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Selbstständig, realistisch oder nur ein Traum?

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Gast

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Ich bin seit ein paar Jahren arbeitslos und natürlich nicht glücklich mit der Situation. Habe die letzten Jahre viel nachgedacht, zwischendurch auch gearbeitet, was der totale Flop und der blanke Horror war, und kann mich nicht mehr mit dem Gedanken auseinandersetzen einen 9 to 5 Job zu beginnen. Ich würde so gerne was eigenes machen, irgendwas von zu Hause, kreativ sein und Spaß daran haben und nicht jeden Tag mit Magenschmerzen in die Arbeit gehen. Ich kenne mich in der Selbstständigkeit null aus, hätte dazu gerne ein paar wichtige Tipps und wie man anfangen kann. Bin übrigens gelernte Schneiderin und finde keinen Job.
 
Solange du absolut keine Ahnung hast, was alles zu beachten ist, dann lass es einen Traum sein. Wenn du das wirklich willst, dann musst du dich informieren, informieren, informieren. Google doch einfach mal, es gibt so viel zu beachten. Steuern, Krankenversicherung, Rente, Buchhaltung. Dein Businesskonzept, Preisgestaltung, Marketing, ggf. Materialbeschaffung etc. Wieviel Startkapital musst du in die Hand nehmen? Wo bekommst du es her? Etc pp.
 
Solange du absolut keine Ahnung hast, was alles zu beachten ist, dann lass es einen Traum sein. Wenn du das wirklich willst, dann musst du dich informieren, informieren, informieren. Google doch einfach mal, es gibt so viel zu beachten. Steuern, Krankenversicherung, Rente, Buchhaltung. Dein Businesskonzept, Preisgestaltung, Marketing, ggf. Materialbeschaffung etc. Wieviel Startkapital musst du in die Hand nehmen? Wo bekommst du es her? Etc pp.

Das ist mir alles klar. Es ist sehr viel zu beachten, aber das erste Problem ist ja schon das Startkapital. Da habe ich nichts. Man hat mir sogar beim Jobcenter oder besser gesagt beim Coachcenter die Selbstständigkeit vorgeschlagen. Natürlich würde ich gerne erstmal klein anfangen. Einfach ein bisschen Geld verdienen.
 
Liebe Gastschreiberin,

es ist für mich gut nachvollziehbar, dass Du Deine finanzielle Situation verbessern möchtest. Anscheinend bist Du auch mutig. Das finde ich prima.

Hierzu folgende Informationen und Gedanken:

Es gibt viele Existenzgründungen, die ein materielles Ziel verfolgen wie "gesicherte Existenz schaffen" oder sogar "reich werden". Die meisten dieser Existenzgründungen schaffen es nicht.... und gehen innerhalb der ersten 5 Jahre pleite.

Dann gibt es Existenzgründungen, mit denen der / die Existenzgründer von ihrer eigenen Idee begeistert sind und diese praktisch realisieren wollen. Mit Idee meine ich ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung etc. Oft setzen Existenzgründer auf einer bestehenden Idee auf und haben jedoch eine Ergänzung, mit der sie den Erfolg anstreben.

Mein aus meiner Sicht wichtigste Tipp ist der: Beachte das Umfeld, die Gegend, in der Du Dich selbstständig machen möchtest. Überlege Dir, welche Dienstleistung oder welches Produkt so besonders ist, dass Du selbst davon begeistert bist. Wenn Du selbst nicht begeistert bist, wirst Du auch andere (Kunden) nicht begeistern können.

Du brauchst einen guten Finanzplan, bestehend aus einer guten Rechnung aller Kosten und alle Erlöse in der Startphase.

Alle Kosten meint:
Sachkosten = Investitionen (Möbel, Geräte...) sowie laufende Kosten = Miete, Strom, Telefon, Ausgaben für Prospekte, Gehälter...

Erlöse iin der Startphase meint:
Eine Berechnung der Leistungen, die Du Kunden in Rechnung stellen kannst. Es geht oft um Menge x Preis
Hierzu lässt Du Dich am besten von der Handwerkskammer oder IHK beraten.

