Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Bin ich vielleicht einfach nicht zum arbeiten gemacht?

Roqi95

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin 19 Jahre alt und mache zurzeit eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Als ich angefangen habe mich zu bewerben gab es für mich zwei Richtungen auf die ich hinaus wollte. Einmal die Bürokauffrau und einmal die Mediengestalterin. Ich habe mich damals, obwohl ich auch ein Angebot für die andere Ausbildung hatte, für die Kauffrau entschieden. Als ich dann das erste Mal dort arbeiten war, bin ich schon nach dem ersten Tag nach Hause gekommen und hab fürchterlich geweint und meinem Freund ein Ohr abgekaut, dass ich das auf keinen Fall 2 1/2 Jahre durchhalte. Der erste Tag war eigentlich nicht sonderlich schlimm und die Leute waren auch nett aber irgendwo hat etwas nicht gestimmt. Inzwischen bin ich schon kurz vor der Prüfung und es ist echt nicht besser. Ich bin oft krank, die Kollegen haben inzwischen auch die Nase voll und privat läuft es auch nicht grade toll. Ich habe mir mittlerweile, da mein Freund umgezogen ist, einen neuen Betrieb weit weg von daheim gesucht, um von meiner Familie Abstand zu bekommen und um bei meinem Freund zu sein. Muss jetzt noch ein paar Wochen im alten Betrieb durchhalten, wobei jeder Tag aufs neue eine Qual ist. Bin schon am überlegen ob ich mit meinem Doc. drüber rede ob er mich nicht den Rest krankschreiben kann, da ich dort echt verzweifle.

Ich habe aber echt Angst, dass im neuen Betrieb wieder alles so aus dem Ruder läuft. Ich weiß nicht ob es an mir liegt, oder am Beruf, oder an den Leuten. 😕

Während meiner Schulzeit habe ich nebenbei gejobbt und auch während meiner Ausbildung habe ich nebenbei gearbeitet, da das Geld hinten und vorne nicht gelangt hat.

Könnt ihr mir irgendeinen Rat geben, wie ich es das nächste mal besser machen kann oder sowas?

Danke schon!

Eure Roqi
 
Was ist es denn genau, daß Dir das Gefühl gibt, die Arbeit mache Dich krank? Daß Dich dazu bringt, Dich der Arbeit durch Krankheit entziehen zu wollen?

Überforderung? Langeweile? Angst? Schwieriger Umgang mit Kollegen? Streß? Kein Ausgleich in der Freizeit, weil Du noch einen Nebenjob hast?

Du schreibst nur, daß jeder Tag eine Qual ist. Du dort verzweifelst. Von Anfang an was nicht stimmte.

Was ist es?
 
Was ist es denn genau, daß Dir das Gefühl gibt, die Arbeit mache Dich krank? Daß Dich dazu bringt, Dich der Arbeit durch Krankheit entziehen zu wollen?

Überforderung? Langeweile? Angst? Schwieriger Umgang mit Kollegen? Streß? Kein Ausgleich in der Freizeit, weil Du noch einen Nebenjob hast?

Du schreibst nur, daß jeder Tag eine Qual ist. Du dort verzweifelst. Von Anfang an was nicht stimmte.

Was ist es?

Hallo,

danke erstmal für die schnelle antwort. Ich glaube irgendwie, dass das Gesamtbild nicht stimmt. Ich habe hier keine Möglichkeit abzuschalten. Auf der Arbeit ist das schwierige vorallem mit der einen Kollegin. Sie ist sehr launisch und lässt ihre Laune auch nach herzenslust an einem aus. Vorallem aber überträgt sie bei bei Aufgaben die sie einem gibt, die komplette Verantwortung auf einen Azubi und buttert einen dann schön runter wenn etwas nicht passt, obwohl man ihr gesagt hat sie solle sich das nochmal anschauen. Wenn ich dann nach Hause komme, kann ich auch nicht abschalten, da meine familiäre Situation auch sehr zu wünschen übrig lässt. Meine Mutter gibt mir und meinen Geschwistern die Schuld an ihrem verkorksten Leben und lässt das immer an mir aus, da meine Geschwister nicht mehr da sind. Dazu kommt, dass ich mich selbst immer sehr unter Druck setze und deshalb auch nonstop gestresst bin. Meinen Nebenjob hab ich inzwischen ja auch wieder aufgegeben, damit ein wenig Druck von mir abfällt.

