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Gast
Gast
Erstmal will ich mich vorstellen.
Ich bin 19, weiblich. Bisher hatte ich noch keine Ausbildung und auch noch keinen Schulabschluss.
Wahrscheinlich ist bisher einfach alles schief gelaufen, was hätte schief laufen können. Nach der
Grundschule bin ich aufs Gymnasium gegangen. Dort wurde ich von meiner Klasse gemobbt, weil
ich übergewichtig war. Ich wurde bedroht und geschlagen. Deswegen hatte ich viele Fehltage und
bin nach einem Jahr auf die Realschule runter. Da bin ich aber auch irgendwann nicht mehr hinge-
gangen. Ich war komplett am Ende und wollte mich nur noch in meinem Zimmer einsperren. Die
einzige Person, die ich hatte hat mich geschlagen, als fett, dumm und hässlich bezeichnet, mich
gedrosselt. Das war meine "beste Freundin". Meine Therapeutin hat mir dann eingetrichtert, dass
ich Angst vor anderen Leuten hab und ich mich deswegen in der Schule unwohl fühle. Als mir das
dann andauernd gesagt wurde, hab ich es irgendwann selbst geglaubt und konnte nicht einmal
mehr fünf Minuten beim Friseur drinnen sitzen. Ich kam in eine Klinik, in der mir nicht geholfen
wurde. Alle haben gegen mich gearbeitet. Dass ich Angst vor anderen hatte war vollkommener
Schwachsinn. Ab meinem Eintreffen in der Klinik war das alles wie weggeblasen. Ich wurde sogar
von meinen Klassenkammeraden in der Klinikschule angemacht, weil ich auf sie zugegangen
bin und so offen und freundlich war. Therapie gab es für mich auch keine. Als ich draußen war,
weil meine Eltern gesehen haben, dass das keinen Sinn hat, bin ich auf die Mittelschule ge-
wechselt. Ich kannte ein paar Leute, die auch auf die Schule gingen. Nach etwas mehr als einem
Jahr bin ich aber auch von dort weg. Ich hatte starke Schmerzen und niemand wusste woher
sie kamen. Ich konnte nicht gerade stehen, gehen oder still sitzen. Als ich dann im Unterricht
angefangen hab zu weinen, hat man mir immer noch nicht geglaubt, dass ich wirklich Schmerzen
hab. Der Direktor hatte mich aufm Kicker. Als ich am ersten Schultag angerufen hab und sagte,
dass ich zu spät kommen würde, hat er zurückgerufen und mir mit der Polizei gedroht. Ich hab
gesehen, dass das so keinen Sinn mehr hat. Ich hatte genügend andere Probleme. Mein Bruder
ist depressiv und seit 5 Jahren arbeitslos. Mein Vater schwer krank und meine Mutter vollkommen
überlastet und psychisch am Ende. Dazu kam meine damalige beste Freundin, die Psychospiele
mit mir getrieben und mich von ihr abhängig gemacht hat. Ich ging von der Schule und etwa zur
gleichen Zeit ging es mit unserer Freundschaft zu Ende. Ich hab mich geritzt, nichts mehr gegessen,
hab nun eine Schlafstörung und meinen zweiten Selbstmordversuch hinter mir. Ich bin seit
damals sehr verschlossen, hab Angst mich anderen zu öffnen und vor Nähe. Außerdem hab
ich seitdem eine Essstörung. Bulimie und Magersucht. Die beiden geben sich die Hand. Selbst
etwas zu trinken fällt mir schwer. Ich bin untergewichtig und hab kaum Kraft. Außerdem bin
ich schnell gestresst. Ich bin so auf die Berufsschule gegangen, aber durch verschiedene Probleme,
hauptsächlich wegen Depressionen, hatte ich viele Fehltage. Deswegen hab ich noch keinen
Abschluss. Im letzten Jahr, dass ich auf der Berufsschule hatte, ging es mir besser, doch dann
hat ein guter Freund von mir versucht sich umzubringen. Seitdem liegt er im Koma und ich
weiß nicht, ob er aufwacht. Ich hab versucht zur Schule zu gehen, aber dann gab es noch
einen Zwischenfall. Ein Freund von mir hat mich vergewaltigt und in mir herscht momentan
nur noch Chaos.
