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Den Spieß umdrehen

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Gilt dieses Gesetz denn etwa nur Männern und zu Gunsten der Frau?
Wenn eine Frau einen Mann bedrängt, z.B. die Ehefrau, die ihren Mann während der Sportschau an "unsittlicher" Stelle berührt, obwohl dieser deutlich seinen Unwillen zeigt, dann könnte sie doch theoretisch auch belangt werden, oder nicht?

Genau das ist es, was mir auch auffällt. Ich lese hier: MÄNNER werden benachteiligt. DAS scheint das einzige zu sein, was manchen auffällt- wobei ich es bedenklich finde, so einen Gedankengang zu haben: Es wird eine eklatante Lücke im Gesetz geschlossen und ehrlich gesagt wundert es mich, wenn man darin eine Diskriminierung von MÄNNERN sieht! Wie haben denn diese Männer, die sich plötzlich beschränkt sehen ihre Sexualität sich bisher vorgestellt?
Dass ein Gestz mitunter nachgebessert und von Juristen überprüft wird, ist nichts neues und ganz normal und richtig. Aber dennoch war die Änderung des Sexualtstrafrechts weit überfällig. Dieser Punkt wird aber anscheinden als weniger bedeutend wahrgenommen. Dabei handelt es sich auch um Opferschutz männlicher Opfer!!!!
Jedoch scheinen gerade Männer irgendwie sich diese Jacke anziehen zu wollen und sich diskriminiert zu fühlen- wovon eigentlich?
Ich bin kein Jurist, aber ich abe mir mal die Mühe gemacht, mir den Paragraphen in seiner neuen Fassung anzuschauen:
Ich lese da nichts davon, dass nur Männer benachteiligt werden, oder dass der Paragraph nicht für weibliche Täter gilt. Außerdem lese ich nichts davon, dass die Unschuldsvermutung außer Kraft gesetzt ist (wieso auch? Man muss ja trotzdem den Beweis erbringen und DA hat das Gesetz tatsächlich eine Lücke, bzw ist es in der Praxis einfach schwer: Wie soll ein Opfer beweisen, dass es klar NEIN gesagt hat?)

Zusammengefasst ist wohl die wichtigste Neuerung, dass eben jetzt eine sexuelle Handlung strafbar ist, wenn sie entgegen dem "erkennbaren Willen" eines Menschen erfolgt und nicht mehr nur -wie bisher- bei der anwendung von Gewalt. Im Grunde ist doch das sowieso sonnenklar- eigentlich sollte man da nicht diskutieren müssen.
Wo da eine Diskriminierung ist, weiß ich immernoch nicht.
ICH lese da keine Diskriminierung von Männern (zumindest nicht von solchen, die eine normale Sexualität im Sinn haben). Der Text ist Geschlechtsneutral!
Lest doch den Gesetzestext mal selber und zeigt mir, wo es gezielt gegen Männer geht.
Es handelt sich um den Paragraphen 177 (vorher gab es noch den Paragraphen 179, der wurde aber im Zuge der Reform unter den 177er subsummiert und damit abgeschafft)
Also: Wo ist die Ungerechtigkeit?

Keine ahnung jedenfalls, warum sich Männer bei diesem Text den Schuh anziehen und sich diskriminiert fühlen!

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__177.html
 
Also wenn ich die letzten Posts hier so lese, dann traut man sich ja kaum noch, eine Frau anzuschauen, sie gar mit Handschlag zu begrüßen - oder auch nur zuzulassen, daß man gekannt wird. Dabei, wenn da auch Strafrecht diskutiert wird, zeigt es doch meine Eingangsfrage betreffend in eine deutliche Richtung. Und selbst auf die Gefahr neuer digitaler Prügel hin stimme ich zu, daß der politische Mainstream sich deutlich mehr gegen Männer richtet. Viele Grüße
 
Ja. Und das wird die nächsten 1.950 Jahre so weitergehen. Kleiner historischer Ausgleich.
Ist halt so mit dem Pendelschlag.
 

Ich habe geschrieben, dass mir das Gesetz so wie es jetzt ist, aus anderen Gründen Sorgen macht als dem, ob Männer benachteiligt werden könnten. Ich sehe es einfach generell kritisch, da in sich vergangenen Urteilen zu diesem Thema bereits über Unschuldsvermutungen hinweg gesetzt wurde. Wenn man nun das Gesetz formuliert, dass etwas strafbar ist, was definitiv niemals beweisbar ist, befürchte ich, dass nun die Unschuldsvermutung vielleicht ein wenig öfter übergangen wird, um bestimmte (politisch und gesellschaftlich gewollte) Urteile durchzusetzen. Man darf ja nicht vergessen, dass speziell in dem Fall um Lohfink auch Politiker versucht haben, Einfluss auf das Urteil zu nehmen, obwohl wir nicht ohne Grund Gewaltenteilung in Deutschland haben.

