Hallo E.,
ich kann dich sehr gut in dem Punkt verstehen, dass man sich "minderwertig" fühlt, wenn man auf einen gewissen langen Zeitraum zurückblickt. Dem Scherbenhaufen. Ich weiß auch, wie das ist, wenn man nicht so richtig in der Lage ist regelmäßig Arbeiten zu gehen. Also jetzt nicht wegen dem Arbeiten gehen selber, sondern warum es nicht so richtig geht. Dafür gibt es natürlich viele Gründe und psychische Ausführungen. Da ist jeder ganz bestimmt sehr sehr individuell. Aber ich glaube es zeigt auch, wie schwer es war die Ausbildung überhaupt durchzuziehen. Trotz allem. Auch wenn es nicht der Schlüssel für das goldene Tor war, irgendwelche Schlüssel hat es dir gebracht. Jetzt mußt du noch die richtigen Türen dazu finden. Und wenn nicht, dann hast du sie nicht gefunden. Soll ja auch passieren.
Du könntest dir bestimmt sehr große Vorwürfe machen, dass du selber Schuld daran bist, dass alles gekommen ist, wie es gekommen ist. Aber so einfach ist es leider oder zum Glück nicht mit dem Leben. Deine Eltern haben ganz bestimmt auch Schuld. Und das Schicksal. Oder wer ist Schuld daran, dass du keine Alternative angeboten bekommen hast, für die du dich hättest entscheiden können? Da haben sich andere Menschen in ähnlicher Situation für ganz andere Dinge entschieden, wie Computerspiele zu spielen. Ja. Es hatte negativen Folgen. Aber es hatte auch seine Gründe. Wie alles könnte man sagen. Aber welche? Was ist so schrecklich an der Realität, dass man davor fljüchten muß? Nicht, dass es dafür Gründe gibt. Aber es gibt auch immer diese Sache mit einem selber. Und oft sehen die Dinge schrecklich aus, bevor man sich damit schon vorher beschäftigt hat. Und irgendwann ist es schon klar, dass die Dinge schrecklich aussehen. Und von diesen Dingen glaube ich, bist du auch berührt. Für dich sind die Dinge schon so klar. Man hat seine Jugend mit Pc-Spiele verbracht und deshalb hat man keine sozialen kompetenzen und verdrängt alles nur. Aber wärst du so wie jeder orgendtliche Christ schön brav in den Bibelkreis gegangen und wärst Messdiener geworden, dann wäre alles besser geworden? Dann wärst du ein Mensch geworden mit weniger Schwierigkeiten, egal wie jetzt dein Leben anders gewesen wäre? Du kannst dir jetzt versuchen ein anderes Leben vorzustellen und zu überlegen, wie es für dich hätte leichter sein können. Aber es ist nunmal so, wie es ist. Und es ist keine Tragödie. Du bist ein ganzer Mensch und kannst alles erleben. Zwar ohne großen beruflichen und finanziellen Erfolg zu haben. Aber wenn du willst, dann kannst du sehr viele echte Lebenserfahrungen machen in unserem Sozialstaat, wo du dich persönlich daran entwickeln kannst und versuchen kannst der Mensch zu werden, den du dir mit 13 Jahren verbaut hast. Du bist immernoch der Sejbe nur etwas weiter entwickelt. Du mußt nur schauen, wozu du fähig bist und an dir arbeiten. Und zwar nur, weil du es willst. Mehr Grund brauchst du dafür nicht. Du mußt nur schauen, ob du willst. Und wenn du willst, dann such dir Möglichkeiten in dieser Welt, wo du dich ausprobieren kannst und dich entwickeln oder beweisen kannst. Du kannst immernoch lernen mit Menschen zu kommunizieren und damit zufrieden zu sein, dass du es so kannst, wie es geht. Aber vom Computerspielen alleine wird es nicht besser deine Schwäche. Aber mach dir bitte nicht das Spielen kaputt. Es hat seine zu starken Gründe, dass du dich dafür entschieden hast. Es passt zu dir. Du bist vielleicht deshalb so, wie ein Zocker eben ist. Aber toll ist, wenn man das doch merken kann und tortzdem nichts schlimmes dabei ist. Versuch das hinzubekommen. Und du bekommst die richtige Antwort durch nieman anderen durch dich selber, wie dass du mit deinem Zockerleben zufrieden bist. Weil du ein guter Zocker bist! Der eine ist ein Banker. Aber der hat bestimmt auch seine Päckchen, wenn es auch mehr Geldpäckchen sind. Was ich meine, jeder Mensch entscheidet sich für ein gewisses Leben und hat deshalb seine Schwierigkeiten und seine Leichtigkeiten. Nimm es an. Du bist nicht alleine ;-). So unsozial auch dein Leben sein mag. Sehr viele teilen mit dir die selben Probleme, das selbe Dasein, die selben Gedanken, die selben Schwierigkeiten. Und jeder ist trotzdem alleine damit.