Ich hab vor einer Woche angefangen zu arbeiten. Es ist nur ein Aushilfsjob, aber ich weiß nicht
wie ich damit umgehen soll. Bevor ich dort bin verzweifel ich, weine jeden Abend bevor ich
zur Arbeit muss, ritze mich wieder und hab sogar wieder Selbstmordgedanken. Andererseits...
wenn ich dann auf der Arbeit bin, fühle ich mich vollkommen unterfordert. Ich langweile mich
und zähle die Minuten. Ich hab das Gefühl mein Kopf platzt! Ich komm mit garnichts mehr zurecht.
Ich schiebe auch meine Freunde von mir, will mich wieder nur noch einsperren und nicht mehr
nach draußen gehen. Ich war bereits bei vier verschiedenen Therapeuten, aber wurde immer
nur hintergangen und verarscht. Wegen der ersten hab ich meinen geliebten Hund verloren. Er
war einige Zeit der einzige, den ich hatte und hat mich eine Zeit aus meiner Depression und
meiner Essstörung gezogen. Er war so wichtig für mich, weil ich durch ihn nicht mehr allein war.
Ich hab die Nähe zu anderen nicht ertragen, wollte keinen Körperkontakt oder anderes. Die zweite
hat weitere Behandlung abgelehnt, als sie mich mit Normalgewicht in eine Klinik für Essgestörte
gesteckt hat und meine Mom mich rausgeholt hat. Damals war mein Essverhalten einige Zeit lang
wieder normal. Ich wollte wegen Depressionen eingewiesen werden, aber sie hat mich dazu ge-
bracht (wusste nicht einmal was von meiner Essstörung) in diese zu gehen, weil das die erstbeste
Klinik war, die einen Platz frei hatte. Ich kam mir da so scheiße vor... Außerdem hätte ich wie die
anderen Patienten jede Woche zunehmen müssen. Mit an übergewicht grenzendem Normalge-
wicht ist das echt toll. Der dritte hat nur zu allem ja und amen gesagt. Als meine Mom vor UNS
gesagt hat, dass sie wegen mir am liebsten von einer Brücke springen würde, hat er nicht einmal
den Mund aufgemacht! Die vierte hat nachdem ich ihr erzählt hab, dass ich vergewaltigt wurde
nicht mal mit der Wimper gezuckt und gemeint, dass das ja nicht so schlimm sei. Ich hab gesehen,
dass sie mir nicht helfen kann... Überhaupt einen Therapeuten zu finden ist schon schwierig. Wir
haben dreizehn Seiten durchtelefoniert... nichts...
Beim Arbeitsamt hab ich einen Belastbarkeitstest gemacht. Dort haben sie mir gesagt, dass ich nicht
dazu in der Lage bin zu arbeiten. Aber helfen wollen sie mir auch nicht. Sie haben mir nicht einmal
erzählt, dass es noch eine Schule gibt, in die ich gehen könnte. So hätte ich die Chance meinen
Hauptschulabschluss nachzumachen. In der Berufsschule ging das ja nicht. War in der falschen Klasse.
Extern hab ich es auch schon zweimal versucht. Das erste Mal bin ich zusammengebrochen, weil
mich die Direktorin angeschrieen hat und beim zweiten Mal hatte sie mich aufm Kicker und hat
mir wieder die Termine für die Tests nicht rechtzeitig zugeschickt. Ich weiß nicht, ob ich meinen
Abschluss überhaupt an der Schule machen kann...
Ich weiß nicht was ich machen soll. Mir ist momentan alles zu viel! Aber wenn ich jetzt aufgeben
oder anhalte... was erreiche ich dadurch? Ich hab bisher nichts in meinem Leben hingekriegt! Ich
hab garnichts geschafft... aber andererseits... Ich spiele mit dem Gedanken mir etwas anzutun und
das immer und immer wieder. Ich kann einfach nicht mehr. Ich hab zwei Seiten. Ich kann richtig
optimistisch und richtig pessimistisch sein. Das wechselt so schnell hin und her. Manchmal hab
ich sogar das Gefühl es passiert grundlos... Aber was soll ich tun? EInen Therapeuten finde ich
nicht, das Jugendamt arbeitet gegen mich, ich will in keine Klinik, weil ich letztes Mal so viel
scheiße erlebt hab. Die Therapeutin hat mich ausgelacht, als ich mein Herz bei ihr ausgeschüttet
hab. Ich weiß nicht mehr weiter... Ich weiß auch nicht wie lange ich es schaffe zur Arbeit zu gehen
ohne dass meine Depressionen noch schlimmer werden. Was soll ich tun? Kann ich mich irgendwie
wieder hinbiegen, während ich zur Arbeit gehe? Ich weiß nicht mehr weiter...
