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Ich habe jahrelang auf den falschen Beruf hingearbeitet..

Pampelmuhse

Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich hoffe ihr könnt mir hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.. Ich fange mal ganz am Anfang an.

Ich habe früher leidenschaftlich viel, gerne und auch gut gezeichnet und mir somit mit etwa 12 / 13 Jahren in den Kopf gesetzt: Ich werde Mediengestalterin! Während meiner Schulzeit wurden also alle Pflichtpraktika in dem Bereich abgelegt, nach meinem Realschulabschluss habe ich eine schulische Ausbildung in dem Bereich abgelegt und darauffolgend noch mein Fachabitur im Bereich Gestaltung absolviert. So gut soweit. Da ich auf Anhieb keinen Ausbildungsplatz gefunden habe, musste ich ein Jahr überbrücken und habe in einem völlig anderen Bereich vollzeit gearbeitet um keine Lücken im Lebenslauf zu bekommen. Nach diesem Jahr bin ich dann in die Ausbildung gestartet, in einer Firma die ich einfach nur gehasst habe (schlechtes Verhältnis unter Kollegen, gegenseitiges ausspielen, ich hatte fast nie Aufgaben und habe dementsprechend nichts gelernt, bzw mir alles selber angeeignet). Ich habe so oft überlegt abzubrechen, aber der Gedanke "Du hast so lange auf diese Zeit hingearbeitet, das zieh ich jetzt durch!" war doch immer vorherrschend und so habe ich meine Ausbildung im Sommer diesen Jahres abgeschlossen. Ich bin ganz ehrlich, die Firma in der ich gelernt habe, hat mir meinen Beruf wirklich madig gemacht, es langweilt mich und ich bin schon genervt wenn ich nur daran denke.. Viele haben mir geraten in eine Agentur zu wechseln. ich WILL aber gar nicht kreativ arbeiten, ich bin überhaupt nicht kreativ.. Weder bei meiner Einrichtung, beim Kochen oder eben dem Gestalten von Printprodukten.. Was für eine blöde Idee von mir in diesen Bereich zu gehen..


Nach der Ausbildung habe ich den Betrieb sofort verlassen und bin nun in einer ganz tollen Firma angestellt. Eigentlich sollte ich überglücklich sein, aber ich merke immer wieder dass ich das was ich tue gar nicht ausstehen kann.. Zum Beispiel denke ich jetzt schon wieder darüber nach wie traurig es mich macht am Montag wieder ins Büro zu müssen... Meine Arbeitskollegen sind super freundlich, der Bereich ist theoretisch auch super interessant und was Work-Life Balance betrifft könnte ich es nicht besser haben. Trotzdem bin ich unglücklich und weiß gar nicht wieso. Ich habe quasi meine ganze Jugend damit verbracht auf das hinzusteuern wo ich heute bin und.. es erfüllt mich absolut nicht. Dadurch dass ich nie in anderen Bereichen Praktika abgelegt habe, weiß ich auch nicht ob ich was anderes machen möchte, ich habe mich immer nur hiermit beschäftigt. Eine zweite Ausbildung kommt leider gar nicht in frage. Allein finanziell würde das keine weiteren 3 Jahre funktionieren, da ich bereits früh zu Hause ausgezogen bin und keinerlei Unterstützung bekomme..

Ich bin verzweifelt. Ständig fragen mich Mitmenschen im privaten ob ich Einladungen usw. für sie erstellen kann und ich will nicht nein sagen. Dann sitze ich da und bastel super gefrustet irgendwas zusammen, was ich am Ende selber fürchterlich finde.. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.. Soll das alles gewesen sein? Wie konnte ich mich jahrelang nur SO in meiner Berufswahl täuschen?

Um mein Kernproblem noch mal anzusprechen.. War von euch schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und hat einen Ausweg aus der Nummer gefunden? Komplette Umorientierung? Ist eine Umschulung möglich wenn man parallel weiterhin vollzeit arbeiten will?

Danke schon mal für eure Tips.

Liebe Grüße J.
 

Stachel

Aktives Mitglied
Sogar doppelt. Ich habe das falsche studiert um nach 3 Jahren zu merken, dass ich es hasse. Dann habe ich eine Ausbildung gemacht wo ich bereits nach wenigen Wochen merkte das dies nichts für mich ist. Ich wollte aber nicht ohne Berufsabschluss da stehen und habe es durchgezogen und sogar noch nach dem Abschluss da gearbeitet.
Meinen "Traumberuf" habe ich erst mit 30 Jahren gefunden.

Wichtig ist, du hast eine abgeschlossene Ausbildung. Bei den meisten Stellenangeboten heutzutage wird gar nicht mehr verlangt dass man einen bestimmten Abschluss hat, sondern nur das man einen Abschluss im allgemeinen hat.

Das einem das, was man in der Jugend gerne machen wollte eigentlich überhaupt nicht zusagt ist nichts außergewöhnliches.

