Interessant zu lesen, dass es auch anderen so geht...
Kann mich dem Allem nur anschließen...
Die Einstellung dass man vor dem Studium eine Ausbildung gemacht haben muss, teile ich jedoch nicht. In Deutschland gibt es kein Gesetz, dass das vorschreibt im Gegenteil. Daher finde ich die Begründung der Unternehmen akademische Berufseinsteiger auf Grund von "mangelnder Berufserfahrung" abzulehnen diskriminierend. Ich sehe darin eine vorsätzliche Benachteiligung gegenüber anderen Bewerbern wie z.B: mit Berufsausbildung. Hinzukommt das es außer einer begrenzten Anzahl von Trainee oder Volontär Stellen kaum Stellenangebote gibt, die sich ganz klar an akademische Berufseinsteiger richten. Überall werden bis zu 5 Jahre Berufserfahrung erwartet, die ein Einsteiger nicht haben kann. Scheinbar vergessen viele, dass Sie auch mal angefangen haben...
Und hat man bereits ein unseriöses Volontariat/Traineeship gemacht, bekommt man keine zweite Chance mehr. Es gibt Unternehmen die das regelrecht ausnutzen. Bis hin zu Praktika, die nach dem Studium gesetzlich verboten gehören und von denen von Experten abgeraten wird. Der Witz ist, dass selbst die Jobcenter Praktika an Akademiker vermitteln. Im Zweifel ist es immer der Bewerber oder der Arbeitslose, wenn der keinen Job findet. Aber den Unternehmen guckt keiner auf die Finger. Die Erfahrung das in regelmäßigen Abständen Anzeigen immer und immer wieder geschaltet werden, kann ich nur bestätigen. Selbst die Arbeitsagenturen interessiert das nicht, obwohl sie fleißig Bewerbungs Belege Ihrer Kunden sammeln und in dem Zuge auch mal Kontrollen machen könnten. Wäre schön, wenn auch hier mal Strafen z.B. Geldbußen verhängt würden.
Das Thema "arbeitslose Akademiker" gehört in die Öffentlichkeit. Da in den Medien viel zu oft die Situation beschönigt wird und es keine Interessenvertretung oder unabhängige Beratung für arbeitslose Akademiker gibt.
Viele Bekannte von mir die Akademiker sind und Arbeitslos werden (mich inklusive) melden sich schlichtweg garnicht beim Amt.
Man sitzt da, ohne Einkünfte, sucht sich Arbeit, aber Hartz 4 anmelden ? Niemals. Nicht freiwillig, nicht bevor ich absolut darauf angewiesen bin.
Die Meldungen von wegen "Fachkräfte gesucht" ist eine dreißte Lüge. Das was wirklich "gesucht" wird sind Akademiker zum Null Tarif, für Gehälter und Löhne die absolut nicht hinnehmbar sind.
Einige Unternehmen schreiben auch einfach Stellen aus, die "sollen" garnicht besetzt werden, man hält sie einfach vor, für "mögliche" Kandidaten, falls sich wirklich mal der Super-Kandidat melden sollte, damit man auch direkt etwas hat. Normale Leute werden immer abgewiesen, die will man ja sowieso nicht haben.
Festanstellungen sie sowieso die Ausnahme, da muss schon Not am Mann sein das einer festangestellt wird.
Beim Thema Mobilität ist es natürlich auch so.
In ganz bestimmten Regionen herscht ein mangel, aber die Menschen ziehen ja deshalb nicht alle genau in diese Region, den Wohnungsmangel gibt es ja nebenbei auch noch, so findet man garkeine bezahlbare Wohnung, da wo man den Job hätte und muss man 2 Stunden zur Arbeit fahren und das hin und zurück, das gibt sich auch keiner, das ist es einfach nicht wert.
Home Office ist eine grandiose Lösung für solche Probleme, aber das kann man auch nicht jedem Beruf anbieten und nicht jedem Arbeiter zu jeder Zeit.
Was die Umstellung des Studiums auf Bachelor/Master bewirkt ist einfach das man "schneller" mehr studierte Arbeiter bekommt, die aber weniger Praktikum im Studium aufweißen können und zeitlich durchs Studium gefegt werden, also auch dann noch "ausgebildet" werden müssen, weil das Studium ganz andere Bedingungen stellt als die Realwirtschaft.
Hat man also 100 Bewerber mit wahnwitzigen Noten in der einen Region und garkeine Bewerber in anderen Regionen, macht es Deutschland einem nicht leicht Mobil zu sein, es ist garnicht so einfach umzuziehen, hat man dann noch Familie, oder will schlichtweg nicht 800km weit wegziehen, ist man einfach aufgeschmießen.
Was man aber vorhalten muss, manche Studiengänge landen komplett in anderen bereichen als das was sie gelernt haben.
Ich kenne doch ein paar Physiker und mathematiker, die machen alle die verschiedensten Berufe, haben mit physik oder mathematik garnichts mehr zu tun, da war das Studium eigentlich völlig sinnlos.