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Mutter und Halbtagsjob, ich bin komplett überfordert

T

Tabea30

Gast
Hallo,

Ich bin 30 Jahre alt und habe einen einjährigen Sohn. Mein Mann geht ganztags arbeiten, ich habe einen Halbtagsjob bis 13 Uhr, der Kleine ist solange bei meiner Mutter (war bereits vor der Geburt abgesprochen, dass sie ihn morgens nimmt).

Man sollte jetzt vielleicht meinen, dass ich dann ja ab 13 Uhr alle Zeit der Welt hätte, dem Haushalt nachzugehen, mich um mein Kind zu kümmern, Einkäufe zu erledigen und abends für meinen Mann zu kochen. Dem ist aber nicht so. Ich bin mit allem komplett überfordert und habe immer das Gefühl, zu gar nichts zu kommen.

Jeden Tag muss ich aufräumen, putzen, Wäsche waschen, bügeln und kochen, mich nebenbei um den Kleinen kümmern, das frisst alles so dermaßen viel Zeit, dass ich eigentlich den kompletten Tag dafür bräuchte. Dabei bin ich sicher niemand, bei dem es immer wie geschleckt aussehen muss, aber wenn ich heute irgendwas putze, ist es morgen schon wieder dreckig, staubig etc., oder es steht ständig irgendwas rum, weil man ja doch nicht dazu kommt, alles Benutzte sofort wieder wegzuräumen. Und wenn es nur diverse Gläser sind, die z.B. vom Vorabend am Fernsehtisch rumstehen, sowas läppert sich einfach und schon verbringt man eine Stunde damit, die Sachen aufzuräumen.

Dann noch so Dinge wie Wäsche sortieren, waschen, aufhängen, abhängen, bügeln. Anderen geht das alles offensichtlich so leicht von der Hand, während ich allein fürs Bügeln gut und gerne 2 Stunden brauche.

Ich habe sogar eine Kollegin, die zwei Kindergartenkinder hat, Vollzeit arbeiten geht und trotzdem alles super gebacken bekommt. Ich fühle mich irgendwie als die totale Versagerin und weiß wirklich nicht mehr, was ich an meinem Zeitmanagement verbessern könnte.
 
G

Gast

Gast
Hey,
Natürlich ist es nicht einfach als junge Mutter alles unter einen Hut zu bekommen. Hut ab, dass du dich der Aufgabe stellst! Mit sind in deinen Zeilen zwei Dinge aufgefallen.
Erstmal schreibst du, dass es bei dir nicht wie geleckt aussehen muss. Zwischen den Zeilen hört es sich für mich aber ein wenig so an, dass du schon sehr auf viele Dinge achtest. Vielleicht könntest du doch an der einen oder anderen Stelle mal fünfe gerade sein lassen und so alles etwas rationalisieren?

Beispiel: In meinem Haushalt werden ausschließlich Stoffhosen, Blusen, Hemden, Röcke und Kleider gebügelt. Das sind Dinge, die ich nur im Büro oder zu festlichen Anlässen anziehe. Der Rest muss eben ungebügelt bleiben. Auf diese Weise habe ich jede Woche maximal 6*2 Hemden/Blusen und vielleicht vier Hosen/Röcke zu bügeln. Das macht wenn es hochkommt zwei Stunden Bügeln/Woche.

Als nächstes kam mir das mit den Gläsern am Fernsehtisch in den Sinn. Das kenne ich aus meinem Haushalt auch. Ich begegne dem, indem ich immer wieder darauf hinweise, dass ich es nicht als meine Aufgabe ansehe, am nächsten Morgen Dinge wegzuräumen, die ich nicht benutzt habe und darauf bestehe, dass die Verursacher selber aufräumen. Das bringt mich zu der Frage: wie unterstützt dein Mann dich? Klar, er bringt zunächst mal den Hauptteil des Geldes nach Hause, indem er Vollzeit arbeitet.

Du hast aber mit Halbtags-Job und Kinderbetreuung am Nachmittag eigentlich auch einen Vollzeitjob. Wenn du dann "nebenbei" noch den Haushalt schmeißt, ist das schon eine doppelte Belastung. Entweder das Kind läuft in diesen Momentan "nebenher" und wird nicht aktiv betreut und du bekommst den Haushalt schnell auf die Reihe oder die Kinderbetreuung ist im Fokus, dann leidet der Haushalt. Das merkst du und es überfordert dich.

