Wo findet man ernsthaft einen Mann, der kaum Alkohol trinkt, nicht raucht und auch sonst(...)
Ich kenne viele solche Männer. Die meisten meiner Freunde sind Nichtraucher und Wenigtrinker, bzw. Antialkoholiker. Männer sowie Frauen. Aber keine(r) würde ihren Partner dazu nötigen, im Schwimmbad duschen zu müssen, weil einer von beiden meint, das wäre jetzt das Nonplusultra. "Ich bin auf Diät, also gibt es für Dich keine Kekse". Dein Mann kann ja kalt duschen, wenn er das so möchte, aber er sollte Dir zumindest die Möglichkeit geben, daß Du warmes Wasser hast. In einer Mietwohnung würde keiner einziehen, wenn es kein fließend warmes Wasser gibt, das gehört hier heute zum ganz normalen Lebensstandard. Mit China kann man es hier nicht vergleichen, wir SIND hier nun mal nicht in China, sondern in Deutschland. Keiner wird gezwungen, hier zu leben, btw.
Ich habe 150 € im Monat, das gebe ich hauptschlich für Essen aus.
Das heißt im Klartext: DU hast für DICH nix.
Das Geld, was für Essen und Haushaltsführung ausgegeben wird, das nenne ich "Haushaltsgeld". Das geht aber nicht vom "Anteil" eines Partners ab. Sicher, wenn das Geld grad knapp ist, dann muß man eben sparen (am Haushaltsgeld UND an dem, welches man zur Verfügung für sich selbst hat), aber ich finde es eigenartig, daß Du schreibst, DU hast 150 Euro, und daß davon dann Essen für EUCH BEIDE gekauft wird.
Schlimmer geht immer. Es geht aber auch besser. Ich finde gar nicht seinen Spleen so schlimm, daß ER kalt duschen will, sondern daß er DIR das selbe aufzwingt und ihm Deine Bedürfnisse wumpe sind. Das finde ich rücksichtslos und egoistisch. Da kann er noch so sehr Nichtraucher und Antialkoholiker sein, das reißt es dann auch nicht mehr raus...
Ein Kompromiss ist möglich, wenn er das auch möchte. Wobei ich ehrlich gesagt nicht verstehe, daß man wegen Dingen, die selbstverständlich sein sollten, einen Kompromiss finden müßte. Bzw. warum es den dann nicht bereits gibt. Offenbar scheint er da nicht so kompromissbereit zu sein.
Punkt 4 - Die Vermutung hatte ich verstärkt die letzten Tage. Hört sich blöd an aber ist irgendwie naheliegend: Ich glaube, es geht um - SEX - . Ich habe es immer schon so gemerkt, dass er gerne mehr hätte, und ich brauche das nicht so oft.
Nach dem Sex hat er gute Laune und ist irgendwie stimmig drauf, aber wenn lange nichts mehr lief, dann wird er zickig und streitsüchtig. Und dann fangen die Machtspielchen von seiner Seite aus an. Irgendwo dachte ich mir schon, dass da ein Zusammenhang besteht, dass er mir das vorenthalten will, was ich besonders gerne mag -
wo ich ihm oft das vorenthalte, was ER besonders gerne mag. Er ist nun mal ein Mann. und wir haben wirklich wenig Sex.
Liebe TE, ist das Dein Ernst? Du bist doch keine Gummipuppe, die zu seiner Bedürfnisbefriedigung da ist! Es ist normal, daß der eine mal mehr möchte als der andere, dann muß man einen Kompromiss finden. Aber das hat doch nichts damit zu tun, daß einer dem anderen mutwillig etwas "vorenthält". Menschen haben nun mal unterschiedliche Bedürfnisse. Wie soll denn bei seinem Verhalten bei Dir überhaupt sowas wie Stimmung aufkommen? "Schatz, entschuldige, ich WÜRDE ja gerne, aber ich stinke, also dann lieber nicht, ich gehe erst übermorgen wieder im Schwimmbad duschen". Sex sollte KEIN Machtinstrument werden. Und wenn es das ist, dann liegt da vielleicht auch etwas anderes zugrunde.
So, wie Du Eure Beziehung beschreibst, klingt es für mich nicht nach Liebe und Partnerschaft auf Augenhöhe, sondern um Macht und Wettrüsten.
Im Grunde haben alle Leute ihre Fehler, und wie jemand schrieb: "Es gibt auch BESSERE Männer". Ich weiß, nur sind die entweder schon lange verheiratet und da glücklich, oder sie leben als Fotomodel auf den "Elitepartner-Werbeplakaten".
Diejenigen, die ich kenne, sind alles andere als "Fotomodels". Es sind ganz normale Menschen. Mit Ecken und Kanten. Aber keiner von ihnen würde seiner Partnerin sowas antun.
Liebe TE, entschuldige, daß ich das so deutlich sage: wenn ich von so einem Fall in meinem Unfeld hören würde, daß da ein Baby in solchen Umständen aufwächst, daß es in dem Haushalt kein fließend warmes Wasser gibt, ich würde ernsthaft überlegen, mich ans Jugendamt zu wenden, oder zumindest an einen Sozialdienst. Was ist, wenn das Kind zu groß für seine kleine Babywanne ist?
Ich finde, Du wirst unglaublich lieblos und fies behandelt, und Du scheinst das noch nichtmal zu merken. Nicht nur, was das warme Wasser angeht. Deine Worte klingen unglaublich resigniert und traurig, und Du sagst, daß im Grunde doch alles okay sei, was besseres hast Du ja auch noch nie gehabt. Ich finde das traurig.
Und noch ein Wort im Allgemeinen: ich finde es unschön, wie hier ÜBER die TE gesprochen wird, und nicht mit ihr. Sie hat sich hier den Menschen geöffnet, um Hilfe zu bekommen.