Es ist ein Problem unserer Zeit. Du bist also ganz up to date. Verstehe das Problem und damit umzugehen. Dann hilfst du unseren heutigen Zeit am Besten. Es ist eine gute Zeit, wenn man die Welt um sich vergisst. Für mich ist das auch sehr ein Highlight. Für jeden Mensch ist das was tolles. Es ist bestimmt schwierig damit umzugehen, wenn man es so einfach haben kann und so oft und so lange. Aber es ist etwas tolles. Aber von manchen Vitaminen, kann man auch zu viele haben. Fettlöslich müssen sie dazu sein. Egal.
Du mußt einfach schauen, dass du trotz allem ein Lebensstil hinbekommst, den du für dich sympatisch finden kannst. Ich kenne jemand der hat 4 Praktikas in einem Jahr gemacht. Man könnte fragen, was daraus geworden ist und er würde sagen nichts. Aber jede Zeit war für sich eine wichtige Erfahrung. Einfach, weil man das Leben aus einer Perspektive leben konnte, die man sonst nicht hatte. Und das ist lehrreich, wenn man auf sich selber achtet. Und man hat auch etwas gewonnen, wenn man weiß, dass man etwas nicht kann oder nicht will.
Es war eine erlebnisreiche Zeit und die wünsche ich dir auch, um dein Problem der sozialen Kompetenz in den Griff zu bekommen. Das Problem ist einfach, dass man dazu sehr viel unterschiedliches erleben muß, weil das soziale Geschehen vor sehr vielen Faktoren abhängt. Das ist ja das Problem mit dem PC-Spielen. Man ist in einer kalkulierbaren berechenbaren und vorhersehbaren Welt. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, was passieren kann. Ein Gespräch ist das absolute Gegenteil. Man muß selber Worte finden und gleichzeitig denken. Dabei seinen Gegenüber beachten und die Gefühle verstehen usw. Wenn du das lernen möchtest, dann mußt du ganz viel erleben. Und dabei geht es nicht darum sich selber zu beurteilen, sondern sich darin üben im Geiste Wege sehen zu können sag ich jetzt mal, die man übe muß sehen zu können. So würde ich für mich eine Konversation sehen. Man muß üben sich auf gewisse Gespräche einlassen zu können und geübt darin sein. Und dazu hilft es immer, wenn es einen Rahmen gibt, wie Arbeit oder ein Projekt oder so was. Und das wiederholt sich bei jedem Praktikum von neuem. Man stellt sich vor, arbeitet sich ein, tauscht sich ein bisschen aus und geht wieder auf nimmer wieder sehen. Und wenn man das ein paar mal wiederholt, dann ist es die beste Übung. Auch wenn du ein paar Praktikas gemacht hast und es dir nichts gebracht hat. Halt keinen dicken Geldbeutel, aber dafür einen dicken Kopf, wenn man sich damit beschäftigt. Und nichts ist wichtiger, wie dass man sich mit dem Leben und den 'Schwierigkeiten beschäftigt. MIt kommt es manchmal so vor, als würde die halbe Welt am Leben verzweifeln. Also mach dir keinen Erfolgsdruck. Jeder kleine Schritt ist Gold wert, wenn man ihn auch versteht. Sei dir dessen einfach bewußt und gehe deinen Weg. Egal wohin du auch gehst, gehe ihn mit deinen eigenen Füssen, weil es gibt für einen selber keinen besseren Lebensweg, wie den eigenen. Man muß ihn nur füllen... wollen!!!
Weil ich kenne das Problem. Man zockt und zockt und ist wie gebannt. Und nach ein paar Wochen hat man trotzdem nichts erlebt. Und wenn so die Jahre verstreichen, dann ist es nur richtig, wenn man kein schönes Bild sieht, wenn man die nächsten 40 Jahre damit füllt. Das ist nicht das Leben. Da hast du Recht. Aber es kann immer wieder eine schöne Abwechslung sein!!!
Und wenn man etwas vernünftiges macht, wie so einen Abschluss oder so. Dann mußt du dir in Gedanken zu mindest eingestehen, dass du das hinbekommen hast, wenn du dein Leben und dich niedermachst in Gedanken. Und das ist etwas ganz Großes. Und trotzdem hilft es nicht so richtig bei deinem Problem. Weil es nur eine Sache ist. Und man brauch ganz vieler solcher Dinge, um Zufrieden mit sich sein zu können. Und von diesen Dingen gibt es ganz viele. Man muß eben jeden Moment lernen zu untersuchen oder so ähnlich.
Aber auch das Leben abseits von gesellschaftlichem Erfolg kann erfüllend sein.
Und man hat dann auch noch genügend Zeit zum Zocken. Würdest du arbeiten gehen, dann würde der Wahnsinn nur noch größer werden. Du würdest arbeiten gehen, um es hinzubekommen und würdest jedes Wochenende nur mit Zocken verbringen, um genügend Kraft zu haben, um jeden Tag arbeiten gehen zu können. Das ist fast noch blöder, wie nur fürs Geld arbeiten zu gehen.
Geh mal arbeiten, um was zu erleben. Oder wo möchtest du das tägliche Leben finden?
lg