Ich könnte mir daher vorstellen, dass in einem schleichenden Prozess die Unschuldsvermutung und andere Rechtsstaatliche Einrichtungen immer weiter außer Kraft gesetzt werden. Sorge macht mir dabei auch die hier in diesem Thread oft herausklingende Sichtweise "Hauptsache alle Schuldigen gehängt - wenn wir dabei noch ein paar Unschuldige mit aufhängen ist es nicht weiter schlimm" - natürlich nicht wörtlich, aber zwischen den Zeilen war es lesbar. Und das war es dann auch, wo es bei mir Alarm geschlagen hat, und ich mich dazu verpflichtet gesehen habe, dazu etwas zu schreiben. Weil tut mir leid - aber das klang für mich dann echt wie Hexenverfolgung.
 
Ich möchte hier mal meine Erfahrung teilen, da mich dieses Thema direkt betroffen hat.

Als ich gerade eine Teenager wurde, hat man mich wegen Vergewaltigung angezeigt. Nun war ich noch 13 und deshalb nicht strafmündig. Außerdem lagen keine direkten Beweise vor, weshalb ich im Endeffekt keine weiteren Konsequenzen davon trug.
Sollte man meinen...

Nun war ich in der Schule zwar nicht der beliebteste, aber ich verstand mich gut mit den Mädchen und auch sonst hatte ich mit Niemandem Probleme. In eine Klassenkameradin hatte ich mich sogar ein bisschen verknallt und es lief auch super zwischen uns. Alle gingen davon aus, dass wir ein Paar werden würden.
Doch dann sprach es sich rum.

Innerhalb weniger Tage wurde ich zum Ausgestoßenem. Nicht eine einzige Person wollte mir glauben. Das war hart und regelmäßig V*** und ähnliches genannt zu werden, war jedes mal aufs neue ein Hieb ins Gesicht. Wirklich zerbrochen bin ich damals daran wie verachtend Sie mich angeschaut hat.

3 Jahre der Anschuldigungen, Beleidigungen und Demütigungen hinterließen Spuren. Ich fing an mich wie ein Monster zu sehen. Vielleicht war ich so schlimm wie alle sagten. Vielleicht sollte ich der Welt den Gefallen tun, sie von mir bereinigen.

Ich hätte es vermutlich getan, wäre das Mädchen, dass mich damals angeklagt hatte nicht in die Psychiatrie gekommen, nachdem sie von einigen Anderen ähnliches behauptet hatte. Erst da fingen sie an zu hinterfragen, ob ich nicht eventuell unschuldig sein könnte. Die Tortur, die ich über mich ergehen lassen durfte, hörte zwar fast schon plötzlich auf, aber das heißt nicht, dass ich damit fertig war.

Wenn man über Jahre hinweg eingetrichtert bekommt, dass man ein Tier ist, dann glaubt man es irgendwann.
Mädchen näherten sich mir zwar wieder an, jedoch konnte ich mich nicht mehr überwinden. Ständig ist da einerseits diese Angst, dass sie mir wieder so etwas antun könnte und andererseits hat sich der Gedanke, dass Frauen so etwas nicht wollen tief in meinen Verstand gebrannt.

Ich bin jetzt 19, werde bald 20 und hatte bis zum heutigen Tag weder Sex, noch einen Kuss, noch habe ich jemals mit einer Frau Händchen gehalten.

In Therapie bin ich und es geht auch Berg auf.
Nichtsdestotrotz haben mir diese simplen Worte eines einzigen Mädchens meine gesamte Kindheit genommen.

Als Mann kannst du keine Hilfe erwarten. Du bist auf dich alleine gestellt. Und als wäre das nicht schon genug, sticht dir die weibliche Front in den Rücken, während die Welt fröhlich jubelnd ihre Gleichberechtigung lobt.
 