Hoffe das beantwortet alle Fragen.
 
Wie kommst Du dann darauf, daß Du generell nicht zum Arbeiten gemacht sein könntest?

Du hast Schwierigkeiten in Deiner Familie und mit Deinen Kollegen. Du empfindest eine Kollegin als launisch und ungerecht und hast Probleme, ihre Kritik anzunehmen.

Machst Du denn viele Fehler? Warum glaubst Du, die Verantwortung für Deine Arbeit allein tragen zu müssen und von der Kollegin übertragen zu bekommen? Hat Deine Arbeit und evtl. ein Fehler Auswirkungen nach außen?

Ich finde es nachvollziehbar, daß deine Kollegin meint, nicht mehr alles im Detail kontrollieren zu müssen, wenn Du kurz vor der Prüfung stehst. Andererseits muß sich immer diejenige, die einer Auszubildenden eine Aufgabe übertragen hat, deren Fehler zurechnen lassen. Ein Azubi muß nicht nach außen hin für seine Arbeit gerade stehen. Wohl aber intern.
 
Wie kommst Du dann darauf, daß Du generell nicht zum Arbeiten gemacht sein könntest?

Weil ich mir nicht vorstellen kann, gerne arbeiten zu gehen. Wenn ich dort bin macht es mir zwar auch einmal Spaß, aber gerne arbeiten gehen ist bei mir leider nicht der Fall. Ich habe Freunde die mir immer erzählen, Sie gehen total in ihrem Beruf auf und machen das sehr gerne und und und. Bei mir ist sowas nicht. Ist eher so ein "kann man mal machen" - Gefühl

Du empfindest eine Kollegin als launisch und ungerecht und hast Probleme, ihre Kritik anzunehmen.

Ich finde es gerecht, dass man für Fehler grade stehen muss, und Kritik annehmen geht auch - wenn Sie gerechtfertigt ist. Als Beispiel war bei mir Anfang letzten Jahres die Situation, dass die genannte Kollegin mich beauftragt hat etwas zu schreiben. Als ich dies fertig gestellt hatte, habe ich es ihr zugemailt und gesagt Sie solle bitte drüber lesen ob denn alles passe. Von Ihr kam dann ein Verbesserungsvorschlag - habe ich übernommen- und dann sagte Sie ich solle es komplett fertig machen und nach dem Unterschreiben raus schicken. So als ich es dann unserem Prokuristen hingelegt habe zum Unterschreiben sind ihm noch ein paar Sachen aufgefallen die nicht stimmten und 2 Sekunden später stand sie bei mir auf der Matte und hat mich zusammengefaltet. Das genannte Schriftstück war ein Brief und damit noch der 1. den ich je in dieser Firma geschrieben hatte.

Bei solchen Sachen fällt es mir tatsächlich schwer mich damit abzufinden.

Machst Du denn viele Fehler? Warum glaubst Du, die Verantwortung für Deine Arbeit allein tragen zu müssen und von der Kollegin übertragen zu bekommen? Hat Deine Arbeit und evtl. ein Fehler Auswirkungen nach außen?

Wenn ich mir unsere neue Azubine anschaue, mache ich nicht mehr Fehler als andere. EIn Problem von mir ist aber sicherlich dass ich manchmal zu schnell arbeite und sich dann Fehler einschleichen. Das ist mir aber bewusst und daran arbeite ich. Ich muss die Verantwortung sicherlich nicht immer allein tragen, aber immer wenn ich etwas von genannter Kollegin bekomme. Dann muss ich mich auch nicht nur intern verantworten sondern auch nach außen. Beispielsweise sollte ich für einen Kunden etwas fertigstellen. Habe dies gemacht, meine Kollegin zugemailt und sie hat es dann (wie ich im nachhinein erfahren habe) ungesehen rausgeschickt. Dann hat der Kunde angerufen und sich beschwert, dass da etwas nicht passe und ich durfte mich dafür verantworten (und es war nicht mein Fehler sondern Ihrer, da Sie etwas falsch eingebucht hatte).

