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Was denkt ihr? - Gibt es Gott?

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AW: Was denkt ihr?

im Prinzip ist es ganz einfach

Gott - soll das Gute verkörpern
und der Teufel - das Böse

und da wir Menschen immer wieder Gleichnisse brauchen, weil uns die Worte - Gut und Böse zu nichtssagend erscheinen, setzte man noch einen drauf, in dem man sie imaginären Personen zum Charakterzug machten

alle Glaubensrichtungen basieren auf einem Grundgedanken - der Liebe - anstatt sie zu predigen sollten wir sie Leben
 
AW: Was denkt ihr?

Ich hoffe auf eine Art von "Zusammenarbeit" von mir und der göttlichen Macht. Wenn ich mich unmoralisch verhalte, darf ich wohl kaum darauf hoffen, dass mich eine göttliche Macht mit Glück beschenken wird.

Wenn ich mich aber mit maximalem Engagement den Problemen dieser Welt widme (Moral), dann darf ich darauf hoffen, dass mir dieses gut gesinnte und engagierte (nicht nur frommes Wünschen) Verhalten auch als Verdienst angerechnet wird.

Durch Moral mache ich mich glückswürdig. Das Glück selbst kann sich kein Mensch verschaffen. Es ist von vielen Umständen abhängig, die kein Mensch in der Hand hat. Glück auf der Basis der Glückswürdigkeit bedarf einer göttlichen "Mitarbeit" 🙂.
Der Beitrag ist interessant, und ich stimme dir im Prinzip auch zu.

Nur: Was machst du, wenn es dir so ergeht wie Hiob im AT? Wenn du dir alle erdenkliche Mühe gibst, das Gute zu tun, moralisch integer zu sein und dein Gewissen auszubilden, aber dennoch großes Leid erfährst, während anderen Menschen, die sich viel weniger Mühe geben und vielleicht sogar abfällig über eine göttliche Macht reden, nach menschlichem Ermessen viel mehr persönliches Glück zuteil wird? Zweifelst du dann an deiner Glückswürdigkeit? Oder an der Existenz Gottes? Meinst du, dass Gott Wohlverhalten automatisch mit größerem Glück belohnt bzw. umgekehrt, dass er etwas gegen einen hat, wenn er es nicht tut?

Soll jetzt in keiner Weise provozierend sein, ich bin ja selbst gläubig und frage aus rein persönlichem Interesse an der Diskussion. Und weil ich weiß, dass von dir keine Platitüden kommen werden, sondern eine gut durchdachte Anwort. 🙂 Es geht so in Richtung Theodizee-Frage.

Zum allgemeinen Verständnis dieses Begriffs für die User: Theodizee
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Was denkt ihr?


Durch Moral mache ich mich glückswürdig. Das Glück selbst kann sich kein Mensch verschaffen. Es ist von vielen Umständen abhängig, die kein Mensch in der Hand hat. Glück auf der Basis der Glückswürdigkeit bedarf einer göttlichen "Mitarbeit" 🙂.

Nur gibt es keinen rationalen Beweis für diese Mitarbeit. Selbst für deine Moral nicht.
Du definierst deine Moral leider nie genauer, und zwar an konkreten Punkten, nciht nur an 10 Geboten, dann würde schnell herauskommen, dass es überall in anderen Kulturen gute Menschen gibt, die Dinge tun, die du für moralisch schlecht hältst und die auch denken, sie machen alles richtig.
Ist doch alles nur deine Subjektive Wahrnehmung, aus der du dir diese Theorie zusammendenkst.
Ich kann auch hoffen, dass ich Schneewittchen heiraten werde, wenn ich mir täglich 100 mal ein Blatt papier an den Kopf klatsche, nur weil mein "Gott" das so von mir will. Mir der Realität hat das trotzdem wenig zu tun.😛

Naja ich werde diesen Thread jetzt verlassen, das Forum ist ja übersättigt von Glaubendthreads.
Und ich muss nicht auf irgendwelche Beweise hoffen, die ich nicht beweisen kann.
 
