Also ich muss ganz ehrlich sagen: Ich erlebe die TE hier als eine absolut überlegte Frau, die sich jetzt nicht blind irgendeinem Kinderwunsch hingibt und dabei jegliche Vernunft außer Acht lässt.
Ebenso erkenne ich auch keine Tendenzen, dass sie ihren Freund zum Kind hinprügeln, oder ihn sonst irgendwie überrumpel möchte.
DASS es solche Frauen gibt, steht außer Frage, ist aber noch lange kein Grund, dies bei allen Frauen zu vermuten. Ich halte es nicht für sinnvoll und auch nicht für angemessen, die TE mit aus der Luft gegriffenen Vorwürfen in die Enge zu treiben und ihr unlautere Absichten zu unterstellen. Wie soll ihr das helfen?
Fakt ist: Sie hat von Anfang an mit offenen Karten gespielt und ihren Freund nicht im Zweifel über ihren Kinderwunsch gelassen.
Fakt ist außerdem: JEDER Mann weiß doch, dass eine Frau ab mitte 30 nicht mehr ewig warten kann.
Was soll die TE also machen? Soll sich sich den Kinderwunsch aus den Rippen schwitzen?
Ich finde ihre Haltung legetim: Es gibt nunmal keine Garantie, dass eine Beziehung hält, aber wenn sie jetzt nicht handelt, gibt es eine Garantie, dass sie wohl niemals Mutter wird.
Sollte man diesen Deal für einen Mann eingehen, der offenbar garnicht so recht an die Beziehung glaubt?
Was, wenn er sich in 10 Jahren trennt? Dann sitzt sie ohne ihn und ohne Kinder da, aber er kann ja noch...
Ich finde seine Angst, dass die Beziehung evtl nicht halten könnte zwar verständlich, (jeder fühlt sowas, wenn es ernst wird), aber das ist ein Problem, mit dem ER fertig werden muss. Das kann er nicht auf dem Rücken seiner Freundin austragen.
Entweder er kommt zu dem Schluß dass er das Risiko nicht eingehen will- dann sollte er das aber fairer Weise auch klar und deutlich sagen und sich trennen (ich würde keine Beziehung mit einem Mann wollen, der der Beziehung keine große Haltbarkeit zutraut). Oder er kommt zu dem Schluß, dass er seine Ängste (welche das auch immer sind) überwinden kann- dann sollte er aber auch auspacken und die Probleme mit ihr gemeinsam angehen.
Immer nur den Schwanz einziehen bringt einen auf Dauer auch nicht weiter.
Offenbar scheint es ihm unangenehm zu sein, jetzt klare Fakten zu schaffen, aber es gibt nunmal Situationen im Leben, wo man sich nicht mehr hinter dem Schwebezustand verstecken kann,sondern handeln muss.
Klar-ein Kind bedeutet eine große Herausforderung, aber wenn er sich den Fragen, die ihn belasten wirklich stellen würde (anstatt sie nur wegzuschieben) könnte man auch auf einen grünen Zweig kommen.
Die Aussage: Lieber keine Kinde, als diese nach der Trennung bei der Mutter zu lassen finde ich auch komisch.
Was unterstellt er denn seiner Partnerin damit?
Was würde man über eine Frau sagen, die zu einem Mann sagen würde: Ich heirate Dich nicht, denn Du wirst mich eh mal betrügen. Das ist doch keine Basis!
Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass ein Mann kein Kind will, aber dann muss er Klartext reden und muss seine Freundin loslassen. Wenn er das Risiko nicht eingehen will, dann muss er auch Manns genug sein, das zuzugeben. Wenn er sie liebt, dann lässt er sie gehen und lässt sie glücklich werden. Es ist egoistisch, seine Freundin aus Bequemlichkeit hinzuhalten.