Das Startkapital könntest Du über eine öffentliche Bank (Beteiligungsbank des Bundeslandes) erhalten. Also z.B. gibt es in NRW Mezzanine Kapitalbeteiligung bis zu 50.000 € ohne Sicherheiten.

Auch hierzu sollte die Handwerkskammer oder die IHK beraten können.

Auch hilft das Jobcenter finanziell.... nicht viel, aber immerhin. Auch dazu solltest Du Dir Infos einholen.

Ich hoffe , diese Infos helfen Dir weiter.

Viel Erfolg, Nordrheiner
 
Hallo Gast,
als gelernte Schneiderin hast du doch total gute Chancen, was eigenes, kreatives von zu Hause aus zu machen.
Wenn du momentan noch nicht das Selbstvertrauen hast, die Selbständigkeit zu wagen, könntest du klein anfangen und z.B. über DaWanda selbst geschneiderte Taschen, Mützen, Klamotten anbieten. Wenn die Sachen gut ankommen, kannst du langsam mehr machen und schaffst dann vielleicht irgendwann den Sprung.
Für nebenbei müßte das mit einem Kleingewerbeschein gehen, informier dich einfach mal, wieviel du abzugsfrei dazuverdienen darfst.
Ansonsten kannst du über Arbeitsagentur, VHS, Unternehmensgründer- oder andere Vereine Beratung bekommen und dich mit anderen austauschen.
LG, Zitronentorte
 
klein anfangen und z.B. über DaWanda selbst geschneiderte Taschen, Mützen, Klamotten anbieten. Wenn die Sachen gut ankommen, kannst du langsam mehr machen und schaffst dann vielleicht irgendwann den Sprung.
Ich kann dir jetzt schon sagen, dass das so nicht klappen wird oder maximal im Ausnahmefall. Auf DaWanda landet man extrem schnell in der Versenkung, wenn man nicht permanent neue Artikel anbietet um auf der Startseite zu landen. Außerdem muss das Produkt hervorstechen; Die zehntausendste rosa Mütze für Kleinkinder wird vermutlich nicht der nächste Verkaufsschlager. Wenn du dich also für DaWanda interessieren solltest, liebe TE, dann musst du von vorneherein so viele Produkte auf Lager haben, die du über einen längeren Zeitraum täglich neu einstellen kannst.
 
Ich kann dir jetzt schon sagen, dass das so nicht klappen wird oder maximal im Ausnahmefall. Auf DaWanda landet man extrem schnell in der Versenkung, wenn man nicht permanent neue Artikel anbietet um auf der Startseite zu landen. Außerdem muss das Produkt hervorstechen; Die zehntausendste rosa Mütze für Kleinkinder wird vermutlich nicht der nächste Verkaufsschlager. Wenn du dich also für DaWanda interessieren solltest, liebe TE, dann musst du von vorneherein so viele Produkte auf Lager haben, die du über einen längeren Zeitraum täglich neu einstellen kannst.

Hört sich sehr negativ an, aber plausibel. Deswegen habe ich das Experiment bzw. den Versuch noch nicht gestartet. Soweit ich weiß muß man auch für jeden eingestellten Artikel einen kleinen Betrag leisten und Extrageld, damit man auf der Startseite ist, damit man mit seinem Produkt nicht hinten ansteht. Ich stelle mir das auch sehr schwierig vor etwas zu finden was ankommt. Es gibt schon tausende von selbstgemachten und vieles gleicht dem anderen. Obwohl ich kreativ bin und Ideen habe wird das nicht leicht. Es war so ein Gedanke, das man sich vielleicht ein kleines Taschengeld verdienen kann und natürlich sollte man vorab vorproduzieren, damit man regelmässig einstellen kann.
 
Hi,
Ich kann nur sagen, lass dich nicht entmutigen! Wenn du das wirklich willst, Realist bist, für deine Sache Opfer bringst (vorallem "am Anfang"), Rückschläge verkraftest (damit meine ich vorallem Frust), wirst du das meistern.
Achso, lass dir nicht alles schlecht machen.
Das haben sie bei mir auch versucht, in DE haben irgendwie viele eine verschrobene, zu verkopfte Einstellung zu diesem Thema.
 
