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Snob-Effekt oder warum brauchen manche Menschen Iphone, Fiji Water usw.

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Ich muss cloudy zustimmen, für mich ist es ein großer Unterschied, ob man "sich mal was gönnt" oder ob es wirklich um Snobismus geht. Das wird aber jeder wohl anders definieren, genauso wie die Frage "Was gehört für euch zu einem guten Leben?"

Ich denke, dass wir hier immer noch in einem absoluten Wohlstandsland leben. Auch wenn hier viele Leute sehr wenig Geld verdienen und damit gerade noch so über die Runden kommen und kaum bis keine Ersparnisse zurücklegen können. Aber vergleicht doch einfach mal den prinzipiellen Lebensstandard mit dem in der Dritten Welt. Oder in Schwellenländern. Wir haben sauberes, unbedenkliches Trinkwasser, wir müssen nur den Hahn aufdrehen und können kochen oder ein Bad nehmen oder unter die Dusche springen und müssen beim Trinken keine Angst vor Infektionen haben. Für andere ist allein das ein gigantischer Luxus. Wir haben hier eine Krankenversorgung und sogar Notärzte und Notaufnahmen. Es gibt Länder, da ist dies leider noch ein großer Traum und da sterben Frauen noch bei der Geburt, weil es Komplikationen gibt, die für ausgebildete Ärzte eine Kleinigkeit sind. Auch wenn das Essen und die Inhaltsstoffe wieder eine andere Sache sind, wir können aber jederzeit, rund um die Uhr einkaufen und Essen bestellen. Wir können in den Supermarkt gehen und die Regale sind gefüllt.

Das alles vergessen meiner Meinung nach viele Menschen immer wieder gerne.

Ich finde, wir sind eine Konsumgesellschaft geworden, bzw. viele konsumieren, konsumieren, konsumieren ohne Ende. Einige sind irgendwie abgestumpft. Vielleicht auch, weil alles so in Massen gefühlt undendlich verfügbar ist, selbst wenn der Händler es erstmal nachbestellen muss. Oder weil wir teilweise so eine krasse Leistungsgesellschaft sind und das irgendwie ein Ventil braucht.

Viele gehen so unbedacht mit dem Thema um. Bei einigen Bewertungen zu Lieferdiensten oder Schnellrestaurants lese ich häufig ein verächtliches "Das war so schlecht gewürzt, dass es direkt in den Müll gelandet ist." oder "Habe mir das anders vorgestellt, also habe ich es weggeworfen." oder "Als das Essen kam, war es schon kalt. Also musste ich es wegwerfen."

Wirklich, wenn ich sowas lesen muss, kommt mir die Galle hoch. Ich finde das super, super, super schrecklich. Und woanders verhungern Kinder oder wenn eine Ziege stirbt, bedeutet das für eine ganze Familie ein großes Problem für die Ernährung. Und hier bei uns mundet jemanden etwas nicht so ganz und anstatt, dass man es trotzdem isst oder aufwärmt oder bei Foodsharing verschenkt, wird noch essbares Essen in die Tonne entsorgt. DAS ist für mich Snobismus in Reinform.

Snobismus ist für mich auch, komplett zu übergehen, dass die superteuren Turnschuhe nur hergestellt werden konnten, weil andere Menschen massiv dafür ausgebeutet wurden und giftigen, schädlichen Dämpfen ausgesetzt waren. Was auch für viele Kleidermarken gilt. JA, man kann nicht alles richtig und gut machen, man kann nicht überall ein Auge drauf haben, aber manche Marken sind einschlägig dafür bekannt.

Die Selbständigkeit hat mich etwas gelehrt: zum Glücklichsein und wirklichen Überleben braucht man vieles nicht. Und wenn ein Gegenstand zum Statussymbol wird und man sich als Mensch minderwertiger fühlt, nur weil man diesen Gegenstand nicht hat, läuft etwas schief. Und wenn man mit anderen Leuten nur Spaß haben kann, weil man penetrant gemeinsam konsumiert oder bei Veranstaltungen Geld ausgibt, läuft wieder was schief für mich.