Von dem her fühle ich mich einfach schon frühs beim Aufstehen schlecht und inzwischen sogar abends wenn ich ins Bett gehe mit Aussicht auf den nächsten Arbeitstag.
 
Weil ich mir nicht vorstellen kann, gerne arbeiten zu gehen. Wenn ich dort bin macht es mir zwar auch einmal Spaß, aber gerne arbeiten gehen ist bei mir leider nicht der Fall. Ich habe Freunde die mir immer erzählen, Sie gehen total in ihrem Beruf auf und machen das sehr gerne und und und. Bei mir ist sowas nicht. Ist eher so ein "kann man mal machen" - Gefühl

Diese Gefühl, komplett in seinerm Beruf aufzugehen, sich dort zu verwirklichen, Spaß zu haben, das hat man meistens, wenn man ein besonderes Talent oder Interesse hat, das man in seinem Beruf pflegen kann. Bei Bürokaufleuten ist das eher selten der Fall. Trotzdem kann auch der Beruf sehr befriedigend sein, wenn man das Gefühl hat, selbständig, in einem guten Umfeld einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, die einem gut gelingt. Und die einem den Lebensunterhalt sicherstellt.

Das reicht. Verwirklcihen kann man sich auch nach Feierabend.

Ich finde es gerecht, dass man für Fehler grade stehen muss, und Kritik annehmen geht auch - wenn Sie gerechtfertigt ist. Als Beispiel war bei mir Anfang letzten Jahres die Situation, dass die genannte Kollegin mich beauftragt hat etwas zu schreiben. Als ich dies fertig gestellt hatte, habe ich es ihr zugemailt und gesagt Sie solle bitte drüber lesen ob denn alles passe. Von Ihr kam dann ein Verbesserungsvorschlag - habe ich übernommen- und dann sagte Sie ich solle es komplett fertig machen und nach dem Unterschreiben raus schicken. So als ich es dann unserem Prokuristen hingelegt habe zum Unterschreiben sind ihm noch ein paar Sachen aufgefallen die nicht stimmten und 2 Sekunden später stand sie bei mir auf der Matte und hat mich zusammengefaltet. Das genannte Schriftstück war ein Brief und damit noch der 1. den ich je in dieser Firma geschrieben hatte.

Beispielsweise sollte ich für einen Kunden etwas fertigstellen. Habe dies gemacht, meine Kollegin zugemailt und sie hat es dann (wie ich im nachhinein erfahren habe) ungesehen rausgeschickt. Dann hat der Kunde angerufen und sich beschwert, dass da etwas nicht passe und ich durfte mich dafür verantworten (und es war nicht mein Fehler sondern Ihrer, da Sie etwas falsch eingebucht hatte).

Deine Kollegin arbeitet schlecht. Sie übersieht Fehler und kontrolliert nicht ausreichend. Ihr Fehler. Nicht Deiner. Sie ärgert sich dann anschließend über sich und läßt es an Dir aus. Das ist ungerecht. Das darfst Du ihr auch genau so sagen. Da Ihr sowieso Sachen per pail hin- und herschickt, sichere Dich dadurch ab, daß Du sie in der mail, die Du ihr schickst mit Deinem Entwurf eines Schreibens als Anhang jedes Mal ausdrücklich um kritische Durchsicht, konstruktive Kritik oder Freigabe bittest.

Nach dem, was Du schilderst, glaube ich nicht, daß Du generell immer und überall Probleme im Berufsleben hast, sondern aktuell bestimmte Probleme mit einzelnden Personen hast. Daher solltest Du Deine Anstrengungen darauf konzentrieren, Dich diesen Personen (auch Deiner Mutter) gegenüber sicher zu positionieren.
Und eine gute Prüfung hinzubekommen. und Dich dann auf einen guten Start auf einer neuen Arbeitsstelle zu konzentrieren.
 
