Es ist ganz klar bereits ziemlich ungeschickt, sich mit einem 130 Kg-Limit und persönlichen Einschätzungen dazu ins Rampenlicht zu begeben - statt alle Fragen nur damit zu beantworten, dass die Möbel maximal 130 Kg aushalten. Offenbar hatte sie noch keinen Rechtsstreit.
ABER:
Ich gehe von aus dass das eine misslungene sarkastische Reaktion war.
GENAU.
Hören wir mal hin, was sie sagt....:
"Also ich finde es persönlich diskriminierend, dass ich
so einen Anblick ertragen muß. Und ich weiß, wenn ich dick bin, dass da was nicht stimmt. Und ich weiß, es hat auch nicht jeder was mit der
Schilddrüse. Ich hab selbst auch eine Schilddrüsenuntefunktion. Ja was soll das, dann muß ich mich halt trotzdem an die entsprechende Ernährung halten und kann mich nicht so gehen lassen, wie ich möchte. Ist einfach so."
Sie sagt, dass sie es "diskriminierend" findet, "so" einen Anblick ertragen zu müssen. Welchen Anblick meint Sie genau? Sind es die Menschen auf den filigranen Möbelchen? Sind es die Menschen selbst?
Die Frage des Interviewers wurde (bewußt?) weggelassen.
Und sie redet von der Schilddrüse. Warum?
Offenbar wurde sie gefragt im gleichen Satz gefragt, ob es nicht diskriminierend ist, Menschen auszuschliessen, ob die Menschen etwas dafür/dagegen können, dass sie dick sind mit dem Beispiel einer Schilddrüsenfunktionsstörung.
NICHT so.:
"Frau Hargesheimer, sie erlauben keine schweren Menschen auf Ihren Möbeln. Wo sehen Sie das Problem und gäbe es keine anderen Ansätze, die Möblierung anzupassen?"
Sondern so:
"Frau Hergesheimer. Bei Ihnen gilt ein Limit von 130Kg für viele Möbel,
was stört Sie an der Vorstellung dicker Menschen auf Ihren Möbeln? Manche Menschen haben doch einfach nur hormonelle Besonderheiten, z.B. eine Schilddrüsenfunktionsstörung(, können die dann was dafür)? IST DAS NICHT DISKRIMINIERUNG?"
Heute wird geschickt gefragt, bis "Gedanken sichtbar werden". Und statt diese zu hinterfragen, werden sie noch hinterher in Szene gesetzt. Es fällt das Stichwort Diskriminierung, dann montiert man die Aussagen der Hotelbesitzer mit der Einleitung "Von Diskriminierung will die Hotelbesitzerin nichts wissen" direkt dahinter.
Wäre man sachlich geblieben, wäre der Bericht langweilig geworden. Der Journalist bekommt über die eingeschoebene "potenziell unkorrekte Meinungsäußerung" daraus erst einen Skandalfall. Dies untermauert er, in dem er zu den Aussagen irgendwelche Studien zitiert, etc. - die gar nicht mehr auf die sachliche Grundproblematik der filigranen Möbel bezogen sind. Sondern auf einen Hass gegen Dicke, von dem hier seitens der Hotelbesitzerin nicht die Rede war.
Sie selbst ist wahrscheinlich lediglich der Meinung, dass der Anblick von Menschen über 130Kg auf Ihren Filigranmöbeln nicht schön ist und sagt (davon eigentlich unabhängig aber im gleichen Satz gefragt) nur, dass man bei Schilddrüsenfunktionsstörungen eine besondere Diät halten kann.
LG
Wolf