Ich meine damit übrigens nicht, dass man sich teurere Dinge kauft, weil die dann hochwertiger sind oder länger halten. Es ist ja schon ein Unterschied, ob ich mir die Bodylotion kaufe, die zwar erstmal 12 Euro kostet, dafür aber über ein halbes Jahr hält oder ob ich mir die billige für 2-3 Euro kaufe, die dann auch noch eine schlechtere Qualität hat und nur zwei oder drei Wochen hält, wenn ich mich zweimal am Tag damit eincreme.

Klar habe ich Wünsche und ich bin auch nicht frei davon, dass ich gerne gewisse Dinge haben wollen würde. Das größte Glück ist es aber für mich, wenn es meinen Katzen gut geht. Oder dass es überhaupt meinen Freunden und Eltern gut geht und sie gesund sind. Wenn ich mit meiner besten Freundin so lachen muss, dass ich schon am Heulen bin. Wenn mir ein Mensch sagt, den ich gerne habe, dass er mich vermisst hat. Dass ich aufstehen kann mit dem Wissen, dass ich nicht sterbenskrank bin und ich keine Schmerzen habe. Wenn ich mit guten Freunden im Sommer auf dem Balkon sitze und über Gott und die Welt rede, bis es tiefste Nacht ist oder die Sonne schon wieder aufgeht.

Ich bin glücklich, wenn ich jeden Tag zwei oder drei Mahlzeiten zu Essen habe, ich ein warmes Dach über den Kopf habe und mein Kontostand einigermaßen klappt. Und ich Kleidung besitze. Oder dass ich jederzeit zum Arzt gehen kann, wenn es mir schlecht geht.

Ich wünsche mir eine Playstation 4, gebe ich zu. Ein leistungsstäreres Notebook zum Arbeiten. Sachen für meine Katzen. Ein paar besondere Kleidungsstücke, Schuhe und Handtaschen. Aber die Welt geht nicht unter, wenn ich das nicht alles habe. Es geht auch ohne.
 
Vielen Dank für eure Beiträge!
Ich möchte den ein oder anderen Punkt klarstellen, da ich glaube, an der einen oder anderen Stelle kam mein Beitrag falsch an.

1. Natürlich kann jeder sein Geld ausgeben wofür er will. Das kann und möchte ich niemandem vorschreiben. Ich bin von meiner Einstellung her liberal und mag keinerlei Bevormundung jeglicher Art. D.h. jeder erwachsene Mensch kann und muss die Verantwortung für sein Handeln selbst übernehmen. Das Recht ihn auf aus meiner Sicht "falsches Handeln" hinzuweisen, bleibt mir jedoch vorbehalten.

2. Problematisch wird es für mich erst, wenn für meinen Konsumgenuß andere Menschen leiden müssen und mir der Verzicht nicht wirklich weh tut. Muss ich wirklich den Menschen auf der Fidschi Insel das Wasser weg trinken? Haben wir so wenige Brunnen in Deutschland? Wohl eher nicht...

3. Für mich ist es kein Snobeffekt oder Dekadenz, wenn man gute Argumente für den Konsum anbringen kann. Ich sage mal beispielsweise Kasiopaijas Flugreise in der Business-Class, damit sie auf einem langen Flug mehr Beinfreiheit hat, ist für mich rational nachvollziehbar und das hätte ich wahrscheinlich auch so gemacht. Hier geht es schließlich um mein gesundheitliches Wohl.

4. Nein, ich bin kein Altruist und Philanthrop: D.h. ich spende nicht mein ganzes Geld und fahre Dacia 😉
Aber ich konsumiere bewusst und stelle mir gezielt die Frage, ob der Konsum sein muss bzw. welche Alternativen es gibt. Und wenn ich Geld über habe, dann gebe ich auch was davon ab. Einen Teil lege ich mir für schlechte Zeiten zurück. Ein finanzielles Polster ist der erste Schritt dem Hamsterrad zu entkommen. Darauf wollte ich eigentlich hinaus.

Ich hoffe, die Intention meines Beitrags ist etwas klarer. Ich mache keinem Vorschriften und verachte ihn als dekadentes Ar******. Ich frage mich eher, warum so wenig bewusst konsumiert wird und welchen Kick man durch Statussymbole jeglicher Art erhält. Ich hoffe, meine Intention ist jetzt klarer geworden.
 
