Da wir es akzeptieren und die Wahlen handfeste Folgen haben, sich dadurch die Machtverhältnisse verändern, ist es völlig wurst, ob irgendjemand auf Grund theoretischer Herleitung die Wahlen für ungültig hält.
Stimmen ungültig machen oder Nicht-wählen-gehen hat für die Wertung dieser Stimmen genau denselben Effekt. Keinen! Eine ungültige Stimme ist sinnlos, macht allenfalls den Wahlhelfern mehr Arbeit und hält die Wahlbeteiligung hoch. Am Ergebnis macht sie nichts bzw. genausoviel wie Nichtwählen.
Dass sich dadurch die prozentualen Verhältnisse verschieben und die einzelne abgegebene Stimme im ppm-Bereich mehr Gewicht erhält, ist eine Folge davon, ja.
Deswegen ist aber jeder immer noch für seine eigene Stimme verantwortlich und nicht für das, was andere wählen. Die Strategie, Nichtwählern ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, weil andere Leute extrem wählen, finde ich ein ganz schön unlauter. Und wer sagt denn, dass die Nichtwähler demokratischere Parteien wählen würden, warum unterstellt man ihnen, sie enthielten aus Trotz den "guten" Parteien ihre Stimme?
Wenn man Nichtwähler überzeughen möchte, dann sollte man politisch mit Inhalten kämpfen und nicht mit Manipulationsversuchen. Mich jedenfalls erwischt man da nämlich genau am anderen Ende. 😀