Mache doch mal ein Gedankenspiel: Was schaffst du, wenn du deine Zeit wie einen Vollzeitjob betrachtest? 4 Stunden Beruf, 4 Stunden Kind+ Haushalt. Was ist dann am Ende übrig, was noch nicht gemacht wurde, weil es einfach nicht in die 8 Stunden passte? Dann überlege doch mal mit deinem Mann zusammen, wie all das, was übrig ist, einigermaßen gerecht auf euch beide verteilt werden kann. Wie könnt ihr diese Doppelbelastung besser verteilen? Könnte er vielleicht das Bügeln Samstags oder an einem Abend in der Woche übernehmen? Könnte er einfach mithelfen, indem er Dinge mit wegräumt (die Gläser von abends)? Könnte er auf dem nach Hauseweg noch den Einkauf für den nächsten Tag machen? Könnte er abends nach dem Essen die Küche aufräumen und das Kind ins Bett bringen, während du dich um die Wäsche kümmerst? Verteilt die Rollen und sprecht regelmäßig darüber, wie es klappt. Dann könnt ihr den Plan anpassen, wenn er sich nicht ausgeht. Ihr habt beide die gleichen Rechte und Pflichten. Verteilt die Arbeit fair und was nicht in den Tag passt wird einfach nicht gemacht.
 
G

Gast

Gast
Oh, das kenne ich, das ging mir auch so!

Wir haben dann eine Putzfee engagiert, die erst alle 14 Tage für 4 Stunden kam und nun jede Woche für 3 Stunden bei uns ist. Außerdem regiert bei uns das Chaos! Das ist eben so - ich habe mich damit abgefunden. Punkt. Mein Freund geht auch ganztags arbeiten, ich arbeite unterschiedlich, schätzungsweise 1/2 bis 3/4tags, überwiegend von zu Hause, weswegen auch vieles an mir hängen bleibt. Trotzdem MUSS er mir helfen und tut es auch (könnte aber gerne auch mehr sein ;-)). Und ansonsten lasse ich Zeug und Kram eben liegen und stehen. Na und? Davon geht die Welt auch nicht unter und außerdem hat er dann die Chance, die Sachen mal wegzuräumen.

Ich denke, Du musst Deine Prioritäten anders verteilen. Es ist viel wichtiger, dass es Dir gut geht, als die Wäsche zu bügeln und Gläser wegzuräumen. Dein Kind möchte auch lieber eine Mama, die mit ihm spielt, als eine, die immer nur Ordnung macht. Und es kann auch nicht sein, dass immer nur Papa spielt, während Mama Haushaltskram macht. Du hast jetzt ein Kind und Du wirst nicht mehr alles schaffen. Das ist eben so, macht auch nichts. Hab' einfach nicht den Anspruch an Dich, dass Du alles schaffen musst und sage das dem Papa auch, nur, damit er es weiß. Vielleicht ist ihm das ja auch völlig klar. Und Du solltest auch dringend Zeit für Dich einplanen und wenn Du nur alleine spazieren gehst, ein Buch liest, eine Wellness-Badewannenstunde nimmst ;-). Es ist schon ein Umstellung mit Kind, die etwas Zeit braucht, aber das wird sich bestimmt alles einspielen.
 
U

Unlimited

Gast
ich habe einen Halbtagsjob bis 13 Uhr, der Kleine ist solange bei meiner Mutter
Traumhafte Bedingungen. Nur ein Kind, Halbtagsjob, die Oma hilft, der Mann versorgt die Familie.
Davon träumen Frauen auf der ganzen Welt.

Ich habe sogar eine Kollegin, die zwei Kindergartenkinder hat, Vollzeit arbeiten geht und trotzdem alles super gebacken bekommt.
Tja, wie kriegt sie das nur hin?
Meine Mutter hatte auch, wie deine Kollegin, zwei Kinder, vollzeit gearbeitet und im Haushalt alles geschafft.

Die Antwort kennst du übrigens. Steht am Ende deines Beitrags. Das Zauberwort heisst Zeitmanagement.
 
U

Unlimited

Gast
Dann mach doch mal ein paar Vorschläge.
Als erstes fällt mir das hier auf:

ich allein fürs Bügeln gut und gerne 2 Stunden brauche
Da lässt sich sicherlich was optimieren.

Ich lasse meine Partnerin meine Hemden nicht bügeln, das ist meine Aufgabe. Am Sonntag mache ich 5 Hemden für die kommende Arbeitswoche fertig.
Das kann der Mann der TE auch.
Außerdem gibt's bügelfreie Hemden.

Und dasselbe gilt auch für ihre Kleidung.

Und die Babysachen muss man nicht alle bügeln.

Also, 2 Stunden allein fürs Bügeln sind definitiv zu viel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo, Tabea,

zum Thema Zeitmanagement Tipps:

Versucht eine Sache nur 1x anzufassen und auf einem Weg mehrere Dinge gleich mit zu erledigen.