Das ist sehr traurig und schlimm.
Aber Männer sind nicht besser. Ich wurde sexuell genötigt, zum Oralsex gezwungen und mir wird von Männern immer wieder die schuld gegeben weil ich hübsch bin. Wenn man nicht vergewaltigt werden will, soll man sich halt nicht zurecht machen heißt es. Also, es gibt nicht nur miese Frauen sondern auch Männer.
Aber ich bin mir sicher hier wird jetzt wieder relativiert und behauptet, es käme nie dazu, das Frauen nicht geglaubt wird vergewaltigt worden zu sein. Und das Gesetz ist aus einer bösen Ansicht entstanden, nicht wahr? Denn Männer sind ja immer die Opfer und nie die Täter *ironie* Auch wenn ihr es nicht wahrhaben wollt - Männer vergewaltigen und missbrauchen öfter als Frauen, das ist Fakt. Wenn man aber hier liest das Männer anscheinend ein Nein sowieso nicht ernst nehmen wollen, versteht man auch, dass ihr das wohl ganz anders seht und sexuelle Übergriffe für euch wohl gar keine sind. Damit bestätigt sich das was angeblich so böses Vorurteil ist!
 
Also wenn ich die letzten Posts hier so lese, dann traut man sich ja kaum noch, eine Frau anzuschauen, sie gar mit Handschlag zu begrüßen - oder auch nur zuzulassen, daß man gekannt wird.

Genau diesen Analogschluß werde ich wohl nie verstehen. Da werden einfach Äpfel mit Birnen verglichen. Irgendeinen Gedankenschritt gehe ich da wohl nicht mit- ich denke das geht wohl den meisten so. Oder mein gesellschaftlicher Kontkt mit dem anderen Geschlecht ist einfach ein anderer als der mancher hier.
Für mich persönlich ist ein Handschlag jedenfalls keine sexuelle Handlung- noch nicht mal im weitesten sinn und so wie ich das sehe, für den Gesetzgeber auch nicht. Also ich als Frau- für die dieses Gesetz ja auch gilt- habe weiterhin keine Angst davor, mit einem Mann in Kontakt zu treten, so wie immer und habe auch keine Angst davor, er könnte mich anzeigen. Wie gesagt: Keine Ahnung, warum sich manche Männer diesen schuh anziehen wollen.
Wovor GENAU habt ihr Angst? bzw was treibt ihr in eurer Freizeit, dass ihr plötzlich fürchten müsst, dass der neue Pragraph euch etwas antut?😕

Dass eine Vergewaltigung auch dann eine Vergewaltigung ist, wenn nicht konkret körperliche Gewalt angewendet wird ist doch eigentlich eine Überzeugung, die die meisten Menschen eh schon teilen- das Strafrecht ist da im Grunde nur nachgezogen.

Dass es schlimm ist, wenn man eine Vergewaltigung nicht anzeigen kann, weil sie nicht so eingestuft wird ist schlimm, ebenso schlimm, ist es, zu unrecht angezeigt zu werden. beides ist nach wie vor leider möglich und das wird immer ein Problem bleiben. Dennoch begrüße ich, dass diese Lücke im Gesetz endlich geschlossen wurde.
Zum Schutz der männlichen und weiblichen Opfer. Opferschutz finde ich irgendwie nicht das richtige Thema für Geschlechterkampf! Leider nützen es manche dazu- irritierend!
 
Verstehe ich auch nicht. Falsche Verdächtigungen und Rufmord gab es auch vorher schon. Wer sich nichts zuschulden kommen lässt, wird ebenso weiterhin auch nichts zu befürchten haben. Oder passt es euch nicht das Frauen nun wirklich nein sagen dürfen und ein nein plötzlich nun kein sie will ja eigentlich doch bedeutet?
Hier werden jahrhundertelange Ungerechtigkeiten gegen Frauen vom Tisch gewischt aber wehe es könnte einmal gegen Männer gehen....
 
Das Problem ist doch, dass bei Frauen nein eben nicht immer nein heisst, weil Frau regelmäßig wankelmütig ist und oft gar nicht weiß was sie will. Aus einem nein wird dann erst ein vielleicht und paar Minuten später ein ja. Jeder Mann kann das bestätigen.

Dazu gibts dann noch Frauen, die beim Sex wollen, dass der Mann sich nimmt was er will. Hatte mal eine, die hat mich gefragt was ich tue wenn sie nein sagt. Hätte entsprechend nichts gemacht. Meint sie, doch, sie will dass Mann trotzdem macht auch wenn sie nein sagt. Oh Mann. Das macht es nicht leicht ein nein von einem nein zu unterscheiden.
 

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