Gefühl. Ich will ihn nicht unter Druck setzen und lasse ihn das machen, was er möchte. Er ist schließlich alt genug, er muss nichts tun. Ich denke da halt, dass er sich für uns nicht interessiert. Aber ich weiß nicht, warum. Wir haben ihm ja nichts getan. Mein Sohn sieht auch allgemein sehr traurig aus und verstimmt.
Die letzten Sommerferien, in denen er für mehrere Wochen bei uns waren, fiel ihm sichtlich schwer. Er hat für mehrere Tage praktisch gar nicht gesprochen oder nur das Nötigste. Er war oft sehr gereizt und hat in die Luft geschaut, irgendwas gedacht. Ich würde einfach gerne wissen, was ihn so beschäftigt. So als hätte er Angst vor irgendwas. Mein Sohn war schon immer etwas verschlossen, aber ich dachte, das Studium hätte ihn verändert. Er ist zwar schon anders geworden, aber trotzdem ist er so in sich gekehrt. Es ist so, als ob ich ihn immer noch nicht wirklich kenne.
Der Grund, wieso ich hier schreibe, ist ein Vorfall von vor einer Woche, was mich sehr verletzt hat. Mein Sohn hat wieder bei uns angerufen. Aber wieder mal nur bei seiner Mutter auf dem Handy. Mich ruft er nie an. Ich bin dann rangegangen, weil seine Mutter gerade beschäftigt war und sprach mit ihm. Ich habe ihm erzählt, dass ich mir einen neuen Computer gekauft habe und ein bisschen mit ihm geplaudert. Als wir uns verabschiedet haben, meinte ich zu ihm, dass ich ihn vermisse und ihn sehr liebe (wie ich das oft tue). Von ihm kam nur ein verlegenes Schmunzeln und „Ja“. Ich bin ja schon daran gewöhnt, dass wir kein Ich liebe dich oder Ich mag dich oder Umarmungen mehr austauschen. Aber das hat mich sehr traurig gestimmt, weil er anscheinend nicht mal in der Lage mehr ist, ein Ich liebe Dich zu erwidern. Ich weiß, dass ihm das vielleicht unangenehm ist, weil er eben noch nie so der Typ für Zärtlichkeiten war, und ich bin ja auch nicht so ein emotionsbetonter Mensch, aber ich hätte mir gewünscht, dass er wenigstens zu seinem Vater sagt, dass er ihn auch liebt.
Mir tut das sowieso weh, dass wir ihn an Weihnachten nicht sehen werden. Mit seiner Mutter hat er letztens telefoniert und auf die Tatsache, dass er bald wieder nach Hause ziehen wird, hat er überhaupt nicht erfreut reagiert. So nach dem Motto „Na ja, wenn’s unbedingt sein muss?“. Auch das hat mir sehr wehgetan. Wir hatte schon öfters Diskussionen wegen einem neuen Haus. Er hat sich strikt geweigert, mit uns zusammenleben zu wollen. Er möchte wo anders wohnen. Für seine Mutter ist dieser Gedanke sehr schlimm, denn wir sind beide krank, ich noch mehr – und er ist der einzige, den wir noch haben. Dass er uns alleine lassen will bzw. uns nur aus der Ferne haben will, das tut mir echt weh. Wenn der eigene Sohn sich nicht für dich interessiert, das ist sehr traurig. Das mag man sich gar nicht ausmalen und will ich auch niemandem wünschen.
Ja, das wollte ich eigentlich nur sagen. Eine wirkliche Hilfe erwarte ich gar nicht. Ich wüsste nicht, was man hier sagen sollte.