Fantafine
Sehr aktives Mitglied
Der Verdacht liegt schon nahe, dass es sich hier um eine moralische Verurteilung und Geringschätzung handeln mag, gebe ich zu. Es könnte aber auch Scham sein, sogar Scham über die eigene Wertung durch die Erkenntnis, das Prostitution eben nicht immer einfach "so und so" ist. Scham, selbst Nutznießer gewesen zu sein. Verunsicherung, wie ihr zu begegnen. Wir wissen es nicht. Meine Frage war/ist tatsächlich wertneutral gemeint.Anstatt dein kindisches Schulhofverhalten zu thematisieren, wäre es interessanter, wenn du über deine jetzige Haltung zur Prostitution schreibst. Immer noch so verächtlich?
Grade in Deutschland herrscht ja die totale Doppelmoral. Prostitution sei ja ein Beruf wie jeder andere, blabla, aber im näheren Umfeld will man das dann doch nicht haben. Kaum jemand möchte sich vorstellen, dass die eigene Partnerin, Tochter oder in deinem Fall Mutter, als Hure arbeitet.
Vielleicht, dass er ein anspruchsvolles, verwöhntes Gör war, das jetzt erkennen muss, dass seine Mutter keine andere Möglichkeit sah, seine Forderungen zu erfüllen als ihren Körpers zu verkaufen.
Ich würde übrigens eher denken, dass sie nach der Trennung von deinem Vaters in finanzielle Notlage geraten ist, aber nicht, dass er ein Freier war. Dann wären sie ja nicht zusammen gewesen.
Was du tun sollst? Nichts. Oder was schwebt dir vor? Willst du deine Mutter mit deinen Erkenntnissen konfrontieren? Wozu?
Als was denn sonst, ist ja ihre Arbeit. Probleme haben sie trotzdem, weil es entwürdigend ist, seinen Körper zur Verfügung zu stellen, damit sich ein anderer dran befriedigt. Oder glaubst du etwa den Mythos, dass viele es aus Lust und Vergnügen tun?
So möchte ich gerne wissen, was den TE beschäftigt und auf der Basis dann meine Meinung formulieren.