AW: Was denkt ihr?

ich finde ja das ganz passend...

entnommen aus dem Buch ""Die Gabe der Vollendung. Mit dem Sterben leben" v. Henri J.M. Nouwen

Dialog von Zwillingen im Bauch der Mutter:

"Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?, fragt der eine Zwilling. "Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird", antwortet der andere Zwilling... "Ich glaube, das ist Blödsinn", sagt der Erste. "Es kann kein Leben nach der Geburt geben - wie sollte das denn aussehen?" - "So genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen".

- " So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mumd essen, was für eine verrückete Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst Du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz."-
" Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles ein bisschen anders". - " Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen nach der Geburt. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum."

"Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen." - "Mutter? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter. Wo ist sie denn, bitte ?" - "Na hier- überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!"

-"Quatsch ! Von einer Mutter habe ich noch nie was bemerkt, also gibt es sie auch nicht" -
"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...."
 
AW: Was denkt ihr?

Danke für diesen schönen Beitrag, lonely wolfe!🙂 Den Dialog habe ich vor Jahren mal im Radio gehört.
 
AW: Was denkt ihr?

Was soll das sein?

Eine Art Matrjoschka Prinzip, dass über jeder Weltenkugel einen Brüter vermutet? 😉

Die Mutter wäre in diesem Falle auch die Welt, Gott und die Welt sind in der christlichen Lehre aber strickt getrennt, ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, pantheistische Ideen werden für gewöhnlich abgelehnt.

Darum sage ich ja auch, Glaube ist persönlich, Religion ist Diktatur.
 
AW: Was denkt ihr?

Hallo primavera7!

Der Beitrag ist interessant, und ich stimme dir im Prinzip auch zu.
Danke 🙂!

Nur: Was machst du, wenn es dir so ergeht wie Hiob im AT? Wenn du dir alle erdenkliche Mühe gibst, das Gute zu tun, moralisch integer zu sein und dein Gewissen auszubilden, aber dennoch großes Leid erfährst, während anderen Menschen, die sich viel weniger Mühe geben und vielleicht sogar abfällig über eine göttliche Macht reden, nach menschlichem Ermessen viel mehr persönliches Glück zuteil wird? Zweifelst du dann an deiner Glückswürdigkeit?
Die Glückswürdigkeit ist eigentlich das Einzige, an dem ich nicht zweifeln kann, weil ich sie selbst in der Hand habe. Ob ich mich angestrengt habe, weiß ich genau. Und wenn ich hoffe, dann kann ich eigentlich auch nicht mehr zweifeln. Ich kann aber meine Hoffnung aufgeben. Das meinst Du wahrscheinlich. Hier wird vielleicht deutlich, warum ich lieber hoffe als glaube 🙂. Zweifel und Glaube stehen glaubich in einem anderen Verhältnis als Zweifel und Hoffnung. Vielleicht könnte man sagen, dass die Hoffnung den Zweifel bereits integriert hat. Vielleicht könnte ich in diesem Sinne sagen, dass ich gegen den Zweifel (an)hoffe 🙂.

Aber ich will nicht zu speziell werden. Ich zweifle kaum an meiner Glückswürdigkeit. Eher wird die Glückswürdigkeit zum Anlass, an der Existenz Gottes zu zweifeln. So war es ja bei Hiob. Obwohl er glückswürdig war oder gerade weil er glückswürdig war, konnte er nicht verstehen, warum er in das Unglück kam. Allerdings muss man Hiob genau lesen. Die klassische Sichtweise ist etwas anders als die genaue Exegese. Spielt aber für uns keine Rolle.

Kurz: der moralische Mensch, der leidet, kann ein Anlass sein, an Gott zu zweifeln. Wenn ein Sadist leidet, zweifelt keiner an der Existenz Gottes. Man sagt da schon eher: "Strafe Gottes!", obwohl man es auch nicht beweisen kann.

