Wo wir grade bei dem Thema sind: Wie geht das, sich einen Freundeskreis aufbauen?
Eine berechtigte Frage. Das ist nämlich oft so leicht daher gesagt. Freunde, also Menschen, auf die man sich verlassen und mit denen man durch dick und dünn gehen kann und vor allem, bei denen man auch mal schlecht drauf sein darf, findet man nicht leicht. Schon gar nicht mehrere davon. Je älter man wird, desto schwieriger wird es. Jedenfalls dann, wenn man keinen Partner und keine eigene Familie hat und somit nicht recht in die gängigen sozialen Gruppierungen passt. Am ehesten lernt man als Single wohl andere Menschen kennen, indem man sich Freizeitbeschäftigungen sucht, die man mit anderen Menschen ausüben kann: Eine Sportart, einen Wanderclub, ein Schachclub, eine Partei, ein kirchliches Gremium, einen Freizeitclub, einen VHS-Kurs, einen Chor, eine Band oder ein Orchester oder was auch immer. Oder man tritt einer Hilfsorganisation wie der Freiwilligen Feuerwehr oder der Johanniter-Unfall-Hilfe bei. Da lernt man zumindest Menschen kennen. Ob sie sich für eine nähere Bekanntschaft oder Freundschaft eignen, wird erst die Zeit zeigen.
Wenn man sehr schüchtern und gehemmt ist und Probleme hat, auf andere Menschen zuzugehen, halte ich eine begleitende Pychotherapie allerdings für unerlässlich; denn wer sehr schüchtern ist, der findet keine Kontakte allein dadurch, dass er in irgendeinen Verein geht. Die wenigsten Menschen in einer bereits bestehenden Gruppierung gehen von sich aus auf Neulinge zu. Sie erwarten, dass man auf sie zugeht. Im Berufsleben ist es auch nicht anders.
Ich würde ohnehin eher nach Bekannten als nach Freunden Ausschau halten. Die Suche nach Freunden habe ich selber schon lange aufgegeben. Die Hauptsache ist, man ist noch in der Lage, sich mit Menschen, auch mit Unbekannten, zu unterhalten, ohne dabei allzu "komisch" zu wirken.