Ich bin 19, weiblich. Bisher hatte ich noch keine Ausbildung und auch noch keinen Schulabschluss.
Wahrscheinlich ist bisher einfach alles schief gelaufen, was hätte schief laufen können. Nach der
Grundschule bin ich aufs Gymnasium gegangen. Dort wurde ich von meiner Klasse gemobbt, weil
ich übergewichtig war. Ich wurde bedroht und geschlagen. Deswegen hatte ich viele Fehltage und
bin nach einem Jahr auf die Realschule runter. Da bin ich aber auch irgendwann nicht mehr hinge-
gangen. Ich war komplett am Ende und wollte mich nur noch in meinem Zimmer einsperren. Die
einzige Person, die ich hatte hat mich geschlagen, als fett, dumm und hässlich bezeichnet, mich
gedrosselt. Das war meine "beste Freundin". Meine Therapeutin hat mir dann eingetrichtert, dass
ich Angst vor anderen Leuten hab und ich mich deswegen in der Schule unwohl fühle. Als mir das
dann andauernd gesagt wurde, hab ich es irgendwann selbst geglaubt und konnte nicht einmal
mehr fünf Minuten beim Friseur drinnen sitzen. Ich kam in eine Klinik, in der mir nicht geholfen
wurde. Alle haben gegen mich gearbeitet. Dass ich Angst vor anderen hatte war vollkommener
Schwachsinn. Ab meinem Eintreffen in der Klinik war das alles wie weggeblasen. Ich wurde sogar
von meinen Klassenkammeraden in der Klinikschule angemacht, weil ich auf sie zugegangen
bin und so offen und freundlich war. Therapie gab es für mich auch keine. Als ich draußen war,
weil meine Eltern gesehen haben, dass das keinen Sinn hat, bin ich auf die Mittelschule ge-
wechselt. Ich kannte ein paar Leute, die auch auf die Schule gingen. Nach etwas mehr als einem
Jahr bin ich aber auch von dort weg. Ich hatte starke Schmerzen und niemand wusste woher
sie kamen. Ich konnte nicht gerade stehen, gehen oder still sitzen. Als ich dann im Unterricht
angefangen hab zu weinen, hat man mir immer noch nicht geglaubt, dass ich wirklich Schmerzen
hab. Der Direktor hatte mich aufm Kicker. Als ich am ersten Schultag angerufen hab und sagte,
dass ich zu spät kommen würde, hat er zurückgerufen und mir mit der Polizei gedroht. Ich hab
gesehen, dass das so keinen Sinn mehr hat. Ich hatte genügend andere Probleme. Mein Bruder
ist depressiv und seit 5 Jahren arbeitslos. Mein Vater schwer krank und meine Mutter vollkommen
überlastet und psychisch am Ende. Dazu kam meine damalige beste Freundin, die Psychospiele
mit mir getrieben und mich von ihr abhängig gemacht hat. Ich ging von der Schule und etwa zur
gleichen Zeit ging es mit unserer Freundschaft zu Ende. Ich hab mich geritzt, nichts mehr gegessen,
hab nun eine Schlafstörung und meinen zweiten Selbstmordversuch hinter mir. Ich bin seit
damals sehr verschlossen, hab Angst mich anderen zu öffnen und vor Nähe. Außerdem hab
ich seitdem eine Essstörung. Bulimie und Magersucht. Die beiden geben sich die Hand. Selbst
etwas zu trinken fällt mir schwer. Ich bin untergewichtig und hab kaum Kraft. Außerdem bin
ich schnell gestresst. Ich bin so auf die Berufsschule gegangen, aber durch verschiedene Probleme,
hauptsächlich wegen Depressionen, hatte ich viele Fehltage. Deswegen hab ich noch keinen
Abschluss. Im letzten Jahr, dass ich auf der Berufsschule hatte, ging es mir besser, doch dann
hat ein guter Freund von mir versucht sich umzubringen. Seitdem liegt er im Koma und ich
weiß nicht, ob er aufwacht. Ich hab versucht zur Schule zu gehen, aber dann gab es noch
einen Zwischenfall. Ein Freund von mir hat mich vergewaltigt und in mir herscht momentan
nur noch Chaos.