Ich habe auch meine schwarzen Momente. Aber je älter ich werde und je mehr ich von den Widrigkeiten des Lebens bedrängt werde, behalte ich dennoch meine Hoffnung.

Zur Theodizee:
Ich weiß nicht, warum unschuldige Kinder Leid erfahren müssen etc.

Aber ich fände es sehr merkwürdig, wenn es eine Welt von Anfang an gegeben hätte (Zeit ist vielleicht auch eine Illusion), in der alles happy gewesen wäre: Alle Menschen immer voll glücklich und tugendhaft... Die Möglichkeit des Menschen, das Böse zu tun, hat vielleicht etwas damit zu tun, dass der Mensch Freiheit hat und keine Marionette Gottes ist. Anders gesagt: Würde Gott jedes von Menschenhand verursachte Leid verhindern, würde er dem Menschen seine Freiheit nehmen. Und eine Welt mit Marionetten würde den Menschen entwerten. Gott will nicht ein Herrscher über Marionetten sein. Er will ein Herrscher sein über Menschen, die von sich aus autonom und selbstbestimmt das Gute um des Guten willen tun. Und Freiheit zum Guten schliesst auch die Freiheit des Sadisten zum Bösen ein.

Das ist mein Ansatz, der die Theodizeefrage nicht löst, aber eine Art (Teil)erklärung abgibt.

Oder an der Existenz Gottes? Meinst du, dass Gott Wohlverhalten automatisch mit größerem Glück belohnt bzw. umgekehrt, dass er etwas gegen einen hat, wenn er es nicht tut?
Ich glaube, dass es Gott nicht egal ist, ob ein Mensch böse oder gut ist. Ich glaube, dass Gott eine Art Feedback gibt. Verdienst und Schuldigkeit eines Menschen werden unterschiedlich beantwortet. Ansonsten würde er Sadisten und moralisch engagierte in einen Topf werfen. Das würde Gott widersprechen, weil er gerecht ist.
 
AW: Was denkt ihr?

Du definierst deine Moral leider nie genauer, und zwar an konkreten Punkten, nciht nur an 10 Geboten, dann würde schnell herauskommen, dass es überall in anderen Kulturen gute Menschen gibt, die Dinge tun, die du für moralisch schlecht hältst und die auch denken, sie machen alles richtig.
Ist doch alles nur deine Subjektive Wahrnehmung, aus der du dir diese Theorie zusammendenkst.
Gerade Subjektivität umgehe ich, indem ich nicht sage, dass ein Mensch genau dieses oder jenes machen muss, um moralisch zu sein. Du hast Recht - das ist eine Moral ohne Inhalt. Es kommt nämlich bei der Moral nicht auf die Handlung (den Inhalt) an, sondern auf die Form (die Gesinnung oder Haltung), mit der eine Handlung ausgeübt wird.

Zwei Menschen (A und B) können ganz unterschiedlich handeln, aber beide können voll der Moral entsprechen, wenn sie sich mit voller Kraft darum bemühen, ihren Guten Willen umzusetzen. Es gibt also im Grunde nur eine Moral, aber viele unterschiedliche Arten und Bemühungen, dieser Moral gerecht zu werden. Moral und Sitten werden auch innerhalb der Ethik unterschieden.

Bleached meinte:
Ich kann auch hoffen, dass ich Schneewittchen heiraten werde, wenn ich mir täglich 100 mal ein Blatt papier an den Kopf klatsche, nur weil mein "Gott" das so von mir will. Mir der Realität hat das trotzdem wenig zu tun.😛

Naja ich werde diesen Thread jetzt verlassen, das Forum ist ja übersättigt von Glaubendthreads.
Und ich muss nicht auf irgendwelche Beweise hoffen, die ich nicht beweisen kann.
 
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