...

PlayStation gammelt seit dem Umzug auch nur noch vor sich hin. Aber wenn die großen Monitore da sind bekommt man vielleicht auch mal wieder Lust.
Für die Retro-Konsolen haben wir ja tatsächlich einen alten Fernseher, also ne Röhre angeschafft. Für das vollumfängliche Retro-Feeling. 🙄

Die Retro-Konsolen-Sammlung wurde ja auch nachträglich noch erweitert, da ich viele davon verpasst habe früher. Ging mit dem N64 los bei mir......

Multi-User-Games waren bereits 1989 via Nullmodemkabel im Rechnerverbund möglich - mit dottergrün nachleuchtender 12"-Monochrom-Glotze.

Ich habe auch noch so ein Schätzchen im Keller: Turbo XT mit 10 MHz, 20 MB Festplatte und 5 1/4 " - Floppy....

Aber immerhin gab es bereits die Bibel auf rund 20 Schlabberfloppies... - - > für den himmlisch spielerischen Beistand..
 
Ich sehe das auch so: Luxus ist per se nichts schlechtes, sich ab und zu was zu gönnen ist sogar sehr wichtig- Verschwendung und reines Konsumdenken ohne Hirn und Verstand ist aber was anderes.
Luxus wäre vor mich zB, dass ich Geld für Qualitativ hochwertige Lebensmittel ausgebe: Wenn ich richtig Kohle hätte, würde ich mir nur die besten Lebensmittel kaufen, von denen ich weiß, sie sind Bio, sie sind ökologisch so vertretbar wie möglich produziert und die bei der Produktion tätigen Arbeiter wurden gut bezahlt: DAS wäre für mich ein Luxus, den ich mir gerne gönnen würde, wenn ich richtig KOhle hätte.
Ich finde, echter Luxus bedeutet ja auch, dass man es sich leisten kann, "faire" Produkte zu kaufen. Die sind meistens sowieso die besten.
Oder zB würde ich, wenn ich im Geld schwimmen würde, mir meine Möbel allesamt vom ortsansässigen Schreiner Maßanfertigen lassen usw.
Für mich ist es eben schon eine Frage, was man mit dem Geld unterstützt: Gönnt man sich mal was gutes (Gutes= Hochwertig und Großzügig), ist es doch vollkommen OK und richtig. Aber zwanghaft irgendwelche Statussymbolen nachzurennen...das versteh ich nicht.
Teure Hightechprodukte, oder teure Autos stehen für mich nicht für Luxus und ich hätte keinen Bock darauf, auch wenn ich noch so viel Kohle hätte. Der Hype darum ist mir einfach völlig unverständlich.
Aber vielleicht ist ja jemand hier, der das erklären kann: Ich meine, warum zB muss man ein Iphone unbedingt SOFORT haben? Nach ein paar Tagen warten, is es doch noch genauso neu und innovativ, oder? Das kann also nicht der Grund sein.
 
Multi-User-Games waren bereits 1989 via Nullmodemkabel im Rechnerverbund möglich - mit dottergrün nachleuchtender 12"-Monochrom-Glotze.

Ich habe auch noch so ein Schätzchen im Keller: Turbo XT mit 10 MHz, 20 MB Festplatte und 5 1/4 " - Floppy....

Aber immerhin gab es bereits die Bibel auf rund 20 Schlabberfloppies... - - > für den himmlisch spielerischen Beistand..

Ich interessiere mich ja allgemein für Technik und Videospiele und gerade auch für das alte...älter als ich.... ;-)

Mein Mum hatte auch einen Haufen von diesen....keine Ahnung wie sie heißen....diese Dinger in verschiedenen Formen...wo je nur ein Spiel drauf ist. Hatte sie meiner Sis und mir auch eines Tages vermacht.
 