Hallo Roqi,

vielleicht nimmst du erst einmal den Erwartungsdruck von dem Thema Arbeit. Arbeit muss nicht immer Spaß machen, sie muss auch nicht immer der Sinn deines Lebens sein. Manchmal dient Arbeit einfach nur dazu, um seine Brötchen bezahlen zu können. Im Idealfall ist es so, dass die Arbeit auch Spaß macht und erfüllend ist, es ist aber auch nicht schlimm, wenn dem nicht so ist. Solange die Arbeit nicht krank macht, kann es völlig ausreichen, dass du einfach deine Pflicht tust.

Darüber hinaus kannst du aber durchaus mal schauen, ob deine jetzige Tätigkeit deinen Fähigkeiten entspricht.

Ich habe aber auch den Eindruck, dass deine gesamte Situation gerade nicht einfach ist und dass dich dies sehr belastet oder sogar überlastet. Deine Mutter setzt dich mit ihrer Vorwurfshaltung sehr unter Druck und verstärkt wahrscheinlich deinen Hang dazu, dass angeblich alles immer perfekt sein müsse. Dann gibt es die Probleme mit deiner Kollegin. Wer ist dein Ansprechpartner in der Ausbildung? An diesen würde ich mich wenden. Deine Kollegin trägt schon selbst die Verantwortung, wenn sie Entwürfe eines Azubis unhinterfragt weitergibt, den Schuh musst du dir nicht anziehen.

Ich habe den Eindruck, dass du dich für alles verantwortlich fühlst und dich damit massiv überforderst. Du bist weder für das Lebensglück deiner Mutter verantwortlich, noch für die Nachlässigkeit deiner Kollegin. Du bist für dich verantwortlich und dafür, dir eine gute Grundlage aufzubauen. Da heißt es, sich abzugrenzen und nur für das (das aber voll und ganz) Verantwortung zu übernehmen, was auch wirklich in deiner Verantwortung ist.

Wer unterstützt dich? Was ist mit deinem Vater?
 
Hallo Roqi95,
bei Dir spricht deutlich hervor, dass Du kein Ziel zu haben scheinst, für das es sich zu kämpfen lohnt. Oder lässt Du Dich von dem Berufsziel „Bürokauffrau“ abbringen, weil Schwierigkeiten auftauchten?
Versuche doch mal, das Leben als Ansammlung vieler unterschiedlicher Spiele zu sehen. Der Eine mag Roulette, der Andere mag Fussball, ein Dritter mag Halma. In jedem Spiel ist es wichtig die Spielregeln gut zu kennen, um seine Chancen auf „siegen“ (= glücklich und erfolgreich zu werden) optimal wahrnehmen zu können. Damit meine ich: Zunächst geht es darum, seinen Platz (z.B. Beruf) zu finden, auf dem man sich „gut“ fühlt oder – wenn das „sich gut fühlen“ nicht sofort klappt, gut fühlen könnte. Erster Schritt: Hast Du genügend persönliche Eignung für den bis jetzt gewählten Beruf? Ich schätze mal „ja“. Was Dich zu stören scheint sind Schwierigkeiten ganz unterschiedlicher Art. Auch macht Dein Beitrag den Eindruck, dass Du dazu neigst, an Deinen Zielen zu zweifeln und aufzugeben, sobald sich Schwierigkeiten zeigen.
Es gibt etliche Beispiele z.B. aus der Welt des Sports, wo berufserfahrene Fachleute einen Bewerber ablehnten, weil er zu klein oder zu dick oder zu dünn war oder anfangs zu viele Fehler machte. (Beispiel dem Weltfussballer Messi erging es so). Jedoch diese Bewerber haben nicht aufgegeben und um ihr Ziel, Profi-Fussballer zu werden, gekämpft. Also wenn Du Dich für ein geeignetes Berufsbild entschieden hast, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass Du kämpfen musst, dort auch zufrieden und glücklich zu werden. Das Setzen für Ziele, für die es sich für Dich lohnt, zu kämpfen, ist sehr wichtig! Das Ziel „Bürokauffrau“ hast Du bereits gewählt. Zunächst musst Du mit Dir kämpfen, also „ständig“ suchen, wo und wie Du Dich noch verbessern kannst. Ohne Fleiß keinen Preis. Als nächstes wird es immer Menschen geben, die sich Dir in den Weg stellen. Hier lautet das Erfolgsrezept immer wieder den Fragen nachzugehen: Wie gehe ich mit den Menschen, die sich mir in den Weg stellen, so um, dass ich trotzdem mein Ziel erreiche? Was kann ich noch tun oder lassen, um vorwärts zu kommen? Das Leben besteht nicht immer nur aus einfachen Aufgaben, nicht nur aus Siegen. Ich kenne keinen erfolgreichen Menschen, der nicht auch Niederlagen einstecken musste. Das „nicht-aufgeben“ wenn etwas zum xten mal schief läuft und sich eine Niederlage ergibt, ist ein Markenzeichen erfolgreicher Menschen, die hartnäckig ihr Ziel verfolgen und sich auch durch Schwierigkeiten und Niederlagen nicht davon abbringen lassen. Das Auftauchen von Schwierigkeiten ist kein Anzeichen dafür, dass Du ungeeignet bist. Die Frage lautet eher: Wie gehst Du mit Schwierigkeiten um? Suchst Du praktikable Lösungen? Kämpfst Du? Die Einstellung macht sehr viel aus! Daher wünsche ich Dir eine kämpferische Einstellung und damit viel Erfolg.
Im Übrigen sind die Ratschläge und Kommentare, die Du hier zu den einzelnen Problemfeldern erhalten hast, gut. Was Du davon umsetzen kannst – setze um.
Nordrheiner