Ich würde folgendes machen.

Wenn du dich als Änderungdschneiderin selbständig machen möchtest würde ich erst ein Kleingewerbe anmelden.
Dies hat den Vorteil das es die risiken und auch die Kosten einer vollwertigen Selbständigkeit minimiert.
Informiere dich hierzu bei der IHK und der Finanzbehörde, das Jobcenter kann dich in Sachen Selbständigkeit unterstützen wobei ich mich da lieber an anderer Stelle informieren würde wie zb. der IHK.

www.gruenderlexikon.de


Der signifikante Unterschied zum normalem Gewerbe ist der das du nicht zur doppelte Buchführung verpflichtet bist sonder lediglich ein Ausgaben/Einnahmenbuch führen musst.
Die doppelte Buchführung ist sehr aufwendig und kompliziert hierzu bedarf es eines erfahrenen Steuerberaters und der ist nicht billig.


Zu den Kosten

Rentenversicherung
Krankenversicherung
Gewerbesteuer
Vorsteuer
Einkauf benötigter Arbeitsmittel
Miete
Telefon/PC
Mobilität/PKW
Energiekosten
Reparaturen/ Ersatzbeschaffungen


Lasse dich auf keinen Fall von irgendwelchen Deppen dazu überreden größere Investitionen zu tätigen mit dem Hinweis der Ansparabschreibung das ist erst dann Thema wenn du gurt im Geschäft bist und expandieren möchtest oder musst

Sondiere den Markt

Wie leicht oder schwer ist es an genug Kunden zu kommen?
Was kannst du, was musst du noch lernen und wo musst du dich noch verbessern.
Die Kunst eines Unternehmers ist es Kunden an sich zu binden das heißt qualitativ hochwertige Arbeiten zu angemessenen Preisen anbieten.

Aber Vorsicht in deiner Kostenkalkulation musst du all deine Kosten einbeziehen sonst arbeitest du nicht kostendeckend.
Du musst ja nicht nur das Material kaufen welches du zum arbeiten benötigst sondern auch von deiner Tätigkeit leben.
Mehr noch du musst ja schauen das du nach Abzug aller Kosten einen Überschuss erwirtschaftest dieser dient unter anderem auch dazu um später eine eventuell größere Investition tätigen zu können ohne gleich auf dem Zahföeisch zu sitzen.

Klein Anfangen und nach und nach erweitern das ist der richtige Weg, nach 5 Folgejahren ohne nennenswerten Umsatz wird man dir die Schließung nahelegen, zudem würdest du dann vom Finanzamt geschätzt.
Diese Schätzung ist häufig überzogen die Steuerzahlungen daher im Verhältnis zu hoch dann macht eine Schließung tatsächlich Sinn.

Zuletzt

Eine Anmerkung von mir.

Es ist ein Trugschluss zu denken das man als Selbständiger weniger arbeiten muss, im Gegenteil, kalkuliere hier bis zu 80h/Woche ein.
Auch wirst du nicht automatisch erfolgreich und reich erst recht nicht, bis dein Unternehmen läuft ohne große Werbung vergehen Jahre und der kleinste Fehler deinerseits macht dich über Nacht Mittellos.
Denke daran das du als Unternehmer mit deinem ganzen Besitz haftest vor allem die Finanzbehörde kennt hier kein Pardon.

Mitarbeiter einstellen lohnt erst wenn du wirklich viel verdienst, bis dahin muss du entweder alles selber machen oder eine Hilfskraft finden auf zb. 450 Euro Basis alles andere ist viel zu Kostspielig.

Information ist alles im Leben eines Unternehmers ebenso wie Kundenpflege, zudem rate ich zur Kontaktaufnahme zu anderen Unternehmern deines Gewerbes, hierzu hilfreich sind die so genannten Unternehmerstammtische.
Man tauscht sich aus, gibt sich Tipps und nicht selten kommen Geschäfte zu Stande.
 
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