Du bist jetzt eigentlich in einer komfortablen Situation. Du hast einen Job und kannst deine Rechnungen bezahlen. Das heißt du musst jetzt nicht auf Biegen und Brechen etwas Neues anfangen. Überlege einfach mal, was könntest du dir vorstellen und was würde dir Spaß machen. Dann kann man gucken was man dazu machen muss. Es ist heutzutage vielleicht nicht supereinfach, aber auch nicht wirklich schwer komplett umzusatteln.

Noch ein Wort am Rande: Hör auf ständig irgendwelche Einladungen usw. für Freunde zu erstellen. Das ist eine Widerlichkeit heutzutage die immer wieder auftritt. Nur weil irgendein Freund in seinem Berufsleben XY ist, kann er ja mal schnell for free was für einen selber designen. Gerade in solchen Berufen die täglich gebraucht werden. Der Arzt soll einen schnell mal so behandeln, der Anwalt kostenlosen Rechtsrat geben, der Mechaniker das Auto reparieren und die Designerin eben in ihrer Freizeit designen. Ekelhaft ist das. Gerade weil die meisten Menschen von ihren Job genervt sind, aber sie erwarten das andere Menschen in ihrer Freizeit sich dann mit dem Job beschäftigen.
 

Pampelmuhse

Mitglied
Sogar doppelt. Ich habe das falsche studiert um nach 3 Jahren zu merken, dass ich es hasse. Dann habe ich eine Ausbildung gemacht wo ich bereits nach wenigen Wochen merkte das dies nichts für mich ist. Ich wollte aber nicht ohne Berufsabschluss da stehen und habe es durchgezogen und sogar noch nach dem Abschluss da gearbeitet.
Meinen "Traumberuf" habe ich erst mit 30 Jahren gefunden.

Wichtig ist, du hast eine abgeschlossene Ausbildung. Bei den meisten Stellenangeboten heutzutage wird gar nicht mehr verlangt dass man einen bestimmten Abschluss hat, sondern nur das man einen Abschluss im allgemeinen hat.

Das einem das, was man in der Jugend gerne machen wollte eigentlich überhaupt nicht zusagt ist nichts außergewöhnliches.

Du bist jetzt eigentlich in einer komfortablen Situation. Du hast einen Job und kannst deine Rechnungen bezahlen. Das heißt du musst jetzt nicht auf Biegen und Brechen etwas Neues anfangen. Überlege einfach mal, was könntest du dir vorstellen und was würde dir Spaß machen. Dann kann man gucken was man dazu machen muss. Es ist heutzutage vielleicht nicht supereinfach, aber auch nicht wirklich schwer komplett umzusatteln.

Noch ein Wort am Rande: Hör auf ständig irgendwelche Einladungen usw. für Freunde zu erstellen. Das ist eine Widerlichkeit heutzutage die immer wieder auftritt. Nur weil irgendein Freund in seinem Berufsleben XY ist, kann er ja mal schnell for free was für einen selber designen. Gerade in solchen Berufen die täglich gebraucht werden. Der Arzt soll einen schnell mal so behandeln, der Anwalt kostenlosen Rechtsrat geben, der Mechaniker das Auto reparieren und die Designerin eben in ihrer Freizeit designen. Ekelhaft ist das. Gerade weil die meisten Menschen von ihren Job genervt sind, aber sie erwarten das andere Menschen in ihrer Freizeit sich dann mit dem Job beschäftigen.

Hallo Stachel,
lieben Dank für den Bericht deiner Erfahrungen! Ich gehe als Erstes mal auf deinen letzten Punkt ein. Damit hast Du natürlich absolut Recht! Das werde ich in Zukunft im Hinterkopf behalten. Leider kann ich immer nur sehr schlecht nein sagen in solchen Angelegenheiten. Aber es ist notiert!

Das stimmt natürlich, ich habe eine Festanstellung und somit alle Zeit der Welt mich umzuorientieren. Nur.. Ich weiß wirklich absolut nicht in welche Richtung ich auch nur ansatzweise gehen möchte und will dementsprechend ungern irgendwelche unüberdachten schnellschuss-Experimente starten und am Ende mit gar nichts da sitzen. Verstehst Du was ich meine? Ich denke immer direkt an das schlimmste was passieren könnte und am Ende "auf der Straße" zu sitzen, weil mir mein zweiter Anlauf auch nicht gefällt wäre wirklich der worst case.. Weißt Du ob es Möglichkeiten gibt sich neben meiner jetzigen Tätigkeit irgendwie umzuorientieren? Also quasi erst mal in Teilzeit
 

Stachel

Aktives Mitglied
Hallo Stachel,
lieben Dank für den Bericht deiner Erfahrungen! Ich gehe als Erstes mal auf deinen letzten Punkt ein. Damit hast Du natürlich absolut Recht! Das werde ich in Zukunft im Hinterkopf behalten. Leider kann ich immer nur sehr schlecht nein sagen in solchen Angelegenheiten. Aber es ist notiert!