 
Diese Gefühl, komplett in seinerm Beruf aufzugehen, sich dort zu verwirklichen, Spaß zu haben, das hat man meistens, wenn man ein besonderes Talent oder Interesse hat, das man in seinem Beruf pflegen kann.

Da Ihr sowieso Sachen per pail hin- und herschickt, sichere Dich dadurch ab, daß Du sie in der mail, die Du ihr schickst mit Deinem Entwurf eines Schreibens als Anhang jedes Mal ausdrücklich um kritische Durchsicht, konstruktive Kritik oder Freigabe bittest.

Nach dem, was Du schilderst, glaube ich nicht, daß Du generell immer und überall Probleme im Berufsleben hast, sondern aktuell bestimmte Probleme mit einzelnden Personen hast. Daher solltest Du Deine Anstrengungen darauf konzentrieren, Dich diesen Personen (auch Deiner Mutter) gegenüber sicher zu positionieren.
Und eine gute Prüfung hinzubekommen. und Dich dann auf einen guten Start auf einer neuen Arbeitsstelle zu konzentrieren.

Ich habe ja gewisse Talente, zeichnen zum Beispiel, aus diesem Grund wollte ich ja ursprünglich auch Mediengestalterin machen. Das Vorstellungsgespräch damals war aber etwas seltsam und deshalb habe ich die Stelle dort abgelehnt.

Ich hoffe wirklich, dass sich meine Situation verbessert, wenn ich den Betrieb gewechselt habe und Abstand von meiner Familie habe.

Die Prüfung ist überhaupt kein Problem zum Glück. Meine Lehrerin in der Berufsschule wollte auch dass ich verkürze. Mein AG fand das allerdings nicht so gut.

Hallo Roqi,

vielleicht nimmst du erst einmal den Erwartungsdruck von dem Thema Arbeit. Arbeit muss nicht immer Spaß machen, sie muss auch nicht immer der Sinn deines Lebens sein. Manchmal dient Arbeit einfach nur dazu, um seine Brötchen bezahlen zu können. Solange die Arbeit nicht krank macht, kann es völlig ausreichen, dass du einfach deine Pflicht tust.

Darüber hinaus kannst du aber durchaus mal schauen, ob deine jetzige Tätigkeit deinen Fähigkeiten entspricht.

Ich habe aber auch den Eindruck, dass deine gesamte Situation gerade nicht einfach ist und dass dich dies sehr belastet oder sogar überlastet. Deine Mutter setzt dich mit ihrer Vorwurfshaltung sehr unter Druck. Dann gibt es die Probleme mit deiner Kollegin. Wer ist dein Ansprechpartner in der Ausbildung? An diesen würde ich mich wenden.