Ich hab vor einer Woche angefangen zu arbeiten. Es ist nur ein Aushilfsjob, aber ich weiß nicht
wie ich damit umgehen soll. Bevor ich dort bin verzweifel ich, weine jeden Abend bevor ich
zur Arbeit muss, ritze mich wieder und hab sogar wieder Selbstmordgedanken. Andererseits...
wenn ich dann auf der Arbeit bin, fühle ich mich vollkommen unterfordert. Ich langweile mich
und zähle die Minuten. Ich hab das Gefühl mein Kopf platzt! Ich komm mit garnichts mehr zurecht.
Ich schiebe auch meine Freunde von mir, will mich wieder nur noch einsperren und nicht mehr
nach draußen gehen. Ich war bereits bei vier verschiedenen Therapeuten, aber wurde immer
nur hintergangen und verarscht. Wegen der ersten hab ich meinen geliebten Hund verloren. Er
war einige Zeit der einzige, den ich hatte und hat mich eine Zeit aus meiner Depression und
meiner Essstörung gezogen. Er war so wichtig für mich, weil ich durch ihn nicht mehr allein war.
Ich hab die Nähe zu anderen nicht ertragen, wollte keinen Körperkontakt oder anderes. Die zweite
hat weitere Behandlung abgelehnt, als sie mich mit Normalgewicht in eine Klinik für Essgestörte
gesteckt hat und meine Mom mich rausgeholt hat. Damals war mein Essverhalten einige Zeit lang
wieder normal. Ich wollte wegen Depressionen eingewiesen werden, aber sie hat mich dazu ge-
bracht (wusste nicht einmal was von meiner Essstörung) in diese zu gehen, weil das die erstbeste
Klinik war, die einen Platz frei hatte. Ich kam mir da so scheiße vor... Außerdem hätte ich wie die
anderen Patienten jede Woche zunehmen müssen. Mit an übergewicht grenzendem Normalge-
wicht ist das echt toll. Der dritte hat nur zu allem ja und amen gesagt. Als meine Mom vor UNS
gesagt hat, dass sie wegen mir am liebsten von einer Brücke springen würde, hat er nicht einmal
den Mund aufgemacht! Die vierte hat nachdem ich ihr erzählt hab, dass ich vergewaltigt wurde
nicht mal mit der Wimper gezuckt und gemeint, dass das ja nicht so schlimm sei. Ich hab gesehen,
dass sie mir nicht helfen kann... Überhaupt einen Therapeuten zu finden ist schon schwierig. Wir
haben dreizehn Seiten durchtelefoniert... nichts...
Beim Arbeitsamt hab ich einen Belastbarkeitstest gemacht. Dort haben sie mir gesagt, dass ich nicht
dazu in der Lage bin zu arbeiten. Aber helfen wollen sie mir auch nicht. Sie haben mir nicht einmal
erzählt, dass es noch eine Schule gibt, in die ich gehen könnte. So hätte ich die Chance meinen
Hauptschulabschluss nachzumachen. In der Berufsschule ging das ja nicht. War in der falschen Klasse.
Extern hab ich es auch schon zweimal versucht. Das erste Mal bin ich zusammengebrochen, weil
mich die Direktorin angeschrieen hat und beim zweiten Mal hatte sie mich aufm Kicker und hat
mir wieder die Termine für die Tests nicht rechtzeitig zugeschickt. Ich weiß nicht, ob ich meinen
Abschluss überhaupt an der Schule machen kann...
Ich weiß nicht was ich machen soll. Mir ist momentan alles zu viel! Aber wenn ich jetzt aufgeben
oder anhalte... was erreiche ich dadurch? Ich hab bisher nichts in meinem Leben hingekriegt! Ich
hab garnichts geschafft... aber andererseits... Ich spiele mit dem Gedanken mir etwas anzutun und
das immer und immer wieder. Ich kann einfach nicht mehr. Ich hab zwei Seiten. Ich kann richtig
optimistisch und richtig pessimistisch sein. Das wechselt so schnell hin und her. Manchmal hab
ich sogar das Gefühl es passiert grundlos... Aber was soll ich tun? EInen Therapeuten finde ich
nicht, das Jugendamt arbeitet gegen mich, ich will in keine Klinik, weil ich letztes Mal so viel
scheiße erlebt hab. Die Therapeutin hat mich ausgelacht, als ich mein Herz bei ihr ausgeschüttet
hab. Ich weiß nicht mehr weiter... Ich weiß auch nicht wie lange ich es schaffe zur Arbeit zu gehen
ohne dass meine Depressionen noch schlimmer werden. Was soll ich tun? Kann ich mich irgendwie
wieder hinbiegen, während ich zur Arbeit gehe? Ich weiß nicht mehr weiter...