Das stimmt natürlich, ich habe eine Festanstellung und somit alle Zeit der Welt mich umzuorientieren. Nur.. Ich weiß wirklich absolut nicht in welche Richtung ich auch nur ansatzweise gehen möchte und will dementsprechend ungern irgendwelche unüberdachten schnellschuss-Experimente starten und am Ende mit gar nichts da sitzen. Verstehst Du was ich meine? Ich denke immer direkt an das schlimmste was passieren könnte und am Ende "auf der Straße" zu sitzen, weil mir mein zweiter Anlauf auch nicht gefällt wäre wirklich der worst case.. Weißt Du ob es Möglichkeiten gibt sich neben meiner jetzigen Tätigkeit irgendwie umzuorientieren? Also quasi erst mal in Teilzeit
Das kommt ein wenig auf deinen Arbeitsvertrag an ob da eine Nebentätigkeit erlaubt ist. Das musst du dann ggf.mit dem AG absprechen. Allerdings würde ich erst einmal anders vorgehen und zwar in dem du von grob nach fein gehst. Überlege erst einmal allgemein was du dir vorstellen könntest. Etwas im Büro, etwas handwerkliches usw. Willst du etwas mit Menschen zu tun haben oder lieber still vor dich hin brüten? Dann brichst du das immer weiter runter bis du zumindest eine grobe Richtung hast. Dann kann man genauer nachdenken.

Allgemein würde ich nicht zu viel Angst davor haben auf der Straße zu landen. Das passiert hier in Deutschland eigentlich nicht, wir haben ja ein soziales Netz. Also auch wenn alles schief geht, ein Jahr ALG I steht dir sowieso zu und wenn man sich nicht hängen lässt und flexibel ist, dann kriegt man auch schnell wieder Arbeit.

Und selbst wenn der nächste Schuss auch daneben sitzt, dann wechselst du halt noch einmal. Es kommt halt nur darauf an wie man das dann verkauft.

Du musst es nämlich auch mal von der Seite sehen. Firmen kriegen täglich einen Haufen von Bewerbungen von irgendwelchen Leuten die meinethalben seid 20 Jahren in diesem Job gearbeitet haben. Kurz gesagt, langweilig. Mit einem interessanten udn abwechslungsreichen Lebenslauf hast du durchaus gute Chancen eingeladen zu werden, ganz einfach weil du halt schon so viele verschiedene Sachen gemacht hast und der Personaler wissen will wer dahinter steckt.

Und im Gespräch musst du es eben richtig verkaufen. Natürlich sagst du dann nicht, dass du nie wusstest was du wirklich willst usw. Sondern du betonst wie vielseitig erfahren du bist. Heutzutage wird immer mehr der Allrounder gesucht anstatt der Fachidiot.
 

Pampelmuhse

Mitglied
Machst du das denn gar nicht mehr ,per Hand ?

Wäre schon Schade drum..
Vllt erstmal wieder als Hobby zum Ausgleich..vielleicht fällt dann noch mehr dazu ein.^^
Nicht mehr wirklich, mir fehlt einfach die Zeit um mich in Ruhe mal hinzusetzen und zu zeichnen. Ich gehe noch 4 mal die Woche reiten, mache 5 tagr in der woche kraftsport und mit Haushalt und Co einfach zu viel um die Ohren
 

Schokoschnute

Aktives Mitglied
Nicht mehr wirklich, mir fehlt einfach die Zeit um mich in Ruhe mal hinzusetzen und zu zeichnen. Ich gehe noch 4 mal die Woche reiten, mache 5 tagr in der woche kraftsport und mit Haushalt und Co einfach zu viel um die Ohren

Ja das verstehe ich Gut..

Das Zeichen/Malen war der Anfang deiner Ziele..der Ursprung aus einem jungen begabten Alter.
Sehr Kreativ und Aussagekräftig sind Zeichnungen und Malereien,etwas was aus dem inneren kommt.

Manchmal wenn es nicht weiter geht,hilft es einige Schritte zurück zu gehen ....

Versuche nicht nur dein Verstand zu benutzen.
Werde wieder Sensibler mit deinem Bauch gefühl,deinen Innerem.Deine Gefühle,Inspirationen im Privaten..
Denn genau das drückt Zeichnen und Malen aus..

Kommt Zeit..kommt Rat..

Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute ..Finde Dich erst wieder. DU scheinst wirklich zuviel um die Ohren zu haben.
Wort wörtlich.
Vielleicht eine Sportliche Pause im Center und dafür Meditieren und Joggen..Atme durch..
 

Bonsoir

Aktives Mitglied
@stachel: Jetzt interessiert mich total, als was du arbeitest.

@te: Als ich deinen Ausgangsbeitrag las, hatte ich eher das Gefühl, das Problem ist ein anderes. Kann es sein, dass du mit dir nicht zufrieden bist? Du schreibst ja selbst, dass dir dein Arbeitsbereich eigentlich gefällt bzw. du das immer wolltest. Kann es sein, dass die Probleme aus anderen Bereichen herrühren.
 

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