Ich habe den Eindruck, dass du dich für alles verantwortlich fühlst und dich damit massiv überforderst. Du bist für dich verantwortlich und dafür, dir eine gute Grundlage aufzubauen.

Wer unterstützt dich? Was ist mit deinem Vater?

Für mich ist es einfach sehr schwierig, da ich gerne den Kopf einziehe sobald Schwierigkeiten auftauchen. Ich verabscheue Konflikte und versuche alles um ihnen aus dem Weg zu gehen. Wenn alle Stricke reißen renne ich dann doch lieber davon. Mein Problem ist aber auch, dass ich Personen nur mit sehr viel Überwindung auf störende Faktoren ansprechen kann und es dann doch häufig sein lasse.

Ich denke schon dass meine Arbeit zumindest vom wesentlichen her zu mir passt. Ich kann meine Sachen ordnungsgemäß erledigen und kann auch durchaus selbstständig arbeiten. Mein Problem ist nicht die Tätigkeit an sich, denn das funktioniert einwandfrei, eher das ganze drumherum mit Kollegen und Chefs.

Es bleiben einfach immer sehr viele Dinge an mir selbst hängen, jedoch geht es meinen Geschwistern genauso. Meine Eltern können mich nicht finanziell unterstützen und pedagogisch sind beide nicht so der Knüller. Mein Papa hofft nur darauf dass wir alle möglichst unseren Kram alleine machen und er nicht finanziell für uns aufkommen muss. (Wohne aktuell auch bei ihm, aber Essen und Klamotten muss ich mir selbst einkaufen) Er hat Angst, dadurch dass ich August in Rheinland-Pfalz anfange zu wohnen und arbeiten, dass er ab da mehr Kosten am Hals hat, wenn ich einmal Unterstützung bräuchte. Kindergeld kann ich dann auch vergessen, denn das Sackt meine Mama ein, aber gut ich drifte ab.

Meine Ausbilderin ist mein Ansprechpartner, allerdings haben wir auch nicht das beste Verhältnis zueinander. Zu meinem Chef brauche ich auch nicht zu gehen, da er auch nicht mehr gut auf mich anzusprechen ist weil ich in letzter Zeit öfter fehle. Beide wissen dass meine private Situation nicht einfach ist, jedoch ist es verständlicherweise auch nicht erfreulich wenn der Lehrling dauernd fehlt. Aber ich merke direkt wie sich mein Gemütszustand verbessert wenn ich weiß, ich muss zumindest nicht auf die Arbeit.

Ja das mit der Überforderung ist schon wahr, aber ich weiß auch nicht wie ich das ändern kann. Hoffe wie gesagt einfach dass es alles besser wird wenn ich erstmal weg bin. Aber glaube da wären wir wieder am Punkt weglaufen angelangt 😉. Der einzige Mensch der mich komplett unterstützt und alles drum und dran ist mein Freund. Der tritt mir auch immer mal in den Hintern wenn ich wieder anfange an mir selbst zu zweifeln.

Hallo Roqi95,
bei Dir sprichtdeutlich hervor, dass Du kein Ziel zu haben scheinst,für das es sich zu kämpfen lohnt. Oder lässt Du Dich von dem Berufsziel „Bürokauffrau“ abbringen, weil Schwierigkeiten auftauchten?

Erster Schritt: Hast Du genügend persönliche Eignung für den bis jetzt gewählten Beruf?

Also wenn Du Dich für ein geeignetes Berufsbild entschieden hast, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass Du kämpfen musst, dort auch zufrieden und glücklich zu werden. Das Setzen für Ziele, für die es sich für Dich lohnt, zu kämpfen, ist sehr wichtig! Das Ziel „Bürokauffrau“ hast Du bereits gewählt. Zunächst musst Du mit Dir kämpfen, also „ständig“ suchen, wo und wie Du Dich noch verbessern kannst. Ohne Fleiß keinen Preis.