Beispiel: Abends nimmt jeder sein Glas vom Wohnzimmertisch und räumt es in die Spülmaschine ein. Auf dem Weg in die Küche wird die Chips-Schale gleich mitgenommen und dorthin gestellt, wo sie hingehört. Nach dem Essen räumt jeder seinen Teller in die Spülmaschine ein. Wenn der Vater mit dem Kind spielt, dann räumt er (mit dem Kind) am Ende des Tages das Spielzeug wieder weg.

Es gibt Menschen, die alles aus den Schränken ausräumen, was sie gerade so brauchen - und ein anderer soll dann alles wieder forträumen. Das z.B. muß nicht sein.

Für die Wäsche wird ein Korb für weiße und ein Korb für bunte Wäsche bereitgestellt. Und schon fällt das Aussortieren weg. Auf dem Weg zum Müll kann nach der Waschmaschine geschaut bzw. Wäsche in die Waschmaschine gebracht und gewaschen werden. Sowas darf auch mal der Vater tun.

Werden Schuhe vor der Wohnungstüre ausgezogen, gibt es auch weniger Dreck in der Wohnung.

Ich hoffe, diese Beispiele helfen dir. Und sicherlich - wenn Du überlegst - fallen Dir selbst weitere Möglichkeiten ein, wie man auf einem Weg wenigstens 2 andere Dinge gleichzeitig erledigen kann.

Ein Störenfried ist übrigens das Telefon.... Oft lassen sich Gespräche auf eine Zeit verlegen, in der die Arbeit erledigt ist. Auch kann ich mir vorstellen, dass Du beim Abholen des Kindes gerne mit Deiner Mutter ein Gespräch führen möchtest. Auch hier würde ich überlegen, ob Du hier einen Zeitfresser hast... und würde ein längeres Gespräch besser auf einen günstigen Zeitpunkt verschieben.

LG, Nordrheiner
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Ich habe einen guten Bekannten, der gerne dann anruft, wenn ich z.B. koche. Dann stelle ich das Telefon auf "laut" und koche und telefoniere gleichzeitig. Somit widerlege ich das Argument meiner Frau, dass Männer nicht multitaskingfähig sind. Dabei ist mir noch nichts angebrannt.

Und wenn ich den Kochvorgang beendet habe, der Bekannte jedoch gerne weiterreden möchte, dann beende ich das Gespräch mit den Worten: "Sorry, ich muß noch einiges erledigen. Lass uns ein andermal weiterreden." Und gut ist's.

Werbegespräche etc. blocke ich eh ab. Und wenn ich mal eine Arbeit begonnen habe, dann lasse ich mich nicht unterbrechen, es sei denn, das Dach stürzt ein.
 

Bierdeckel111

Aktives Mitglied
Ich hätte da paar Ideen:

-Halbtagsjob aufgeben und nur noch zuhause sein (falls dein Mann wirklich genug Geld heimbringt)
-Deinen Mann und dein Kind am Haushalt teilhaben lassen (Gläser wegräumen, Mist wegtragen usw.)
-Den Sohn für ein aufgeräumtes Zimmer belohnen (z.B. 2 Euro, haben meine Eltern damals auch bei mir gemacht^^)
-Putzfrau holen für die schwereren arbeiten im Haushalt die z.B. alle 2 Wochen paar Stunden kommt (wenn dein Mann gut verdient müsste das Geld dafür da sein)
-Wenn ihr ein Haus habt den Nachbarsjungen fürs Rasenmähen und Gartenarbeit bezahlen

Mehr weiß ich jetzt auch nicht auf die schnelle^^
 
U

Unlimited

Gast
-Halbtagsjob aufgeben und nur noch zuhause sein (falls dein Mann wirklich genug Geld heimbringt)
Quasi keine Zeitmanagement-Optimierung, sondern fluchtartig von einer Problemlösung wegrennen?
Wie gesagt, ihre Kollegin schafft das bei Vollzeit und zwei Kindern.
Die TE hat sogar die Mutter die ihr hilft. Das Kind wird halbtags von der Oma betreut!
Außerdem werden der TE wichtige Rentenpunkte/Pflichtbeitragszeiten fehlen wenn sie komplett nicht arbeitet.

-Den Sohn für ein aufgeräumtes Zimmer belohnen (z.B. 2 Euro
Hallo, das Kind ist 1 Jahr alt.

-Putzfrau holen für die schwereren arbeiten im Haushalt
Meiner Mutter wäre das peinlich und sie hat vollzeit gearbeitet.
Die TE hat ab 13.00 Uhr frei, wie sie schreibt, alle Zeit der Welt!
 

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