Wenn man sich mal den Gewinn ausrechnet...was jetzt das neue iPhone X in der Produktion gekostet hat und was es auf dem Markt kostet....Ohne mich.
Vor allem, wenn man sich die Produktionsbedingungen mal anschaut. Da laufen doch immer mal wieder TV-Reportagen, wie die Menschen in den Schwellenländern unter, für hierzulande, völlig unzumutbaren Arbeitsbedingungen eingesetzt werden. Zu Dumpinglöhnen, Arbeitszeiten bis zur völligen Erschöpfung, und gesundheitlich prekären Bedingungen.

Ein weiteres Problem sind die Unmengen an Elektroschrott, weil von vorneherein praktisch für die Müllhalde produziert wird. Der Schrott landet dann oftmals in irgedwelchen Entwicklungsländern, wo die Leute da unter armseligen und gesundheitlich sehr bedenklichen Bedingungen, wieder recycelbare Rostoffe daraus gewinnen...

Das schwebt mir eigentlich immer vor Augen, wenn ich wieder so ein schickes Teil vor Augen habe.

Neulich eine Doku über die Produktionsweise von auf alt getrimmten Jeans gesehen (ich glaube stone washed oder wie die heißen). Das macht mich fassungslos, Sandstrahlverfahren (sehr schädlich für die Lungen), der massenweise Einsatz von Chemialien, die einfach ungefiltert in den Fluß nebenan geleitet werden. Dort stirbt alles ab, weil nur noch eine bunte Brühe fließt...

Also die Umwelt und der Mensch wird beim Massenkonsum ja irgendwie mit Füßen getreten. Das sollte man vielleicht mal bedenken, wenn man wieder in einen dieser Konsumtempel zum Shoppen geht. Finde ich.
 
Mir persönlich sind Luxusgegenstände überhaupt nicht wichtig. Geld gebe ich hauptsächlich für Dinge bzw. Dienstleistungen aus, die mir Wohlbefinden bereiten. Ob das jemand mitbekommt oder nicht, ist mir egal (ich denke, für den Snob-Effekt ist es wichtig, dass man anderen Menschen davon erzählt, oder es ihnen zeigt) . Es kommt mir dabei hauptsächlich darauf an, dass es mir gut tut oder gefällt. Relativ viel Geld fließt dabei in Nichtgegenständliches wie Theaterbesuche, Hotelübernachtungen bei Städtetrips, Museums- und Ausstellungsbesuche.

Persönlicher Besitz ist mir komischerweise nicht allzu wichtig. Bei vielen Nutzgegenständen reicht mir bereits eine Leihmöglichkeit aus. Ich würde mir noch viel mehr ausleihen, wenn es dafür entsprechende Anbieter geben würde.
 
Auch das ist doch die Sache eines jedes einzelnen.

Solange er sich sein Geld ehrlich erworben hat, kann er doch damit tun und lassen, was er will.

Und viele , die heutzutage ein Haus kaufen, müssen tatsächlich sehr sparen, damit sie es sich abzahlen können.

Klar, immer schön an den eigenen A**** denken 🙂
Das ist ja auch das wichtigste. Klopapier aus Blattgold brauch ich natürlich mehr wie der Obdachlose ne Bretzel, denn davon hätte ich ja auch nichts ^^
 
Klar, immer schön an den eigenen A**** denken 🙂
Das ist ja auch das wichtigste. Klopapier aus Blattgold brauch ich natürlich mehr wie der Obdachlose ne Bretzel, denn davon hätte ich ja auch nichts ^^
Es geht nicht um Klopapier aus Gold, sondern dass sich jemand in Schulden stürzt damit er sich ein Haus kaufen kann und dafür eben sparen muss und auch nicht jede Menge Geld zur Verfügung hat.
 
Als ich Ende der 80er in der Pubertät war, waren Marken ganz wichtig, um dazu zu gehören. Hatte man nur einen Pelikan-Füller, und keinen von Lamy, hatte man schon verschissen. Und ohne Diesel-Jeans brauchte man auch nicht in die Schule kommen. Ich fand das damals schon ganz furchtbar. Klamotten waren mir ziemlich wurscht, von daher hab ich nie eine Diesel-Jeans besessen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass viele es so empfinden, dass sie selbst aufgewertet werden, wenn sie in einem BMW (oder Mercedes) sitzen und sich ein iPhone ans Ohr halten.
 
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