Traurig, daß es nur darum geht wieder einmal zu zeigen, daß alle die Homosexualität nicht gut heissen super böse sind....
...Dabei geht es vorwiegend erst einmal um die Probleme der TE selbst.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Empörung und Theatralik hier ebenso groß wären, wenn der Mann einen heterosexuellen Sohn aus anderen Gründen geschlagen hätte. Die Toleranz gegenüber homosexuell veranlagten Menschen ist größer geworden, aber der Umgang damit ist immer noch nicht selbstverständlich. In gewissen Kreisen gilt es als "chic", besonders zu betonen, dass man nichts gegen Schwule und Lesben hat. Man ergötzt sich quasi an seiner eigenen toleranten Einstellung und fühlt sich anderen überlegen, die diese Einstellung nicht teilen. Betont man eigentlich in demselben Maße, dass man nichts gegen Heterosexuelle hat? Oder sind die einem schon eher zu spießig?
Darüber hinaus spulen hier viele ihr Wissen darüber ab, dass auch Ohrfeigen Gewalt sind, Kinder das Recht auf gewaltfreie Erziehung haben, es auch psychische Gewalt gibt. Mit geradezu missionarischem Sendungsbewusstsein wird jeder Mitmensch bei jeder halbwegs passenden Gelegenheit mit dieser Erkenntnis beglückt - und wehe, er relativiert oder differenziert angesichts schlimmerer Fälle! Dann wird er verbal fertiggemacht. Im Forum ist er dann offenbar fortan persona non grata.
Das Thema Gewalt in der Familie bzw. Partnerschaft ist mir seit Jahrzehnten vertraut. Absolut nichts Neues. Ich hatte schon vor über 15 Jahren beruflich erstmals mit der Thematik zu tun. Für mich ist das viel zu selbstverständlich, als dass ich es besonders betonen müsste.
Ich bevorzuge gerade deswegen einen sachlichen Umgang damit statt hysterisches Gekeife. Dazu gehört auch, dass man einräumt, dass es, obwohl auch diese Phänomene Gewalt sind, noch viel schlimmere Formen der Gewalt gibt und dass es zwar möglicherweise ratsam ist, sich von einem bislang uneinsichtigen Partner zu trennen, der die Familie unterdrückt und Ohrfeigen verteilt, dieser aber deswegen dennoch kein Monster ist, das aufs Schafott gehört. Hier liegt auch kein Fall vor, bei dem man vor der Scheidung noch nicht mal das Trennungsjahr abwarten kann. Ich denke auch nicht, dass man nur einer einzigen Frau oder einem einzigen Kind damit hilft, wenn man einen Mann wie den der TE mit einem sadistischen Schwerverbrecher gleichstellt.
Bevor man einer Frau gleich zur Scheidung rät, ja sie regelrecht in diese Richtung hetzt, sollte man auch die sonstigen Konsequenzen bedenken, die dieser Schritt für sie hat, und dies nicht einfach unterschlagen. Ich finde auch nicht, dass man das Recht hat, jemanden zu einer Scheidung zu drängen. Die TE erwägt diese Möglichkeit doch sowieso schon von sich aus. Die Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt, liegt allein bei ihr, auch das ist zu respektieren.
Dass sie sich hier im Thread nicht mehr meldet, wundert mich nicht. Hat sie hier, außer Hetzreden gegen ihren Mann, dem Druck, sich am besten schon vorgestern scheiden zu lassen und Tipps für eine "The-day-after"-Gartenparty (auf der sie voller Schadenfreude und Häme feiern soll, dass sie den Alten endlich quitt ist), irgendwelche hilfreichen Hinweise zu erwarten, wie es bis zur und nach der Trennung weitergehen kann? Bzw. ob sogar Möglichkeiten gesehen werden, zwischen der Familie und ihrem Mann zu vermitteln, um die Familie evtl. doch noch retten zu können?