Also Ziele habe ich definitiv, habe mir jetzt auch vorgenommen sobald ich meine Ausbildung beendet habe nocheinmal nebenbei eine Abendschule zu besuchen, um mein Abitur nachzuholen. Ich glaube das Problem ist eher, dass ich mich sobald Schwierigkeiten auftauchen von meinem Weg abbringen lasse. Ich frage mich zum Beispiel in letzter Zeit auch sehr oft wie mein Weg wohl wäre wenn ich die Ausbildung zur Mediengestalterin begonnen hätte - glaube aber da wäre ich auch an diesem Punkt inzwischen.

Ja ich denke schon dass ich genügend Eignung habe, will aber definitiv mehr als nur eine kleine Sachbearbeiterin zu sein. Deshalb möchte ich mich weiterbilden, mit Schulungen etc. um weiter zu kommen.

Da kommt dann wohl wieder die Einstellung ins Spiel also muss ich definitiv an mir arbeiten, bringen da auch Psychologen etwas? Glaube ganz allein bekomme ich das nicht hin.

Ich bedanke mich auch nochmal ganz herzlich für eure netten und wirklich guten Ratschläge!
 
Hallo Roqi,

ich finde, dass schon vieles gut bei dir klingt: Du hast Ideen von deinem Leben, Fähigkeiten und Unterstützung durch deinen Freund, grundsätzlich gefällt dir deine Arbeit.

An Überforderung kann man nicht immer direkt etwas machen. Wenn eben zu viel auf einmal kommt, kommt zu viel auf einmal. Und du hast gute Vorstellungen, wie du damit umgehst. Manche Dinge kann man nicht ändern, da muss man dann schauen, ob man sich damit abfinden kann oder ob man aus der Situation raus geht. Es gibt einen Spruch: "Love it, change it or leave it." Das sind in der Regel die Möglichkeiten, die du hast.

Deine Eltern scheinen, aus welchen Gründen auch immer, es nicht geschafft zu haben, sich klarzumachen, dass sie als Eltern auch erst einmal Verantwortung für dich haben. Nicht DU musst deine Daseinsberechtigung erarbeiten, SIE haben für dich als Kind und Heranwachsene die Fürsorgepflicht. Warum auch immer sie dies nicht tun (vielleicht haben sie selbst entsprechende Vorgeschichten), aber du bist dafür nicht verantwortlich. Dass du jetzt in deine eigene Wohnung ziehst, ist doch der richtige Schritt! Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit deine Eltern nicht ändern können - also raus aus der Situation und rein ins eigene Leben! Das Thema steht doch sowieso an. Und kleiner Tipp: Geh mal zum Bürgerbüro deiner Gemeinde und lass üerprüfen, ob du Anspruch auf Wohngeld hast, dann ist es finanziell auch nicht mehr so klamm.

Mit der Ausbildung würde ich auch sagen: Zieh durch und schau dann, ob du woanders einen Arbeitsplatz findest, der dir besser liegt. Und schau, was sich dann für Perspektiven auftun, wenn du die Abendschule machst.

Du hast Durchhaltevermögen und scheinst gut aufgestellt zu sein (sonst würde deine Berufsschule ja nicht auf die Idee kommen, dass du verkürzt), außerdem stellst du dich Herausforderungen, das sind super Ressourcen. Dein Freund hat recht, für Selbstzweifel gibt es keinen Anlass.

Und ja, ich kann mir vorstellen, dass dir eine Psychotherapie helfen kann. Sich Konflikten zu stellen, aber auch sich abzugrenzen sind wichtige Eigenschaften, die du brauchen wirst. Ich schätze, dass dir diese Themen im Moment einfach noch schwerer fallen, weil du eben so viel vor der Brust hast. Du kannst einfach mal bei deiner Krankenkasse anrufen und dir eine Liste zuschicken lassen, welche Therapeuten mit der Krankenkasse abrechnen. Dann ist die Therapie nämlich für dich kostenlos, weil die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Lass dich nicht von den Wartezeiten entmutigen, sondern nutze die Zeit, um mit dem Umzug in deine eigene Wohnung schon mal den nächsten Schritt in dein Leben zu gehen.

Um mal auf deinen Thread-Titel zu antworten: Ich habe den Eindruck, dass du eine Menge guter Fähigkeiten hast, dass du gute Arbeit leistest.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben